Pilatus

Bergmassiv in der Zentralschweiz
Blick auf den Pilatus
Pilatus
KantonObwalden
Einwohnerzahl
Höhe2.128 m
Tourist-Infohttps://www.pilatus.ch
Lagekarte der Schweiz
Lagekarte der Schweiz
Pilatus

Der Pilatus ist der aussichtsreiche Hausberg Luzerns und Ausflugsziel für Touristen und Einheimische. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Pilatus für den Tourismus erschlossen. Der Pilatus ist ein kleines Massiv, das sich über mehrere Gipfel erstreckt. Der höchste Gipfel heisst Tomlishorn (2128 m.ü.M.). Nur wenig niedriger sind der Esel (2118 m.ü.M.) und das Oberhaupt (2106 m.ü.M.); zwischen diesen beiden Gipfeln erstreckt sich der Kulm - ein kleines Plateau, auf dem sich das touristische Zentrum mit einer Aussichtsterrasse, einer gedeckten Panoramagalerie und zwei Berghotels mit diversen Verpflegungsmöglichkeiten befindet[1].

Der Berg ist von zwei verschiedenen Seiten aus erreichbar – von Alpnachstad mit der Zahnradbahn und von Kriens mit der Luftseilbahn.

Sicht auf den Pilatus von Kriens

Hintergrund

Bearbeiten

Der Pilatus ist geologisch gesehen der nördlichste Ausläufer der Alpen und aufgrund seiner exponierten Lage ein beliebtes Ausflugziel im Raum Luzern. Das Bergmassiv liegt im Grenzgebiet der Kantone Luzern, Nidwalden und Obwalden.

Im Mittelalter war der Pilatus wegen der heftigen Gewitter, die sich an seinen Flanken entluden, sehr gefürchtet. Der Berg galt als Ungeheuer und manche Sage berichtet von Drachen und bösen Geistern die dort oben hausten. Einer von ihnen war der in einen Bergsee verbannte ruhelose Geist des römischen Statthalters Pontius Pilatus; er gab dem Berg seinen heutigen Namen[2]. Diese Mythen und Sagen spiegeln sich auch in der Darstellung eines goldenen Drachens, welcher zum Logo der Pilatusbahnen gewählt wurde.

Pilatus - Zahnradbahn, Talstation

Auf der Straße

Bearbeiten
  • 1 Kriens (Pilatusbahn): Von Basel auf der Autobahn A2 bis zur Ausfahrt Luzern-Süd/Kriens. Von der A1 resp. dem Zürich-Nordring her nimmt man die A4 "Westring" mit den Tunneln unter dem Üetlibergmassiv und bleibt auf der A4 bis zur Verzweigung Rütihof und nimmt dann die A14 in Richtung Luzern, die man ebenfalls in Luzern-Süd/Kriens verlassen.
  • 1 Alpnachstad: Von Basel aus, über die Autobahn A2 via Luzern in Richtung Gotthard und bei Hergiswil auf die A8 in Richtung Interlaken, nach einer kurzen Strecke ist die Symbol: AS Alpnach Nord erreicht. Von Zürich her kommend, benutzt man wie oben beschrieben die A2 durch Luzern und biegt dann ebenfalls auf die A8 ab.

Öffentlicher Verkehr

Bearbeiten
  • Kriens: Zug nach Luzern, mit der Linie 1 der Verkehrsbetriebe Luzern zur Station Linde/Pilatus. Von dort aus 5-minütiger Fussmarsch zur Talstation der Pilatus-Luftseilbahn.
  • Alpnachstad: Mit dem Zug zum Bahnhof Luzern. Weiterfahrt mit dem Zug oder mit dem Schiff nach Alpnachstad. Die Talstation der Pilatusbahn liegt direkt neben dem SBB-Bahnhof und der Schiffländi.

Bergbahnen

Bearbeiten
Transfer eines Triebwagens der Pilatusbahn auf der Schiebebühne
Pilatusbahn: Bergfahrt
Pilatusbahn unterhalb Esel - Gipfel
Luftseilbahn auf den Pilatus

Wie bereits erwähnt führen verschiedene Bergbahnen auf Pilatus Kulm.

