Orkney-Inseln
Orkney-Inseln | |
Land | Schottland |
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Einwohnerzahl | 22.270 (2019) |
Höhe | |
Orkney-Inseln |
Die Orkney-Inseln liegen im Norden ungefähr 16 km vor der Nordküste Schottlands. Die Inseln werden durch den Pentland Firth vom schottischen Festland getrennt. Obwohl die Inseln ungeschützt mitten in der Nordsee liegen, wurden sie schon vor ca. 5.000 Jahren besiedelt. Die Bauwerke der ersten Siedler auf Mainland sind seit 1999 unter dem Namen „Heart of Neolithic Orkney“ eine Weltkulturerbestätte.
Regionen
BearbeitenDie Orkneys bestehen aus insgesamt 69 Inseln, die aber längst nicht alle bewohnt sind. Neben der Hauptinsel
gibt es folgende touristisch bedeutendere Inseln:
Orte
Bearbeiten- Birsay - kleiner Ort im äußersten Nordwesten Mainlands mit dem Brough of Birsay
- Kirkwall - Hauptort der Inselgruppe auf Mainland
- Stromness - Hafenort mit Fährverbindung auf das schottische Festland
- St Margrete's Hope (South Ronaldsay) - Mit etwa 550 Einwohnern der drittgrößte Ort der Orkneys, Fährhafen zum Festland
Weitere Ziele
Bearbeiten- 1 Scapa Flow , die Bucht inmitten der Orkneys, die in zwei Weltkriegen Schutzhafen der britischen Flotte war. Schauplatz der Sebstversenkung von 74 Schiffen der deutschen Kriegsflotte nach dem Ersten Weltkrieg, deren Kommandeur von Reuter den Friedensvertrag von Versailles nicht akzeptieren wollte. Noch heute liegen einige der Schiffe am Grund der Bucht. Im Zweiten Weltkrieg stand Scapa Flow für ein traumatisches Erlebnis der britischen Flotte, als das vor Anker liegende britische Schlachtschiff HMS Royal Oak von dem unbemerkt in Scapa Flow eingedrungenen deutschen U-Boot U 47 versenkt wurde und 833 Mann Besatzung den Tod fanden. An die Royal Oak wird auf den Orkneys an verschiedenen Orten der Insel erinnert, so hängt die Schiffsglocke heute in der St.-Magnus-Kathedrale in Kirkwall.
- 2 Churchill Barriers , die künstlich angelegten Barrieren an der Westseite von Scapa Flow, die auf Befehl von Winston Churchill nach der Versenkung der Royal Oak angelegt wurden und heute eine Straßenverbindung über Lamb Holm und Glims Holm nach South Ronaldsay bieten.
Hintergrund
BearbeitenDie 67 Inseln des Archipels (16 davon bewohnt) liegen vor der schottischen Nordküste. Geologisch gesehen sind die Inseln eine Fortsetzung der Caithness Lowlands. Das Land ist fruchtbar, es wird Landwirtschaft betrieben. Außerdem werden Milch- und Fleischkühe gehalten. Über den Wiesen und Mooren ragen niedrige Hügel mit abgerundeten Gipfeln auf, nur hinter Stromness sind sie felsiger. An der Westküste Mainlands, rund um Yesnaby, gibt es an der Steilküste Felsnadeln, Höhlen, Felsbögen und enge, steilwandige Spalten. Weiter nördlich gibt es dann Buchten mit Stränden und Sanddünen (z. B. die Bay of Skaill). An den Steilküsten leben Millionen Seevögel, an den flacheren Küsten leben Delfine und Seehunde. Manchmal kann man Wale beobachten.
Geschichte
BearbeitenDie ersten Menschen kamen nach der Eiszeit, wahrscheinlich gab es noch eine Landverbindung zum schottischen Festland. Langsam stieg der Meeresspiegel an, die heutige Außenlinie der Inseln entstand. Diese Siedler hinterließen die großartigen, prähistorischen Monumente, aber keine schriftlichen Aufzeichnungen. Erstaunlicherweise verschwanden die Menschen zwischen 2500 und 700 v. Chr. einfach, wahrscheinlich änderte sich das Klima. Über einen Zeitraum von ca. 2000 Jahren konnten keinerlei Bautätigkeiten nachgewiesen werden.
Um 700 v. Chr., während der Eisenzeit, wurden die Brochs und Souterrains (auch Earth House genannt) errichtet.
Um 780 n. Chr. begannen die Wikinger, sich auf den Inseln niederzulassen. Die Orkneys waren für sie eine fruchtbare und sichere Basis vor der schottischen Küste. Sie hinterließen die "Orkneyinga Saga".
1469 waren die Orkneys Teil der Mitgift von Prinzessin Margarethe (Tochter des dänischen Königs), die mit König Jakob III. von Schottland verheiratet wurde. Die Inseln wurden das "Earldom Orkney", eine abgelegene und wenig beachtete Provinz Schottlands.
Sprache
BearbeitenDie Amtssprache ist englisch, viele Menschen sprechen hier aber auch einen Dialekt, in dem sich Englisch und Skandinavisch vereinigen. Gälisch ist hier unbekannt, da die Orkneys bis 1468 zu Norwegen gehörten.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenDer einzige größere Flughafen der Orkneys ist der
- Flughafen Aberdeen. Wird von Amsterdam aus angeflogen.
