Leipzig/Norden
Der Leipziger Norden umfasst die Stadtteile Gohlis, Eutritzsch, Möckern, Mockau, Wahren, sowie die eingemeindeten Ortschaften Stahmeln, Lützschena, Lindenthal, Wiederitzsch mit dem Neuen Messegelände und Seehausen. Hier finden sich hauptsächlich Wohn- und Gewerbegebiete, es gibt aber auch ein paar Punkte von touristischem Interesse.
Hintergrund
BearbeitenBis weit ins 19. Jahrhundert lagen die heutigen nördlichen Stadtteile noch außerhalb des Leipziger Stadtgebiets. Als Friedrich Schiller 1785 nach Leipzig kam und sich für einige Monate in Gohlis einmietete, war dieses noch ein Bauerndorf, in das Leipziger Bürger Ausflüge machten oder in die „Sommerfrische“ fuhren. Mit dem wirtschaftlichen Boom der Gründerzeit (ab 1870) wucherte Leipzig zunehmend über seine Grenzen hinaus. Ab 1875 waren Möckern und der Norden von Gohlis von ausgedehnten Kasernenanlagen geprägt. Sie wurden nach dem sächsischen Heer von der Reichswehr, der Wehrmacht, der NVA und den Sowjetischen Besatzungstruppen genutzt. Die Bundeswehr nutzt heute nur noch einen kleinen Teil davon, der Rest wurde zu Wohngebäuden und Bürogebäuden der Rentenversicherung umgenutzt oder abgerissen. Zudem siedelten sich Industrieunternehmen wie die Bleichertsche Fabrik für Drahtseilbahnen und die Werkzeugmaschinenfabrik Pittler an. In den 1890er-Jahren entstanden massenhaft mehrgeschossige Wohngebäude in Blockrandbebauung für die zahlreichen zugezogenen Arbeiter und Angestellten. 1890 wurden Eutritzsch und Gohlis nach Leipzig eingemeindet, 1910 folgte Möckern, 1915 Mockau, 1922 Wahren.
Seehausen, Lindenthal, Lützschena-Stahmeln und Wiederitzsch waren noch bis 1997 bzw. 1999 eigene Gemeinden. Sie sind baulich noch recht klar vom übrigen Stadtgebiet getrennt und überwiegend von Einfamilienhaus-Siedlungen sowie Gewerbegebieten geprägt, z. B. dem Neuen Messegelände und dem Güterverkehrszentrum. Wirtschaftliche „Leuchttürme“ sind seit 2002 bzw. 2004 das Porsche- und das BMW-Werk.
Anreise
BearbeitenMit der Bahn
BearbeitenIn den Leipziger Norden fahren die Linien S1 (S-Bahnhöfe Gohlis, Coppiplatz, Möckern), S2 und S6 (Leipzig Nord, Messe) und S3 (Gohlis, Olbrichtstraße, Slevogtstraße, Wahren, Lützschena) der S-Bahn Mitteldeutschland.
Folgende Straßenbahnlinien führen in die nördlichen Stadtteile:
- Die Linien 10 und 11 fahren im Fünfminutentakt auf der Georg-Schumann-Straße durch Gohlis-Süd und Möckern nach Wahren. Von dort fährt die 11 aller 20 Minuten weiter durch Stahmeln und Lützschena nach Schkeuditz.
- Linie 4 fährt durch das Waldstraßenviertel und Rosental und auf der Lindenthaler bzw. Landsberger Straße durch ganz Gohlis.
- Parallel dazu fährt die 12 vom Zoo auf Lützow- und Virchowstraße bis Gohlis-Nord.
- Die 16 erschließt auf der Delitzscher Straße ganz Eutritzsch, den Osten von Wiederitzsch und das Messegelände.
- Linie 9 fährt auf der Berliner Straße am Südrand von Eutritzsch entlang und weiter auf der Mockauer Straße durch ganz Mockau nach Thekla.
Alle genannten Linien fahren (soweit nicht anders beschrieben) von Montag bis Samstag tagsüber im Zehnminutentakt, ab 19 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen im 15-Minuten-Takt, von 23 Uhr bis 1 Uhr immer noch halbstündlich. Danach gibt es Nachtbusse.
