Amalfiküste
Die Amalfiküste (italienisch: costiera amalfitana) gehört zur italienischen Region Kampanien.
Am Golf von Salerno, etwa 50 Kilometer südöstlich von Neapel, liegt eine der traumhaftesten Küsten Europas, die Amalfiküste – Costiera Amalfitana. Die einzigartige Landschaft mit üppiger, farbenprächtiger Vegetation, Klippen über türkisblauem Meer, Schluchten und romantische Buchten war in der Zeit des römischen Reiches nur auf dem Seeweg erreichbar.
Orte
BearbeitenEntlang der Serpentinenstraße ziehen sich die kleinen gepflegten und vom Wohlstand zeugenden Ortschaften Cetara, Maiori, Minori, Atrani, Amalfi, Furore, Conca die Marini, Praiano und Positano sowie das durch die Wagnerfestspiele berühmte Ravello. Am Zipfel der Halbinsel von Sorrent blickt man auf die vielbesungene und Sehnsucht weckende Insel Capri.
Anordnung von Ost nach West:
- 1 Vietri sul Mare Vietri sul Mare ist berühmt für seine handgefertigte Keramik. Die farbenfrohen, kunstvollen Stücke findet man in zahlreichen Geschäften und Ateliers. Die Stadt selbst hat eine charmante Atmosphäre mit schönen Stränden.
- 2 Cetara Cetara ist ein malerisches Fischerdorf, das für seine Sardellen und die traditionelle Herstellung von Sardellen-Sauce bekannt ist. Die Stadt bietet authentische Küche und einen Einblick in das lokale Leben.
- 3 Maiori Maiori besitzt den längsten Strandabschnitt an der Amalfiküste und ist ein beliebter Ort für Familien. Die Stadt hat eine interessante Mischung aus historischen Gebäuden und modernen Annehmlichkeiten.
- 4 Minori Minori hat eine lange Tradition im Zitronenanbau und ist bekannt für seine leckeren Süßspeisen, insbesondere den Zitronenkuchen. Die Stadt hat auch einige beeindruckende römische Ruinen zu bieten.
- 5 Atrani Atrani, nur einen kurzen Spaziergang von Amalfi entfernt. Es besticht durch seine engen Gassen, charmanten Piazzas und die authentische Atmosphäre eines traditionellen Fischerdorfes.
- 6 Amalfi Amalfi, die Namensgeberin der Küste, ist eine historische Stadt mit einer beeindruckenden Kathedrale im Zentrum. Die Stadt war einst eine bedeutende Seemacht und ihre Geschichte ist in den verwinkelten Gassen und alten Gebäuden spürbar.
- 7 Conca dei Marini Conca dei Marini ist ein kleines Fischerdorf mit atemberaubenden Ausblicken und der berühmten Smaragdgrotte (Grotta dello Smeraldo). Diese Meereshöhle ist für ihr smaragdgrünes Wasser bekannt und kann per Boot besichtigt werden.
- 8 Furore Furore ist bekannt für seine spektakuläre Fjord-Bucht, die als Fiordo di Furore bekannt ist. Die dramatische Schlucht mit ihren steilen Klippen und türkisfarbenem Wasser ist ein beliebtes Fotomotiv und ein guter Ort für Abenteuersportarten wie Klettern.
- 9 Praiano Praiano ist ein ruhigerer Ort mit charmanten engen Gassen und wunderschönen Stränden. Es ist der perfekte Ort, um dem Trubel zu entfliehen und die entspannte Atmosphäre der Küste zu genießen.
- 10 Positano Positano ist berühmt für seine steilen, farbenfrohen Häuser, die sich an die Felswände klammern, und seine malerischen Strände. Die Stadt hat eine romantische Atmosphäre und bietet zahlreiche Boutiquen und Kunstgalerien.
Nicht direkt an der Küste, sondern etwas in den Bergen, liegen die Orte
- 11 Tramonti Tramonti liegt im Landesinneren und ist umgeben von grünen Hügeln und Weingärten. Es ist bekannt für seine hervorragenden Weine und die Herstellung des traditionellen neapolitanischen Brotes.
- 12 Ravello Ravello liegt hoch über dem Meer und bietet herrliche Ausblicke. Es ist bekannt für seine wunderschönen Villen und Gärten, insbesondere die Villa Rufolo und die Villa Cimbrone, die ein Paradies für Naturliebhaber und Fotografen sind.
- 13 Scala Scala ist die älteste Stadt an der Amalfiküste und bietet eine ruhige, ländliche Atmosphäre. Die Stadt ist von terrassierten Gärten und Zitronenhainen umgeben und hat mehrere historische Kirchen und Klöster.
Weitere Ziele
Bearbeiten- Pfad der Götter (Sentiero degli Dei) Dieser Wanderweg bietet einige der spektakulärsten Ausblicke auf die Amalfiküste und das Tyrrhenische Meer. Der Pfad verläuft von Bomerano nach Nocelle und führt durch eine beeindruckende Landschaft mit steilen Klippen und üppiger Vegetation.
