Uruguay

Staat in Südamerika
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Uruguay zählt zu den kleineren Ländern Südamerikas. Es grenzt im Norden an Brasilien und im Westen an Argentinien.

Regionen

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Karte von Uruguay
  • Die Río-de-la-Plata-Region. Hier befindet sich die Hauptstadt Montevideo und einige alte Kolonialstädte.
  • Die Atlantikküste Uruguays mit ihren Strandbädern, ein beliebtes Reiseziel vor allem bei Argentiniern.
  • Der Westen Uruguays ist vom Río Uruguay geprägt, an dem zahlreiche Städte liegen.
  • Zentral- und Norduruguay ist eine fruchtbare Hügellandschaft mit vielen kleinen und mittleren Städten. Im Norden finden sich Einflüsse aus dem Nachbarland Brasilien.

Außer Montevideo, der Hauptstadt mit 1,5 Millionen Einwohnern, gibt es eigentlich keine richtigen Städte in Uruguay. Die Kleinstädte, die im Land verteilt sind, sind touristisch meist nicht sonderlich interessant, aber zum Einkaufen wichtig, da man in ihnen praktisch alles bekommt, was man beim Reisen braucht.

Weitere Ziele

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Hintergrund

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Uruguay - la casa con jardín - „Ein Haus mit Garten“; mit diesem Bild beschreiben die Orientalen gerne ihr eigenes Land. Das Haus, Montevideo, mit gut 1,5 Mio. Einwohnern, ist das ökonomische, kulturelle und politische Zentrum des Landes; andere größere Städte, wie z. B. Paysandu und Salto im Nordosten des Landes, wirken mit einigen Tausend Einwohnern wie kleine Dörfer. Der Garten Uruguays ist das unendliche weite, flache Hinterland, die Pampa, die von wenigen Menschen, dafür umso mehr Rindern und Schafen bewohnt wird.

Uruguay ist das zweitkleinste Land Südamerikas nach Suriname. Es ist Mitglied im MERCOSUR und hat, nicht nur aufgrund seiner geographischen Lage, enge Beziehungen zu seinen Nachbarn Argentinien und Brasilien. Die Einwohner sprechen Spanisch als einzige Amtssprache, auch wenn ihre Vorfahren aus vielen europäischen Ländern - darunter besonders Spanien und Italien, aber auch Deutschland und Armenien - stammen. Diese Vielfalt spiegelt sich in der Kultur des Landes wieder. Candombe lieben die Orientalen genauso wie den Tango Sudamericano (argentinischer Tango), der besonders durch Carlos Gardel, der nicht (wie so oft behauptet) Argentinier war, sondern in Uruguay geboren wurde, verbreitet wurde. Auch in der Küche finden sich viele Einflüsse. Neben Pasta und Pizza essen die Orientalen wenig Huhn und Fisch, obwohl das Land am Rio de la Plata und dem Atlantik liegt, aber dafür umso mehr Rindfleisch. Bei einer Parrillada am Wochenende stehen die Männer um das Feuer, um den Grill vorzubereiten, während die Frauen Fleisch und Würste vorbereiten. Kaffee und Tee werden wenig getrunken. Umso mehr und besonders im Winter lieben die Menschen in Uruguay Maté. Überall kann man Menschen mit Thermosflasche unter dem Arm und Bombilla in der Hand Maté trinken sehen.

Praktisch alle Europäer können für 90 Tage visumsfrei einreisen.

Seit 2019 gibt es an beliebteren Grenzübergängen auch elektronische Einreisegates. Man erhält dort keinen Stempel im Pass, sondern nur an den ebenfalls vorhandenen Schaltern.

Mit dem Flugzeug

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Der Hauptstadtflughafen in Montevideo wurde ausgebaut und verfügt über ein hochmodernes Terminal. Direktflüge aus Europa gibt es derzeit nur aus Madrid oder per Umsteigeverbindung über Miami. Es gibt gute Verbindungen in andere südamerikanische Städte und vor allem noch Buenos Aires (teilweise halbstündlicher Abflug).

Eine preisgünstige Alternative ist der Flug bis Buenos Aires und von dort mit dem Schiff oder auf dem Landweg nach Uruguay.

Mit der Bahn

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Die Anreise nach Uruguay ist mit dem Zug leider nicht möglich, da es nur wenige marode inneruruguayische Zugverbindungen gibt, die vorwiegend zum Gütertransport verwendet werden.

