Cosenza

italienische Gemeinde in der Provinz Cosenza, Kalabrien
Cosenza, Blick zum Kastell auf dem Colle Pancrazio
Cosenza
RegionKalabrien
Einwohnerzahl63.760 (2023)
Höhe238 m
Lagekarte von Süditalien
Lagekarte von Süditalien
Cosenza

Cosenza ist eine Provinzhauptstadt und ein kulturelles Zentrum in Kalabrien und liegt am Tal des Crati am Zusammenfluss mit dem Flüsschen Busento zwischen dem Gebirge der Sila und dem Bergzug Catena Costiera, welche zum tyrrhenischen Meer hin abfällt. Die Catena Costiera ist der kalabresische südwestlichste Ausläufer des Appenin und wird vom Monte Cocuzzo (1541 m) als höchste Erhebung dominiert.

Hintergrund

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Die Stadt Cosenza wurde bereits in römischer Zeit an der Via Popilia, im Tal zwischen Sila-Gebirge und dem Küstengebirge im Westen am Zusammenfluss des Crati (der bei Sibari ins ionische Meer münden und des Flüsschens Busento (bekannt aus dem Gedicht "Das Grab im Busento", welches das Begräbnis des Westgotenkönigs Alarich im umgeleiteten Flussbett des Busento besingt) gegründet. Die Altstadt ("Cosenza vecchia") liegt auf einem Hügelzug zwischen Busento und Crati, die Neustadt erstreckt sich im Talgrund entlang des Westufers des Crati weit nach Norden, faktischen zwischen der Autobahn A3 im Westen und dem Fluss resp. der Eisenbahnlinie im Osten.

 
Karte von Cosenza

Cosenza gilt als kulturelle Hauptstadt Kalabriens, vor allem die im 16. Jhdt. gegründete Universität Accademia Cosentina gab dem Ort über die Jahrhunderte Bedeutung, wenn auch die politische Verwaltung Kalabriens in Reggio di Calabria und Catanzaro beheimatet ist.

Geschichte

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Der Busento
 
und der Crati

Cosenza wurde im 4. Jhdt. v.Chr. von den Bruttiern als "Consentia" gegründet, der Herrschaftsbereich dehnte sich aus nach Lukanien und in Richtung Magna Graecia. Nach Eroberung der südlichen Italienischen Halbinsel durch die Römer gewann der Ort an der Via popilia, die hier auf dem Weg nach Rhegium nochmals anstiegt um eine weitere Bergkette zu überwinden, als Handelszentrum an Bedeutung.

Nach der Belagerung von Rom zog der König der Westgoten Alarich nach Süden und starb bei Cosenza an Malaria, nach der Legende wurde er mit einem unermesslichen Goldschatz im umgeleiteten Bachbett des Busento zur letzten Ruhe gebettet, August von Platen beschrieb das Begräbnis in seiner Ballade "Das Grab im Busento", welches früher im Deutschunterricht oftmals Pflichtlektüre war...

Die Stadt gelangte in der Folge unter die Herrschaft der Langobarden und dann der Byzantiner, welche sich aus der Region von Magna Graecia entlang des Crati ins Gebirge ausbreiteten, die hiess fortan Constantia. Nach Angriffen der Langobarden und der Sarazenen kam es faktisch zur Zerstörung der Stadt, welche 988 wieder neu aufgebaut wurde und im 11. Jhdt. unter die Herrschaft der Normannen kam. In Anwesenheit von Kaiser Friedrich II. wurde der Dom 1222 neu geweiht. Nach der Herrschaft der Stauffer folgten die Angioviner, Ludwig III. von Anjou machte die Stadt zum Regierungs- und Herzogssitz des "Ducato di Calabria".

