Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna
Der Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna führt rund um die beiden Dörfer Hertingshausen und Kirchbauna und zeigt, wie aus den landwirtschaftlich geprägten Dörfern Stadtteile von Baunatal wurden. Dabei soll er den Besucher anregen, sich mit der Geschichte der beiden Orte zu beschäftigen und diese vor dem Vergessen zu bewahren. Westlich von Hertingshausen hat man weiter immer wieder eine schöne Aussicht in den Chattengau oder Richtung Habichtswald.
Streckenprofil
Bearbeiten- Länge: 7 km. Den Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna kann man gut mit einer Radtour auf dem Baunatal Rundweg verbinden.
- Markierung: Der Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna ist mit den beiden Anfangsbuchstaben der Orte Hertingshausen und Kirchbauna markiert, welche künstlerisch miteinander verbunden wurden.
- Ausschilderung: Die Ausschilderung des Wanderweges ist als gut zu bezeichnen, das Wanderzeichen findet man als Aufkleber an Bäumen und Holzpflöcken.
- Geeignetes Schuhwerk: Es werden keine speziellen Wanderschuhe benötigt, da der Eco Pfad durchgehend über befestigte, überwiegend asphaltierte Wege verläuft.
- Familieneignung: Ja, der Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna ist auch mit kleineren Kinder begehbar.
- Mountainbike-Eignung: Ja, die Wanderroute ist sogar problemlos mit normalen Fahrrädern befahrbar.
- Beste Jahreszeit: Der Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna ist ganzjährig begehbar.
Hintergrund
BearbeitenDie Eco Pfade in Nordhessen sollen dazu anregen, sich mit der wechselhaften und interessanten Geschichte der Region zu beschäftigen. Es wurden insgesamt 32 Eco Pfade im Landkreis Kassel und zwei im Schwalm-Eder-Kreis eingerichtet.
Seit Juni 2012 verstärkt der Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna das umfangreiche Netz der Eco Pfade. Er wurde feierlich auf dem Dorfplatz in Kirchbauna eingeweiht und ist vom HWGHV als "Geprüfter Spazierweg" ausgezeichnet.
Anreise
BearbeitenMit dem Auto
BearbeitenAm einfachsten sind Hertingshausen und Kirchbauna über die zu erreichen, entweder fährt man an der Anschlussstelle 9 "Baunatal-Mitte" oder der Anschlussstelle 10 "Baunatal-Süd" ab. Parken kann man zum Beispiel in Kirchbauna auf dem 1 Parkplatz freiwillige Feuerwehr, oder alternativ in den Seitenstraßen der Orte Hertingshausen und Kirchbauna.
Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
BearbeitenDie beiden Stadtteile Hertingshausen und Kirchbauna sind durch eine Vielzahl von Buslinien (50, 62, 64, 65 und 402) erreichbar. Gute Ausgangspunkte sind die 2 Haltestelle Gemeindehaus (Linien 50, 62 und 63) und die 3 Haltestelle Kirche (Linie 62); der nächste Bahnhof befindet sich im Nachbarort Baunatal-Guntershausen. Von diesem fährt die Buslinie 64 nach Hertingshausen.
Streckenbeschreibung
BearbeitenDer Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna ist in beide Richtungen markiert, nachfolgend ist der Rundweg gegen den Uhrzeigersinn beschrieben. Für eine detaillierte Wanderkarte bitte einfach auf die POI's klicken, die einen sofort an die beschriebene Position leiten. Start des Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna ist am
- 1 Backhaus, welches stellvertretend für die ehemals bis zu 40 Backhäuser und Backöfen in Kirchbauna, die bis in die 1950er Jahre betrieben wurden, 2006 von der Vereinsgemeinschaft Kirchbauna auf dem Dorfplatz am Gemeindehaus errichtet wurde. Somit konnte die Tradition des gemeinschaftlichen Backens von Brot und Kuchen wieder hergestellt werden, welche ab den 1950er Jahren durch die neu aufkommenden elektrisch betriebenen Küchenherde mit Ofen in jedem Haus verloren schien. Nun wird das Backhaus von den ortsansässigen Vereinen regelmäßig für Veranstaltungen genutzt, zum Beispiel für das alle zwei Jahre im Wechsel stattfindende Dorfplatzfest oder den Backtag, an welchem gemeinsam viele Leckereien, teils nach traditionellem Rezept, gebacken werden. Vorbei an der Gemeindehaus (Linien 50, 62 und 63) überquert man die Bauna und erreicht kurz darauf über die Straße An der Kirche die
