Deir el-Madīna

archäologischer Fundplatz in Ägypten
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Blick auf Deir el-Madīna nach Osten
Deir el-Madīna · دير المدينة
GouvernementLuxor
Einwohnerzahl
Höhe109 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Deir el-Madīna

Deir el-Madina, auch Deir el-Medina, Deir el-Medineh, Dêr el-Medîne, arabisch: دير المدينة, Dair al-Madīna, „das Stadtkloster“, ist eine archäologische Stätte auf der Nilwestseite von Luxor zwischen dem Ramesseum und Madīnat Hābū sowie westlich von Qurnat Maraʿī. Hier befinden sich in einem Ensemble die Überreste einer Siedlung von Nekropolenarbeitern, den Friedhofsarbeitern, und ihrer Gräber aus ramessidischer Zeit – dies ist einzigartig in Ägypten – sowie mehrere Heiligtümer aus dem neuen Reich und der griechisch-römischen Zeit. Die archäologische Stätte erhielt ihren Namen vom griechischen Hathor-Tempel, der in koptisch-christlicher Zeit als Tempel genutzt wurde. Diese archäologische Stätte stellt einen Höhepunkt für Ägypten-Reisende dar.

Hintergrund

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Diese archäologische Stätte stellt eine Besonderheit dar. Nicht nur, dass wir hier nicht die Gräber von Mitgliedern des Königshauses oder hohen Beamten vorfinden, sondern die von Handwerkern und Künstlern, die für die Errichtung der Königsgräber zuständig waren. Diese Nekropolenarbeiter wurden „Diener am Platz der Wahrheit“ genannt. In der Nähe der Gräber befand sich auch die Siedlung dieser Arbeiter. In der Zeit Thutmosis’ I. wurde die Siedlung schlicht und einfach Paa-demi, „die Siedlung“, später dann Set-AꜢt, „der große Platz“ oder Set-MaꜢt Ḥor Jmenty WꜢset, der „Platz der Wahrheit im Westen Thebens“, genannt.

Mit der Verlagerung der altägyptischen Hauptstadt nach Theben, dem heutigen Luxor, im Neuen Reich wurde die Siedlung der Nekropolenarbeiter angelegt, deren Bewohner ausschließlich für die Errichtung der Königs- und Beamtengräber zuständig waren. Als in der 21. Dynastie die Hauptstadt und natürlich auch die Königsfriedhöfe nach Tanis verlegt wurden, wurde die hiesige Siedlung überflüssig.

Die Siedlung war mit einer Mauer abgeschlossen, fast wie ein Ghetto, damit die Arbeiter ja keine Geheimnisse preisgeben konnten. In der Siedlung lebten hier etwa 60 bis 120 Arbeiter zuzüglich ihrer Familienmitglieder. Die Bewohner waren Bergarbeiter, Steinmetze, Zeichner, Stuckateure, Gipser, Maurer, Zimmerleute, aber auch Schreiber, Wächter, Polizisten und Hilfsarbeiter wie Korbträger. Die Versorgung erfolgte von außerhalb. Zur Siedlung gehörten keine Ländereien und keine Landarbeiter.

Linke Hälfte des Turiner Lagerstättenpapyrus
Abbott-Grabräuber-Papyrus, heute im British Museum

Tausende Ostraka, beschriftete Steinscherben, und Papyri, wie man sie im Dorf und im Brunnenschacht nördlich des ptolemäischen Hathor-Tempels gefunden hatte, berichteten über Baupläne der Königsgräber und das Leben der Siedlungsbewohner. Vor 1824 gelang dem Italiener und französischen Konsul Bernardino Drovetti (1776–1852) einer der spektakulärsten Papyrusfunde: der sogenannte Turiner Lagerstätten-Papyrus oder Turiner Minenpapyrus pTurin 1879 + 1899 + 1969 aus der 20. Dynastie, der Gold- und Grauwacke-Lagerstätten entlang des Wādī el-Ḥammāmāt zeigt, ist die zweitälteste Landkarte der Welt und die älteste und einzige Altägyptens.[1] Nur die Sumerer waren schneller.

Die genannten Schriftzeugnisse schildern auch die Arbeitsorganisation. Gearbeitet wurde neun Tage hintereinander, dann gab es einen Tag frei. Zusätzlich gab es natürlich noch einige Feiertage. Die Arbeiter wurden in Mannschaften zusammengefasst, die aus zwei Gruppen mit je einem Vorarbeiter und zwanzig Arbeitern bestanden. Und natürlich wurde über die Anwesenheit der Arbeiter und den Materialverbrauch penibel Buch geführt. Der Lohn wurde meist in Form von Naturalien wie Gerste und Emmer, seltener in Geld, gezahlt. Für Vorarbeiter gab es natürlich mehr als für einfache Arbeiter.

Wie aus den Ostraka hervorgeht, gab es die Idee mit dem Krankfeiern schon in dieser Zeit. Die Gründe waren z. B. Kopfweh, oder die Ehefrau: man musste bei der großen Wäsche helfen oder wurde von seiner besseren Hälfte verprügelt. Oder man war einfach „faul“.

In der 20. Dynastie verschlechterte sich die Lage, und die Verpflegung blieb gelegentlich aus. Es kam deshalb unter Ramses III. zu den weltweit ersten, im sog. Turiner Streikpapyrus pTurin 1880 schriftlich belegten Streiks.[2] Aber auch Prozesse wurden geführt, um z. B. Diebstähle und Grabräuberei zu ahnden. Aus dem 16. Regierungsjahr Ramses’ IX. berichten mehrere Papyri, darunter der Abbott-Papyrus[3], die Amherst-Papyri[4], die Mayer-Papyri[5] und der Papyrus Harris A[6], über einen Grabraub in Königsgräbern, an denen Bewohner dieser Siedlung maßgeblich beteiligt waren, und das Gerichtsverfahren.[7]

Felsengräber im Norden des Friedhofs

Die Bewohner des Dorfes legten an der Ostflanke des Gebirges im Westen der Siedlung ihre Felsengräber an. Dieser Platz wurde aber schon früher als Friedhof, als Nekropole, genutzt. Die ältesten Belege stammen aus der 11. Dynastie. Natürlich stammt aber der Hauptteil aus der 18.–20. Dynastie. Die Gräber wurden häufig als Pyramidengräber mit einem vorgelagerten Hof, in dem sich die Grabschächte befanden, angelegt. Die Arbeiter fertigten ihre Gräber selbst, soweit es ihre Freizeit zuließ. Mit der Zeit gab es kaum noch Platz für weitere Gräber. So wurden alte, verlassene Gräber wiederverwendet. Heute sind auf diesem Friedhof etwa 50 dekorierte Gräber dokumentiert. Die Schutzgöttin der Nekropole war die schlangenköpfige Meretseger, für die es westlich des Gräberhügels ein eigenes 1 Heiligtum (25° 43′ 39″ N 32° 35′ 55″ O) gab.