  • 2 Pilatus - Zahnradbahn, Pilatus-Bahnen AG, Schlossweg 1, 6010 Kriens. Tel.: +41 (0)41 329 11 11, Fax: +41 (0)41 329 11 12, E-Mail: Zahnradbahn Alpnachstaad (Nähe SBB-Bahnhof und Schifflände) - Pilatus Kulm, Zwischenstation Ämsigen. Geöffnet: Ca. Mitte Mai - November, 8 - 18 h ca. alle 40 Minuten, Fahrplan auf der Website. Preis: retour 72.00/36.00, einfache Fahrt 36.00/18.00 Fr., goldene Rundfahrt Luzern (Schiff) - Alpnachstaad - Pilatus Kulm (Zahnradbahn) - Fräkmündegg (Luftseil- resp. Gondelbahn) - Kriens (Bus) - Luzern 106.00/53.00 Fr. (Stand 2017).
Die steilste Zahnradbahn der Welt (Betriebszeit Mai bis November) führt mit einer maximalen Steigung von 48% von Alpnachstad über die Zwischenstation Ämsigen nach Pilatus Kulm. Die ersten Dampfzüge der Zahnradbahn, welche am 4. Juni 1889 nach dreijähriger Bauzeit den Betrieb aufnahm, benötigten für die 4.3 Kilometer lange Strecke, die durch sieben Tunnel führt und auf der 1629 Höhenmeter überwunden werden, rund eineinhalb Stunden. Die nach der Elektrifizierung 1937 eingesetzten elektrischen Triebwagen fahren in gut einer halben Stunde von Alpnachstad auf Pilatus Kulm. Das Zahnradsystem wurde von Eduard Locher für diese Bahn eigens entwickelt, die Triebwagen sind selbstfahrend und können, im Gegensatz zu ähnlich aussehenden Standseilbahnen in kurzem Abstand in dieselbe Richtung fahren. An den Kreuzungsstellen müssen aufgrund der eingesetzten Technik Schiebebühnen anstelle konventioneller Weichen eingesetzt werden, die Maximalgeschwindkeit ist bei Bergfahrt 9 - 12 km/h und bei Talfahrt 9 km/h. [3]
  • 3 Luftseilbahn Fräkmündegg - Pilatus Kulm, Pilatus-Bahnen AG, Schlossweg 1, 6010 Kriens. Tel.: +41 (0)41 329 11 11, Fax: +41 (0)41 329 11 12, E-Mail: Luftseilbahn von Zwischenstation Fräkmündegg nach Pilatus Kulm, die Luftseilbahn wurde erneuert und 2015 mit zwei neuen Gondeln ausgestattet, die Fahrt im "Dragon Ride" soll an ein Flugerlebnis erinnern. Geöffnet: ca. 09.00-16.30h, März-Okt. bis 17.30h, Fahrplan auf der Website. Preis: retour 32.00/16.00, einfache Fahrt 16.00/8.00 Fr. (Stand 2017).
  • 4 Gondelbahn Kriens - Fräkmündegg, Pilatus-Bahnen AG, Schlossweg 1, 6010 Kriens. Tel.: +41 (0)41 329 11 11, Fax: +41 (0)41 329 11 12, E-Mail: Gondelbahn mit zwei Sektionen von Krien über die Zwischenstation Krienseregg bis Fräkmündegg. Geöffnet: ca. 08.30-16.00h, März-Okt. bis 17.00h, Fahrplan auf der Website. Preis: retour 40.00/20.00, einfache Fahrt 20.00/10.00 Fr. (Stand 2017).

Von Kriens aus ist der Berg mit der Panorama-Gondelbahn (Kriens – Krienseregg – bis Fräkmüntegg) und der 2015 erneuerten Luftseilbahn «Dragon Ride» (Fräkmüntegg – Pilatus Kulm) erschlossen, die 1954 erbaute und 1996 erneuerte Gondelbahn mit Vierpersonen-Panoramagondeln überwindet in ca. 18 Minuten eine Strecke von 4,9 km und eine Höhendifferenz von 900 m, die Luftseilbahn eine Höhendifferenz von 732 m auf den Pilatus.[4] [5]

Die klassische sogenannte goldene Rundfahrt führt vom Bahnhof Luzern mit den Schiff nach Alpnachstad und von dort aus mit der Zahnradbahn auf Pilatus Kulm. Auf der anderen Seite des Berges führt die Reise erst mit der Luftseilbahn «Dragon Ride» nach Fräkmüntegg. Die Panorama-Gondelbahn via Krienseregg führt nach Kriens. Der Bus bringt einen an den Ausgangspunkt der Reise, zum Bahnhof Luzern, zurück.