Mit dem Bus
BearbeitenAuf der Straße
BearbeitenVon der Autobahn A 14 kann man die Ausfahrten Schkeuditz (Lützschena, Stahmeln), Leipzig-Nord (Lindenthal, Wahren, Möckern, Gohlis), Leipzig-Mitte (Wiederitzsch, Eutritzsch, Mockau) oder Leipzig-Messegelände (Seehausen, Mockau) nehmen, von der A 9 die Ausfahrt Großkugel (empfiehlt sich nur, wenn man von Süden kommt, sonst besser am Schkeuditzer Kreuz auf die A 14 wechseln).
Mit dem Fahrrad
BearbeitenVon der Innenstadt führen verschiedene Routen in den Leipziger Norden. Entlang der großen Hauptstraßen gibt es meist ausgewiesene Radwege, alternativ kann man auch auf relativ schwach befahrene Nebenstraßen ausweichen. Eine besonders schöne Strecke ist der Leibnizweg, der die nordwestliche Innenstadt über die Große Rosentalwiese mit dem südlichen Gohlis verbindet. Der nicht mehr ausgeschilderte Innere Grüne Ring führt immer am Leipziger Stadtrand entlang von Burghausen-Rückmarsdorf und Böhlitz-Ehrenberg im Westen kommend durch Lützschena, Stahmeln, Wahren, Lindenthal, Breitenfeld, Wiederitzsch und Mockau-Nord weiter nach Thekla im Osten. Von außerhalb führen der Radweg Berlin–Leipzig (über Wittenberg und Bad Düben), die Parthe-Mulde-Radroute von Grimma (über Taucha) und der Elster-Radweg von Halle in den Norden von Leipzig.
Zu Fuß
BearbeitenEine schöne Möglichkeit, in den Leipziger Norden zu kommen, ist ein Spaziergang durch das Rosental, einen parkartig gestalteten Teil des Leipziger Auwalds, auf der Rückseite des Zoos, bestehend aus kleinen Waldstücken und einer großen Wiese. Vom Innenstadtring nach Südgohlis (Gohliser Schlösschen, Schillerhaus, Gosenschenke Ohne Bedenken) sind es 1,8 Kilometer.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKirchen
Bearbeiten- 1 Stephanuskirche, Kieler Straße 13 (bei), 04357 Leipzig (Tram 9 oder Bus 70 »Mockau, Kirche«) Romanische Dorfkirche Mockaus aus dem 12. Jahrhundert, eines der ältesten erhaltenen Bauwerke im Leipziger Norden. Der Innenraum wurde im 18. und 19. Jahrhundert grundlegend umgestaltet und hat seither einen klassizistischen Charakter.
- 2 Christuskirche, Gräfestraße (Tram 16 »Eutritzscher Markt«). Tel.: +49 (0)341 902 91 50, E-Mail: kg.leipzig_christus@evlks.de Gotische Dorfkirche von Eutritzsch aus dem 13. Jahrhundert. Der Marienaltar stammt von 1480.
- 3 Friedenskirche, Kirchplatz (Tram 12 »Fr.-Seger-Str.«) 1871–73 erbaut, neogotisch.
- 4 Michaeliskirche (umgangssprachlich Nordkirche), Nordplatz 14, 04105 Leipzig (Tram 12 »Nordplatz«) 1901–04 erbaute Kirche im eklektizistischen Stil mit Renaissance-, neogotischen, neobarocken und Jugendstilelementen. Die Nordstraße bildet eine schöne Sichtachse vom Innenstadtring zur Kirche.
- 5 Auferstehungskirche, Georg-Schumann-Straße 184 (Tram 10, 11 »Dantestr.«) 1900/01 als Notkirche erbaut. Bemerkenswert ist sie in erster Linie wegen der deutlich älteren Orgel, die 1766 von Johann Emanuel Schweinefleisch gebaut und 1841 nach mehreren Umbauten von Felix Mendelssohn Bartholdy geprüft wurde (daher Schweinefleisch-Mendelssohn-Orgel).
