Böhmische Schweiz

Gebirge und Nationalpark im Nordwesten von Tschechien
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Die Böhmische Schweiz liegt im Norden der Tschechischen Republik und ist zusammen mit der Sächsischen Schweiz Teil des Elbsandsteingebirges. Das ostelbische Gebiet entlang der deutsch-tschechischen Grenze bildet den Nationalpark Böhmische Schweiz. Dessen größter Teil erstreckt sich über die Dittersbacher Wände (Jetřichovické stěny).

Cañon der Elbe bei Dolní Žleb

Orte Bearbeiten

 
Blick in den Grenzort Hřensko von der Kamnitzmündung aus
  • Děčín (dt. Tetschen) - größte Stadt im behandelten Gebiet; Schloss Děčín. Südlich der Stadt beginnt das Böhmische Mittelgebirge.
  • Hřensko (dt. Herrnskretschen) - direkt an der deutschen Grenze gelegener Ausflugs- und Einkaufsort; mit 112,5 m der am tiefsten gelegene Ort in Böhmen.
  • Jetřichovice (dt. Dittersbach) - am Südrand des Nationalparkes gelegenes Dorf mit traditioneller Glasbläserei.
  • Labská Stráň (dt. Elbleiten) - Dorf am rechten Ufer der Elbe; in der Nähe ist der Aussichtspunkt Belvedere.

Weitere Ziele Bearbeiten

  • Schneeberg (Děčínský Sněžník) bei Děčín, mit 723 Metern Höhe der höchste Berg des gesamten Elbsandsteingebirges.

Hintergrund Bearbeiten

Das Gebiet ist geprägt durch tief eingeschnittene Täler und schroff aufragender Felskliffe. Große kantige Tafelberge ragen aus den Ebenen heraus. Einzelne Vulkankegel aus Basalt sind markante Erhebungen in der Landschaft. Entstanden ist diese einzigartige Landschaft durch Ablagerung von Sand auf dem Meeresboden, welcher durch die darauf lastenden Wassermassen verfestigt wurde. Im Laufe der Zeit stiegen die Sandablagerungen auf. Wasser begann die Landschaft in Jahrmillionen zu formen, Verwitterung trug auch ihren Teil bei.

Geschichte: Der Nationalpark Böhmische Schweiz („Národní Park České Švýcarsko“) mit einer Fläche von 79 km² wurde 2000 in dem seit 1972 bestehenden Landschaftsschutzgebiet Elbsandstein („Chráněná krajinná oblast Labské pískovce“) mit einer Fläche von 324 km² eingerichtet.

Flora: Bedingt durch die Schluchten, Ebenheiten, Tafelbergen und Felsrevieren endstand hier eine Vielzahl von Lebensräumen, bei denen eine Umkehrung der Höhenstufen stattfindet. In den Gründen wächst Bergmischwald mit den entsprechenden Pflanzen, während auf den Höhen ein heideähnlicher Trockenwuchs zu finden ist. Sonst seltene Flechten, Moose und Farne kann man hier in den Tälern noch vorfinden. Ebenso Pflanzen, die eigentlich höhere Lagen und das Gebirge bevorzugen sowie eine ganze Reihe subatlantischer und atlantischer Arten.

Fauna: In den Flüssen tummeln sich neben Forellen, Bachsaiblingen, Äschen und dem Lachs noch Bitterling, Quappe, Groppe, Schmerle, Bartgrundel und Bachneunauge. In Feuchtgebieten findet man Salamander, Molche, Frösche und Kröten. Auch findet man Ringelnatter und Kreuzotter. Am Himmel tummeln sich Turmfalke, Bussard, Sperber und Habicht. Auch der Kolkrabe ist wieder eingewandert. Die Populationen von Uhu, Eulen und Kauz sind im ansteigen begriffen. Siebzehn verschiedene Arten von Fledermäusen gibt es, welche in den zahlreichen Felshöhlen ideale Bedingungen vorfinden. Biber wurden auch vereinzelt gesichtet. Es gibt verschiedene Marderarten sowie Dachs, Fischotter und Luchs. In der Waldlandschaft findet man Rot- und Schwarzwild. Sogar die (eingeführte) Gemse ist hier heimisch geworden.

Anreise Bearbeiten

Mit der Bahn Bearbeiten

  • EC-Züge auf der Hauptstrecke BerlinDresdenPrag halten in Děčín.
  • Die stündlich verkehrende S-Bahn aus Meißen über Dresden und Bad Schandau endet am Bahnhof Schöna, der gegenüber der tschechischen Stadt Hřensko liegt. Sie ist mit einer Fußgänger- und Radfahrerfähre erreichbar. Die Fähre verkehrt nach Bedarf.
  • Die Regionalbahn Bad Schandau–Schöna–Děčín hl.n. fährt alle zwei Stunden zum günstigen Sondertarif („Elbe-Labe-Ticket“) beim Überschreiten der Grenze. Sie hält auf tschechischer Seite in Dolní Žleb und mehreren nördlichen Vororten von Děčín auf der linken Elbseite.
  • Ebenfalls im Zweistundentakt fahren Regionalzüge von Děčín nach Rumburk und umgekehrt, durch den Süden der Böhmischen Schweiz (Halt u. a. in Markvartice, Česká Kamenice). Auch hier gilt das Elbe-Labe-Ticket.

