Nieste-Werra-Weg
Der Nieste-Werra-Weg ist ein 29 Kilometer langer Hauptwanderweg von Kassel durch den Kaufunger Wald nach Hann. Münden-Hedemünden, der auch am zur Zeit geschlossenen Naturfreundehaus Steinberg vorbei verläuft. Durch eine Verkürzung des Wanderweges bis Nienhagen ermöglicht sich eine attraktive Wanderung mit 14 Kilometern zwischen Nienhagen und Hedemünden.
Streckenprofil
Bearbeiten- Länge: 29 km. Der Nieste-Werra-Weg lässt sich gut in zwei mittellange Wanderungen unterteilen.
- Höhenmeter: Circa 600 Meter. Beide Ausgangspunkte, der Holzmarkt in Kassel und der Bahnhof in Hedemünden, liegen ungefähr auf gleicher Höhe.
- Etappen: 2 Etappen, die man gleicht gut in Uschlag oder Nienhagen anfangen und beenden kann. Beide Orte liegen etwa auf halber Wegstrecke des Nieste-Werra-Weges und sind gut mit ÖPNV zu erreichen.
- Markierung: Der Nieste-Werra-Weg ist mit einem weißen N markiert, meist auf schwarzem oder dunklem Grund. Die Aufkleber tragen zusätzlich die Schriftzüge "Nieste-Werra-Weg" und "HWGHV".
- Ausschilderung: Die Ausschilderung des Nieste-Werra-Weges ist größtenteils als gut zu bezeichnen. Einzig die alten roten Wegweiser im Kaufunger Wald, Vorgänger der neuen grauen, sind verblasst und oft schlecht lesbar.
- Geeignetes Schuhwerk: Bei trockener Witterung ist der Wanderweg, abgesehen von einem kurzen Abschnitt zwischen Uschlag und Nienhagen, mit normalen Schuhen mit gutem Profil begehbar.
- Familieneignung: Ja, weil man überwiegend auf Forstwegen ohne größere Steigungen wandert.
- Mountainbike-Eignung: Ja, sogar für Anfänger geeignet und teilweise auch für normale Fahrräder.
- Beste Jahreszeit: Ganzjährig, bevorzugt sollte der Nieste-Werra-Weg allerdings bei trockenem Wetter erwandert werden.
Hintergrund
BearbeitenDie Nieste ist ein 21,8 km langer Zufluss der Fulda und entspringt wenige Meter östlich der Steinbergseen im Kaufunger Wald. Von insgesamt acht Bächen gespeist verläuft die Nieste zunächst durch das Gläsnertal in die gleichnamige Gemeinde Nieste, hinter welcher sie kurz von hessischem ins niedersächsische Gebiet wechselt. Ab Uschlag, wieder in hessischem Gebiet, fließt der kleine Bach weiter durch die Gemeinde Niestetal und mündet östlich von Sandershausen in die Fulda.
Die Werra ist ein 299,6 km langer rechter Hauptquellfluss der Weser und verläuft durch Thüringen, Hessen und Niedersachsen. Sie entspringt im Thüringer Schiefergebirge in Südthüringen und bildet zusammen mit der Fulda in Hann. Münden die beiden Quellflüsse der Weser. Der Fluss ist der heute am stärksten mit Salz belastete Industriefluss in Mitteleuropa.
Die Hauptwanderstrecken des HWGHV wurden ab 1973 zur Ablösung der Wegemarkierung mit Einheitszeichen eingeführt. So auch der 29 km lange Nieste-Werra-Weg, der die Verbindung zwischen den Tälern von Nieste und Werra mit dem Kaufunger Wald darstellt, einem rund 170 km² großen meist bewaldeten Mittelgebirge.
Anreise
BearbeitenMit dem Auto
BearbeitenWanderparkplätze entlang des Nieste-Werra-Weges findet man östlich Heiligenrodes am Schützenhaus, zwischen Nienhagen und dem Kaufunger Wald, am Nauturfreundehaus Steinberg und am Bahnhof Hedemünden. Da der Nieste-Werra-Weg ein Streckenwanderweg ist, ist die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln zur Anreise empfehlenswert.
Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
BearbeitenBeide Ausgangspunkte des Nieste-Werra-Weges sind gut mit Bus und Bahn erreichbar. Alle Haltestellen, die am Nieste-Werra-Weg oder in unmittelbarer Umgebung liegen, wurden mit einem Foto verlinkt. Zudem sind auch alle dort verkehrenden Bus- und AST-Linien aufgeführt, die Fahrpläne können direkt als PDF heruntergeladen werden.