In der Ausführung und der Thematik unterscheiden sich die Gräber natürlich von denen der Könige und Beamten. Die Kammern wurden aus dem Fels gehauen, und die zu dekorierenden gewölbten Kammern noch mit einem Ziegelmauerwerk in Form gebracht. Auf den Verputz wurde dann die meist mehrfarbige, seltener einfarbige[8] Malerei ausgeführt. Die Farben sind bis zum heutigen Tag in vielen Gräbern noch gut erhalten. In den Darstellungen finden sich Jenseitsvorstellungen und Totenbuchsprüche[9], aber keine Darstellungen der Verstorbenen bei ihrer täglichen Arbeit. Wenn Tätigkeiten dargestellt sind, dann sind dies meist Feldarbeiten im Jenseits. Allerdings wurden der Beruf des Grabherrn und seine Familienmitglieder genannt. Nicht selten dienten die Gräber als Familiengrabstätten. Den Verstorbenen wurden Werkzeuge und Hausrat, Möbel und Kosmetik mitgegeben.

Im Nordteil wurden mehrere Heiligtümer errichtet, so ein Hathor-Tempel unter Sethos I. sowie ein Amun- und Hathor-Tempel unter Ramses II. In ptolemäischer, also griechischer, Zeit wurde noch der Tempel für Hathor und Maat errichtet. Er wurde in koptischer Zeit als Kloster verwendet, woraus sich der moderne Name ableitet: es ist das eigentliche Stadtkloster.

Die archäologische Stätte von Deir el-Madīna ist noch nicht solange bekannt. Im Januar 1834 besuchte Robert Hay (1799–1863) das Grab des Paschedu, TT 3 (TT = Theban Tomb, Thebanisches Grab), und beschrieb es in seinen unveröffentlichten Handschriften.[10] Der erste echte Grabfund im Januar 1886 mit anschließender Grabung betrifft das Grab des Sennedjem, TT 1. Zwischen 1905–1909 grub in der Nekropole der italienische Ägyptologe Ernesto Schiaparelli (1856–1928), dessen bedeutendster Fund der des Grabs des Cha, TT 8, war.[11] 1911 und 1913 arbeitete hier ein deutsches Grabungsteam unter Georg Möller.[12] Die umfangreichsten Grabungen wurden aber von einem Team unter Leitung des französischen Ägyptologen Bernard Bruyère (1879–1971) von 1922 bis 1940 und von 1945 bis 1951 ausgeführt. Die zahlreichen Ostrakafunde wurden hauptsächlich vom tschechischen Ägyptologen Jaroslav Černý (1898–1970) aufgearbeitet.

Karte
Plan von Deir el-Madīna

Etwa 5 Kilometer von der Anlegestelle der Fähre auf dem Westufer, etwa 500 Meter westlich der Memnonkolosse, gibt es ein Tickethäuschen (1 25° 43′ 22″ N 32° 36′ 17″ O), an dem man auch die Tickets für Deir el-Madīna erwerben muss. Der Eintrittspreis beträgt LE220 und für Studenten LE110 für die Gräber und für den Hathor-Tempel. Für das Grab des Paschedu sind zusätzlich LE120 bzw. LE60 zu entrichten (Stand 11/2024).

Von nun an führt die asphaltierte Straße unmittelbar im Westen der Siedlung Qurnat Maraʿī (1 25° 43′ 31″ N 32° 36′ 10″ O), das sich im Bereich der Straßenkreuzung befindet, direkt zur archäologischen Stätte. Die Strecke vom Tickethäuschen beträgt einen knappen Kilometer. Für Fahrzeuge gibt es einen Parkplatz (2 25° 43′ 37″ N 32° 36′ 3″ O) im Süden der Stätte, die restliche Strecke muss man zu Fuß auf teilweise sandigem Boden zurücklegen.

Sehenswürdigkeiten

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Vom Parkplatz aus erkennt man bereits die Überreste der antiken Siedlung im Osten. Zur Linken, im Westen, befinden sich die Gräber der Nekropolenarbeiter. Die öffentlich zugänglichen Gräber befindet sich nur wenige Meter voneinander entfernt. Im Norden des Dorfes befindet sich unmittelbar an einem Steilhang der ptolemäische Hathor-Tempel.

Wie unter Anreise geschildert, muss man sich vorab die Tickets am zentralen Tickethäuschen besorgen.

Fotografieren ist in den Gräbern verboten.

Grab des Sennedjem, TT 1

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Pyramide am Grab des Sennedjem
Tür zum Grab des Sennedjem, heutzutage im Ägyptischen Museum in Kairo

Das Grab TT 1 (TT = Theban Tomb, thebanisches Grab, مقبرة سن-نيجم, 1 25° 43′ 39″ N 32° 36′ 2″ O) gehörte dem Sennedjem (Sennudem), was „der Bruder ist angenehm“ bedeutet. Er war „Diener am Platze der Wahrheit“, also einfacher Nekropolenarbeiter ohne herausragende Position. Er lebte zur Zeit der Könige Sethos I. und Ramses II. in der 19. Dynastie. Sein Vater hieß Chaʿbechnet. Mit seiner Ehefrau Iinerferti hatte er zwei Söhne, Chaʿbechnet, im Grab TT 2B bestattet, und Chonsu, im Grab TT 2 bestattet. Auch sein Wohnhaus in der Siedlung ist bekannt.

Das Grab des Sennedjem wurde durch Salam Abu Duhi und seinen drei Freunden gefunden und bereits einen Tag später gegraben. Am 31. Januar 1886 wurde der Fund von Scheich ʿOmar an Gaston Maspero (1846–1916), den Chef des ägyptischen Antikendiensts, gemeldet. Weitere Grabungen und Reinigungsarbeiten gab es bis 1924. Beim Fund war die Sargkammer noch unberührt, das Siegel war intakt. In der Sargkammer fand man 20 Mumien, also die Bestattungen aus mehreren Generationen, unter ihnen auch die Ehefrau des Sennedjem, Iineferti. Zur Grabausstattung gehörten Möbel, Gerätschaften, Architektenwerkzeuge, Kanopenkästen, Uschebtisärge, ein Toilettenkasten seiner Ehefrau usw., die heute im Ägyptischen Museum zu Kairo ausgestellt sind. Man vermutet, dass das Grab erst von seinem Sohn Chonsu geschaffen bzw. ausgestaltet wurde.