Unter dem Hause Aragon, welches die Herrschaft über das Königreich beider Sizilien in Neapel übernahm, stieg die Stadt zur Hauptstadt über die Provinz "Calabria Citeriore" (etwa der heutigen Provinz entsprechend) auf. Mit dem Einzug des Buchdrucks und der Wissenschaften, mit der Gründung der Universität "Accademia Cosentina" durch den Humanisten, Philosophen und Schriftsteller Aulo Giano Parrasio im Jahre 1511, erwarb sich die Stadt den Ruf als "Athen Kalabriens".

In der Zeit des Faschismus und auch - nach Zerstörungen durch Bombardierungen - in der Nachkriegszeit kam es zu einem enormen Bevölkerungswachstum und Aufbau von Satellitenstädten, nach dem Bevölkerungsrückgang wurde in den letzten Jahren die Sanierung der kaum mehr bewohnten Altstadt angegangen und diese gewann wieder an Attraktivität.

 
Blick vom Colle Pancrazio über die Altstadt

Mit dem Flugzeug

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Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Lamezia Terme (IATA: SUF) .

Mit der Bahn / Mit dem Bus

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Cosenza, mit dem 1 Bahnhof Cosenza F.S. der Ferrovie dello Stato liegt etwas abseits der Nord-Südhauptlinie von Neapel nach Reggio di Calabria. Die Intercityzüge und der Schnellzug "Frecciargento" Neapel - Reggio halten in Paola an der tyrrhenischen Küste, von dort her gelangt man auf einer Zubringerlinie durch einen gut 15 km langen Tunnel durch die "Catena Costiera" in knapp 30 Min. nach Cosenza. Cosenza kann ebenfalls mit den Zügen der Trenitalia aus der Richtung Tarent über Sibari entlang der ionischen Küste erreicht werden.

Gleich beim Hauptbahnhof beginnt mit der neuen Station 2 Cosenza Vaglio Lise die Schmalspurlinie der Ferrovia della Calabria, welche sich durch die gebirgigen Anhöhen der südwestlichen Sila windet und Cosenza mit Catanzaro verbindet und bei Catanzaro-Lido Anschluss an die Küstenlinie der F.S. findet. Die Schmalspurlinie durch die Sila über Camigliatello und San Giovanni in Fiore nach Crotone wurde nie durchgehend fertiggestellt und die in die Sila führenden Abschnitte wurden teils stillgelegt resp. nur noch touristisch genutzt.

Mit dem Bus

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3 Cosenza Autostazione wird von zahlreichen Fernbusunternehmen aus den noritalienischen Metropolen, Rom und Neapel und auch Städten in Kalabrien angefahren. Busse der Ferrovia della Calabria fahren etliche Orte in der Region an.

Auf der Straße

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Nach dem Ende der mautpflichtigen Autobahn   bei Fisciano nimmt man die   durch Kampanien, die nach einem Anstieg durch die Bergregion der Basilicata mit dem Parco Nazionale del Pollino (in den Wintermonaten Winterausrüstung Pflicht) in die Ebene zwischen dem ionischen und dem Tyrrhenischen Meer hinabwindet. Von der Ebene von Sibari geht es ohne wesentliche Steigungen weiter bis Cosenza, welches von der Autobahn im Westen umfahren wird und mit verschiedenen Anschlüssen versorgt wird,   Cosenza Sud liegt am ehesten in der Nähe des historischen Zentrums. Nach Cosenza steigt die Autobahn wieder in die Berge an und führt nach einer weiteren Bergstrecke hinab in die Landenge bei Lamezia Terme und weiter nach Reggio di Calabria.

Mit dem Schiff

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Auf dem Flüsschen Crati wird kein Personentransport per Schiff angeboten.

Mobilität

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Zwischen dem Bahnhof Cosenza F.S. / Cosenza Vaglio Lise in der Neustadt verkehren Züge der Ferrovia della Calabria und versorgen in südlicher Richtung die Haltestellen 4 Cosenza Monaco , 5 Cosenza Campanella , 6 Cosenza Centro (am ehesten in der Nähe des historischen Zentrums gelegen) und 7 Cosenza Casale .