Mit dem Bus

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Busse fahren Uruguay und besonders die Hauptstadt Montevideo und Punta del Este aus Argentinien und Brasilien an.

Auf der Straße

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Von Brasilien aus gibt es zahlreiche Grenzübergänge aus dem Bundesstaat Río Grande do Sul nach Uruguay. Von Argentinien aus existieren drei Brücken über den Río Uruguay. Achtung: Wegen eines diplomatischen Konflikts zwischen beiden Ländern rund um eine Papierfabrik sind die Brücken häufig von Demonstranten blockiert! Entweder über Buenos Aires bzw. Brasilien anreisen oder die aktuelle Lage in Argentinien vor Ort erfragen!

Mit dem Schiff

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Montevideo und Colonia können mit der Fähre Buquebus von Buenos Aires erreicht werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn man nur einen Flug bis Buenos Aires gebucht hat und weiter nach Uruguay möchte. Wer kein Auto dabei hat, kann auch von der argentinischen Stadt Tigre nach Carmelo mit einem Personenboot fahren, was insbesondere wegen der reizvollen Inselwelt sehr empfehlenswert ist. Die Firma Colonia Express bietet kombinierte Tickets von Buenos Aires über Colonia (Schiff) nach Montevideo an. Die Fahrt dauert insgesamt gut fünf Stunden, dabei hat man keine Zeit, noch einen Blick auf Colonia zu werfen. Schneller (gut zwei Stunden), aber auch etwas teurer, ist die direkte Fährverbindung von Buquebus.

Mit dem Schiff gibt es die Möglichkeit mit einem Frachtschiff mitzufahren und/oder sein Fahrzeug nach Montevideo zu verschiffen. Ausführliche Infos gibt es hier.

Mobilität

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In Uruguay selbst ist der Bus das beliebteste Verkehrsmittel, oft auch das einzig vertretbare, da es keine Züge gibt und die Flüge sich wegen der geringen Distanzen meist nicht lohnen. Der Standard ist wie im Nachbarland Argentinien generell sehr hoch, die Preise moderat. Allerdings fahren die Überlandbusse nicht so wahnsinnig oft. Man muss also sehr genau wissen, wohin man will - oder öfter mal längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

Eine Alternative sind Mietwagen, die mit Pass und Kreditkarte problemlos zu bekommen sind. Für touristische Aufenthalte genügt der europäische Kartenführerschein. Eine günstige und zuverlässige Autovermietung im Zentrum von Montevideo ist Snappy (in der Calle Andes).

Spanisch (español) ist de facto Amtssprache und wird von allen Bewohnern Uruguays gesprochen. Auch in touristischen Zentren ist es ratsam einen Grundwortschatz an spanischen Wörtern zu beherrschen, da selbst Englisch nicht verbreitet gesprochen wird.

Das lateinamerikanische Spanisch weicht teilweise deutlich vom kastilischen Spanisch ab und kann gewöhnungsbedürftig sein, wenn man nur mit dem europäischen Schulspanisch vertraut ist. Die Spanischvariante Uruguays weist viele Ähnlichkeiten mit der Argentiniens auf und verfügt aufgrund von Besiedlungs- wie Einwanderungsgeschichte in Sachen Vokabular, Aussprache, Intonation über gewisse Einflüsse aus dem Italienischen, dem Portugiesischen sowie Galizischen. Es klingt weicher, sanfter und melodischer, was auch generell auf lateinamerikanisches Spanisch zutrifft. Ferner besitzen nicht wenige Uruguayer Portugiesischkenntnisse (Schätzungen sprechen von bis zu etwa einem Viertel der Bevölkerung, gut 800.000 Menschen), insbesondere im Norden, sei es schlichtweg wegen der Nachbarschaft zu Brasilien (touristische, kulturelle, wirtschaftliche Beziehungen der beiden Länder), weil sie es in der Schule gelernt haben oder selbst portugiesisch-brasilianischer Abstammung sind bzw. es sogar als Muttersprache haben. Des Weiteren kommt es in Norduruguay und Südbrasilien, vor allem im Grenzgebiet, zu Mischvarianten von español und português, welche Portuñol genannt werden. Das uruguayische Portugiesisch ist wiederum dem brasilianischen näher als dem europäischen.

Wer allerdings eine dieser beiden großen iberoromanischen Sprachen spricht, wird wohl kaum größere Verständigungsschwierigkeiten während seiner Reise haben.