Zum Grab gehört ein Oberbau, auf den man einen Blick werfen sollte, auch weil er teilweise rekonstruiert wurde. Zum Grab gehörte ein 12,4×9,4 Quadratmeter großer Hof, der von einer Hausteinmauer eingefasst war und als Fassade einen Pylon besaß. An der Rückseite des Hofes befanden sich drei Pyramiden auf einer gemeinsamen Basis. Die südliche war für seinen Vater (7,5 Meter hoch), die mittlere für Sennedjem selbst (6,85 Meter hoch) und die nördliche für seinen Sohn Chonsu (6 Meter hoch) bestimmt. Die Außenseiten waren verputzt und geweißt. Alle Pyramiden besaßen einen Eingang zu einer Kapelle. Über dem Eingang befand sich eine Nische für eine Kalksteinstele. Bekrönt wurden die Grabpyramiden mit einem reliefierten Pyramidion (Pyramidenspitze). Die Kapellen besaßen Darstellungen, sie waren aber nur noch in der Kapelle des Chonsu erhalten.

Vor den Grabpyramiden befanden sich die drei Grabschächte, etwa 1,4×0,7 Meter im Querschnitt. Die Schächte waren mit luftgetrockneten Lehmziegeln ausgemauert und führten im Falle von Sennedjems Vater und seines Sohns in grob ausgehauene Kammern.

Sohn des Grabherrn unter dem Stuhl seiner Mutter Iinerferti (westliche Südwand)
Osiris im Schrein (Nordwand)
Anubis beugt sich über die Mumie von Sennedjem (Nordwand)

Das Grab des Sennedjem ist deutlich besser ausgestaltet. Es bestand aus drei mit Treppen verbundenen Vorräumen von Ost nach West, zum östlichsten Raum führte der Schacht. Von der mittleren verlief eine weitere Treppe nach Norden zur eigentlichen Grabkammer. Und nur die letztere ist dekoriert. Die Vorkammern sind etwa quadratisch mit einer Seitenlänge von 3,5 Metern. Zum Grab führt heute ein moderner Gang.

Die Sargkammer ist 5,12 Meter lang, 2,61 Meter breit, 2,4 Meter hoch und besaß eine Gewölbedecke. Sie war mit Ziegeln verkleidet worden. Man betritt die Kammer auf der südlichen Längsseite. Bereits der Eingangsbereich ist dekoriert, das Türblatt befindet sich heute im Kairoer Museum. Auf der Ostseite, also rechts, sieht man den Sonnenkater, der die Apophis-Schlange tötet, vor einem isched-Baum über einer großen Inschrift. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man den Gott Aker, der als Löwenpaar, das die Sonne im Horizont trägt, dargestellt ist. An der Decke erkennt man den Grabherrn, wie er die Sonne im Horizont anbetet.

Beginnen wir mit den Wänden, bevor wir uns der Decke zuwenden. Die Westhälfte der Südwand zweigt zwei Register (Bildstreifen). Im oberen Register findet sich ein Auszug aus dem Totenbuchspruch 17 (Bestattung und Verklärung des Verstorbenen in der Totenwelt): Die Mumie des Grabherrn befindet sich zwischen Isis (links) und Nephthys in Gestalt von Falken. Darunter sieht man links die Verwandten, in der Mitte den ersten Sohn des Sennedjem mit der Ehefrau im Beisein ihres Sohnes, der ein Wasseropfer spendet, und rechts den Grabherrn Sennedjem mit seiner Ehefrau Iineferti. Neben den Stühlen sieht man die Kinder des Verstorbenen und vor dem Ehepaar ihren Sohn Chonsu als sem-Priester, der Wasser spendet. Die Personen sind in weißen Gewändern dargestellt, auf ihren Köpfen tragen sie Salbkegel, die angenehmen Duft verbreiten.

An der folgenden Westwand sieht man den Grabherrn und seine Ehefrau vor dreizehn Göttern der Unterwelt, die in zwei Reihen hinter Osiris (oben) und Re-Harachte hocken. Die Inschrift bezieht sich auf den Totenbuchspruch 190 (Auszeichnung des Grabherrn). Auf dem Tympanon sieht man die Götter Anubis und Udjat über je einem Grab in ihrer Funktion als Wächter der Türen.

An der Nordwand, also der folgenden Längswand, sieht man drei Darstellungen zum Totenbuchspruch 125 (Was zu sprechen ist, wenn man zu dieser Halle der Vollständigen Wahrheit gelangt). Links sieht man den Totengott Anubis vor der Mumie des Grabherrn und in der Mitte den Schrein des Osiris. Rechts sieht man das Ergebnis des positiv verlaufenden Totengerichts. Der gerechtfertigte Grabherr wird von Anubis zu Osiris geleitet. Vor ihnen befindet sich nochmals der kniende, ehrfürchtige Grabherr vor einem Opferaufbau.

Ehepaar beim Raufen von Flachs im Binsengefilde (Ostwand)
Sennedjem beim Pflügen im Binsengefilde (Ostwand)

Auf der Ostwand sind der Grabherr und seine Ehefrau im Sechet-iaru-Binsengefilde dargestellt, das von Wasser umgeben ist und als Aufenthaltsort für die seligen, vom Tode erlösten Verstorbenen nach den Prüfungen im Totengericht dient. Oben betet das Ehepaar fünf Götter an, dahinter befindet sich ihr Sohn in einem Nachen (Schilfboot). Rechts außen sieht man einen weiteren Sohn, wie er die Mundöffnungszeremonie an seinem Vater ausführt, auf dass er auch im Tode atmen kann (Totenbuchspruch 110, Sprüche des Opfergefildes). Darunter sieht man das Ehepaar zweimal bei der Ernte: oben ernten sie Getreide mit der Sichel, darunter raufen sie Flachs aus der Erde, und Sennedjem pflügt das Feld. Am unteren Ende sieht man die Pflanzen des Binsengefildes, darunter Dattelpalmen. Auf dem Tympanon erkennt man die Sonnenbarke des Re-Harachte-Atum, an deren Bug sich eine Ziermatte mit einer Schwalbe als Symbol der Ewigkeit befindet. Diese Barke wird auf beiden Seiten von Pavianen angebetet.