- 1 Wehrkirche von Kirchbauna, mit deren Bau 1773 nach einem Entwurf des Baumeisters Möller als Nachfolger der baufälligen romanischen Kirche begonnen wurde. 1776 wurde die Kirche dann fertiggestellt, teilweise wurden Steine der alten Kirche für den Neubau verwendet; die jetzige Orgel kam 1972 hinzu sowie 2009 ein Taufstein. 2010 wurden schließlich größere Renovierungsarbeiten im Innenraum durchgeführt, seit welchen dieser je nach Kirchenjahr unterschiedlich beleuchtet werden kann. Auch sehenswert sind die Wehrmauer um den Kirchhof herum und zwei alte Sühnekreuze am Hertingshäuser Tor. Von der Wehrkirche wandert man nun auf dem Baunatal Rundweg gemächlich bergauf südlich aus Kirchbauna heraus und bald auf einem asphaltierten Fuß- und Radweg östlich der Marburger Straße entlang. Mit stetigem Höhengewinn eröffnet sich der Blick über Kirchbauna zum VW-Werk. Anschließend überquert man an der Marburger Straße (Linien 50 und 62) die Kreisstraße 22 und folgt dem Neckarweg durch Hertingshausen hindurch. Schließlich erreicht man über einen asphaltierten Wirtschaftsweg die
- 1 Besser Teichwiesen, wo sich bis 1850 der 13 Hektar große Besser Teich befand. Dieser wurde von Landgraf Philipp dem Großmütigen (1504 – 1567) angelegt und war noch im 18. Jahrhundert einer von 150 Teichen im landgräflichen Besitz. Von diesen war der Fischteich bei Hertingshausen, der nach dem bekannterem Nachbarort Besse benannt wurde, einer der größten in Kurhessen. Als jedoch die Unterhaltung des Besser Teiches zu kostspielig wurde und die Erträge zurückgingen, wurde der Fischteich letztmals 1848 besetzt und nach dem letzten Abfischen 1850 abgelassen und in Pachtwiesen umgewandelt. Vorbei an einem kleinen Rastplatz mit Schutzhütte spaziert man über asphaltierte Wirtschaftswege durch den Chattengau zurück nach Hertingshausen und an der Großenritter Straße entlang wieder in den Stadtteil von Baunatal hinein. Nachdem ein kleiner Platz mit Sitzgelegenheiten überquert wurde, der gleichzeitig einen weiteren Ausgangspunkt für den Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna darstellt, erreicht man die Station
- 2 Junkermeierhof und Kapelle St. Barbara, die sich gleich mit zwei interessanten Themen beschäftigt. Zum einen mit dem Junkermeierhof, nach welchem heute noch eine kleine Straße benannt ist und welcher der Stammsitz der Ritter von Hertingshausen war, die aber meist auf der Weidelsburg und der Naumburg lebten. Der Hof wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts aufgegeben und abgetragen. Zum anderen wird die Kapelle St. Barbara thematisch behandelt, welche der heiligen Barbara geweiht war und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Hertingshausen stand. 1842 wurde erstmals eine Renovierung der mittlerweile baufälligen Kapelle geplant, welche 1853 sogar beschlossen wurde, doch schließlich wurde die Kapelle 1855 wegen Baufälligkeit abgerissen. Ihr Nachfolger wurde die nur 200 Meter weiter östlich an der Großenritter Straße stehende
- 3 Evangelische Elisabethkirche, die bereits 1857 fertiggestellt wurde. Der Neubau der Elisabethkirche war in der örtlichen Bevölkerung umstritten, viele Hertingshäuser setzten sich für einen Umbau und eine Erweiterung der Kapelle St. Barbara ein. Fünfzig Jahre später, im Jahre 1908, folgte dann der Bau des Kirchturms, in welchem die aus dem 15. Jahrhundert stammende Glocke aus der Kapelle St. Barbara aufgehangen wurde. Nach mehreren Umbauten wurde die Kirche letztmals 1994 renoviert und umgebaut, sie entspricht nun weitestgehend wieder dem Original von 1857. Direkt vor der evangelischen Elisabethkirche befindet sich die Kirche (Linie 62), hinter welcher man in die Straße An der Heide abbiegt und dieser zusammen mit dem Wanderweg ▯ bergauf vorbei an alten Bäumen und der Spielplatz (falsches Foto, Schulbuslinie 66) folgt. Kurz darauf passiert man auch die Frankfurter Straße (Linien 50, 62 und 402), überquert die Bundesautobahn 49 und wandert auf der Fuldastraße durch ein Gewerbegebiet. An dessen Ende folgt man einem kleinen geschotterten Weg zur asphaltierten Schützenstraße, welcher man durch ein kleines Waldgebiet östlich der Bundesautobahn 49 bergab in das Baunatal folgt. Bald kommen am Waldrand die Wanderwege Kassel-Steig und Baunapfad hinzu und man erreicht an der Bauna die Station
