Alaca Hüyük
Alaca Hüyük ist ein Ruinenstadt der Hethiter in im Süden der Türkischen Schwarzmeerküste in der Türkei.
Hintergrund
BearbeitenGeschichte
BearbeitenErste Siedlungsspuren konnten in der Umgebung in das 6. Jahrtausend v. Chr. datiert werden. Im 3. Jahrtausend v. Chr. wuchs Alaca Hüyük zum lokalen Zentrum der Hattie heran, welches die in hier entdeckten Fürstengräber belegen. Zu Beginn des 2.Jahrtausend bauten diese durch regen Handel mit Assur ihre Vormachtstellung aus und es folgten Stadtgründungen, wie die von Hattuşa. Doch das weckte aber auch den Neid der Nachbarn. So kam es, dass zwischen dem 19. Jahrhundert v. Chr. und dem 17. Jahrhundert v. Chr. der Hethiterfürst Anitta aus der damaligen Hauptstadt Kanes (heute Kültepe ) auszog, um die Hattier vernichtend zu schlagen. Doch unter den Hethitern wuchs auch dieser Ort zu einer kleinen Stadt weiter. Einige Forscher sehen in diesem Ort den heiligen Ort Zippalanda, der von den Hethitern der Sonnengöttin von Arinna geweiht war und ein egenes Tor in Hattuşa besaß. Im Zuge der großen Veränderungen am Ende der Bronzezeit wurde auch dieser Ort verlassen.
Landschaft
BearbeitenAlaca Hüyük liegt am Nordrand der Region Kappadokien. Hier findet man ein trockenes kontinentales Klima vor, und die Landschaft ist heute steppenartig karg und weitgehend baumlos. Die Winter sind lang und kalt, und die Sommer relativ kurz und heiß. Früher aber herrschte hier ein feuchteres Klima, durch das die Hitze- und Kältespitzen geringer ausgeprägt waren. Neben den zentralen Steppengebieten im Bereich von Kappadokien (südlich von Yozgat beginnend) gab es vor allem im Norden ausgedehnte Bereiche mit einer dichten Vegetationsdecke und Wäldern. Dadurch wurde die Erosion verhindert, und die Erde konnte mehr Wasser speichern, was wiederum der Vegetation zugute kam. Die Bedingungen für Ackerbau und Viehzucht waren günstiger als heute, und die Wälder boten Lebensraum für zahlreiche Wildtiere.
Anreise
BearbeitenGebühren/Permits
BearbeitenDer Eintritt beträgt 3 TL
Mobilität
BearbeitenSehenswürdigkeiten
BearbeitenDas Gelände ist mit einer Größe von nicht einmal einen Quadratkilometer vergleichsweise klein. Vorbei an einem kleinen Cafe geht es gerade aus in ein kleines Museum, in dem neben den 14 verschiedenen Siedlungsschichten, einige Fundstücke dargestellt werden. Erläuterndes Schriftgut gibt es nur Montags bis Samstags. Zur rechten geht es zum Hüyük, wo ein ausgeschilderter Rundweg einen über das Gelände führt, wo es einiges zu sehen gibt.
- 1 Sphinxtor. Das Sphinxtor ist nicht zu übersehen. Die zwei großen ca. 2m hohen Sphingen geben einen guten Eindruck, welch imposante Austrahlung dieses Tor einst hatte. Zudem sind zur linken und rechten Seite in der Stadtmauer noch viele Steinmetzarbeiten zu erkennen. Diese stellen eine Prozession zu einem Altar da, auf dem der Stier des Wettergottes trohnt. Vorne weg findet man den König in Gebetshaltung. Im Gefolge sind Opfertiere, Musikanten und Gaukler mit Flöten und Leitern zu sehen. Bei den Steinen in der Stadtmauer handelt es sich allerdings um Duplikate. Das Original ist im Museum in Ankara zu finden.
- 2 13 Fürstengräber. Die hier gefundenen Gräber werden der sogenannten Hatti-Phase zugerechnet und stammen aus dem 3.Jahrtausend vor Christus. Die Grabfunde sind nicht mehr hier. Allerdings sind noch die Gräber zu besichtigen und Darstellungen von den Grabfunden.
- Die 3 Kolonadenstraße zeigt eine Kanalisation mit vielen Toraufnahmen. Für geübte Augen sind Abnutzungserscheinungen von Schwenktüren zu erkennen. Zur rechten und linken liegen Fundamente von kleineren und größeren Tempeln bzw. Häusern.
Aktivitäten
Bearbeiten- Entdecken. Auch wenn vielfach nur Grundrisse der Gebäude erhalten sind, gibt es hier viele Dinge wie Kanalisation, Aufnahmen für Tore oder Schleifspuren zu entdecken. Die Hinweistafeln helfen hierbei.
Einkaufen
BearbeitenGleich am Eingang gibt es mehrere Souvenir Händler, die entweder eine Auswahl von Souvenirs aus Ankara oder selbsthergestellte Souvenirs anbieten. Diese zeigen entweder Hethiter/Hatti Motive oder Handwerkskunst aus der Region. Dem sonst zu findenden Kitsch entsprechen die hier zu erstehenden Souvenire nicht.
Küche
BearbeitenIn dem 1 Teegarten im Eingangsbereich lässt es sich gut aushalten. Mit Blick auf das Sphinx-Tor kann man hier neben Tee auch frisch zubereitete Gözleme (Die türkische Variante des Crêpes) genießen.
Unterkunft
BearbeitenSicherheit
BearbeitenAusflüge
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Maciej Popko, Zippalanda: Ein Kultzentrum im hethitischen Kleinasien (1994).
- Maciej Popko, Zur Geographie des nördlichen Zentralanatoliens in der Hethiterzeit. In: Th. P. J. van den Hout and J. de Roos (Hrsg.), Studio Historiae Ardens: Ancient Near Eastern studies presented to Philo H. J. Houwink ten Cate on the occasion of his 65th birthday (Istanbul, Nederlands Historisch-Archaeologisch Instituut 1995), 253-59.
- Maciej Popko, Zippalanda and Ankuwa 0nce more. Journal American Oriental Society 120/3, 2000, 445-448.