Berg (Starnberger See)

Gemeinde im Landkreis Starnberg in Bayern
Berg (Starnberger See)
BundeslandBayern
Einwohnerzahl8.419 (2022)
Höhe623 m
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Berg

Berg ist eine Gemeinde am Ostufer des Starnberger Sees in Oberbayern. Der Ort hat Bedeutung als Naherholungsort und ist bekannt durch das mysteriöse Ertrinken von König Ludwig II. im Starnberger See.

Karte
Karte von Berg (Starnberger See)

Hintergrund

Bearbeiten

Berg wird 822 als "perge cum basilica" erstmals urkundlich erwähnt.

Die politische Gemeinde Berg entstand 1975 anlässlich der bayerischen Gebietsreform aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Bachhausen, Berg und Höhenrain;

Ortsteile von Berg sind Allmannshausen, Aufhausen, Aufkirchen, Assenhausen, Bachhausen, Berg, Farchach, Harkirchen, Höhenrain, Kempfenhausen, Leoni, Martinsholzen, Mörlbach, Sibichhausen.

Berg war und ist beliebter Wohnort für die Prominenz aus München (unter Anderen: Heinz Rühmann, Luitpold Prinz von Bayern, Harry Valerien, Lothar Matthäus, Oliver Bierhoff). Außerdem ist Berg auch der Geburtsort des Schriftstellers Oskar Maria Graf.

Entfernungen (Straßen-km)
Starnberg5,9 km
Wolfratshausen10 km
München30 km
Bad Tölz34 km
Garmisch66 km
Augsburg88 km
Innsbruck125 km

Mit dem Flugzeug

Bearbeiten

Nächster internationaler Flughafen ist der Flughafen München "Franz Josef Strauß" (IATA: MUC) , Entfernung 72 km, ca. eine Autostunde).

Mit der Bahn

Bearbeiten

In Berg selbst gibt es keinen Bahnhof. Der nächste Bahnhof ist der in Seeshaupt an der Regionalbahn München - Tutzing, weiter mit Bus oder Taxi.

Die nächstgelegenen Ortschaften mit S-Bahn-Anschluss nach München sind Starnberg und Wolfratshausen

Auf der Straße

Bearbeiten
  • Über die Autobahn   (München - Garmisch-Partenkirchen), ab dem Dreieck Starnberg in Richtung Starnberg,   Percha/Berg und weiter nach Berg; aus München ca. eine knappe halbe Stunde Fahrzeit.

Mobilität

Bearbeiten

Der RVO (Regionalverkehr Oberbayern / DB) betreibt die Buslinien in der Region.

Buslinien durch Berg:

  • Linie 961 Schäftlarn, Kloster - Hohenschäftlarn (S-Bahn) - Starnberg (S-Bahn) - Ammerland
  • Linie 975 Starnberg (S-Bahn) - Wolfratshausen (S-Bahn)
  • Linie 975 Wolfratshausen (S-Bahn) - Starnberg (S-Bahn)

Berg und der Ortsteil Leoni sind Anlegestellen der Bayerischen Seenschiffahrt. Die Anlegestellen der Boote sind: Starnberg, Berg, Leoni, Ammerland, Ambach, Seeshaupt, Bernried, Tutzing und Possenhofen; Dauer einer Rundfahrt ca. 3 Stunden, zweimalige Fahrtunterbrechung erlaubt.

Betriebszeit von etwa Anfang April bis Ende Oktober

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Schloss Berg

Bearbeiten
 
Schloss Berg

Bauherr war Hans Georg von Hörwarth, der das Schlossgebäude im Jahre 1640 im Stil einer italienischen Villa und als Ersatz für ein ehemaliges Herrenhauses an gleicher Stelle errichten ließ.

Im Jahr 1676 erwarb Kurfürst Ferdinand Maria das Schloss mitsamt der Hofmark Berg, der Schlosspark entstand. Das Schloss wurde von den Wittelsbachern für ihre rauschenden See- und Jagdfeste benutzt. König Max I. Joseph (1756 - 1826) hatte an den Festen weniger Interesse. Die barocken Parkanlagen verwilderten und wurden in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt.