Streckenbeschreibung
BearbeitenDer Nieste-Werra-Weg kann in zwei Etappen aufgeteilt werden und verläuft überwiegend über befestigte Forst- und Wirtschaftswege. Aber auch diese können bei entsprechender Witterung schnell matschig und schwer begehbar werden. Für eine detaillierte Wanderkarte bitte einfach auf die POI's klicken, die einen sofort an die beschriebene Position leiten.
1. Etappe: Unterneustadt - Nienhagen 15,0 km
BearbeitenDie ersten Markierungen des Nieste-Werra-Weges findet man etwas versteckt in der 1 Holzmarkt / Mühlengasse: Start des Nieste-Werra-Weges Mühlengasse am Haus am Holzmarkt, welches an der Leipziger Straße zwischen den Altmarkt/Regierungspräsidium (Linien 3, 4, 6, 7, 8, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 32 und 37) und Unterneustädter Kirchplatz (Linien 4, 8, 14, 15, 17, 18, 19, 32 und 37) liegt. Von dort folgt man der Mühlengasse durch die Unterneustadt in einen kleinen Park an der Fulda nahe der Schleuse, durch welchen über einen asphaltierten Fuß- und Radweg auch weitere Wanderwege und der Hess. Radfernweg R1 (Fulda-Radweg) verlaufen. Den Markierungen des Nieste-Werra-Weges nach erreicht man bald die Hafenstraße, überquert die Scharnhorststraße (Bundesstraße 7 / 83) und gelangt vorbei am Wolpertinger Brauhaus, der Hafenbrücke (Linie 10) und einem OBI Baumarkt den Kasseler Hafen, in welchem sich auch eine Ausstellung des Museumsvereines Fuldaschifffahrt befindet. Vorbei an der gleichnamigen Hafen (Linie 10) wird das Hafengelände einmal umrundet und man wandert nun auch den Markierungen von Studentenpfad (X 13) und Entdecker-Runde Kassel nach südlich eines Kleingartengeländes über asphaltierte Wirtschaftswege aus Kassel hinaus. Schließlich überquert man gleichzeitig mit der {{Marker|type = see|lat = 51.31924|long = 9.53208|name = Losse auch die Stadtgrenze non Kassel und befindet sich nun im Gemeindegebiet von Niestetal.
Angekommen in Sandershausen erreicht man erstmals über den Haarweg die Nieste, welche gleich auch überquert wird. Der Nieste-Werra-Weg verläuft nun über die Straßen Auf der Bleiche und Hannoversche Straße (Landesstraße 562) zur Kirche (Linien 30, 31 und 33), an welcher sich auch eine 2 Sandershausen Kirche (Wandertafel) Informationstafel über lokale Wanderwege befindet. Die evangelische Kirche selbst wird über die Kirchgasse erreicht, der Nieste-Werra-Weg führt über die Schillingsgasse direkt an ihr vorbei. Kurze Zeit später geht die Schillingsgasse in die Hugo-Preuß-Straße über, auf welcher man vorbei am Wichtelbrunnenbad den 3 Wichtelbrunnen Niestetal nach Unterquerung der Bundesautobahn 7 und der Hermann-Scheer-Straße erreicht. Weiter den Markierungen der Wanderroute nach läuft man auf der asphaltierten Wichtelbrunnenstraße nach Heiligenrode hinein, wo man nach Überquerung der Niestetalstraße (Landesstraße 3237) bergauf vorbei am Landhotel Zum Niestetal den Ortskern und die 4 Heiligenrode Kirche (evangelisch) erreicht.