Auf der verbliebenen Osthälfte der Südwand erkennt man oben die Darstellungen zum Totenbuchspruch 145 (Sprüche, um bei den unzugänglichen Tores des Osiris-Reiches im Binsengefilde einzutreten): hier befinden sich zehn Wächter mit einem Messer und ihre Tore. Der Grabherr muss sie kennen, damit er sie passieren darf. Im unteren Register sieht man das Festmahl der Familienangehörigen des Verstorbenen.

Ehepaar vor der Baumgöttin Nut (Decke Nordseite)
Die neu geborene Sonne als Kalb, die den Morgenstern trägt (Aquarell, Decke Südseite)

An der Decke gibt es zweimal je vier Vignetten zu Totenbuchsprüchen. An der Südseite sind dies von links nach rechts der Spruch 109 (Spruch vom Kennen der östlichen Bas): Das Kalb symbolisiert die im Osten neu geborenen Sonne, die den Morgenstern trägt. In der nächsten Vignette muss der Grabherr „die Bas (Mächte) von Buto kennen“ (Spruch 112): man sieht den Grabherrn vor Horus und den Schützern der Kanopenkrüge, Amset und Hapi. In der dritten Vignette muss der Grabherr die westlichen Bas kennen (Spruch 108), wo die Sonne untergeht. Sennedjem steht vor westlichen Gottheiten. Die Apophisschlange über dem Horizont, die den Sonnenlauf bedroht, muss bestraft werden. Die letzte Vignette zeigt den Grabherrn vor Thoth, Sia und Atum. Hier muss er „die Bas von Hermopolis kennen“ (Spruch 116).

An der Nordseite befinden sich die nächsten vier Vignetten (von links nach rechts): Sennedjem steht am Tor des Ostens und Westens (Spruch 68: „Hervorzugehen am Tage“). In der zweiten Vignette sieht man die Barke des Re, auf ihr der benu-Vogel des Re, Re-Harachte-Atum und die Große Götter-Neunheit (Spruch 100: „Buch, einen Verstorbenen zu vervollkommnen und ihn hinabsteigen zu lassen zur Barke des Re“). In der dritten Vignette sieht man den Grabherrn und seine Ehefrau vor vier Gottheiten, über denen sich die Sterne und der Mond befinden (Spruch 135: „Zu sprechen, wenn sich der Mond am 1. Tag des Monats verjüngt hat“). Die letzte Vignette zeigt das Ehepaar vor der Baumgöttin Nut, die den Toten versorgt (Spruch 59: „Luft zu atmen und über Wasser zu verfügen im Totenreich“).

Grab des Inherchau, TT 359

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Mit dem Ticket für das Grab des Sennedjem kann auch das folgende Grab TT 359 (2 25° 43′ 39″ N 32° 36′ 2″ O) besichtigt werden, das sich in unmittelbarer Nähe zum Grab des Sennedjem befindet.

Es gehört Inherchau (auch Jn-ḥr-ḫʿw, Inḥerchaʿw, Inihercha, Inherkau) bzw. Onuris-Cha. Der „Oberste der Arbeiter am Platz der Wahrheit“ lebte zur Zeit Ramses’ III. und Ramses’ IV. Sein Vater hieß Hajj, seine Ehefrau Web. Das Grab ist erstmals vom deutschen Ägyptologen Carl Richard Lepsius (1810–1884) um 1845 besucht und beschrieben worden,[13] eine erneute Grabung gab es unter dem französischen Ägyptologen Bernard Bruyère (1879–1971) im Jahr 1930. Zu den Funden gehörten Gefäße und Sargreste der Ehefrau des Grabherrn. Inherchau besaß ein weiteres Grab, nämlich TT 299.

Das Grab des Inherchau besaß ebenfalls als Oberbau einen Hof, in dem drei Schächte zu den unterirdischen Grabkammern führten. Nordwestlich hinter diesem Hof befinden sich die Grabräume des Verstorbenen.

Ein Zugang führt zu einer Querhalle, von der aus eine Treppe zur anschließenden gewölbten Längshalle führt. Die Darstellungen in der Querhalle sind schon stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Grabherr und Ehefrau vor Königen und Königinnen (nach Lepsius)

An der rechten Eingangsseite der Querhalle sieht man den Grabherrn im Pantherfell beim Weihrauchopfer und seine Ehefrau. Sie stehen vor zwei Registern, in denen Könige, Königinnen und ein Prinz dargestellt sind. Oben sind es drei Könige (u.a. Amenophis I. und Ahmose) und sieben Königinnen, unten sieben Könige (u.a. Ramses II. und Mentuhotep II.), eine Königin und ein Prinz. Am Ende des unteren Registers befindet sich zudem der Maler Huj mit einer Palette in seinen Händen.

Auf der rechten Schmalwand erkennt man noch die Schwingen der Göttin Nephthys.

Gegenüber auf der linken Schmalwand sieht man die Überreste der geflügelten Göttin Isis, darunter den Grabherrn und seine Ehefrau vor der Hathor-Kuh bzw. darunter vor neun Torwächtern in die Unterwelt.

Auf der Rückwand befand sich einstmals eine heute verlorene Osirisdarstellung.

Im Durchgang zur Sargkammer sieht man auf der linken Laibung den Verstorbenen mit seinem Sohn Hor-Min, der eine Palette hält, und auf der gegenüberliegenden Laibung die Ehefrau Web des Verstorbenen mit ihrer Tochter. Beide sind zur Sargkammer gewandt.

Heute nicht mehr im Grab: Bildnisse von Amenophis I. und Ahmosi-Nefertiri (nach Lepsius)

Die Darstellungen in der Sargkammer sind besser erhalten. Die Eingangswände der Grabkammer sind heute leer: hier befanden sich die Darstellungen von Amenophis I. und seiner Mutter Ahmosi-Nefertiri. Die Darstellungen wurden herausgeschnitten und befinden sich heute im Berliner Ägyptischen Museum.[14]

Auf den Längswänden befinden sich Totenbuchvignetten in jeweils drei Registern.

Der Sonnenkater tötet die Apophis-Schlange (linke Wand)
Der „Web-Priester an der schönen Stätte“, Ken, bringt dem Ehepaar des Verstorbenen im Beisein mehrerer Enkel eine Osiris-Figur und einen Uschebti-Kasten dar (rechte Wand).

