Denkmal des Prinzen Kamal ed-Din

Denkmal für den Prinzen Kamal ed-Din Husein am südlichsten Zipfel des Kamal-ed-Din-Plataus, das den östlichen Teil des Gilf-Kebir-Plateaus bilde
Denkmal für den Prinzen Kamal ed-Din
Denkmal des Prinzen Kamal ed-Din
النصب التذكاري للأمير كمال الدين حسين
GouvernementNeues Tal
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte des Neuen Tals in Ägypten
Lagekarte des Neuen Tals in Ägypten
Denkmal des Prinzen Kamal ed-Din

Das Denkmal für den Prinzen Kamal ed-Din Husein, arabisch: ‏النصب التذكاري للأمير كمال الدين حسين, befindet sich am südlichsten Zipfel des Kamal-ed-Din-Plataus, das den östlichen Teil des Gilf-Kebir-Plateaus bildet. Es erinnert an einen der bedeutendsten Pioniere bei der Erforschung der Westlichen Wüste. Zu seinem Lebenswerk gehörte die Kartografierung des Gilf-Kebir-Plateaus und des Gebel el-ʿUweināt. Die Bezeichnung el-Gilf el-Kabīr, die große Barriere, stammt von ihm.

Der Besuch des Denkmals ist üblicherweise Teil einer Wüstenexkursion in den Gilf-Kebir-Nationalpark. Für die Reise durch die Wüste benötigt man ein geländegängiges Allradfahrzeug. Ortskundige Fahrer und Fahrzeuge gibt es z. B. in den Senken ed-Dāchla und el-Baḥrīya.

Man erreicht das Denkmal über die Zwischenstationen Samīr-Lāmā-Felsen, Abū Ballāṣ und Eight Bells.

Für eine Fahrt in den Nationalpark benötigt man eine Erlaubnis des ägyptischen Militärs. Während der Reise wird man von bewaffneten Polizisten und einem Militäroffizier begleitet. Für Reisen in das Gilf Kebir gibt es in Mūṭ ein eigenes Safari-Department, das auch die nötigen Begleitpolizisten und deren Fahrzeuge stellt. Die Pflicht-Dienstleistung ist natürlich kostenpflichtig.

Sehenswürdigkeiten

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Das 1 Denkmal (22° 41′ 45″ N 25° 52′ 21″ O) besteht aus einer kleinen Steinpyramide, vor der sich die Gedenktafel für den Prinzen Kamal ed-Din Husein (1874–1932) in einer Steinumrahmung befindet. Vor der Tafel wurde mit Steinen das Jahr 1932 geschrieben. Dies ist das Todesjahr des Prinzen. Die Gedenktafel stand einst auf der Steinpyramide, ist aber nun zerbrochen.

Ein Jahr nach dem Tod des Prinzen fuhr der Ungar László Almásy (1895–1951) mit Mitgliedern des Königlichen Automobilklubs Ägyptens hierher, um das Denkmal zu errichten. Es enthält die arabische Gedenkinschrift:

إحياء لذكرى
المغفور له حضرة صاحب السمو السلطاني الأمير
كمال الدين حسين المكتشف الكبير لصحراء ليبيا
شيد هذا تذكارا من بعض مقدري مجهوده العظيم

Die deutsche Übersetzung lautet:

In Gedenken an
den Verstorbenen, Seine Hoheit den Sultan Prinz
Kamāl ad-Dīn Ḥusain, den großen Entdecker der Libyschen Wüste,
wurde dieses Denkmal errichtet von einigen [Personen], die seine bedeutende Bemühung wertschätzen.

Hinter dem Denkmal liegt eine kleine Schachtel mit den Visitenkarten einiger Besucher.