- 2 Wilhelmsdamm, die sich thematisch mit der „Alten Frankfurter Landstraße“ beschäftigt. Diese überquerte genauso wie die heutige Bundesautobahn 49 in diesem Bereich die Bauna, seit 1826 über Wilhelmsbrücke und Wilhelmsdamm, welche von Kurfürst Wilhelm II., der von 1821 bis 1847 regierte, erbaut wurden. Die Baukosten der neuen 18 m hohen Brücke und der Straße waren so hoch, dass der Kurfürst Brückenzoll erheben ließ, wozu das „Chaussee-Haus“ im selben Jahr erbaut wurde. Mit dem Umbau der Bundesstraße 3 zur Bundesautobahn 49, welche beiden dem Verlauf der ehemaligen „Alten Frankfurter Landstraße“ folgten, wurde das Haus 1973 abgerissen. Leicht bergauf über die Schützenstraße und einen asphaltierten Fuß- und Radweg erreicht man die nächste Station
- 3 Ehemalige Gasthäuser, die ebenfalls teilweise über die „Alte Frankfurter Landstraße“ informiert. Denn an dieser lagen mehrere Gasthäuser, wo sich Reisende erfrischen, rasten und übernachten oder ihre Pferde wechseln konnten. Eines der Gasthäuser an der alten Frankfurter Landstraße war auch das Geburtshaus der Mutter der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann. Bis zum Bau der Bundesautobahn 49, welche die alte Bundesstraße 3 ersetzte, waren die Gasthäuser in Kirchbauna und Hertingshausen beliebte Ausflugsziele für die umliegende Bevölkerung. Kurz hinter der letzten Station unterquert man die Bundesautobahn 49 durch eine kleine Unterführung mit Treppen und wandert auf der Hermann-Schafft-Straße durch Kirchbauna hindurch zurück zum Dorfplatz, wo der Eco Pfad Kulturgeschichte Kirchbauna und Hertingshausen nach insgesamt sieben Kilometern endet.
Ausflüge
BearbeitenChattengau
BearbeitenWer seine Wanderung oder Radtour auf dem Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna verlängern will, dem sei ein Spaziergang durch den Chattengau über die Wanderwege ▯ und Dornröschen-Route (Hessenweg 11) angeraten. Diese verlaufen auf einer Länge von circa 2,5 km über unbefestigte und befestigte Wirtschaftswege nach Edermünde-Besse. Der nördliche Parallelweg ist übrigens durchgehend asphaltiert und als Radweg ausgeschildert. Von Besse kann man dann mit der Buslinie 65 zurück nach Hertingshausen fahren oder mit dem Auto über die L 3221 und K 92.
Eco Pfad Kulturgeschichte Guntershausen
BearbeitenDer Eco Pfad Kulturgeschichte Guntershausen verbindet auf einer Länge von unter fünf Kilometern alle Sehenswürdigkeiten des Nachbarortes Baunatal-Guntershausen. Stationen sind der Bahnhof, die Brücken über die Fulda, die evangelische Kirche, das Schulhaus, der Riesenstein und die Mühle im Baunatal. Zu erreichen ist der Eco Pfad Kulturgeschichte Guntershausen von Hertingshausen und Kirchbauna aus über die K 2, K 17 und K 22 oder mit der Buslinie 64.
Eco Pfad Kulturgeschichte Großenritte
BearbeitenDer Eco Pfad Kulturgeschichte Großenritte informiert auf einer Streckenlänge von sechs Kilometern über die Siedlungsgeschichte von Großenritte, ebenfalls einem Stadtteil von Baunatal. Stationen entlang der Strecke sind der Bahnhof, der Hünstein, die Kreuzkirche, die Langenbergkampfbahn, der Burgberg mit Steinbruch, sowie die Heiligenborn und die Pfaffeiche. Erreichbar von zum Beispiel Hertingshausen über die K 22 oder am einfachsten mit der Buslinie 65.
Eco Pfad Kulturgeschichte Kirchberg
BearbeitenDer Eco Pfad Kulturgeschichte Kirchberg beschäftigt sich mit einen Teil der früher mehr als 400 Flurnamen rund um Kirchberg, die der Bevölkerung einst zur alltäglichen Orientierung dienten. Dabei teilt er sich in die Rundwanderwege A Weißenthalsmühle (7 km) und B Wartberg und Dorf (4 km) auf, welche beide in Kirchberg starten und insgesamt elf Kilometer lang sind. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Eco Pfad Kulturgeschichte Kirchberg nur mit Umstieg in Baunatal oder Gudensberg zu erreichen, dafür mit dem Auto leicht über die K 92, L 3221, K 22, L 3218 und K 84.
Weblinks
Bearbeiten- eco-pfade.de – Offizielle Webseite von Eco Pfad Kulturgeschichte Hertingshausen und Kirchbauna