- 6 Versöhnungskirche (im Volksmund „die weiße Kirche“), Viertelsweg/Franz-Mehring-Str. (Tram 4 »Viertelsweg«) 1930–32 im Stil der Neuen Sachlichkeit errichteter Stahlbetonskelettbau. Architektonisch passend zur nahegelegenen Krochsiedlung.
Schlösser
Bearbeiten- 1 Gohliser Schlösschen, Menckestraße 23 (Tram 4 »Menckestr.«) Prächtiges Herrenhaus des einstigen Gutes Gohlis, 1755/56 im Rococo-Stil errichtet, dahinter schließt sich ein französischer Garten an. Es wird heute für Veranstaltungen genutzt und beherbergt im Erdgeschoss ein Restaurant und Café.
- 2 Herrenhaus Breitenfeld (umgangssprachlich Breitenfelder Schloss genannt), OT Breitenfeld, Lindenallee 8 (ca. 1 km abseits der Louise-Otto-Peters-Allee/Zubringerstaße zur A 14 Anschlussstelle Leipzig-Nord, stadtauswärts gesehen rechts Richtung Breitenfeld, dann am Kreisverkehr dritte Ausfahrt; Bus 87 "Breitenfeld, Kutscherweg"). Das heute erhaltene Neue Herrenhaus wurde 1893 errichtet und ist im Neobarockstil gehalten (das Alte Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert wurde 1972 abgebrochen). In der DDR-Zeit beherbergte es ein Seniorenheim, heute dient es als „Schlosshotel“ mit Tagungsräumen und Restaurant. An das Herrenhaus schließt sich ein kleiner Park an.
Bauwerke
Bearbeiten- Gründerzeit
- 3 Eutritzscher Rathaus, Eutritzscher Markt 1 (Tram 16 »Eutritzscher Markt«). 1888 im historistischen Stil errichtet. Schon zwei Jahre später wurde Eutritzsch aber nach Leipzig eingemeindet.
- 4 Rathaus Wahren, Georg-Schumann-Straße 357 (Tram 10, 11 Wahren). Wahren war bis zu seiner freiwilligen Eingemeindung nach Leipzig im Jahr 1922 eine eigenständige Gemeinde. Ihr Rathaus wurde 1905–07 im Neorenaissance-Stil errichtet und fällt durch den weithin sichtbaren Turm auf.
- 5 Meyer’sche Häuser Eutritzsch, Theresienstraße/Schönefelder Str. (Bus 90 »Schönefelder Str.«). Von dem Verleger Herrmann Julius Meyer gestiftete, 1899–1901 errichtete Wohnanlage, die bezahlbares und gesundes Wohnen für niedrigere Einkommensschichten ermöglichen sollte. Obwohl die Wohnungen billig sein sollten, handelt es sich nicht um schlichte Mietskasernen, sondern um durchaus dekorative Bauten mit Türmchen, Erkern und Ornamenten. Der große Innenhof ist parkartig gestaltet. Gartenparzellen, ein Kindergarten sowie ein Badehaus waren in die Anlage integriert.
- Der Stadtteil Gohlis (-Süd und -Mitte) ist für Architekturinteressierte insgesamt sehenswert. Hier finden sich ganze Straßenzüge in weitgehend vollständiger Bebauung aus der Gründerzeit (1870–ca. 1900), teils auch mit Jugendstilelementen (ca. 1900–1910). Einerseits entsprechen die Häuser einer Straße oft einem ähnlichen Stil und bilden einen harmonischen Gesamteindruck, andererseits folgt jedes Gebäude einem eigenständigen Entwurf und hat eine jeweils eigene Ornamentik, sodass man sich an den individuellen Unterschieden erfreuen kann. Typisch sind drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser in Blockrandbebauung, man findet aber auch einzeln stehende Villen. Besonders schöne und prächtige Beispiele finden sich etwa in der 6 Menckestraße 19 (zwei Häuser neben dem Gohliser Schlösschen), 7 Ludwig-Beck-Straße 18 (Ecke Breitenfelder Str., 250 m vom Coppiplatz) und 8 Jägerstraße 17 (Ecke Platz des 20. Juli, 350 m vom Coppiplatz).
