Palinuro

Italienischer Küstenort

Palinuro ist ein Fischerdorf / kleines Hafenstädtchen an der Cilentoküste in Kampanien.

Palinuro: Blick über die Bucht
Palinuro
ProvinzKampanien
Einwohnerzahlca. 1'200
Höhe5 m
Tourist-Info0974 93 81 44
http://www.capopalinuro.it
Lagekarte von Italien
Lagekarte von Italien
Palinuro

Hintergrund Bearbeiten

 
Palinuro: Blick über die Bucht

Das verschlafene Fischerdorf Palinuro (Ortsteil der landeinwärts gelegenen politischen Gemeinde Centola) im südlichen Bereich der Cilento - Küste hat sich in den letzten Jahrzehnten zur touristischen (Sommer-)Destination gewandelt. Hierzu tragen die Sandstrände, der Jachthafen und die Grotta Azzura bei, zu denen Fahrten mit Motor - Barken angeboten werden

Nach dem Bericht in Vergils Aeneis wurde der Steuermann des Flaggschiffs des Aeneas, Palinurus vom Schlaf übermannt und stürzte ins Meer. Nachdem er, ans Ruder geklammert, drei Tage auf dem Meer getrieben hatte, wurde er beim Capo Palinuro am Land gespült. Die Freude über die Rettung währte nur kurz, von den ansässigen Lukanern wurde er kurzerhand umgebracht - was allerdings nichts über die heutige Gastfreundschaft der Bevölkerung aussagen soll.

Anreise Bearbeiten

 
Palinuro: Hafen

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Neapel (IATA: NAP)

Mit der Bahn Bearbeiten

Ab Napoli Centrale kann die Bahnstation Pisciotta - Palinuro zwischen Palinura und dem weiter nördlich gelegenen Städtchen Pisciotta mit den Zügen der Trenitalia der Schnellzugsverbindung Neapel - Agropoli - Reggio di Calabria innert gut eineinhalb Stunden ohne Umsteigen erreicht werden. Vom einige Kilometer ausserhalb des Orts gelegenen Bahnhof muss dieser dann allerdings mit dem Bus oder Taxis erreicht werden.

Mit dem Bus Bearbeiten

Es besteht eine Busverbindung vom Bahnhof Pisciotta - Palinuro zum Ort Palinuro.

Auf der Straße Bearbeiten

Von der Autobahn   Salerno - Reggio di Calabria benutzt man von Norden kommend ab der   Battipaglia die südwärts führende gut ausgebaute  , die am Archäologischen Gelände von Paestum vorbei nach Agropoli führt, von dort an geht es weiter auf der teils als Schnellstrasse ausgebauten  . Von ihr biegt die   /   nach Süden in Richtung der archäologischen Stätte von Elea-Velia, Ascea und Palinuro ab.

Von Süden her kommend benutzt man von der   Reggio di Calabria - Salerno die   Buonabitacolo, von dort aus geht es weiter auf der Schnellstrasse NSA161 in Richtung Sapri. Vor Policastro Bussentino wechselt man auf die Schnellstrasse   bis nach Celle di Bulgheria / Poderia in nimmt von der dortigen Ausfahrt die nach Süden führende Mingardina bis Palinuro.

Im ganzen bergigen Lukanien ist das Vorwärtskommen eher langsam.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Der nächste internationale Fährhafen ist derjenige von Neapel, in Salerno legen vor allem Fracht- und Containerschiffe an, zunehmend aber auch Fährschiffe. Mit dem privaten Boot kann man bei der Erkundung der Cilento - Küste im 1 Porto de Palinuro Jachthafen von Palinuro oder in der etwas nördlich gelegenden Marina di Pisciotta anlegen.

Mobilität Bearbeiten

 
Übersichtsplan

Lokal bewegt man sich zu Fuss oder am besten mit dem eigenen Fahrzeug, da die Distanz zum Hafen etwas weiter ist. Im Ort selber wurde eine Einbahnregelung eingerichtet, da die Gassen relativ eng sind.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Grotten am Capo Palinuro Bearbeiten

Grotta Azzurra
 
Grotta Azzurra

Von den Grotten um das Cap Palinuro ist die Grotta Azzurra die bekannteste. Besucher können mit Barken ("Gozzi") eine Rundfahrt zu den verschiedenen Grotten machen, die Fahrt ab dem Hafen von Palinuro dauert (im Sommer mit einem kurzen Badestop) etwa 2 Stunden und führt zu verschiedenen Grotten (mit dem Mietboot ist die Einfahrt in die Grotten verboten!).