Der Berg ist ein vielfältiger Lebensraum und Rückzugsort für die Natur. Zum Beispiel für Steinböcke und Gämsen, Rehe und Hirsche, Murmeltiere und Schneehasen oder Alpendohlen, die sich hier sichtlich wohlfühlen. Da in grösserer Population vorhanden, sind die Alpendohlen und Steinböcke einfach zu beobachten. Die Alpendohlen muss man nicht lange suchen, sie beleben die Umgebung auf Pilatus Kulm und haben jede Scheue verloren. Die einst in der ganzen Schweiz ausgerotteten Steinböcke wurden 1961 am Pilatus wieder angesiedelt. Die Kolonie zählt rund 100 Tiere. Steinböcke sind ab und zu unterhalb des Kulms oder meist noch besser beim ruhigeren Tomlishorn zu sehen. Auf den alpinen Wanderwegen trifft man sogar oft auf Steinböcke[6].

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
Aussicht vom Esel-Gipfel
  • Das Panorama über die Zentralschweiz, inklusive den Vierwaldstättersee und Stadt Luzern
  • Das Hotel Pilatus-Kulm, ein Bau aus dem 19. Jahrhundert
  • Der 1 Drachenweg führt in einem Tunnel mit Sichtfenstern rund um den Gipfeln des Oberhaupt (2106 m), hier findet sich eine Bildergalerie mit Werken des Luzerner Malers Hans Erni. Auf einem Treppenweg, der vor dem Hotel Pilatus-Kulm beginnt, kann man den Gipfel des Oberhaupt problemlos besteigen. Durch die Tunnelhöhle des Chriesiloch kann man zu einem Aussichtspunkt hinaufsteigen.
  • Ein Wanderweg führt in ca. 10 Min. auf den Gipfel des 2 Esel (2119 m).
  • Auf einem Wanderweg gelangt man in nordwestlicher Richtung in 35 Min. auf den Gipfel des 3 Tomlishorn , wesentlich anspruchsvoller ist der alte Tomliweg über die Nordflanke.
  • Das Drachenmoor, ein Naturschutzgebiet

Aktivitäten im Sommer

Bearbeiten
Übersichtsplan Pilatusmassiv

Wandern: Zahlreiche Wanderwege und Pfade durchziehen das Massiv. Auf gut ausgebauten Wegen sind leichte Spaziergänge möglich ebenso wie anspruchsvolle Touren, die viel Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern.

  • Zu den einfachsten Wanderungen gehört die Strecke von Kulm zum Tomlishorn (Hin- und Rückweg ca. eine Stunde).
  • Auf der folgenden Karte sind die beliebtesten und gut ausgeschilderten Wanderwege am Pilatus zu finden: Wanderkarte Pilatus
  • Trotz der touristischen Erschliessung bietet der Pilatus eine ganze Palette an einsamen, abgelegenen, abwechslungsreichen und teilweise herausfordernden Routen im Alpinwanderbereich. Der Weg, der vom Heitertannliweg über den alten Tomliweg (Schwierigkeit T4) direkt auf das Tomlishorn führt oder der Weg über das Ängifeld (Schwierigkeit T5+), der an der toll gelegenen «Steinbockhütte» vorbeiführt oder der Esel-Ostgrat (Schwierigkeit T5+) sind nur einige Beispiele[7].

Klettern: Der Pilatus ist ein beliebtes Klettergebiet und bietet vielfältige Routen in allen Schwierigkeitsgraden an. Der beste Ausgangspunkt für alle Kletterrouten ist Pilatus Kulm oder Ämsigen[8].

  • Galtigentürme: Für Anfänger, Geniesser und klassische Alpinisten ist die Überschreitung der vier Galtigentürme im dritten und vierten Schwierigkeitsgrad ein tolles Erlebnis. Die Länge der Tour kann jeder selbst bestimmen, da sie sich nach jedem Turm abbrechen lässt. Kletterzeit: 3 – 5 Stunden (alle vier Türme)
  • Mattalpplatte: Die Mattalpplatte ist ideal für Kletterkurse oder zum Warm-up und bietet interessante Plattenklettereien.
  • Matthorn: Das Matthorn bietet Routen in allen Schwierigkeitsgraden an.

Biken: Im Krienser-Hochwald-Gebiet wurden spezielle Bikewege eingerichtet und signalisiert. Wichtiger Hinweis: Die Pilatus Bahnen transportieren keine Bikes[9].