Von der evangelischen Kirche folgt man neben den Markierungen des Nieste-Werra-Weges nun auch den Markierungen von Herkulesweg (X 7) und Kassel-Steig (KS), die alle zusammen über Wicherstraße, Witzenhäuser Straße und Lithstraße, sowie vorbei an den Wicherstraße (Linien 31 und 32), Am Waldstrauch (Linie 32) und Niestetalstraße (Linie 32) zurück ins Niestetal weisen. An einem hölzernen Wanderwegweiser vorbei wandert man zunächst ein kurzes Stück entlang der Niestetalstraße (Landesstraße 3237), bevor man über den 5 Wanderparkplatz Schützenhaus , von welchem der sieben Kilometer lange Rundweg 32 "Niesteaue" startet, in den Wald eintritt. Vom Schützenhaus läuft man auf einem schattigen geschotterten Forstweg durch das leicht kurvige Niestetal vorbei an einer Informationstafel zur Quellwand bis kurz vor die Landesgrenze zwischen Hessen und Niedersachsen. An der dortigen 6 Abzweig Alternativstrecke Kassel-Steig Weggabelung führt der Nieste-Werra-Weg zunächst auf einem geschotterten Forstweg bergauf, bevor er über einen steileren Waldpfad hinab nach Uschlag verläuft. Wer dieses schwer zu begehende Wegstück umgehen will, folgt alternativ dem Kassel-Steig, welcher besser begehbar und ohne zusätzliche Höhenmeter vorbei an der Mühle nach Uschlag markiert ist. Über die Schulstraße erreicht man schließlich die Kasseler Straße (Landesstraße 563), an welcher sich die 7 Uschlag Haltestelle Landwehrhagener Straße Landwehrhagener Straße (Linien 32, 33, 34 und 196) befindet.
2. Etappe: Nienhagen - Hedemünden 14,0 km
BearbeitenVon der Landwehrhagener Straße (Linien 32, 33, 34 und 196) wandert man zunächst auf der Kasseler Straße (Landesstraße 563) vorbei an der Hintergasse (Linien 33, 34 und 196), bevor man nach Norden in die Straße Neustadt einbiegt. Dieser folgt man bergauf aus Uschlag hinaus, bevor man sich angekommen auf dem Bergrücken vorerst weiter nördlich hält. Nach einer Weile zweigt der Nieste-Werra-Weg durch fehlende Markierungen kaum bemerkbar nach Osten auf einen unbefestigten Wirtschaftsweg hinunter ins Ingelheimbachtal ab, diesen Wegabschnitt bitte unbedingt vorher auf einer Wanderkarte studieren, um sich vor Ort nicht zu verlaufen. Angekommen an einer 8 Furt mit Holzbrücke am Ingelheimbach folgt man den Markierungen des Wanderweges flussaufwärts über einen oft matschigen, schwer zu begehenden unbefestigten Wirtschaftsweg. Obwohl der auch als Radweg ausgeschilderte Streckenabschnitt landschaftlich sehr reizvoll durch das Ingelheimbachtal verläuft, sollte er unbedingt nur bei absolut trockenen Witterungsverhältnissen begangen werden. Alternativ nutzt man einen nördlich des Tales verlaufenden befestigten und besser begehbaren Wirtschaftsweg zur Kreisstraße 212 und weiter den Wanderweg ⊥ nach Nienhagen (siehe Karte). Ist das schlechte Wegstück entlang des Ingelheimbaches passiert gelangt man auf einem wieder gut begehbaren geschotterten Forstweg, der einen vorbei am Abzweig des Barfußpfades Nienhagen vorbei führt, bis in den Ort Nienhagen hinein, wo man über die Ingelheimstraße steil bergauf die evangelische St.-Elisabeth Kirche und die zu beiden Seiten der Kirche stehende 9 Nienhagen Haltestelle Kirche Kirche (Linien 30, 33, 196) erreicht.
Nienhagen, Ortsteil der Gemeinde Staufenberg wird über die Steinbergstraße in östlicher Richtung verlassen. Vorbei am Wanderparkplatz Alte Sandgrube erreicht man am Waldrand die 10 Nienhäger Waldhütte , eine hölzerne Schutzhütte, von welcher der Anstieg auf geschotterten Forstwegen hinauf in den Kaufunger Wald beginnt. Immer geradeaus gelangt man immer tiefer in den Wald hinein, kommt vorbei an alten Holzbänken und Jägerständen. Kurz nachdem ein asphaltierter Forstweg gekreuzt hat, der hinunter zum Ingelheimteich mit Schutzhütte führt, weisen die Markierungen des Nieste-Werra-Weges nach Norden in einen unbefestigten Waldpfad. Dieser verläuft, auch als II markiert, leicht kurvig leicht ansteigend zu einem weiteren geschotterten Forstweg, in welchen man nach Osten einbiegt. Über einen weiteren unbefestigten Pfad, der eine Wiese quert, erreicht man schließlich in tiefster Einsamkeit das zur Zeit geschlossene 11 Naturfreundehaus Steinberg , auch Steinberghaus genannt.