- Flughafen Edinburgh. Wird u.a. von Berlin, Bremen, Köln-Bonn, Frankfurt-Hahn, Hamburg, München und Weeze angeflogen.
- Flughafen Glasgow. Wird u.a. Berlin, Düsseldorf, Amsterdam und Salzburg angeflogen.
- Flughafen Inverness. Wird u.a. von Amsterdam angeflogen.
Mit dem Schiff
Bearbeiten- Scrabster nach Stromness mit North Link (Autofähre) Die Fähre verkehrt mehrmals am Zag und braucht etwa 90 Minuten.
- Aberdeen nach Kirkwall mit North Link (Autofähre). Diese Fähre verkehrt mehrmals die Woche als Ergänzung der Fahrt zu den Shetlands. Die Abfahrt in Aberdeen ist dann ca. 17:30 Ihr, man kommt vor Mitternacht in Kirkwall an.
- Gills Bay nach St. Margarets Hope (South Ronaldsay) mit Pentland Ferries (Autofähre)
- John O'Groats nach Burwick von Mai bis September (nur Fussgänger, keine Autos) mit Jogferry, wobei diese Fähre 2024 nicht mehr in Betrieb war.
Mit dem Zug
BearbeitenThurso ist der Endbahnhof der Far North Line, die von Inverness kommt. Von Glasgow oder Edinburgh dauert es ca. 3 1/2 Stunden mit dem Zug bis Inverness. Der Hafen ist ca. 2 km westlich von Thurso in Scrabster.
Mit dem Auto
BearbeitenMobilität
BearbeitenVerbindungen zwischen den Inseln sind auf folgenden Wegen möglich:
- über einen Damm (Churchill Barriers) nach Burray und South Ronaldsay
- Zwischen Mainland und den anderen Inseln fahren die Orkney Ferries
- Mit dem Flugzeug (Kirkwall Airport) nach Papa Westray/North Ronaldsay und Sanday/Stronsay
- Stagecoach unterhält die Buslinien auf den Orkney-Inseln:
- Linie 2: Kirkwall - Houton Ferry (Fähre nach Hoy und Flotta)
- Linie 3, 4: Kirkwall - Kirkwall Airport - Deerness
- Linie 6: Kirkwall - Finstown - Evie - Birsay
- Linie 7, 8: Kirkwall - Finstown - Downby - Birsay - Stromness
- Linie 9: Kirkwall Town Route
- Linie X1: Stromness - Finstown - Kirkwall - Holm - St Margaret’s Hope
- Linie T1: Kirkwall - Finstown - Maes Howe - Stenness - Ring of Brodgar - Skara Brae - Stromness - Houton Ferry - Kirkwall (touristischer Linienbus)
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenNeben den Weltkulturerbestätten gibt es zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten auf den verschiedenen Inseln wie Broughs, Paläste, alte Farmen und zudem die z. T. unberührte Natur und Tierwelt.
- Die neolitischen Zeugen der Megalithkulturen und Weltkulturerbestätten 3 Skara Brea , 4 Ring of Brodgar ,5 Stones of Stenness und 6 Maes Howe auf Mainland
- Hoy: Old Man of Hoy
- Lamb Holm: Die Italian Chapel wurde von auf Lam Holm internierten italienischen Kriegsgefangenen im 2. Weltkrieg aus einer Nissenhütte gestaltet. Die Kriegsgefangenen mussten die Churchill Barriers errichten, nachdem das deutsche U-Boot U 47 durch die Absperrungen in Scapa Flow eingedrungen war und das britische Kriegsschiff Royal Oak versenkt hatte. Auf Initiative eines italienischen Geistlichen und unter der Leitung von Domenico Chiocchetti, einem der Gefangenen, wurde die Kapelle innen aufwändig gestaltet. Dieser leitete auch ab 1960 die Restauration der Kapelle, nachdem diese zunehmend verfallen war.
- Mainland: Brough of Birsay
Aktivitäten
Bearbeiten- Wandern
- Klettern, z. B. am Old Man of Hoy oder Yesnaby Castle
- Tauchen
Küche
BearbeitenNachtleben
BearbeitenSicherheit
BearbeitenKlima
BearbeitenTrotz der nördlichen Lage ist das Klima - dank des Golfstroms - sehr moderat, im Winter sind es durchschnittlich 4 °C (wie im südenglischen Kent oder East Sussex, im Sommer 12 °C. Im Sommer und frühen Herbst gibt es Nebel und insgesamt 4-5 mal im Jahr heftigen Sturm. Frost ist sehr selten, der Schnee bleibt nie lange liegen.
Auf den Orkneys gibt es fast nachtlose Sommer, es ist so hell, dass man kein Licht braucht. Die Wintertage sind dafür sehr lang. Gelegentlich können hier auch Polarlichter beobachtet werden.
Literatur
Bearbeiten- Orkneyinga Saga: The History of the Earls of Orkney, Penguin Classics, 256 Seiten, ISBN 9780140443837, ca. 11 €