Die AMACO betreibt die Ortsbuslinien in Cosenza, es gibt einen offenen Touristenbus und ein System von Rolltreppen, um die höhergelegenen Quartiere zu erreichen.

Sehenswürdigkeiten

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Castello Normanno-Svevo
 
Cattedrale Santa Maria Assunta
 
Chiesa San Domenico
 
Staurothek, Kreuzreliquiar aus dem 13. Jhdt.
 
Palazzo del Governo

In der Neustadt ist der in Nord-Südrichtung verlaufende Corso Manzini als wichtigste Flaniermeile teils verkehrsbefreit, über die Busentobrücke setzt er sich in den Corso Telesio, der die Altstadt durchquert, fort.

Kirchen & religiöse Bauten

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  • der 1 Duomo oder Cattedrale di S. Maria Assunta liegt an der Piazza Duomo am Abhang des Altstadthügels Colle Pancrazio. Der Bau wurde nach Zerstörung eines älteren Gotteshauses durch das verheerende Erdbeben von 1184 neu errichtet werden und wurde im Jahre 1222 durch Kardinal Nicola de Chiaromonte in Beisein von Kaiser Friedrich II. von Hohenstauffen wieder geweiht. Nach Umbauten im gotischen Stil im jahre 1748 erhielt das Gotteshaus im 20. Jhdt. sein romanisch - frühgotisches Aussehen wieder.
Im Innern der dreischiffigen Pfeilerbasilika ist in der ersten Seitenkapelle "Cappella del Pilerio" die Ikone der Madonna del Pilerio, Stadtpatronin von Cosenza, zu sehen, heute befindet sich auf dem Altar eine Kopie. Im linken Querschiff findet sich das Grabmal der Isabella von Aragon, im Relief stellen die Figuren rechts und links der Madonna König Philip III. von Aragon und seine 1271 in Cosenza verstorbene Gemahlin dar. Ob im hellenistischen Steinsarkophag im rechten Querschiff wirklich die sterblichen Überreste von Heinrich VII. von Hohenstauffen beigesetzt sind, ist offenbar nicht nachgewiesen. Eine von Friedrich II. dem Dom vermachte Staurothek, ein kreuzförmiges Reliquiar mit eines Reliquie des Heiligen Kreuzes, wurde dem Museum übergeben.
  • die 2 Chiesa San Francesco d'Assisi stammt in ihren Grundzügen aus dem Jahr 1217, das Gebäude und das anschließende Kloster der Franziskaner-Minoriten wurden in letzter Zeit restauriert. Außergewöhnlich ist die Mumie von Francesco von Castrovillari in einem Glassarg, die in einer Seitenkapelle aufbewahrt wird.
  • der Weg hinauf zum Kastell auf der Anhöhe des Monte Pancrazio führt vorbei an der Anlage des ehem. 3 Convento delle Capucinelle mit der Kirche Santa Maria di Gerusalemme aus dem 16. Jhdt.
  • das Kirchlein 4 San Giovanni Battista hat seine Ursprünge im 10./13. Jhdt. und ist eines der ältesten Kirchengebäude der Stadt, ein gepflästerter Weg führt hinter zum Corso Telesio.
  • 5 Chiesa dello Spirito Santo, eine weitere Barockkirche
  • die 6 Chiesa di San Domenico aus dem 15. Jhdt. liegt am Übergang zur Neustadt und fällt durch ihre Kuppel auf. Die Fassade mit dem Portal ist im gotischen Stil erhalten, das Innere wurde im 18. Jhdt. im Barockstil ausgeschmückt, hier finden sich Gemälde u.a. von Giovanni da Nola.
  • die 7 Chiesa di Sant'Agostino mit dem anschließend nach der Säkularisierung der Kloster als Kaserne und heute als Museum genutzten Klosterkomplex aus dem 15. Jhdt.