 
Gedenkstein an Kamal ed-Din Husein
 
Halbkettenfahrzeug Citroën P17
 
Hinter dem Gedenkstein erhebt sich das Kamal-ed-Din-Plateau

Prinz Kamāl ed-Dīn Ḥusein (auch Kemal el Din/Dine Hussein/Husayn, arabisch: ‏كمال الدين حسين) wurde als Sohn des Sultans Ḥusein Kamāl (1853–1917) am 20. Dezember 1874 in Kairo geboren und war der eigentliche Thronnachfolger. Er schlug die Thronfolge später aus, so dass sein Halbbruder der spätere ägyptische König Fuʾād I. (1868–1936, Regierungszeit 1922–1936) wurde. Der Grund für die Ausschlagung war sein Desinteresse an einer Regentschaft unter britischem Protektorat, worin ihn sicher auch seine Ehefrau Nimet Allah bestärkt hatte.

Seit früher Kindheit war er ein begeisterter Anhänger der Reitkunst und Jagd, was ihn auch in die Westliche Wüste führte. In ihm reifte der Wunsch, eben diese Wüste intensiv zu erforschen. So startete er 1923 seine erste Expedition mit Wissenschaftlern, Kraftfahrzeugschlossern und Dienern. Als Fahrzeuge kamen drei Halbkettenfahrzeuge P17 der Firma Citroën zum Einsatz. 1923/1924 gelangte er nach el-Baḥrīya, el-Farāfra und ins Regenfeld, einem Teil der Ägyptischen Sandsee. Im Winter 1924/1925 reiste er über den Darb el-Arbaʿīn zum Gebel el-ʿUweināt, den Ahmed Hasanein im Jahr zuvor entdeckt hatte. Teile des Gebel el-ʿUweināt wurden von Kamāl ed-Dīn Husein kartografiert. Im Folgewinter kartografierte er das Gilf-Kebir-Plateau, dem er auch den heutigen Namen gab.[1] Seine Hauptverdienst ist die Erstellung der entsprechenden Karten. Später förderte er auch László Almásy, in dem er dessen Wüstenexpeditionen finanziell ausstattete.

Kamal ed-Din starb kinderlos am 6. August 1932 im französischen Toulouse. Er wurde in einem Mausoleum im Kairoer Viertel el-Muqaṭṭam bestattet.

Ein literarisches Denkmal setzte im kein geringerer als der ägyptische Literaturnobelpreisträger Nagib Mahfuz (1911–2006) in seiner Novelle „Zwischen den Palästen“, dem ersten Teil der Kairoer Trilogie. Er stellte Kamal ed-Din als feinen Mann und sein Verdienst um die Ausschlagung der Thronfolge vor.

Im Bereich des Denkmals kann man ein Picknick machen. Speisen und Getränke müssen mitgeführt werden. Abfälle müssen mitgenommen werden und dürfen nicht liegen gelassen werden.

Unterkunft

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Für die Übernachtung in einiger Entfernung müssen Zelte mitgeführt werden.

Ausflüge

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40 Kilometer in nordöstlicher Richtung befindet sich die Felsengruppe und der britische Militärflughafen Eight Bells. Dazwischen befindet sich ein archäologisches Fundgebiet bei 2 22° 39′ 1″ N 26° 13′ 40″ O mit prähistorischen Artefakten (mehr unter Eight Bells).

Die Route entlang des Denkmals des Prinzen Kamal ed-Din wird üblicherweise für die Weiterfahrt vorbei an den Clayton-Kratern zum Gebel el-ʿUweināt gewählt.

Man kann das Denkmal auch als Ausgangspunkt zu Besichtigungen verschiedener Wadis im Osten des Gilf-Kebir-Plateaus wie dem Wādī el-Bacht oder an der Südostspitze des Plateaus wie der Höhle Maghārat el-Qanṭara nutzen.

Literatur

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  • Kemal el-Din, Hussein: L’exploration du Désert Libyque. In: La Géographie : bulletin de la société de géographie, ISSN 0001-5687, Bd. 50 (1928), S. 171–183, 320–336.

Einzelnachweise

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  1. Clayton, P.A.: The Western Side of the Gilf Kebir. In: Geographical Journal (GJ), ISSN 0016-7398, Bd. 81,3, S. 254–259.
 
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