Einkaufen

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Für einen Euro erhielt man im November 2021 knapp 50 Pesos.

Einkaufen kann man am besten in einem der fünf Einkaufszentren, wie z. B. Montevideo Shopping, Shopping Tres Cruzes oder Shopping Punta Carretas, wo es auch sicher ist. Das Zentrum der Stadt hingegen ist nach der letzten Krise noch ein wenig heruntergekommen und viele Ladengeschäfte stehen leer.

Obwohl Marihuana legalisiert wurde, ist es nicht frei verkäuflich. Einheimische müssen sich in eine „Kifferdatei“ eintragen lassen, um ihren Rauchstoff in Apotheken erwerben zu können.

Die Küche ist sehr durch die agrarische Struktur geprägt. Rindfleisch in jeglicher Form ist sehr verbreitet. Vegetarier werden es manchmal schwer haben, fleischlose Kost zu erhalten. Die Zubereitung ist häufig auf dem Grill. Ansonsten ist die Küche von spanischen und italienischen Einflüssen geprägt.

Oft wird eine Besteckabgabe verlangt, die sich auf der Rechnung als "cubiertos" bemerkbar macht. Deshalb gibt es auch einige Lokale, die schon am Eingang schreiben ("No se cobran cubiertos!"), um für sich Reklame zu machen. Am Besten fragt man einfach: "Se cobran cubiertos?".

  • Chivito ist das Nationalgericht. Es ähnelt einem Hamburger, ein Brötchen wird mit einer Scheibe gebratenen Fleisch belegt, dazu kommen Mozzarella, Tomatenscheiben, Mayonnaise, Oliven, gekochter Schinken und hart gekocht Eiern oder ein Spiegelei. Es kann wird auch "al plato", ohne Brötchen, auf einem Teller serviert. Als Beilage werden Pommes frites gegessen.
  • Chajá ist ein typisches Dessert der uruguayischen Gastronomie. Es wurde am 27. April 1927 von Orlando Castellano, Inhaber der Konditorei Las Familias in der Stadt Paysandú, erfunden. Seinen Namen verdankt es dem Chajá, einem Vogel, der in den mittleren und südlichen Gebieten Südamerikas lebt und der vor allem im Departement Paysandú vorkommt.Die Bestandteile des Desserts sind Merengue (Baiser), Bizcochuelo (Biskuitmasse), Doppelrahm und charakteristischen Früchte, wie Pfirsich und Erdbeere. Es gibt auch Varianten mit Dulce de leche (eine Creme aus Milch, Zucker und Vanille) oder Schokolade.

Nachtleben

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Ausgehen gehört am Wochenende zu den Lieblingsbeschäftigungen der jungen Leute. Motto ist: „Sehen und gesehen werden“. Auf das Auftreten wird viel Wert gelegt und ein gewisser Machismus ist verbreitet. Wie in Südeuropa beginnt das Nachtleben relativ spät. Das Nachtleben findet hauptsächlich in der Altstadt, der „Ciudad vieja“ und in den in der ganzen Stadt verteilten Diskotheken und Bars statt. In den Tanzlokalen braucht man sich vor ein Uhr nachts nicht sehen zu lassen, weil dann noch geschlossen ist, auch während der Woche.

Unterkunft

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Die Uruguayer sind ganz zeltversessene Leute. Überall im Land findet man Zeltplätze mit der dazugehörigen Infrastruktur (Duschen, Toiletten...). Wegen der heißen Sommer sind die Plätze mit Bäumen bepflanzt, so dass man sein Zelt im Schatten aufstellen kann. Pro Nacht und Person zahlt man zwischen vier und zehn Euro, je nachdem, wie populär der Ort ist, den man besucht. Ohrenstöpsel sollten neben Zelt, Schlafsack und Isomatte zur Grundausstattung gehören, da es Zikaden gibt, die Lärm wie Kreissägen machen und das Einschlafen empfindlich behindern können.

Wildes Zelten ist zwar nicht erlaubt, wird aber auch nicht geahndet. Sollte man tatsächlich von der Polizei erwischt werden, werden die Beamten höchstens höflich darum bitten, das Zelt abzubauen. Problematisch ist es eher, unterwegs geeignete Orte zum Zelten zu finden, da beiderseits praktisch aller Straßen Zäune stehen, hinter denen die Kuhweiden beginnen. Es gibt aber Unerschrockene, die ihr Zelt direkt neben der Straße aufstellen (wenn die ganze Nacht nur zwei oder drei Autos vorbeikommen - kein Problem) oder die Nähe der Rindviecher suchen, was meist auch unproblematisch ist. Übrigens: Bullen (gemeint sind männliche Rinder) sind in Südamerika allgemein nicht gefährlich. Die Frage "warum nicht?" beantworten Lateinamerikaner mit der überraschten Frage, warum sie es in Europa sind.