- 20. Jahrhundert
- 9 Krochsiedlung, Landsberger Straße/Max-Liebermann-Str. (Tram 4, Bus 80 »Landsberger/M.-Liebermann-Str.« oder Tram 4 »Beyerleinstr.« oder Bus 80 Bremer Str.) Vom Prinzip her ähnlich wie die Meyer’schen Häuser, aber moderner und wesentlich größer ist die von dem Bankier Hans Kroch (vgl. Krochhochhaus am Augustusplatz im Stadtzentrum) für seine Angestellten in Auftrag gegebene, 1929–30 im Bauhausstil errichtete Siedlung. Die Wohnblöcke sind immer von Grünanlagen unterbrochen, die Straßen sind etwas verwinkelt und sehr schmal (dass die Bewohner einmal eigene Automobile besitzen und parken würden, war nicht vorgesehen). Die Versorgung der Wohnungen mit Fernwärme, die von einem eigenen kleinen Kraftwerk erzeugt wurde, und eigene Badezimmer mit warmem Wasser waren für die Entstehungszeit äußerst modern und noch Jahrzehnte später sehr begehrt.
- 10 Ehemaliger Flughafen Leipzig-Mockau, Graf-Zeppelin-Ring 10-12 (500 m südlich der Leipziger Messe; Bus 85, 196 »Messeverwaltung« oder Tram 16 »Messegelände«, dann noch 600 m Fußweg) Er wurde 1913 als Luftschiffhafen und Flugplatz in Betrieb genommen, war somit Vorgänger des heutigen Flughafens Leipzig-Halle in Schkeuditz, dem gegenüber er nach und nach an Bedeutung verlor. 1991 wurde er stillgelegt und auf dem Gelände das Quelle-Versandzentrum errichtet, das im Zuge der Arcandor-Insolvenz 2009 wiederum geschlossen wurde. Luftfahrt-Enthusiasten können noch den historischen Tower und das ehemalige Fliegerheim und Mitropa-Restaurant vorfinden, die jedoch dem Verfall preisgegeben sind.
- 11 Aussichtsturm Rosental, Marienweg (im westlichen Teil des Rosentals, 700 m westlich der Waldstraße; Tram 4 »Am Mückenschlösschen« oder »Stallbaumstr.«, dann noch gut 1 km Fußweg; am besten mit dem Fahrrad erreichbar). Der Rosentalhügel ist als Ende des 19. Jahrhunderts als Müllhalde entstanden, daher wird er im Volksmund „Scherbelberg“ genannt. Auf seiner Spitze steht ein etwa 20 Meter hoher Aussichtsturm. Achtung! Bei Wind schwankt der Turm etwas.
- 12 Bismarckturm, OT Lützschena-Stahmeln, Schrägweg (Tram 11 »Hänichen, Bismarckturm«) 1914–15 erbauter, massiger Aussichtsturm zu Ehren des einstigen Reichskanzlers. Mit 30,75 Metern der höchste Aussichtsturm im Leipziger Norden.
- 13 Leipziger Messe, Messe-Allee 1 (Tram 16 »Messegelände«) Im Rahmen des Aufbau Ost nach der Wiedervereinigung errichtetes und 1996 eröffnetes Ausstellungs- und Konferenzgelände mit sechs Messehallen und einem Kongresszentrum (CCL). Sehenswert ist vor allem die zentrale Glashalle, die mit einem Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Neben Veranstaltungen für ein Fachpublikum werden hier auch große Publikumsmessen wie die Leipziger Buchmesse (März), Haus-Garten-Freizeit (Februar), modell-hobby-spiel (Ende Spetember/Anfang Oktober) und Touristik & Caravaning (November) abgehalten.