1 Seilpark auf der Fräkmüntegg

2 Sommerrodelbahn auf der Fräkmüntegg, die längste Sommerrodelbahn der Schweiz

3 Kinderspielplatz auf der Krienseregg mit Brätelmöglichkeiten

Aktivitäten im Winter

Bearbeiten
Blick durch Felsenfenster vom Drachenweg
  • Rodelpiste von Frankmüntegg nach Kriens
  • Winterwandern
  • Schneeschuhlaufen

Restaurants

Bearbeiten
Hotel Pilatus-Kulm
Hoteol Bellevue, Gipfel des Esel
  • Auf Pilatus Kulm im Hotel Pilatus-Kulm Restaurants im Quuen Victoria-Saal, im Cheminée-Sahl und im Dohlen-Stübli; im Hotel Bellevue modernes Selbsbedienungsrestaurant; in der verglasten Panorama-Galerie im Verbindungsbau zwischen den Bergbahnstationen liegt die Steinbockbar.
  • 1 Restaurant Fräkmüntegg. Selbstbedienungsrestaurant an der Fräkmündegg, Talstation der Seilbahn und Bergstation der Gondelbahn. Geöffnet: 09.00-17.00h (im Winter bis 16.00h).
  • Restaurant Alpgschwänd (zu Fuss ca. 30 Minuten von der Station Fräkmüntegg entfernt)
  • 2 Skihaus Mülimäs. Skihaus des Skiclub Luzern, zu Fuss erreichbar in ca. 45 Minuten Aufstieg von der Bahnstation Krienseregg oder in ca. 30 Minuten Abstieg von der Bahnstation Fräkmüntegg, Berggasthaus mit einfachen Mahlzeiten und Unterkunft. Geöffnet: geöffnet SA, So und an Feiertagen.
  • 3 Restaurant Krienseregg. Tel.: +41 (0)41 329 11 55. familienfreundliches Restaurant mit grossem Kinderspielplatz in der Nähe. Geöffnet: 09.00-17.00h (im Winter bis 16.00h).
  • 4 Bergbeizli & Naturfreundehaus Krienseregg, Forenmoos, Krienseregg. Tel.: +41 (0)41 320 77 98, E-Mail: zu Fuss ca. 10 Minuten von der Station Krienseregg entfernt, Berggasthaus auch mit Übernachtungsmöglichkeit.
  • 5 Berghaus Ricketschwändi, Krienseregg, 6010 Kriens. Tel.: (0)79 375 77 66. Berggasthaus, betrieben vom Bürgerturnverein Luzern, an Wochenenden und Feiertagen Gastwirtschaft und Übernachtungsmöglichkeit, Naturkegelbahn.

Unterkunft

Bearbeiten

Auf dem Berg

Bearbeiten
  • 1 Hotel Pilatus Kulm, Postadresse: Schlossweg 1, 6010 Kriens. Tel.: (0)41 329 12 12. Das 1890 erbaute Hotel Pilatus-Kulm wurde 2010 vollständig restauriert und steht unter Denkmalschutz, Restaurants.
  • 2 Hotel Bellevue, Postadresse: Schlossweg 1, 6010 Kriens. Moderner Rundbau mit 20 Doppelzimmern in aussergewöhnlicher Aussichtslage.

In Kriens und der Stadt Luzern gibt es zahlreiche Hotels und Unterkünfte in jeder Preisklasse.

Literatur

Bearbeiten

Kundert, R. & Volken, M. (2011). Alpinwandern /Gipfelziele. Zentralschweiz Vierwaldstättersee. Bern: SAC-Verlag

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Volken, M., Krebs, P. & Fink, C. (2014). Erlebnis Pilatusbahn. Zürich: AS Verlag & Buchkonzept AG
  2. Stadelmann, J., Brülisauer, J., Meier, R. & Schoedler, J. (2001). Stadtführer Luzern. Zürich: Werd Verlag AG
  3. Stadelmann, J., Brülisauer, J., Meier, R. & Schoedler, J. (2001). Stadtführer Luzern. Zürich: Werd Verlag AG
  4. Website Pilatus Bahnen aufgerufen am 18.05.2016 unter http://www.pilatus.ch/de/bergbahnen/
  5. Stadelmann, J., Brülisauer, J., Meier, R. & Schoedler, J. (2001). Stadtführer Luzern. Zürich: Werd Verlag AG
  6. Volken, M., Krebs, P. & Fink, C. (2014). Erlebnis Pilatusbahn. Zürich: AS Verlag & Buchkonzept AG
  7. Kundert, R. & Volken, M. (2011). Alpinwandern /Gipfelziele. Zentralschweiz Vierwaldstättersee. Bern: SAC-Verlag
  8. Website Pilatus Bahnen aufgerufen am 26.06.2016 unter http://www.pilatus.ch/de/pilatus-aktiv/sommer/klettern/
  9. Website Pilatus Bahnen aufgerufen am 26.06.2016 unter http://www.pilatus.ch/de/pilatus-aktiv/sommer/biken/
Brauchbarer Artikel
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.