Nationalpark Hohe Tauern
Der Nationalpark Hohe Tauern ist nicht nur das größte Naturschutzgebiet Österreichs, sondern ganz Mitteleuropas. Die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol haben Anteil daran.
Hintergrund
BearbeitenBartgeier Monitoring
BearbeitenAufgrund von Verfolgung durch die Menschen waren um etwa 1900 die letzten Brutvorkommen von Bartgeiern in den Alpen erloschen. Es herrschte lange der Irrglaube, dass der "Lämmergeier" auch Schafe erlegte, die Greifvögel sind aber ein reiner Aasfresser. Regelmäßige Nachzuchten lebender Bartgeier gelangen nur noch in Zoos.
Ausgehend vom Nationalpark Hohe Tauern wird seit 1986 der Bartgeier in den Alpen wiederangesiedelt. In einem der größten Artenschutzprojekte in Europa wurden fast 200 junge und in Zoos geborene Geier ausgesiedelt. Seit 1997 brüten die Bartgeier zunächst wieder in Hochsavoyen (Frankreich), 1998 wurde ein Paar am Stilfser Joch (Italien) beobachtet. Seit 2001 brüten die größten Greifvögel des Alpenraumes auch wieder in Österreich, die erste erfolgreiche Brut in Österreich ist für das Jahr 2010 im Rauriser Krumltal belegt.
- Geführte Touren der Nationalpark-Ranger zur Bartgeierbeobachtung gibt es im Fleißtal (siehe bei der Nationalparkverwaltung).
- Bartgeier Online: Mehrere Bartgeier tragen an einem Beckengurt einen Satellitensender und melden bis zu 10 Positionen pro Tag per SMS an das Bartgeierteam. Die Flugstrecken der Vögel sind Online abfragbar.
Anreise
BearbeitenVon Deutschland erreicht man den Westteil des Nationalparks über den Grenzübergang Kiefersfelden der A 12 (Inntalautobahn), ab Anschlussstelle Wörgl über die B 312 bis St. Johann, weiter über die B 161 über den Pass Thurn nach Mittersill und auf der B 108 ins Nationalparkgebiet. Alternativ kann man ab Salzburg über die A 10 (Tauernautobahn) bis Anschlussstelle Bischofshofen und die B 311 anreisen. Per Bahn empfiehlt sich die Anreise mit der Tauernbahn, etwa nach Bad Gastein.
Mobilität
BearbeitenAls einzige Straße durchquert die Großglockner Hochalpenstraße den Nationalpark in Nord- Südrichtung. Die Tauernautobahn A 12 führt östlich am Nationalpark vorbei, die Felbertauernstraße B 108 unterquert den Alpenhauptkamm im Felbertauerntunnel und auch die Bahn wird im Tunnel (mit Autoverladung Böckstein - Mallnitz) unter dem Gebirgszug durchgeführt.
Orte
BearbeitenNationalparkgemeinden:
- In Salzburg (Bundesland): Muhr, Krimml, Wald-Königsleiten, Neukirchen, Bramberg am Wildkogel, Hollersbach, Mittersill, Neukirchen am Großvenediger, Uttendorf, Niedernsill, Kaprun, Fusch, Rauris, Hüttschlag, Bad Gastein.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAußer der grandiosen Hochgebirgslandschaft bietet der Nationalpark noch folgende Höhepunkte:
- Hochgebirgsstauseen Kaprun - Die Fahrt mit Bussen und einem Schrägaufzug bringt den Reisenden bis zum Stausee Mooserboden auf 2040 m. Der Stausee liegt in einer großartigen Hochgebirgskulisse mit vergletscherten Dreitausendern. Am Stausee liegt das Museum "Erlebniswelt Strom & Eis". Es werden Staumauerführungen angeboten. Die Fahrten finden von Anfang Juni bis etwa Mitte Oktober statt (Info).
- Kitzlochklamm (http://www.kitzlochklamm.at)
- Wildpark Ferleiten (http://www.wildpark-ferleiten.at)
- Kupferbergwerk Hochfeld
- WasserWunderWelten: Neues Wasserfallzentrum und Erlebnisangebot in Krimml
Aktivitäten
Bearbeiten- Goldwaschen im Raurisertal;
- Hängebrücke Stubnerkogelbahn (von Bad Gastein aus). Vom Restaurant an der Bergstation der Bahn in 2300 Metern Höhe führt seit dem Dezember 2009 eine 140 Meter lange und 250.000 Euro teure Hängebrücke mit blickdurchlässigem Gitterrostboden und transparentem Geländer in luftiger Höhe bis zum Sender gegenüber. Sie ist Teil eines Rundwanderweges mit Gratwanderung. Die Hängebrücke ist ganzjährig begehbar und wird als die höchstgelegene Hängebrücke in Europa geführt.
- Rafting & Co.: Es gibt zahlreiche Angebote für einen Abenteuerurlaub: Rafting, Paragleiten, Canyoning, Klettern und einen Hochseilgarten.
Sicherheit
BearbeitenTrotz aller Bequemlichkeiten, die die Erschließung für den Tourismus mit sich gebracht hat, sollte man nie vergessen, dass man sich im Hochgebirge befindet. Gerade für Bewohner des Flachlandes sind die manchmal überaus raschen Wetterumschwünge kaum vorstellbar.
Auf ausreichende Bekleidung, Regenschutz und vor allem gutes Schuhwerk ist daher zu achten! Die Bergrettungsleute müssen immer wieder feststellen, dass Selbstüberschätzung die häufigste Unfallursache im Hochgebirge ist. Also, bitte, den Berg respektieren und im Zweifelsfall lieber umkehren! Planung der Bergtouren mit Blick auf Rückweg! Wichtig ist auch eine Sonnencreme gegen die aggressive Strahlung in den Bergen und genügend zu Trinken.