Denkmale
Bearbeiten- 14 Gustav-Adolf-Denkmal, OT Breitenfeld, Denkmalsallee (250 m östlich des Breitenfelder Parks; nicht mit dem Auto, sondern nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zugänglich). Gedenkstein für die Schlacht bei Breitenfeld am 7. September 1631 im Dreißigjähigen Krieg und den siegreichen Schwedenkönig Gustav II. Adolf. Dieser fiel gut ein Jahr später im nicht weit entfernten Lützen.
- Diverse Apelsteine markieren die Stellungen der Truppenteile während der Völkerschlacht 1813.
Museen
Bearbeiten- 15 Schillerhaus, Menckestraße 42 (Tram 4 Menckestraße). Tel.: (0)341-5662170, E-Mail: schillerhaus-leipzig@leipzig.de Vermutetes Quartier des Dichters Friedrich Schiller im Sommer 1785. Der Überlieferung nach schrieb er hier die Ode an die Freude. Das Museum dokumentiert das Leben in einem Gohliser Bauernhaus Ende des 18. Jahrhunderts, den Aufenthalt Schillers bei seinen Leipziger Freunden sowie das Wirken des Leipziger Schillervereins. Es werden regelmäßig Führungen, Vorträge, Lesungen und kleine Theaterdarbietungen angeboten. Geöffnet: April–Oktober Di-So 10–17 Uhr; November–März Mi-So 11–16 Uhr. Preis: Vollzahler 3 €, Kinder und Jugendliche frei.
- 16 Straßenbahnmuseum Leipzig (Historischer Straßenbahnhof), Apelstraße 1 (Tram 9 »Apelstraße, Historischer Strbf.«) Sammlung von 21 elektrischen Triebwagen der Baujahre 1896–1988 mit 16 Beiwagen, einem Pferdebahnwagen sowie verschiedenem Zubehör. An den Öffnungstagen fahren historische Fahrzeuge auch im Stundentakt durch die Stadt (Linie 21E). Nicht irritieren lassen, in älteren Unterlagen wird noch Möckern angebeben. Das Museum wurde 2019 verlegt. Geöffnet: Von Mai bis September am 3. Sonntag jeden Monats 10–17 Uhr, sowie zur Museumsnacht. Preis: Eintritt 3 €, Fahrt mit dem historischen Fahrzeug 3 € (ermäßigt jeweils die Hälfte).
Parks und Grünanlagen
BearbeitenDas grüne Band des Leipziger Auwalds zieht sich am Rande des Leipziger Nordens entlang, südwestlich des Stadtteils Gohlis, jeweils südlich von Möckern, Wahren, Stahmeln und Lützschena. Teile davon sind parkartig gestaltet, andere Teile naturbelassen (z. B. das Naturschutzgebiet Burgaue).
- 1 Auensee, Gustav-Esche-Straße 4 (Bus 80 »Auensee«; direkt am Elster-Radweg) 12 Hektar großer, künstlicher See. Er wurde 1913 zur Kiesgewinnung angelegt und danach in den Luna-Parks einbezogen, eines großen Freizeitparks mit Strandbad, Vergnügungsbahn, verschiedenen Restaurants, Fahrgeschäften und einem Hippodrom. Es galt seinerzeit als größtes Vergnügungsetablissement Deutschlands. Infolge der Weltwirtschaftskrise ging die Betreibergesellschaft 1932 in Konkurs, der Park wurde geschlossen und die meisten Attraktionen abgebrochen. Nur die Parkanlage selbst sowie das ehemalige Hauptrestaurant (Haus Auensee) blieben erhalten. Letzteres dient heute als Konzerthalle für Popkonzerte. Die Liliputbahn (zu DDR-Zeiten als Pioniereisenbahn, heute als e. V., aber immer noch unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen betrieben) entstand in den 1950er Jahren.
- 2 Schlosspark Lützschena (im Volksmund „Sternburgpark“), OT Lützschena, Schloßweg 10 (Tram 11 »Lützschena«, dann noch 600 m Fußweg; direkt am Elster-Radweg) Als englischer Landschaftspark gestalteter, 19 Hektar großer Teil des Leipziger Auwalds (genauer gesagt der Burgaue), zwischen der Weißen Elster und der Neuen Luppe. Er wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von dem Gutzsbesitzer und Kunstsammler Maximilian Speck von Sternburg gestaltet. Es gibt hier z. B. einen nachgebildeten griechischen Tempel, verschiedene Statuen, Kapellen und die Familiengruft der Sternburgs. Die Auwaldstation informiert über die Biodiversität im unter Naturschutz stehenden Auwald.