  • vom Hafen aus geht es um die Punta Fortino zunächst zur 1 Grotta Azzurra . Die Grotte bildet den Eingang zu einem unterirdischen Tunnelsystem, durch das vom anderen Ende der Höhle her einfallende Sonnenlich (vor allem in den Vormittagsstunden) ist das Wasser in der dunklen Grotte märchenhaft blau leuchtend.
  • um die 1 Punta della Quaglia (mit den Ruinen eines Wachturms) vorbei an der Bucht 1 Cala del Ribatto und die 2 Punta Jacco .
  • es schließt sich die 2 Cala del Salvatore an.


Grotta del Sangue
 
Grotta del Sangue
  • nach der 3 Punta Spartivento gelangt man in die Bucht 3 Cala lanterna Cala lanterna die am anderen Ende von der 4 Punta Mammone Punta Mammone begrenzt wird. In der Cala lanterna öffnen sich zwei Meeresgrotten:
  • die 2 Grotta Argento trägt ihren Namen wegen einem metallisch - glänzenden Überzug, der im Wasser glänzt. In der Höhle mit einem Austritt von schwefligen Dämpfen finden sich Stalagmiten und Stalaktiten in Säulenform.
  • die 3 Grotta del Sangue trägt ihren Namen wegen blutroten Verfärbungen des Gesteins vermutlich durch Eisenoxid, im Innern ist eine knapp aus dem Wasser ragende Gesteinsformation erwähnenswert, welche an ein fast untergetauchtes Krokodil erinnert.


Schwefelgrotte, Mönchsgrotte
 
Archetiello, Blick zum meteorologischen Observatorium
  • Zwischen der Punta Mammone und dem Vorsprung mit einem fensterartigen Durchbruch, dem Architello öffnet sich die Bucht 4 Cala Fetente.
  • im Bereich der 4 Grotta Sulfurea treten Schwefeldämpfe aus dem Erdinnern aus, die auch der ganzen Buch aufgrund des Geruchs den Namen gegeben haben. Die Schwefelausscheidungen haben zu Verfärbungen des Gesteins geführt.
  • in der 5 Grotta dei Monachi findet sich eine Stalagmitengruppe, welche einer Mönchsgruppe ähnelt. Orangenförmige "Pomodori del Mare" sind pflanzliche Meereslebewesen.


Cala del buon Dormire
 
Insel Il Coniglio
  • nach Umrundung des Felsvorsprungs mit dem 5 Archetiello und der 6 Punta della Galera gelang man zur kleinen Grotta del Chiavole.
  • rechterhand wird die Insel 7 Il Coniglio sichtbar, das bewachsene Felseneiland hat die Form eines Karnickels.
  • Nach Umrundung eines Felsens wird linkerhand die 8 Cala del Buon dormire sichtbar, die Bucht, "in der es sich gut schlafen lässt" (und die praktisch nur vom Meer her erreichbar ist). Viele Bootsausflügler legen hier einen kurzen Badestop ein.
  • um die Mündung des Fiume Lambro erstreckt sich der Sandstrand der 9 Spiaggia Marinella .


Baia degli Infreschi / Arco naturale
 
Arco naturale
  • unter der Felswand unterhalb des Hügels von Molpa liegt die nur vom Meer her erreichbare 6 Grotta delle Ossa oder Grotta preistorica, die bereits in prähistorischer Zeit Menschen Unterschluft geboten hat.
  • Um die weiter östlich liegende Mündung des Fiume Mingardo liegen Badestrände, darunter die unter Schutz stehende 10 Baia degli Infreschi .
Hier liegt der monumentale Naturbogen 7 Arco naturale . Wegen Steinschlaggefahr wurde eine Schutzpasserelle errichtet, welche gefahrloses Passieren des Felsentors erlaubt.


Wachtürme
 
Torre Marinella
  • die Wachtürme entlang der Küstenlinie: 8 Torre del Fortino del Prodese , die Ruinen des 9 Torre della Quaglia (von oben zu Fuß erreichbar), der 10 Torre di Calafetente und der 11 Torre Turm auf der Felskuppe des Monte d'Oro gegenüber der Insel Il Coniglio.
  • der Leuchtturm 12 Faro de Palinuro , von der Zufahrt aus ergeben sich schöne Ausblicke auf die Bucht


 
Antiquarium di Palinuro
  • die Nekropole von Palinuro liegt im Bereich der Mündungen der Flüsse Lambro und Mingardo, bei 14 Tempa della Guardia und "Sao Paolo" wurden Ausgrabungen durchgeführt (nicht zu besichtigen), Grabbeigaben aus zahlreichen Gräbern finden sich im Antiquarium in Palinuro.