Auf der linken Wand sind im obersten Register sieben Szenen abgebildet. Dies ist zuerst der Grabherr mit einem Stab, wir er das Grab verlässt. Ursprünglich wäre er dem Amenophis I. zugewandt gewesen. Es folgt ein Boot, auf dem sich das Ehepaar unter einem Baldachin mit dem Sohn Inherchau, der das Boot lenkt, befinden. Unter dem Boot ist ein großer Skarabäus dargestellt, der ein großes Band hält. Im Folgenden wird der Verstorbene von Thot zu Osiris geführt. Im nun folgenden sog. „negativen Sündenbekenntnis“ rechtfertigt sich der Grabherr – er hat nicht gesündigt. Dann wird der Grabherr von einem affenköpfigen Gott zum Feuersee geleitet. Dahinter fahren zwei Barken, auf einer ist noch ein Falkenkopf mit der Sonnenscheibe zu erkennen. Auf der anderen Barke befinden sich die Götter Isis, Thot, Chepre und Hu. Zum Schluss folgen die ersten vier von vierzehn Gebieten des Totenreichs, in denen verschiedene Herrlichkeiten den Verstorbenen erwarten.

Im zweiten Register folgen wieder sieben Szenen. Zuerst betet der kniende Tote eine Lotosblume in einem Teich an. Danach betet er drei kniende schakalsköpfige Seelen von Hierakonpolis (Nechen) an, im Folgenden den grünen benu-Vogel, einen Reiher, der die Seele des Re oder Osiris repräsentiert. Dahinter hält Anubis, von einem Osirisemblem gefolgt, ein Herz an die Nase der Mumie des Verstorbenen. Im Weiteren betet der kniende Grabherr den Horusfalken an, und unter einem isched-Baum wird die Apophisschlange vom Sonnenkater getötet. Zuletzt steht unter einem leeren Fangnetz Nacht-em-Mut, ein Vorsteher der Arbeit, mit einem langen Stab.

Im untersten Register gibt es nur drei Szenen, die jeweils im Beisein des Grabherrn und seiner Ehefrau spielen: Zwei Söhnen bringen ein Weihrauch- und ein Wasseropfer aus einer hes-Vase dar. Dann folgen sechs Priester, der erste ist ein sem-Priester im Pantherfell, mit Weihrauchpfannen und hes-Vasen. Zum Schluss sied man einen blinden Harfner, der vor dem Ehepaar ein Lied spielt und singt.

Auf der rechten Wand gegenüber zeigt das obere Register fünf Szenen (von rechts nach links): Der Grabherr betet seinen ba-(Seelen)-Vogel, der auf einem Pylon sitzt, an. Daneben verehrt der Grabherr den Schöpfergott Ptah. Nun schließt sich ein längerer Text aus dem Totenbuchspruch 42 (Spruch, um Schaden abzuwehren, der in Herakleopolis getan wird) an. Dahinter sitzt eine Schwalbe auf einen Hügel, eine Daseinsform, die der Verstorbene einnehmen möchte. Am Ende sieht man den Verstorbenen vor dem Löwenpaar Aker, die die Sonne im Horizont tragen.

Im folgenden Register befinden sich sechs Szenen: zuerst (rechts) sieht man die Göttin Hathor, die einstmals der Königsmutter Ahmosi-Nefertiri zugewandt war. In der folgenden Szene verehrt der Verstorbene die sito-Schlange, die hier als Urgottheit auftritt. In der Folge betet der Grabherr vier sab-Schakale an, die in der Unterwelt die Sonnenbarke ziehen. Im Weiteren vollzieht ein falkenköpfiger Priester die Mundöffnungszeremonie an dem Grabherrn. Als nächstes folgen der sitzende Verstorbene vor seinem ka und der Westliche Falke.

Im unteren Register sind drei Szenen abgebildet: Rechts befindet sich das Ehepaar vor einem Speisetisch. Es folgen fünf Paare, von denen viele als Söhne oder Töchter bezeichnet werden, und ein Priester mit Pantherfell und einem widderköpfigen Stab vor dem sitzenden Verstorbenen. Zum Schluss folgen Gabenträger, zwei Männer und eine Frau, die der Familie des Verstorbenen eine Osirisfigur, einen Uschebtikasten, eine Vase und ein Parfümfläschchen bringen. Neben dem Grabherrn und seiner Ehefrau, die beide auf Stühlen sitzen, erkennt man vier Enkelkinder, drei Mädchen und einen Jungen.

An der Rückwand sieht man den Verstorbenen in einer Doppelszene: Links steht er mit seinem Sohn Hor-Min vor Ptah, rechts mit seinem Sohn Qen(e)na vor Osiris.

Familiengrab des Amennacht, Nebenmaat und Chaemteri, TT 218, 219, 220

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Amennacht, Nebenmaat und Chaemteri, Arbeiter in Deir el-Medīna, 19. Dynastie, Zeit Ramses’ II. und Merenptahs, wurden in einer gemeinsamen Anlage dreier Gräber (3 25° 43′ 40″ N 32° 36′ 2″ O) bestattet.

Grab des Paschedu, TT 3

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Für das Grab des Paschedu benötigt man ein separates Ticket!

Eingang zum Grab des Paschedu
Götter an der vorderen linken Wand der Sargkammer
Tympanon an der Rückwand der Sargkammer

Der Inhaber des Grabs des Paschedu, TT 3, (مقبرة باشيدو, 4 25° 43′ 43″ N 32° 36′ 1″ O), war Vorarbeiter und Diener am Platz der Wahrheit und lebte in der Ramessidenzeit. Er besaß zudem ein zweites Grab, das Grab TT 326. Sein Vater hieß Men(e)na, seine Mutter Huj. Mit seiner Ehefrau Nedjembehdet besaß er zwei Söhne, Men(e)na und Kaha, und eine Tochter.

Das Grab wurde 1834 erstmals vom Reisenden Robert Hay (1799–1863) erwähnt.

Das Grab besitzt ebenfalls einen Oberbau mit einer Kapelle. Der Schacht, heutzutage auch eine Treppe, führt zu drei hintereinander liegenden, nach Westen reichenden Kammern, von denen nur die hinterste dekoriert ist. Unmittelbar vor der Rückwand der innersten Kammer befand sich der Sarg. Weitere Funde waren Uschebtis (Museum Borély in Marseille) und eine Opfertafel seines Sohnes Men(e)na.

