Elea - Velia
Elea - Velia (Ελέα) | |
Region | Kampanien |
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Einwohnerzahl | |
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Elea - Velia |
Elea - Velia ist eine archäologische Stätte bei Ascea in der süditalienischen Provinz Kampanien. Die Stadt in "Magna Graecia" war Sitz bekannter Philosophenschulen.
Hintergrund
BearbeitenIn einer Geländeebene und auf einem Bergrücken oberhalb des Strands von Marina di Ascea liegen die Ruinen der antiken griechischen Stadt Elea, die in der Antike vor allem durch ihre Philosophenschulen bekannt geworden war.
Im Mittelalter wurde das Siedlungsgebiet auf den Bergrücken, die Akropolis, reduziert. Aus der Zeit des Kampfes gegen die Sarazenen ist für die Örtlichkeit die Bezeichnung "Castellum Veliae" bekannt, die Siedlung um die Festung ist 1113 als "Castellamare della Bruca" beurkundet. Aus normannischer Zeit ist die Cappella palatina (San Quirino) erhalten, die Festung mit dem markanten Rundturm wurde über den Ruinen des griechischen Tempels errichtet. Bis ins 17. Jhdt. war die Siedlung noch bewohnt und verfiel dann, François Lenoirmont wird das Verdienst zugeschrieben in den Ruinen von Castellamare das antike Elea identifiziert zu haben, er hatte Lukanien um 1866 bereist. Zu Beginn des 20. Jhdt. begannen Ausgrabungsarbeiten und die Reste der mittelalterlichen Siedlung wurden abgetragen. Mit EU-Geldern wurde die 1988 zum Welterbe erklärte archäologische Stätte 2000/2006 für die Besucher attraktiviert und ein Antiquarium eingerichtet.
Geschichte
BearbeitenUm 540 v.Chr. wurde von Griechen aus dem kleinasiatischen Phokaia (Φώκαια, lat. Phocaea), die vor der Bedrohung durch die Perser geflohen waren, die Stadt Hylea (Ύέλην) gegründet. Das Land, ein Bergrücken mit der im Osten liegenden Senke, war von den ansässigen Oenotrern käuflich erworben worden. Später ändert sich der Name (der ursprünglich mit dem archaischen Buchstaben Digamma geschrieben worden war (Ϝέλη)) in Ele (Ελέν) resp. Elea (Ελέαν) respektive unter den Römern in das einfacher auszusprechende Velia.
Im 5. Jhdt. wurde vom in Elea geborenen Parmenides eine präsokratische Philosophenschule gegründet und vom berühmten Schüler Zeno ausgebaut, hier wurden philosophische Grundlagen des Seins erörtert. Aus der Philosophenschule entwickelte sich später eine medizinisch - philosophische Lehranstalt.
Im 4. Jhdt. wurde die Stadt von den anrückenden Lukanern bedroht, konnte aber vorerst ihre Eigenständigkeit erhalten. Sie stellte sich aber in den Punischen Kriegen auf die Seite Rome und stellte Galeeren. Im Jahre 88 v.Chr. wurde die Stadt als Velia ins römische Reich eingegliedert, durfte aber die griechische Sprache und Kultur beibehalten. Der militärisch genutzte Hafen gewann an Bedeutung, bis mit dem Bau der Via Popilia von Rom nach Süden die Halbinsel abgeschnitten und die Umgebung der Stadt zum Hinterland wurde. Mit der zunehmenden Versandung der Häfen setzte - wie auch in Paestum - der Niedergang ein und die Bevölkerung zog sich zunehmend in den Bereich der Akropolis zurück.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenDer nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Neapel (IATA: NAP) .
Mit der Bahn
BearbeitenAb Napoli Centrale kann die 1 Ascea Stazione Bahnstation im nahen Ascea mit dem Regionalzug der Trenitalia über Agropoli innert gut eineinhalb Stunden ohne Umsteigen erreicht werden.
Mit dem Bus
BearbeitenEs besteht eine Busverbindung vom Bahnhof von Ascea über "Scavi Velia" nach Casalvelino Marina.