- 3 Arthur-Bretschneider-Park (auch Eutritzscher Park genannt), Kleiststr./Gottschallstr./Geibelstr. (Bus 90 »Kleiststr.«, Tram 16 »Eutritzscher Zentrum« oder »Eutritzscher Markt«) Zwischen den Stadtteilen Eutritzsch und Gohlis gelegener, gut 8 Hektar großer öffentlicher Park. Dazu gehören Wiesen, Baumgruppen, Spazierwege, mehrere Spielplätze, ein Ententeich, eine Freilichtbühne für Konzerte und Theateraufführungen sowie eine Schwimmhalle.
- Leipzig ist eine Hochburg der Kleingartenbewegung. Auch in den nördlichen Stadtteilen gibt es zahlreiche, teils ausgedehnte Gartensparten.
Straßen und Plätze
BearbeitenVerschiedenes
Bearbeiten- 17 BMW-Werk Leipzig, OT Plaußig-Portitz, BMW-Allee 1 (Bus 82 und 84 »BMW Zentralgebäude«) Hier werden (Stand 2018) die Modellserien 1er, 2er, M2, i3 und i8 hergestellt. Besucherführungen in der klassischen oder der Elektrofahrzeugproduktion, Kinderwerkführungen. Gruppen können auch exklusive Führungen buchen. Preis: Einzelbesucherführung ab 8 € (ermäßigt 5 €).
- 18 Porsche-Werk Leipzig, OT Lützschena, Porschestraße 1 (Bus 91 »Porsche Tor 2«) Hier findet die Montage der Modelle Cayenne, Panamera und Macan statt. Besuchern werden Buffets und Menüs auf dem Werksgelände (ab 52 € p.P.), Mitfahrt mit professionellen Fahrern in verschiedenen Porschemodellen (ab 98 € p.P.) oder Selbstfahrt (ab 225 € p.P.) auf den Teststrecken des Werks angeboten.
Aktivitäten
Bearbeiten- 1 Kletterturm Leipzig, Tauchaer Straße 14 (Bus 80 »S.-Bolivar-Str.« oder Tram 9 »S.-Lampel-Str.«). 30 Meter hohe Indoor-Kletter- und Boulderanlage im ehemaligen Wasserturm Mockau. Geöffnet: Mo 16–24 Uhr, Di–Fr 13–24 Uhr, Sa–So und Feiertags 10–22 Uhr.
- 2 Schladitzer See, Rackwitz, Haynaer Straße (12 km nördlich der Leipziger Innenstadt bzw. 5 km vom Stadtteil Wiederitzsch: Delitzscher Landstraße Richtung Delitzsch bis Rackwitz OT Schladitz, dann linker Hand; oder mit dem Fahrrad über den Radweg Kohle-Dampf-Licht oder Grüner Ring Leipzig) 1999–2002 gefluteter und renaturierter ehemaliger Tagebau. Dient heute zum Baden und Wassersport (Segeln, Surfen, Tauchen, Stand-Up-Paddling, Kitesurfen, Beachvolleyball); ist nicht so überlaufen wie der Cospudener See im Leipziger Süden.
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenGünstig
Bearbeiten- 1 Gohliser Specht, Max-Liebermann-Straße 100, 04157 Leipzig (Tram 4 »Max-Liebermann-Straße«). Tel.: +49 (0)341 9124082. Urige Raucherkneipe mit Fußball- und Sportübertragungen auf großem TV bzw. Leinwand. Kleines Speisenangebot, deftige Hausmannskost. Geöffnet: täglich ab 15.00. Preis: kleine Gerichte ab 5 €, Biere ab 2,80 €.
- 2 Max Bistro, Max-Liebermann-Straße 27, 04157 Leipzig. Döner/Pizza-Bistro mit Freisitz. Akzeptierte Zahlungsarten: Girocard, Maestro, bar.