Die Vorkammer ist 5 Meter lang, zwischen 3 bis 3,4 Meter breit und 3 Meter hoch. Sie wurde nur grob aus dem Felsen gehauen, die Decke besitzt die Form eines Gewölbes. Ein tunnelartiger Zugang führt zur Sargkammer, die etwa 3,9 Meter lang, 2,3 Meter breit und etwa 2,5 Meter hoch ist. Die Kammer besitzt eine Gewölbedecke.

Auf den Laibungen des Eingangstunnels zur Grabkammer befindet sich je ein Schakal mit einer Geißel auf einem Pylon. Die Schakale blicken zum Grabeingang. Die Decke des Tunnels trägt Inschriften.

Hinter dem Tunnel auf der rechten Eingangswand befindet sich die wohl berühmteste Darstellung des Grabes: Man sieht den Grabherr unter einer Palme am Boden kniend, wie er Wasser aus einem Teich trinkt. Auf der gegenüber liegenden Eingangswand sieht man seine Verwandten in drei Registern. Im linken oberen Zwickel gibt es eine kleine Baumgöttinnenszene mit dem knienden Grabherrn. Auf dem Tympanon der Eingangswand sieht man den geflügelten Gott Ptah-Sokar in einer Barke. An den Enden der Barke sieht man die Söhne Menna und Kaha, wie sie die Barke anbeten.

Auf der linken, südlichen Wand gibt es nur eine große Szene: der Grabherr und seine Ehefrau beten im Beisein von zwei Kindern den falkengestaltigen Horus an. Umrahmt wird die Szene von einer großen Inschrift, der Hymnus ist an Osiris und Horus gerichtet.

Auf der Nordwand sieht man den Grabherrn im Beisein seiner kleinen Tochter, wie er die sitzenden Götter Re-Harachte, Atum, Chepre, Ptah und den Djedpfeiler anbetet. Seitlich über dem Sarkophag, der heute fehlt, befanden sich Darstellungen der Abydosfahrt des Verstorbenen, und zwar links mit seinem Sohn, und rechts mit seiner Ehefrau und einem Kind im Boot.

An der Rückwand ist nur der Tympanon mit einer Darstellung versehen: Osiris sitzt vor dem Westgebirge und dem falkengestaltigen Horus. Zwischen beiden Göttern befindet sich der kniende Grabherr und über ihn ein Udjat-Auge mit einem Gefäß mit Fackeln. An der rechten Seite befindet sich ein Dämon, der ebenfalls eine Fackel auf den Knien trägt. Der Sarkophag trug Inschriften wie das Negative Sündenbekenntnis und die Darstellungen des anbetenden Grabherrn und die des Anubis, der sich über die Mumie beugt.

An der Decke befinden sich zu beiden Seiten eine Götterreihe und dazwischen eine große Inschrift, eine Litanei an den Sonnengott Re. Die linke, südliche Reihe zeigt die acht Götter Osiris, Isis, Nut, Nu, Nephthys, Geb, Anubis und Upuaut. Die nördliche Reihe besteht aus den acht Göttern Osiris, Thoth, Hathor mit Sistrum, Re-Harachte, Neith, Selkis, Anubis und Upuaut. Alle Götter außer Osiris und Hathor besitzen ein Anch-Zeichen auf dem Knie.

Grab des Irinefer, TT 290

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Für kurze Zeit 2010/2011 war das Grab des Irinefer, TT 290, anstelle des Grabs des Sennedjem geöffnet.

Irinefer, auch Irinūfer, war ebenfalls „Diener am Platze der Wahrheit im Westen“. Das Grab ist ramessidisch. Seine Eltern waren Siwazyt, Vorsteher der Barke des Amun, und Tausret. Seine Ehefrau hieß Mehitchati. Das Grab wurde zusammen mit seinem Nachbargrab, das Grab des Nu und des Nacht-Min, TT 291, im Februar 1922 durch Bernard Bruyère entdeckt. Zu den Funden zählen eine Opfertafel des Grabherrn und verschiedene Stelen und Stelenfragmente.

Auch zu seinem Grab gehört ein Vorhof mit einem Pylon an der Vorderseite und zwei Grabpyramiden an der Rückseite, er ist 9,1 Meter breit und 6,4 Meter tief. Vom Hof aus führen drei Schächte zu zwei Gräbern. Dies ist zur Rechten das Grab des Irinefer und zur Linken das von Nu und Nacht-Min, zwei Nekropolenarbeitern. Zu beiden Gräbern gehörten Kapellen in den Grabpyramiden, die auch dekoriert waren. Beide Gräber sind zudem unterirdisch miteinander verbunden.

Der Schacht zum Grab des Irinefer führt zuerst in einen etwa quadratischen Raum. Über einen unförmigen Raum, in dem der dritte Schacht endet, gelangt man in die quer liegende Sargkammer des Irinefer.

Die Wände der Sargkammer des Irinefer wurden mit Ziegeln verkleidet, die nach oben in einem Gewölbe zusammenlaufen. Der Eingang befindet sich an der Südseite, liegt aber nicht in der Achse, sondern fast in der Nähe der rechten Ecke. Die Kammer ist etwa 5,5 Meter breit, 2,6 Meter tief und etwa 2 Meter hoch. Auf den äußeren Pfosten werden die Titel des Grabherrn genannt. Auf der linken Laibung sind ein Anubis-Schakal und darunter Verwandte mit Opfergaben dargestellt. Die gegenüber liegende Laibung enthält einen Text aus dem Totenbuch. Die Decke des Türdurchgangs zeigt die kniende und geflügelte Göttin Nut.

Die westliche Eingangswand zeigt zuerst Darstellungen in zwei Registern. Im oberen sieht man den Grabherrn und seine Ehefrau, wie sie das (Sonnen)kalb zwischen zwei Bäumen anbeten. Darunter befindet sich der Verstorbene vor einem benu-Vogel, der die Seele des Re oder Osiris repräsentiert, auf einem Boot. Es folgen die anbetenden Eltern des Grabherrn und der kniende Verstorbene, wie er ein Bildnis der Göttin Maat an Ptah opfert.

Auf der folgenden westlichen Schmalwand sieht man den Totengott Anubis, wie er sich über die Mumie des Grabherrn neigt. An der Nordwand folgen wieder Darstellungen in zwei Registern: im oberen betet der Grabherr einen Falken auf einem Pylon an, darunter wird der Verstorbene von Anubis zu Osiris geführt.