Auf der Straße Bearbeiten

Auf der Autobahn A 17 DresdenPrag fährt man bis zur Abfahrt Pirna und folgt dann den Hinweisschildern Richtung B 172 über Pirna, Bad Schandau und Schmilka. Auf tschechischer Seite setzt sich die Route als I/62 fort nach Hřensko, von wo aus Straßen in weitere Orte der Böhmischen Schweiz führen.

Auf der tschechischen Autobahn D8 (Prag–Dresden) Ausfahrt 80 Knínice und weiter über die I/13 nach Děčín, ggf. darüber hinaus Richtung Česká Kamenice.

Mit dem Fahrrad Bearbeiten

Es gibt den Elberadweg entlang der Elbe. Hauptsächlich liegt der fast verkehrsfreie Weg linkselbisch.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Mehrmals täglich starten Schiffe ab Dresden und Pirna mit mehreren Haltestellen unterwegs. Von/nach Bad Schandau verkehren sie ebenfalls über Hřensko nach Děčín (Tetschen) in Tschechien. Preiswert ist die tschechische Linie aus Děčín nach Hřensko. Mittwoch, Freitag und Sonntag fährt sie weiter bis nach Bad Schandau und um 14 Uhr zurück.

Eine Fähre verbindet die deutsche Seite mit dem Bahnhof Schöna und der rechtselbischen Seite mit dem Ort Hřensko. Fährpreis: 1,50 €, Fahrrad 1 €.

Mobilität Bearbeiten

Alle Infos zur Mobilität sind in diesem Heft der Nationalparkverwaltung gut zusammengefasst.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Blick auf das Prebischtor

Großes Prebischtor (Pravčická brána) Bearbeiten

1 Prebischtor − Pravčická brána - größtes natürliche Sandstein-Felsenbrücke Europas. Es hat eine Höhe von 16 m und eine Spannweite von 26,5 m. Es ist seit 1826 touristisch erschlossen und gehört zu den beeindruckendsten Naturdenkmälern des Elbsandsteingebirges. Das gesamte Gelände ist seit Privatisierung des ehemaligen Hotels und heutigen Ausflugslokals Sokolí hnízdo (Falkennest) in Privatbesitz. Während der Öffnungszeiten kann es gegen einen Eintrittspreis (2019: 75 CZK/erm. 25,- CZK bzw. 3,- €/erm. 1,- €) besucht werden. Das Betreten der Felsenbrücke ist seit 1982 nicht mehr möglich, Treppen und Geländer wurden demontiert. Das Tor liegt 4 km nordwestlich von Hřensko und ist über einen 4 km langen rot markierten Wanderweg erreichbar. Vom Prebischtor aus erreicht man über Stiegen mehrere Aussichtspunkte mit atemberaubender Aussicht.

 
Das Falkennest (Sokolí hnízdo)
 
Fußweg zum Prebischtor
Wandervorschlag:
  • Parken am Hotel in Mezní Louka (dtsch.: Rainwiese); Anfahrt über Bad Schandau → Hřensko (dtsch.: Herrnskretschen) (Parkkosten: etwa 3,50 €; Parken in Hřensko 2019 120 CZK/5 EUR)
  • Rote Route (siehe aufgestellte Wanderkarten) zum Großen Prebischtor (Entfernung: 6 km, etwa 1,5 Std.; Grad: T2, Bergwandern)

Das Elbsandsteingebirge ist ein Mittelgebirgsregion am Elbeoberlauf und liegt zu drei Vierteln in der Sächsischen Schweiz und zu einem Viertel in der Böhmischen Schweiz. Es erstreckt sich von Pirna in Sachsen bis Děčín in Tschechien.

weitere Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Dittersbacher Felsen (Jetřichovické skály)
  • Falkenstein (Falkenštejn) Felsenburg
  • Khaatal (Kyjovské údolí)
  • 1 Eingang Kamnitzklamm / Edmundsklamm − Edmundova Soutěska - (Stille Klamm) oder Tichá Soutěska) und Wilde Klamm (Divoká Soutěska) in der Kamnitzschlucht des Flusses Kamnitz − Ein Weg wurde 1889 durch die Felsenschlucht gebaut und seit 1890 kann man auf 500 m Länge mit dem Kahn durch die Edmundsklamm fahren. Die höher gelegene Wilde Klamm ist seit 1898 auf 250 m befahrbar. Der Betrieb läuft von 9 − 17 Uhr, bzw. für die untere bis 18 Uhr. Beide Kahnfahrten kosten 140,- Kč (etwa 5,70 €), Kinder bis 15 Jahre die Hälfte.
  • Marienfels (Mariina skála) Aussichtspunkt
  • Rudolfstein (Rudolfův kámen) Aussichtspunkt
  • Schauenstein (Šaunštejn) Felsenburg
  • Wilhelminenwand (Vileminina skála) Aussichtspunkt

Aktivitäten Bearbeiten

Küche Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Sicherheit Bearbeiten

Klima Bearbeiten

Die mittlere Jahrestemperatur liegt zwischen 7 - 8° Grad Celsius. Die mittleren Niederschläge liegen zwischen 700 - 900 mm. Das Regenwasser versickert schnell und tritt in den Schluchten wieder an die Erdoberfläche. Die Region ist im allgemeinen schneearm. Die jährliche Sonnenscheindauer beträgt ca. 4480 Stunden. Interessant ist jedoch das Mikroklima der Schluchten und Gründe. Diese zeichnen sich durch größere Kühle und Feuchtigkeit aus.

Ausflüge Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Karl Klettmann: Sächsische und Böhmische Schweiz - Wandern, Klettern, Radfahren, Biwakieren,..., ISBN 978-1495928123

Weblinks Bearbeiten

 
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