In Uruguay gibt es zwei Hauptuniversitäten: die Universidad de la Republica und die Universidad Catolica. Der Schulbesuch und der Besuch von weiterführenden Schulen und Universitäten ist bei öffentlichen Einrichtungen kostenlos. Es gibt aber eine Vielzahl von privaten Bildungseinrichtungen, die kostenpflichtig sind. Das Bildungssystem Uruguays ist insgesamt aber gut und führt dazu, dass nur ca. vier Prozent der Bevölkerung Analphabeten sind, also weniger als in vielen Industrieländern.

Arbeiten

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Feiertage

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Termin Name Bedeutung
1. 1 Año Nuevo Neujahr
6. 1 Día de los Niños Dreikönigstag
Februar/März Carnaval Rosenmontag und Faschingsdienstag (beweglich)
März/April Semana Santa Gründonnerstag, Karfreitag (29. März 2024), Karsamstag (beweglich)
19. 4 Desembarco de los 33 Orientales Landung der 33 Orientalen
1. 5 Día de los Trabajadores Tag der Arbeit
18. 5 Batalla de Las Piedras Schlacht bei Las Piedras
19. 6 Nacimiento de José Artigas Geburtstag von José Artigas
18. 7 Jura de la Constitución Schwur auf die Verfassung
25. 8 Declaratoria de la Independencia Unabhängigkeitstag
12. 10 Día de las Américas Entdeckung Amerikas
2. 11 Día de los Fieles Difuntos Allerseelen
25. 12 Navidad Weihnachten

Sicherheit

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Uruguay gilt allgemein als sicheres Reiseland. Aufpassen sollte man auf sein Hab und Gut trotzdem, besonders in touristischen Gegenden und größeren Städten, wo es auch einige Taschendiebe gibt. Als Europäer sollte man einige Stadtteile in Montevideo meiden, da man dort auch bei Tageslicht überfallen werden kann. Der Kauf von Schusswaffen ist für Uruguayer bis zu einem gewissen Kaliber erlaubt.

Die Stadtteile mit einer großen Anzahl von Wellblechhütten, wie z. B. Cerro Norte, La Paloma oder Casabo, sollte man, wenn überhaupt, nur mit Begleitung von Einheimischen betreten. Das Zentrum der Stadt und die Altstadt sind aber für südamerikanische Verhältnisse recht sicher. Handtaschen oder Wertgegestände sollte man nicht auf dem Beifahrersitz liegen lassen.

Uruguayer sagen immer, es gebe keine gefährlichen Tiere im Land. Wenn man dann auf Schlangen zu sprechen kommt, heißt es, „ja, ein paar wirklich giftige Schlangen gibt es, aber sonst gibt es keine gefährlichen Tiere im Land.“ Wenn man dann auf Spinnen zu sprechen kommt, heißt es, „ja, ein paar wirklich giftige Schlangen und Spinnen gibt es, aber sonst gibt es keine gefährlichen Tiere im Land.“ Wenn man dann auf die Pumas und Mähnenwölfe zu sprechen kommt… Tatsächlich sind Autos in Montevideo jedoch weit gefährlicher, als die Tierwelt. Man sollte einfach nicht in Sandalen und kurzen Hosen durch hohes Gras und Gebüsch turnen, dann wird man auch nicht gebissen.

Gesundheit

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Besondere Gesundheitsgefahren drohen in Uruguay nicht. Die ärztliche Versorgung ist gut, besonders in den Städten.

Die Notrufnummern lauten 911 und 999.

Allgemein ist das Klima in Uruguay gemäßigt mit warmen Sommern (21-24 Grad Celsius) und milden Wintern (10-13 Grad Celsius). Es gibt keine ausgeprägte Regen- oder Trockenzeit. An der Küste kann man zwischen November und April baden.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Duzen - auch gegenüber Fremden - eingebürgert.

Literatur

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  • Sonja Wegner: Zuflucht in einem fremden Land. Exil in Uruguay 1933 - 1945. Berlin u.a.: Assoziation A, 2013. ISBN 978-3-86241-407-9
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