Auf der Straße
BearbeitenVon der Autobahn Salerno - Reggio di Calabria benutzt man ab der Battipaglia die südwärts führende . Die gut ausgebaute Hauptstrasse führt am Archäologischen Gelände von Paestum vorbei Richtung Agropoli. Kurz vor dem Ort verläuft die alte durch die Hügel des Cilento über Ogliastro-Silento weiter nach Süden, die moderne teils als Schnellstrasse ausgebaute führt als Tangente dem Städtchen entlang und verläuft weiter im Landesinnern bis nach Sapri im Südosten des Cilento, von ihr biegt die nach Süden in Richtung der archäologischen Stätte von Elea-Velia, Ascea und Palinuro. Grosse Parkplätze finden sich an der Strasse, aber auch nach der Bahnunterführung direkt beim archäologischen Gelände kann parkiert werden.
Mit dem Schiff
BearbeitenDer nächste internationale Fährhafen ist derjenige von Neapel, in Salerno legen vor allem Fracht- und Containerschiffe an, zunehmend aber auch Fährschiffe. Mit dem privaten Boot kann man bei der Erkundung der Cilento - Küste im Jachthafen von Agropoli oder Marina di Pisciotta anlegen.
Mobilität
BearbeitenIm Archäologischen Gelände bewegt man sich zu Fuss, die Distanzen betragen ca. 1 km, der Weg hinauf zum Theater und dem mittelalterlichen Turm ist ansteigend und wohl nur bedingt mit dem Rollstuhl zu bewältigen.
Area Archeologica di Elea - Velia
BearbeitenParco archeologico di Elea-Velia, c.da Piana di Velia, Ascea Marina (SA). Tel.: 0974 972396. Geöffnet: 09.00-15.00 (Winter) / - 18.30 h (Sommer). Preis: 3.00/1.50 €, 11.00/5.50 € für Dreitagespass mit Paestum und Rosantico.
Vom 1 Eingangsbereich Haupteingang begibt man sich zunächst zur Unterstadt aus hellenistischer - römischer Zeit. Die gesamte Stadt war von einem Mauerring umgeben, der im 6. Jhdt. v.Chr. errichtet wurde und durch den angesichts der Bedrohung durch die nahenden Lukaner durchgeführten Ausbau mit 30 Türmen im 4. Jhdt. zu seiner definitiven Form fand.
Vor dem südlichen Stadttor, der Porta Marina finden sich im Bereich einer 2 Nekropole aus der römischen Kaiserzeit (1.-2. Jhdt. n.Chr.) verschiedene Grabmäler.
Durch die von einem quadratischen Turm gesicherte 3 Porta Marina betritt man die Stadt und geht auf der Via Porta Marina in Richtung Nordosten. Zur Linken liegt eine 4 Insula I, ein Gebäudeblock aus mindestens vier Wohn- oder Geschäftshäusern mit einer gemeinsamen Zisterne zur Wasserrsammlung.
Rechterhand liegt ein grosses 5 Gebäude mit Krypoportikus aus der Kaiserzeit. Funde von Statuen mit Köpfen von Ärzten und Mitgliedern der kaiserlichen Familie lassen eine Deutung als medizinische Schule oder auch Ort des Kaiserkults zu.
Ein Fussweg führt nach Osten zu einer 6 Villa mit Nymphäum oder einem öffentlichen Gebäude aus der Kaiserzeit. In diesem grossen überdachten Gebäude mit einem symmetrischen Grundriss mit beidseitigen Treppen findet sich ein zentrales Nymphäum mit einem Wasserbecken.
Zurück auf der Kreuzung Via Porta Marina - Via Porta Rosa gelangt man im Norden vorbei am Gebäudekomplex der Insula zum Heiligen Bezirk mit dem 7 Pozzo sacro. Das Heiligtum mit dem Rundbecken mit den eingemeisselten griechischen Buchstaben H P mag möglicherweise Hermes geweiht gewesen sein.
Auf der Via Porta Rosa gelangt man als nächstes zu den 8 Hadriansthermen aus dem 2. Jhdt. Im Thermenkomplex ist ein schöner Mosaikfussboden des Frigidariums mit Darstellung von Meeresgetier und Seeungeheuern erhalten.