Burgen, Schlösser und Palazzi

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  • Castello Suevo. Das Staufferkastell liegt auf der Anhöhe des Colle Pancrazio, der höchsten Erhebung des Altstadthügels und stammt aus byzantinischer Zeit. Nach Erdbebenschäden wurde es unter dem Staufferkaiser Friedrich II. zu Beginn des 13. Jhdts. erneuert. Nach Umbauten durch Angioviner und Aragonesen und erneuter Beschädigung durch ein Erdbeben um 1600 verfiel es teilweise und wurde nach einer Umnutzung durch die Burbonen als Gefängnis in den Jahren 2008/15 Restaurierungsarbeiten unterzogen und wieder zugänglich gemacht.
1 Castello Svevo. Geöffnet: 08.00-20.00, Juli und August 08.00-24.00h. Preis: Freier Eintritt.

Bauwerke

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  • Ausgrabungen mit Spuren der prä-hellenistischen Besiedelung durch die Bruttier finden sich an der Piazzetta Toscano und unter der 1 Nationalbibliothek (Biblioteca Nazionale)
  • Museo all’Aperto Bilotti. dank Unterstützung der Mäzene Carlo & Enzo Bilotti wurden entlang des Corso Mazzini vor allem Skulpturen bekannter Künstler ausgestellt.
  • 2 Museum der Bruttier und Enotrier (Museo dei Brettii e degli Enotri), Salita S. Agostino, ​Via Sant'Agostino - Cosenza. Tel.: +39 (0)984 23303, E-Mail: . Funde aus der Frühgeschichte der Region um Cosenza und der Ebene von Sibari. Merkmale: kein WLAN,  , Café, Garderobe, Archiv, Buchhandlung, Labor. Geöffnet: Di-So 9.00h(Sa/So erst ab 10.00h)–13.00h/15.30-18.30h. Preis: 3 €/2 €.
  • 3 Diözesanmuseum (Museo Diocesano di Cosenza), Piazza Aulo Giano Parrasio 16. Tel.: +39 984 6877171, E-Mail: Ausgestellt sind Gegenstände aus dem Kirchenschatz der Stadt, berühmtestes Stück ist die Staurothek, das kreuzförmige Reliquiar mit einer Reliquie des Heiligen Kreuzes, welche von Kaiser Friedrich II. zur Weihe der Kathedrale der Kirche zum Geschenk gemacht worden war. Geöffnet: Mo-Sa 9.00–12.00h. Preis: Freier Eintritt.
  • 4 Galleria Nazionale, Palazzo Arnone, Via G.V.Gravina. Tel.: +39 984 795639, Fax: 0984 71246, E-Mail: Gemälde von kalabresischen und neapolitanischen Künstlern aus dem 15.-19. Jhdt, u.a. Pietro Negroni, Mattia Preti, Umberto Boccioni. Geöffnet: Di-So 10.00–18.00h.
  • Museum der Informatikgeschichte (Museo di Archeologia Informatica), Via Vittorio Accattatis 4. Tel.: +39 984 1801025, E-Mail: Geöffnet: Sa 16:00–19:00. Preis: 3,00 € für Führung.
  • 5 Museo dello Arte e dei Mestieri. Kunsthandwerk und Sonderausstellungen.

Aktivitäten

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  • Besichtigung der Altstadt oberhalb des Zusammenflusses von Busento und Crati

Einkaufen

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Nachtleben

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Unterkunft

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Arbeiten

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Sicherheit

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Gesundheit

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  • das 1 Ospedale di Cosenza liegt im Westen der Neustadt.

Praktische Hinweise

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  • Tourismusinformation Cosenza Turismo, a) Piazza XI. Septembre b) Chiostro San Domenico. Tel.: +39 328 17 544 22. Geöffnet: a) 10.00-13.00h / 17.00-20.00h b) 10.00-14.00h.

Ausflüge

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Literatur

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