Mittel
Bearbeiten- 3 Gosenschenke Ohne Bedenken, Menckestraße 5, 04155 Leipzig (Tram 12 »Fritz-Seger-Straße«). Tel.: +49 (0)341 5662360. Die einzige, an historischer Stelle existierende, Gosenschenke, seit 1899. Gose ist eine ursprünglich aus Goslar stammende, aber auch für Leipzig typische, obergärige Brauart. Größter Biergarten Leipzigs mit altem Baumbestand und über 500 Plätzen, historischer Gaststube und Bierkeller. Gutbürgerliche und sächsische Küche, es gibt eine Speisekarte von 1905, deren Gerichte noch heute serviert werden. Geöffnet: Geöffnet ist von April bis September täglich ab 12.00, von Oktober bis März Montag bis Freitag ab 16.00, Samstag, Sonntag und Feiertage ab 12.00 Uhr. Preis: Hauptgerichte 10,90–17,90 €.
- 4 Mytropolis, Möckernsche Straße 1 (Tram 4 »Möckernsche Straße«). Tel.: +49 (0)341 5662742. Mehrfach ausgezeichneter, aber auch ziemlich hochpreisiger Grieche in einer schicken Villa in Gohlis (nahe Schillerhaus). Die Speisekarte ist vielseitig und unterscheidet sich deutlich vom bei griechischen Restaurants in Deutschland üblichen Programm. Zwar bekommt man auch hier Gyros, Suvlaki & Co., es gibt aber auch ausgeklügeltere Fleisch-, Fisch- und vegetarische Gerichte. Besonders hervorzuheben sind die Salate mit herrlich frischen und aromatischen Zutaten. Der Service ist in der Regel aufmerksam, aber dezent. Nur wenn es sehr voll ist, kann es mal etwas länger dauern. Im Sommer gibt es einen luftigen und schattigen Gastgarten hinter dem Haus. Geöffnet: Di-So 11.30–14.30 und 17.30–23 Uhr; Montags geschlossen. Preis: Hauptgerichte 11,50–25,50 €, Mittagskarte (Mo–Fr) 8,50–15,50 €.
- 5 Portofino, Breitenfelder Straße 101 (Ecke Landsberger Straße; Tram 4 »Viertelsweg«). Uriger Italiener mit charmanter Bedienung. Geöffnet: Di-Do 17.30–23 Uhr, Fr-So 11.30–14 und 17.30–23 Uhr, montags geschlossen. Preis: Pizza & Pasta 6,40–11,90 €, Fisch- und Fleischgerichte 11,90–23,50 €.
- 6 Schaarschmidts Restaurant, Coppistraße 32 (Tram 12, Bus 90 »Virchow-/Coppistraße«). Tel.: (0)341-9120517. Gutbürgerliche und typisch sächsische Küche, aber auch mediterrane Gerichte. Geöffnet: Mo-Sa 17–24 Uhr, So 12–24 Uhr. Preis: Hauptgerichte 14,50–20 €.
Gehoben
Bearbeiten- 7 Restaurant Drogerie (Ecke Menckestraße, wenige Schritte vom Schillerhaus; Tram 4 »Menckestraße«). Tel.: +49 (0)341 22286466. Gemütliches Restaurant und Weinlokal in einer ehemaligen Drogerie. Kleine, aber feine Speisenauswahl. Geöffnet: Mo–Sa 18–24 Uhr, sonntags geschlossen. Preis: Hauptgerichte 26–27 €, vegetarisch 16 €.
Nachtleben
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenGünstig
Bearbeiten- 1 Campingplatz Auensee, Gustav-Esche-Str. 5, 04159 Leipzig. Tel.: (0)341-4651600, E-Mail: leipzig@knauscamp.de. Befindet sich unmittelbar im Auwald. Wer lieber ein festes Dach über dem Kopf hat, kann in einem Motel auf demselben Gelände übernachten.