Zur Rechten der aufwärts führenden 9 Via Porta Rosa findet sich im früher als Agora bezeichneten Bezirk ein Gebäudekomplex, der als 10 Asklepios - Heiligtum identifiziert wurde. Der unterste Teil des Komplexes war von drei Seiten von einer Säulenhalle umgeben, im oberen Bereich wurde im 2. Jhdt. v. Chr. wohl das Wasser der etwas weiter oben entspringenden Hyele - Quelle kultisch genutzt. In hellenistischer Zeit wurde das Gebäude zu einem Thermenkomplex umgestaltet. Aus dieser Zeit finden sich eine Hypocaust - Heizung mit Dampfleitungen, ein Warmbad - Becken und kleinere Wannen für Einzelbäder.
Die antike Strasse aus griechischer Zeit führt hinauf zum in einem künstlichen Geländeeinschnitt angelegten nördlichen Stadttor 11 Porta Rosa, das um 1960 von Mario Napoli wiederentdeckt worden war.
Unter dem Hügelzug entlang gelangt man weiter zur Akropolis, der Oberstadt. Unterhalb der modernen Zufahrtsstrasse auf die Akropolis liegen die Gebäude des noch nicht ausgegrabenen 12 Südquartiers. Das 1 Amphitheater ist in den Abhang südlich der Akropolis eingebettet, vom ihm sind nur noch einige Sitzreihen im Westen erhalten.
Gleich dahinter in der ehemaligen 13 Chiesa Santa Maria / Antiquarium ist das Antiquarium eingerichtet. Im kleinen Museum (Eintritt inbegriffen) sind die Entwicklungsphasen von Elea - Velia und zahlreiche Funde aus den Gebäuden der Stadt ausgestellt.
Der auf die Hügelkuppe der Akropolis führende Weg führt an der 14 Cappella Palatina vorbei, die aus normannischer Zeit stammt. Im Bereich der Akropolis finden sich die Fundamente eines antiken griechischen 15 Tempels. Abgesehen von den Stufen und dem Fundament ist leider nichts mehr erhalten, was auf die hier verehrte Gottheit rückschliessen lassen würde. Der gesamte Bezirk der Akropolis wurde überbaut, als sich der Siedlungskarn mit dem Niedergang des antiken Velia auf diesen Bezirk reduzierte. Aus dem Mittelalter stammt der 16 Angiovinische Rundturm und die Festungsmauern zur Sicherung der mittelalterlichen Stadt, unter denen die Fundamente früherer Bauten verborgen sind.
Vom Angiovinerturm aus ergibt sich eine prächtige Rundsicht auf den Strand der Cilentoküste mit den Ferienhäusern von Marina di Casalvelina und Marina di Ascea.
Auf dem Rückweg zum Eingangsbereich lohnt sich ein Besuch der 17 Casa degli Affreschi, das Gebäude aus dem 2. Jhdt. v.Chr. wurde im 1. Jhdt. n.Chr. umgestaltet, die Fresken erinnern an diejenigen von Pompeji.
Aktivitäten
Bearbeiten- am nahen Strand von Marina di Casalvelino oder Marina di Ascea kann nach der Besichtigungstour gebadet werden.
- zu ausgedehnten Wanderungen lädt der Cilento - Nationalpark ein.
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenNachtleben
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenIm archäologischen Bereich selbst gibt es keine Unterkünfte, in der näheren Umgebung aber mehrere Agroturismi, Pensionen und in Ascea Marina auch Hotelunterkünfte.
günstig
Bearbeiten- 1 Alba Camping, Via Focea 2; Ascea Marina. Tel.: 0974-972331.
- 2 Camping Torre di Velia, Via Focea 1, Ascea Marina. Tel.: +39 0974 971469, Mobil: +39 346 7489558, E-Mail: info@torredivelia.it.
Gesundheit
Bearbeiten- 1 Presidio Ospedaliero "S. Luca", Via Francesco Cammarota, Vallo della Lucania. Tel.: 0974 711111.
Praktische Hinweise
BearbeitenToiletten und fliessendes Wasser gibt es im Eingangsbereich.
Postämter gibt es in Ascea und Ascea Marina.