- 1 Smaragdgrotte (grotta dello Smeraldo) Diese Meereshöhle befindet sich bei Conca dei Marini und ist für ihr smaragdgrünes Wasser bekannt. Ein Besuch der Grotte bietet ein unvergessliches Erlebnis, da das Licht auf einzigartige Weise reflektiert wird und die Höhle in leuchtenden Grüntönen erstrahlen lässt.
- 2 Valle delle Ferriere (Riserva naturale Valle delle Ferriere) Ein Naturreservat in der Nähe von Amalfi, das für seine Wasserfälle, üppigen Wälder und seltenen Pflanzenarten bekannt ist. Es ist ein perfekter Ort für Wanderungen und Naturliebhaber, die die unberührte Natur der Region erkunden möchten.
- 1 Villa Rufolo, Piazza Duomo 9, 84010 Ravello Diese historische Villa in Ravello bietet beeindruckende Gärten mit Blick auf das Meer und ist ein Beispiel für die prachtvolle Architektur der Amalfiküste. Die Villa ist auch Austragungsort des jährlichen Ravello Festivals, das klassische Musik und kulturelle Veranstaltungen bietet. Merkmale: kein WLAN, , Bibliothek, Archiv, Buchhandlung.
- 2 Villa Cimbrone Ebenfalls in Ravello gelegen, ist diese Villa für ihre atemberaubenden Gärten und die berühmte „Terrazza dell’Infinito“ (Terrasse der Unendlichkeit) bekannt, die einen der schönsten Ausblicke auf die Küste bietet. Merkmal: kein WLAN.
- 3 Marina di Praia (chiesa della Santissima Annunziata) Eine malerische kleine Bucht in der Nähe von Praiano, die von steilen Klippen umgeben ist. Der Strand ist ideal zum Schwimmen und bietet eine romantische Atmosphäre, besonders in den Abendstunden.
- 3 Cala di Furore Eine versteckte Fjord-Bucht, die zu den schönsten Naturwundern der Amalfiküste gehört. Die kleinen Fischerhäuser und das kristallklare Wasser machen diesen Ort zu einem malerischen Ziel für einen Tagesausflug.
Hintergrund
BearbeitenDie Amalfiküste ist der steile Südabhang der Monti Lattari, eines Ausläufers des Apennin. Die Kalkfelsen der Monti Lattari ragen steil aus dem Meer heraus und erreichen eine Höhe von über 1.400 Metern und formen damit die Sorrentiner Halbinsel, die den Golf von Neapel vom Golf von Salerno trennt.
Das steile Gelände und die kargen Böden ermöglichten nie eine ertragreiche Landwirtschaft, so dass sich die Orte an der Küste, insbesondere der namensgebende Ort Amalfi, Richtung Meer orientierten und im Hochmittelalter große Handels- und Kriegsflotten aufbauten. Um die erste Jahrtausendwende war die Seerepublik Amalfi auf Augenhöhe mit Genua, Pisa oder Venedig. Normannenangriffe, Naturkatastophen und interne Streitigkeiten führen zum Abstieg Amalfis aus der ersten Liga, das nach Ende des Mittelalters kaum mehr als ein Piratenversteck und Fischerdorf war. Über Land erst seit 1850 mit der Fertigstellung der Küstenstraße erreichbar, entwickelte sich Amalfi und die gesamte Küste ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert zu einem Reiseziel des (Geld-)Adels.
Im Jahr 1997 wurde die Kulturlandschaft der Amalfiküste in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Anreise
BearbeitenDie Anreise an die Amalfiküste gestaltet sich trotz ihrer enormen touristischen Bedeutung nicht zuletzt aufgrund ihrer geografischen Lage überraschend schwierig und häufig alles andere als stressfrei.
Mit dem Auto
BearbeitenDie Anreise mit dem eigenen Auto oder Mietwagen an die Amalfiküste ist ausdrücklich nicht empfehlenswert. Die wichtigste Verkehrsverbindung ist die Küstenstraße Amalfitana, die sich an den Felsen entlang windet und wunderbare Ausblick bietet, allerdings durchaus fahrerisches Können erfordert. Die Straße ist schmal, eng, kurvenreich und unübersichtlich sowie chronisch verstopft (kommt einem ein LKW entgegen muss durchaus auch mal begleitet vom Hupen des Pulks rückwärts an der Klippe entlang rangiert werden!). Sollte man sie dennoch befahren wollten erreicht man sie am "schnellsten" ab Neapel über die Richtung Salerno mit Abzweig in Vietri. Insbesondere in der Hochsaison dauert die Fahrt von dort aus, obwohl sie nur etwa 50 km lang ist, mindestens (!) 2 Stunden. Ist man am Ziel angekommen kann es durchaus sein, dass man vergeblich nach einem Parkplatz sucht. Allein geografisch bedingt sind diese rar, extrem teuer und hart umkämpft - wenn es sein muss empfiehlt sich eine Onlinereservierung vorab damit man am Wunschort mangels Stellfläche nicht schlichtweg vorbeifahren muss (was keineswegs selten vorkommt). Für Gespanne und Wohnmobile gibt es ebenso wie für (ortsfremde) Busse zudem Zufahrtsbeschränkungen. Zu beachten ist auch, dass die Straßen in den Orten wie Positano oft Einbahnstraßen ohne jegliche Chance zum Ausweichen oder Wenden sind - verfährt man sich, fängt man von vorne an.