Molpa Bearbeiten

Molpa
 
Hügel von Molpa

Gemäss Berichten des griechischen Geschichtssschreibers Diodorus Siculus wurde auf dem 15 Molpa Hügel zwischen den Flüssen Lambro und Mingardo um 540 v.Chr. eine griechische Siedlung ähnlich wie Elea als Kolonie der ionischstämmigen Phoceer gegründet, allerdings war die unter dem Felsabhang gelegene Grotta della Ossa bereits in prähistorischer Zeit besiedelt.

Die griechische Siedlung PAL-MOL (Palinuro/Molpa) wurde bereits um 510 aus ungeklärten Gründen verlassen und von dem Römern als Stützpunkt zur Beobachtung punischer Schiffsbewegungen neugegründet, später galt der Ort als Weinbaugebiet.

Nach Zerstörung durch die Ostgoten wurde die Siedlung unter normannischer Herrschaft neu gegründet, Reste der Kirche San Giuliano datieren noch aus dem 12. Jhdt. Unter den Angiovinern wurde in Molpa eine Burg errichtet, um zusammen mit Festungen in Palinuro und S.Severino die Küste zu sichern. Immer wieder kam es zu Einfällen von Piraten und Korsaren und letztendlich zu Zerstörung der Siedlung, beim Bau des Sarazenenturms Torre Marinella an der Lambro - Mündung blieb es bei den Fundamenten.

Aktivitäten Bearbeiten

 
Blick zum Hafen und dem Capo Palinuro
  • Fahrt zu den Grotten am Capo Palinuro mit den Fischerbarken "Gozzi", Abfahrten vom Hafen von Palinuro mit verschiedenen lokalen Anbietern.
  • Fahrt entlang des Capo Palinuro zur unter Schutz stehenden Baia degli Infraschi
  • Miete eines Motorboots am Hafen von Palinuro, damit kann die ganze Küste erkundet werden, eine Einfahrt in die (sehr engen) Grotten ist nicht gestattet!

Einkaufen Bearbeiten

 
Blick vom Hafen zum Ort

Gegenstände des täglichen Bedarfs sind in Palinuro erhältlich.

Küche Bearbeiten

In Palinuro sind, vor allem während der Hochsaison im Sommer, zahlreiche Restaurants und Kneipen geöffnet, Informationen auf der Website der Tourismusorganisation von Palinuro.

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

In Palinuro laden, vor allem während der Hochsaison im Sommer, zahlreiche "Bed and Breakfasts", Ferienanlagen mit Appartments und Hotels ein, Informationen auf der Website der Tourismusorganisation von Palinuro.

Günstig Bearbeiten

Gesundheit Bearbeiten

  • 1 Presidio Ospedaliero "S. Luca", Via Francesco Cammarota, Vallo della Lucania. Tel.: +39 0974 711111.

Praktische Hinweise Bearbeiten

  • Pro Loco Palinuro, Piazza Virgilio, 1, Palinuro. Tel.: +39 0974-938144.
  • Poste Italiane, Via C. Pisacane, 84051 Palinuro (SA). Tel.: +39 0974 938126.

Ausflüge Bearbeiten

San Severino di Centola
 
Borgo Medievale S.Severino di Centola, Salerno
 
Primula palinuri
  • 16 San Severino Borgo Medievale San Severino di Centola: an der Bergflanke oberhalb der Siedlung San Severino sind die Ruinen einer wegen ständiger Erdrutsche verlassenen mittelalterlichen Siedlung erhalten, die Gebäude stammen teils aus dem 11. Jhdt.
  • Besuch des Cilento - Nationalparks, die endemische Primula Palinuri kann mit etwas Glück im Februar / März an den Abhängen des Capo Palinuro gefunden werden.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

  • Website der Tourismusorganisation Palinuro
  • Website des Wanderprojekts "Fortini e Torri" (Festungen & Türme) auf dem Kap
  • Website der Gemeinde Centola, zu der Palinuro gehört
 
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