Vom Steinberghaus überquert man zunächst den geschotterten Parkplatz, bevor man wenig später die asphaltierte Kohlenstraße erreicht, welche nach Hann. Münden über die Höhenzüge des Kaufunger Waldes verläuft. Parallel zu dieser führt auch der Frau-Holle-Pfad (X 4). Kurz hinter der Kohlenstraße überquert man auch östlich des Steinbergkopfes die Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Hessen. Der Nieste-Werra-Weg verläuft hier über einen unbefestigten Forstweg, bzw. Waldpfad, der aber nach wenigen Meter wieder auf einen befestigten Forstweg trifft. Weiter den weißen Markierungen des Nieste-Werra-Weges nach biegt man in einen geschotterten und steinigen 12 Forstweg südlich der Hohen Wand ein, welchem man meist leicht bergab und kurvig am Südhang der Hohen Wand entlang bis östlich des Nymphenteiches folgt, der zur Wasserversorgung des Glashüttenbetriebes in Ziegenhagen angelegt wurde. Leicht bergauf erreicht man schließlich auch die Gebäude der ehemaligen Glashütte, nach denen auch der dortige Ortsteil von Ziegenhagen, Glashütte, benannt wurde. Vorbei an der 13 Ziegenhagen Haltestelle Glashütte Glashütte (Linien 218 und 218.1 (Mobilfalt)) geht man die Sebastian-Kneipp-Straße hinunter nach Ziegenhagen, wo kurz hinter der Mitte (Linien 218 und 218.1 (Mobilfalt)) der Kaufungerwaldweg von Nieste hinzukommt, welcher bis zum Bahnhof Hedemünden mit dem Nieste-Werra-Weg zusammen verläuft.
Man wandert weiter die Sebastian-Kneipp-Straße bergab vorbei am Haus des Gastes mit Wandertafel der örtlichen Rundwanderwege zur Oberöder Weg, an welcher der Nieste-Werra-Weg nach Norden bergauf in den Oberöder Weg abzweigt. Dieser geht wenig später am Waldrand in einen geschotterten Forstweg über, dem man in einem Bogen um den Gebrannten Kopf herum mit schöner Aussicht Richtung Werratal vorbei am Brunnen Ziegenhagen zur 14 Abzweig Waldpfad Landesgrenze Landesgrenze zwischen Hessen und Niedersachsen folgt. Kurz vor dieser wechselt man auf einen unbefestigten Waldpfad, auf welchem man immer wieder zwischen der hessischen und der niedersächsischen Seite wechselt und schließlich über Serpentinen steil bergab hinunter zur Werra wandert. Alternativ kann man dieses Teilstück über nicht so steile, aber unmarkierte Wege vorbei am Sportplatz Heegen umgehen. Schließlich läuft man über eine asphaltierte Allee durch einen Steinbogen hindurch zur Brückenstraße (Linie 101), wo auch der Werratal-Radweg den Nieste-Werra-Weg kreuzt, und weiter über die Werra nach Hedemünden, einen Stadtteil von Hann. Münden hinein. Vorbei an der Raiffeisen und einem Kreisverkehr hält man sich links und erreicht schließlich nach 29 Kilometern über den Bahnhofsweg den 15 Bahnhof Hedemünden: Ziel des Nieste-Werra-Weges Bahnhof Hedemünden an der Hannöverschen Südbahn (KBS 611).
Ausflüge
BearbeitenWer will kann noch einen Abstecher zum Römerlager Hedemünden machen, welches durch einen kleinen Rundweg mit Informationstafeln touristisch erschlossen ist und westlich von Hedemünden liegt. Das Römerlager ist vom Bahnhof Hedemünden aus über die Wanderroute ◊ zu erreichen, die Wegstrecke beträgt einfach drei Kilometer.
Hedemünden liegt als Ortsteil von Hann. Münden in den Tarifgebieten vom NVV und auch vom VSN. Dadurch gilt dort das Niedersachsenticket genauso wie das Hessenticket.
Literatur
Bearbeiten- MK Meißner-Kaufunger Wald Südliches Leinetal - Topographische Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-89446-318-2, 9,50 €, gemeinschaftlich herausgegeben von Werratal Tourismus Marketing GmbH und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (2012).
- HR Naturpark Habichtswald / Reinhardswald - Topographische Freizeitkarte 1:50 000, ISBN 978-3-89446-319-9, 9,50 €, gemeinschaftlich herausgegeben vom Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein e.V. und dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (2012).