Auf dem Tympanon auf der rechten (östlichen) Wand gibt es zwei Darstellungen. Zum ist dies der (verloren gegangene) Verstorbene, sein Sohn und seine Ehefrau, die kniend Sobek als Krokodil, eine Schlange und Chepre, der vor einem Opferaufbau sitzt, anbeten. Die zweite Szene zeigt einen Iunmutef-Priester vor 36 Göttern der Unterwelt.

Beginnend von der östlichen Eingangswand über die Schmalseite bis auf die Nordwand befinden sich noch zwei Szenen, die sich auf das Totenbuch beziehen. So erkennt man den Grabherrn, wie er Osiris anbetet, und zwei Torwächter sowie das sog. Negative Sündenbekenntnis – d.h., der Grabherr hat keine Sünden begangen –, wo man den Grabherrn vor einem Schrein mit den paviangestaltigen Gott Thot (zweimal), Schu und Maat sieht.

An der Gewölbedecke finden sich drei Darstellungen: Zum einen trinkt der kniende Grabherr bei einer Palme aus einem Teich, zum anderen ist die Mehetwert-Kuh mit einem Falken an einem Teich dargestellt. Weiterhin sieht man den Verstorbenen mit seinem Sohn, wie sie Ptah anbeten, den ba-Vogel des Verstorbenen und den Verstorbenen vor seinem Grab. In der Mitte sind fünf Sternengötter dargestellt.

Arbeitersiedlung

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Arbeitersiedlung

Die Siedlung (5 25° 43′ 41″ N 32° 36′ 5″ O) ist von einer Mauer umgeben, erstreckt sich über eine Fläche von 5.600 Quadratmetern und umfasst etwa 70 Häuser.

Die Grundmauern der Häuser sind noch erhalten. Sie standen eng nebeneinander und waren nur über enge Straßen erreichbar. Die Schmalseite der Häuser zeigte zur Straße, hier befanden sich auch die einzigen Fenster.

Die Häuser wurden aus Lehmziegeln errichtet und verputzt, das Fundament bestand aus Hausteinen. Die Häuser besaßen zwei Etagen mit je durchschnittlich 70 Quadratmetern und je zwei bis drei Zimmern. In einigen Fällen sieht man noch die untersten Treppenstufen zum Obergeschoss. Das Obergeschoss war sicher für die Frauen und Kinder. Einige Häuser weisen noch Reste von Wandmalerei auf. In vielen Häusern gab es auch kleine Statuennischen oder Altäre.

Es wird nicht gern gesehen, wenn man sich in die Siedlung begibt.

Ptolemäischer Hathor-Tempel

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In ptolemäischer Zeit wurde der 2 Tempel der Hathor und der Maat (25° 43′ 44″ N 32° 36′ 8″ O) errichtet, der in koptischer Zeit als Kloster weiterbenutzt wurde. Seine Bezeichnung Stadtkloster, Deir el-Madīna, ist nun der Name der gesamten archäologischen Stätte. Der Tempel wurde hauptsächlich der Göttin Hathor gewidmet. Es werden u. a. auch Maat, Isis, Nephthys, Amun-Re, Osiris und Month verehrt.

Tempel der Hathor und der Maat

Der Tempel wurde an der Stelle eines früheren Tempels aus dem Neuen Reich errichtet, der während der persischen Herrschaft zerstört wurde. Begonnen wurde der heute sichtbare Bau unter Ptolemaios IV. Philopator begonnen und unter Ptolemaios VI. Philometor stark erweitert. Selbst unter Ptolemaios VIII. Euergetes II. wurde noch am Tempel gearbeitet. Er wurde aber nie fertiggestellt. Von Ptolemaios XII. Neos Dionysos stammt die Dekoration des Tores in der Umfassungsmauer und des Tempeleingangs. Unter Kaiser Augustus wurde an der Tempelrückwand ein Gegentempel, das sog. Iseion, angefügt.

Eine strenge Ausrichtung des Tempels gibt es nicht. Der Einfachheit halber soll die Tempelachse in Ost-West-Richtung gedacht sein, auch wenn sie eher in nordwestlich-südöstlicher Richtung verläuft.

Die Umfassungsmauer, die etwa 50 mal 50 Meter misst, wurde aus luftgetrockneten Lehmziegeln errichtet und lehnt sich mit ihrer Rückwand direkt an den Steilhang. Aufgrund des Gebirges ist die Ecke im Westen ausgespart worden. Im Südosten der Mauer befindet sich das Eingangstor aus Sandstein. Es wurde von Ptolemaios XII. dekoriert. Auf dem Sturz sieht man den König in einer Doppelszene, und zwar links vor Maat und der Götterdreiheit Month, Rat-taui, dies ist Months Gefährtin, und Harpokrates bzw. rechts vor Hathor und der Götterdreiheit Amun-Re, Mut und Chons, darüber die Hohlkehle mit der Flügelsonne. Auf beiden Pfosten sieht man Ptolemaios XII. im Opfergebet vor verschiedenen Göttern. Dies sind links von oben Month und Tenenet, Month und Rat-taui, Osiris und Isis sowie Month und Iunit-Rat-taui. Auf der anderen Seite erkennt man Month und Rat-taui, erneut Month und Rat-taui, Harsiese und Nephthys sowie Amun und eine Göttin.

Der Tempelkomplex besteht aus drei Teilen, dem eigentlichen Tempel für Hathor und Maat, dem wir uns in der Folge widmen wollen, einem Geburtshaus, einem sog. Mammisi, auf der linken Tempelseite und einem Gegentempel, das der Isis geweihte Iseion, auf der Tempelrückseite. Der gesamte Komplex ist etwa 25 Meter lang und 15 Meter breit.

Das eigentliche Tempelhaus wurde aus Sandstein errichtet und ist etwa 15 Meter lang und neun Meter breit. Man betritt den Tempel üblicherweise im Südosten, einen weiteren Zugang gibt es vom Geburtshaus aus.

Der Tempel besteht aus einer Vorhalle, dem Portikus, mit zwei undekorierten Kompositkapitellsäulen, der eine Querhalle, der Pronaos, folgt, die den Zugang zu drei nebeneinander liegenden Kapellen, die als Sanktuare, Allerheiligste, dienen, bietet. Die Trennung von Vor- und Querhalle erfolgt durch halbhohe Schrankenwände, die mit Hathorpfeilern begrenzt werden. An der linken Eingangswand und an der linken Wand der Querhalle führt eine Treppe auf das Tempeldach. Die Querhalle fungiert als Opfertischsaal. Die Kapellen am Ende der Querhalle sind zur Linken für Osiris und Isis, in der Mitte Amun-Re, Mut, Chons-Schu, Hathor und Maat sowie rechts Hathor und Maat bestimmt.