Mit der Fähre
BearbeitenDie entspannteste und gleichzeitig mit den schönsten Ausblicken belohnte Anreise stellt die Fähre dar. In den Sommermonaten verkehren diese von Neapel, Capri, Salerno und Paestum. Besonders schön ist die Überfahrt per Schiff (MetroDelMare), das von Ende März bis Mitte Oktober Neapel von der "Molo Beverelleo" mit den Landepunkten an der Sorrentinischen Halbinsel und dem Cilenteo verbindet. Auch hier gilt: Die Schiffe fahren nicht sonderlich oft am Tag und können ausgebucht sein - viele können jedoch vorab online reserviert werden was insbesondere für die Rückfahrt in der Hochsaison absolut notwendig ist. Es ist sonst nicht ausgeschlossen, auch mit dem letzten Schiff des Tages nicht mehr mitgenommen zu werden.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
BearbeitenEntspannter als mit dem eigenen Auto, aber zumindest in der Hochsaison auch nicht unbedingt bequem, ist die Anreise mit Zug und Bus. Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Sorrent (Circumvesuviana aus Neapel, im Sommer sehr voll, da diese auch in Pompei halten und auch viele Neapoliataner zum Baden aus der Stadt fahren) und Salerno (Regional- und Hochgeschwindigkeitszüge, ohne Frage der komfortabelste Abschnitt der Anreise). Von beiden aus gibt es etwa stündliche Busverbindungen entlang der Amalfitana (siehe oben), die an zahlreichen sehenswerten Orten wie Amalfi und Positano halten. Allerdings sind auch diese Busse teils überfüllt und stickig, zudem kann eine Mitfahrt in der Hochsaison keineswegs garantiert werden.
Mobilität
BearbeitenNeben zahlreichen Auto- und Scootervermietungen in den größeren Städten (Sorrent) ist das Busnetz relativ gut ausgebaut und empfehlenswert. Der eigene PKW bleibt besser auf dem Hotelparkplatz.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBesonders sehenswert ist Positano, dessen pastellfarbene Häuser sich dicht an das steil ansteigende Ufer schmiegen. Positano ist bekannt für seine spezielle und wunderschöne Mode, die man in den romantischen Gassen kaufen kann.
Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit ist der Dom Sant’Andrea in Amalfi mit seinem ungewöhnlichen maurischen Stil und der ornamentalen Fassade aus hellen und schwarzen Steinen.
In Ravello lockt die Villa Rufolo, der ehemalige Wohnsitz der römischen Aristokratenfamilie Rufolo stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber im 19. Jahrhundert deutlich umgestaltet. Besonders beeindruckend ist der Garten, der unter anderem die Komponisten Richard Wagner (er nahm ihn als Vorbild für Klingsors Zaubergarten in der Oper Parsifal), Edvard Grieg und Giuseppe Verdi inspirierte.
Aktivitäten
BearbeitenKüche
BearbeitenDie Gegend ist bekannt für ihre großen Zitronen (limoni). Daraus wird der Zitronenlikör Limoncello oder Zitronenschokolade und noch mehr hergestellt.
Gnocchi alla Sorrentina sind ganz simpel, nur Tomatensauce, Mozzarella und Gnocchi. Auf die Qualität der Zutaten kommt es an, sollte man hier probieren.
- Limone di Sorrento
- Limoncello
- Gnocchi alla Sorrentina
Atrani
Bearbeiten- 1 Le Palme, Via supportico marinella 10 (Am Anfang des Fußgängertunnels nach Amalfi die Treppen zum Wasser hinunter, dann links unter einem gemauerten Bogen.). Tel.: +39 89 8717000, E-Mail: lepalmeamalfi@libero.it. Ristorante und Pizzeria in interessanter Lage. Preis: oberes Mittelfeld.
Nachtleben
BearbeitenSicherheit
BearbeitenKlima
BearbeitenDas gemäßigte mediterrane Klima ist besonders in den Frühjahrs- und Herbstmonaten sehr angenehm. Aber auch im Winter sind die milden Temperaturen ein Genuss. So kann man Weihnachten und Silvester bei angenehmen 15-17 °C im Freien verbringen, falls es nicht regnet. Denn am Ende des Winters und im Frühjahr regnet es häufig, was zu üppigen Blüten und großen Zitronen beiträgt.