König Ludwig I. brachte dann zu Beginn der 1830er-Jahre das Hofleben in das Schloss zurück. Unter König Max II. wurden zwischen 1849 und 1851 Ecktürme angebaut; das Schloss hatte damals starke Ähnlichkeit mit dem am anderen Seeufer liegenden "Sisi"-Schloss Possenhofen.

Die heutige, schlichte Form von Schloss Berg entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Die im Krieg beschädigten Ecktürme und die Dachzinnen wurden abgerissen.

Für Touristen ist das bis heute von den Wittelsbachern genutzte Schloss nicht zugänglich. Es liegt versteckt hinter einer hohen Mauer und ist nur vom See aus sichtbar.

Gedenkstätte König Ludwig II.

Bearbeiten
 
Die letzten Tage des Königs im Jahre 1886:

9. Juni: König Ludwig II. wird aufgrund eines vom Irrenarzt Dr. Bernhard von Gudden aus Werneck erstellten Gutachtens als „seelengestört“ und „unheilbar“ geisteskrank entmündigt und für regierungsunfähig erklärt. Der Arzt hat den König zu diesem Zeitpunkt noch nie gesehen oder untersucht.

10. Juni: Prinz Luitpold von Bayern übernimmt die Regentschaft.

12. Juni: Ludwig II. wird in Schloss Neuschwanstein gefangengenommen und anschließend in Schloss Berg interniert.

13. Juni (Pfingstsonntag): Der König findet im Starnberger See unter bis heute ungeklärten Umständen den Tod: Gegen 18.45 Uhr verließen der König und Dr. Gudden das Schloss für einen letzten Sonntagsspaziergang in Richtung See. Das Mitgehen der Pfleger wurde diesmal von Gudden strikt verboten. Als die beiden gegen 20 Uhr immer noch nicht zum Schloss zurückgekehrt sind, werden alle verfügbaren Gendarmen und Männer mit Lampen und Fackeln zur Suche ausgeschickt. Gegen ca. 23 Uhr wird die Leiche Ludwigs, der als sehr guter Schwimmer bekannt war, und die des Arztes etwa 20 Meter vom Ufer entfernt im seichten und weniger als einen Meter tiefen Wasser treibend gefunden.

19. Juni: Beisetzung König Ludwigs II. von Bayern in der Gruft der Münchner Michaelskirche. Sein Herz wird nach der Tradition des Hauses Wittelsbach in einer Urne in der Gnadenkapelle in Altötting aufbewahrt.

Der Mythos um König Ludwig II. bildete sich schon zu Lebzeiten des von heutigen Psychiatern als weltfremd, aber nicht geisteskrank eingeschätzten Monarchen. "Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen", hatte Ludwig einst seiner Erzieherin geschrieben. Um die bis heute ungeklärten Todesumstände ranken sich zahlreiche Gerüchte. Sie reichen von einen Fluchtversuch bis zur Erschießung des Königs.

Zum Gedenken an den mysteriösen Tod des Königs wurde an der Stelle im See, wo die Leiche des Königs gefunden wurde, ein Kreuz im Wasser aufgestellt. Das Wasser ist hier im ganzen Uferbereich recht seicht und nicht tiefer als einen Meter.

Am recht steilen Seeufer befindet sich in Höhe der Todesstelle die Votivkapelle. Die Grundsteinlegung erfolgte auf Veranlassung von Prinzregent Luitpold exakt zehn Jahre nach den unglücklichen Ereignissen. Die Gedächtniskapelle wurde nach den Plänen von Hofoberbaurat Julius Hofmann im frühromanischen Stil als Kuppelbau gestaltet und nach vier Jahren Bauzeit eingeweiht.

Die Kapelle ist alljährlich der Treffpunkt der „Königstreuen“, die sich am Todestag des Königs zu einem Gedenkgottesdienst in der Votivkapelle versammeln.

Vor dem Portal der Votivkapelle führt die Treppenanlage zur gotischen Totenleuchte.Sie wurde schon 1887 von Königin Marie aufgestellt.