Mittel
Bearbeiten- 2 Amadeo Hotel Garni, Georg-Schumann-Straße 268, 04159 Leipzig (Tram 10, 11 »Annaberger Straße«). Kleineres (34 Zi.), familiengeführtes Drei-Sterne-Hotel in Möckern. Lage an einer Ausfallstraße in einem Wohngebiet, die Straßenbahn fährt direkt vor dem Haus und bringt einen in 15 Minuten in die Innenstadt. Preis: DZ ab 50 € zzgl. Frühstück (8 €).
- 3 Days Inn Leipzig Messe, Seehausener Straße 29, 04158 Leipzig (Tram 16 »Georg-Herwegh-Str.«). Einfaches Mittelklassehotel in Wiederitzsch, 1,5 km vom Messegelände. Mit der Straßenbahn, die direkt vor dem Haus fährt, kommt man in 18 Minuten in die Innenstadt, in 2 Minuten zur Messe. Preis: DZ ab 37 €.
- 4 Hotel de Saxe, Gohliser Straße 25, 04155 Leipzig. Tel.: +49 (0)341 5938-0, E-Mail: info@hotel-de-saxe.de. Etwas angestaubtes, aber sehr günstig gelegenes kleines Hotel (33 Zi.). Alle Zi. mit TV, WLAN inkl. Befindet sich in einem schönen Wohngebiet in unmittelbarer Nähe von Gosenschenke (200 m), Gohliser Schlösschen (450 m) und Schillerhaus (700 m). Straßenbahnhaltestelle vor der Haustür, mit Straßenbahn oder Fahrrad ist der Zoo in 3–4 Minuten, die Innenstadt in 6–7 Minuten erreichbar. Verschiedene Restaurants und Läden in der unmittelbaren Umgebung (u. a. ein Bäcker direkt gegenüber, man muss also nicht unbedingt im Hotel frühstücken). Wer lärmempfindlich ist, sollte ein Zimmer zur Seitenstraße reservieren. Preis: DZ ab 58 €.
- 5 NH Leipzig Messe, Fuggerstraße 2, 04158 Leipzig (an der A 14, Anschlussstelle Leipzig-Mitte). Tel.: +49 (0)341 52510, E-Mail: nhleipzigmesse@nh-hotels.com. Großes, modernes Mittelklassehotel direkt an Messegelände und Autobahn. Für die 8 km in die Innenstadt braucht man über eine Schnellstraße ca. 15 Minuten. S-Bahnhof ist 1,2 km entfernt, von dort sind es 7 Minuten zum Hauptbahnhof, 9 Minuten zum Markt. Preis: DZ ab 53 €.
- 6 Pension 15Ahh, Gräfestr. 15A, 04129 Leipzig (Tram 16 »Mosenthinstraße«). Tel.: +49 (0)341 52116036. Kleine Pension mit 9 individuell eingerichteten Zi. in einem Wohngebiet am Rand des Eutritzscher Parks. Alle Zi. mit TV, Bad (Badewanne), WLAN inkl. 180 m zur nächsten Straßenbahnhaltestelle, von dort sind es 11 Minuten bis in die Innenstadt. Mit dem Fahrrad kommt man in 15 Minuten in die Innenstadt. Öffentliches Schwimmbad und Sauna sind nur 350 m entfernt. Preis: DZ ab 64 € zzgl. Frühstück (7 €).
Gehoben
BearbeitenPraktische Hinweise
Bearbeiten- 1 Einkaufstreff Wagler, Max-Liebermann-Straße 19F , 04157 Leipzig. Tel.: (0)341-9098280. Eine Postfiliale befindet sich im Gohlis-Park, wenn man mal Briefpost oder ein Päckchen nach Hause aufgeben möchte.
- 1 Max-Liebermann-Apotheke, Max-Liebermann-Straße 19E. Gleich nebenan befindet sich eine Apotheke. Geöffnet: Mo-Fr:8:00-19:00, Sa 8:00-13:00.
- 1 Max-Bike Fahrradladen, Max-Liebermann-Straße 31. Tel.: +49-341-90293090. im Falle einer Fahrrad-Panne bekommt man hier schnell Ersatzteile, je nach Werkstattauslastung auch einen Reparatur-Termin.