 
Votivkapelle
 
Totenleuchte und See mit Kreuz

Lage (47° 57′ 50″ N 11° 20′ 51″ O): Die Gedächnisstätte ist tagsüber frei zugänglich. Sie befindet sich im öffentlich zugänglichen Teil des Schlossparks unmittelbar am Ufer des Starnberger Sees und südlich vom Ort Berg, Die Gedenkstätte ist auf einem ausgeschilderten Fußweg ("Parkweg") von Berg aus nach knapp einem Kilometer Strecke zu erreichen.

weitere Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Bismarckturm, im Ortsteil Assenhausen. Erbaut von 1896 bis 1899.

Aktivitäten

Bearbeiten

Siehe auch die allgemeinen Angaben im entsprechenden Abschnitt Tauchen zum Starnberger See.

Die Allmannshauser Steilwand beim Ortsteil Allmanshausen ist bei Tauchern als "die Kante" beliebt, aber auch gefährlich: Die ufernahe Steilwand verläuft parallel zur Uferlinie und in Tiefen zwischen 20 und 80 Metern. Überhängende Bereiche, kleine Terrassen und Felsvorsprünge und das Wrack eines Segelboots in rund 80 Metern Tiefe machen die "Kante" zu einem der beliebtesten Tauchziele in den oberbayerischen Seen. Nach Meinung von Experten finden 95 Prozent aller Tauchgänge im Starnberger See hier statt.

Die Wand ist aber auch gefährlich: allein seit 1994 fanden elf Taucher hier den Tod. Im März 2013 kam das Tauchrevier erneut in die Schlagzeilen: Bei einem Tauchgang von drei erfahrenen Rettungstauchern der Wasserwacht Fürstenfeldbruck waren zwei der Taucher im Alter von 67 und 47 Jahren ums Leben gekommen.

Ein bestimmtes Schema für die Unglücksfälle gibt es nicht. Das zuständige Landratsamt erlässt daher auch kein Tauchverbot.

regelmäßige Veranstaltungen

Bearbeiten
  • Ateliertage Berg / Icking (alljährliche Atelierausstellungen in den Privaträumen der Künstler)

Einkaufen

Bearbeiten
  • 1 REWE, Perchastraße 3A, 82335 Berg. Tel.: +49 (0)8151 55370. Geöffnet: Mo – Sa 7.00 – 20.00 Uhr.
  • 2 E xpress, Marienstraße 4–6, 82335 Berg OT Aufkirchen. Tel.: +49 (0)8151 9799482. Geöffnet: Mo – Sa 7.00 – 20.00 Uhr.
  • 2 Oskar Maria Graf Stüberl (regionale, verfeinerte bayerische Hausmannskost, Fischgerichte), Graf-Straße 9, 82335 Berg. Tel.: +49 (0)8151 51688. Geöffnet: Mo.-So. 10-23 Uhr; Küche von 11.30-21.30 Uhr;.

Nachtleben

Bearbeiten
Die "Guglmänner"

.. sind ein Geheimbund königstreuer Bayern, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den (von der geheimen Bruderschaft vermuteten) Mord an König Ludwig durch Beweise zu belegen, so soll auch der Sarg des Königs geöffnet werden.

Bei ihren Treffen tragen die Guglmänner schwarze Kutten und auf dem Kopf eine spitze Kappe mit Sehschlitzen, die so genannte Gugl.

Der Wappenspruch des Geheimbundes lautet "Media in vita in morte sumus": "Mitten im Leben sind wir vom Tode umgeben". Voraussetzung zur Aufnahme ist "Königstreue", ein untadeliger Ruf, außerdem ein Leben nach ritterlichen Tugenden wie die "hohe Minne" und "christliche Barmherzigkeit". Es gäbe Aufnahme- und Erkennungsrituale, doch sei es bei Höchststrafe verboten, darüber zu sprechen. Die Zahl der Geheimbundmitglieder liegt "im dreistelligen Bereich". Info: www.guglmann.de

Unterkunft

Bearbeiten

Sicherheit

Bearbeiten
  • Sturmwarnung über die Drehscheinwerfer am See:
    • 40 Lichtblitze pro Minute = Vorwarnung;
    • 90 Lichtblitze pro Minute = Sturmwarnung;

Gesundheit

Bearbeiten

Praktische Hinweise

Bearbeiten

Ausflüge

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten


 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.