Eingang zum Tempel der Hathor und der Maat
Vorhalle des Tempels
Linke Wand der Querhalle
Rückwand der mittleren Kapelle
Zwei der vier Winde am Architrav der Querhalle
Sokar-Osiris-Barke in der südlichen Kapelle
Mittlerer Teil der Gerichtsszene
Rechter Teil der Gerichtsszene

Auch der Zugang zur Vorhalle, dem Portikus, wurde von Ptolemaios XII. dekoriert. Auf dem Sturz sieht man ihn vor verschiedenen Göttern wie der kuhköpfigen Ihet, Hathor und Hemataui (links) sowie Amonet, Maat und Henutinentet (rechts). Auch dieser Sturz wird nach oben mit der Flügelsonne auf der Hohlkehle abgeschlossen. Auf den Pfosten sieht man den opfernden Ptolemaios XII. links vor Osiris, Isis und Month sowie rechts vor Harsiese, Nephthys und Amunemopet. Die Schrankenwände besitzen Dekorationen von Ptolemaios VI. Links befindet er sich vor Amun-Re und Hathor, rechts opfert er Weihrauch und Wasser an Amun-Re und Isis. Die letztere Schrankenwand ist stark zerstört. Die beiden Säulen am Zugang zur Querhalle zeigen u.a. an den nach außen zeigenden Seiten die vergöttlichten Mediziner Imhotep (links) und Amenhotep, Sohn des Hapu (rechts). An den Außenseiten befinden sich Pfeiler, deren Kapitelle das Antlitz der Hathor tragen.

In der nun über zwei Treppenstufen folgenden Querhalle, dem Pronaos, sollte man einen Blick auf die Innenseite des Architravs über dem Zugang werfen. Die recht ungewöhnlichen Darstellungen von geflügelten Gottheiten repräsentieren die vier Winde. Dies sind von links ein Käfer mit vier Flügeln und Widderkopf, der Ostwind, ein Widder mit vier Köpfen und vier Flügeln, der Nordwind, ein Löwe mit vier Flügeln, der Südwind, und ein Seelenvogel mit vier Flügeln, der Westwind. Der Nordwind wird uns später nochmals begegnen.

An den Wänden der Querhalle sind Opferhandlungen meist in drei Registern von Ptolemaios VI., aber auch von Ptolemaios VIII. Euergetes II. und Kleopatra II. zu sehen. Auf der linken Seite opfert z. B. Ptolemaios VI. Kleidung und Salbe an Hathor und Maat. An der Seite des südlichen Treppenteils ist eine Barke mit der Hathorkuh dargestellt.

Im Mittelsanktuar wurden Opferdarstellungen von Ptolemaios IV., seiner Schwester Arsinoë III. und Ptolemais VI. in je zwei Registern angebracht. Dabei können in einem einzelnen Register durchaus mehrere Herrscher vorkommen. So opfert auf der linken Wand im oberen Register Ptolemaios VI. ein Bild der Göttin Maat an die Thebanische Triade, Hathor und Maat, opfern Ptolemaios IV. und Arsinoë III. Natron und Wasser an Amun, und opfert Ptolemaios IV. Kleidung und Salbe an Osiris und Isis. An der Rückwand opfert Ptolemaios IV. im oberen Register jeweils ein Bildnis der Göttin Maat an Amun-Re und Mut sowie an Amun-Re und Chons-Schu, und im unteren Register vier Salbgefäße an Hathor, vor Hathor mit ihrem Kund und eine einen Salbkrug haltende Sphinx an Maat.

Die Zugänge zum südlichen und nördlichen Sanktuar ähneln sich. Das oberste Register zur Südkapelle zeigt Ptolemaios VI., der Weihrauch an die Hathorkuh im Schrein opfert. Auf dem Türsturz sieht man ihn vor Osiris, Isis, Nephthys und Anubis. Auf den Pfosten sind Wächter mit Messern dargestellt. Auf dem obersten Register der Nordapelle sieht man die Götter Nun, Nunet, Hehuj und Hehut, Kekuj und Kekut sowie Hathor. Der Sturz zeigt wieder Ptolemaios VI. vor Amun und Hathor sowie Amun und Maat. Auf den Pfosten sind wiederum Wächter dargestellt.

Das südliche (linke) Sanktuar besitzt wohl die interessantesten Darstellungen. Auf dem inneren Türsturz erkennen wir wieder den Nordwind in Form eines Widders mit vier Köpfen im Beisein von Maat und Hathor zur Linken bzw. Nephthys und Isis zur Rechten sowie auf den Pfosten je drei schakalsköpfige Seelen von Nechen (Hierakonpolis, links) und falkenköpfige Seelen von Pe (Buto, rechts), die von Ptolemaios VI. angeführt werden. Auf der linken Wand ist das Totengericht dargestellt, das vor dem thronenden Osiris abgehalten wird. Man sieht u.a. die Waage, die von Harsiese und Anubis gehalten wird, Gott Thot beim Protokollieren und das Monster Ammet, das im negativen Fall den Verstorbenen auffrisst, die Horussöhne und die 42 Richter. Auf der gegenüber liegenden Wand opfert Ptolemaios VI. Weihrauch vor Anubis und Min, verschiedenen Standarten und Emblemen sowie der heiligen Barke des Sokar-Osiris (Sokaris). An der Rückwand erblickt man Ptolemaios IV. beim Opfer von Weihrauch und Wasser vor Osiris und Isis.

Die nördliche (rechte) Kapelle zeigt Ptolemaios IV. und Ptolemaios VI. vor verschiedenen Göttern. An der linken Wand ist Ptolemaios VI. beim Speiseopfer an Amun-Re, der kuhköpfigen Ihet, Hathor, Amun-Re, Maat und Isis zu sehen. Gegenüber opfert wieder Ptolemaios VI., und diesmal Weihrauch und Wasser, an Osiris, Nut, Isis, Harendotes, Nephthys und Anubis. An der Rückwand opfert Ptolemaios IV. vier Salbgefäße an Hathor und Maat.

Votivkapellen der Nekropolenarbeiter
Großer Brunnenschacht nördlich des Hathor-Tempels

An der Südwand des Tempels wurde das Geburtshaus angebaut. An der hinteren Nordwand sehen wir Ptolemaios IX. Soter II., Kleopatra III. und Semataui auf den Wappenpflanzen beim Opfer vor Amun-Re, Mut und Chons und erneut den König beim Opfer vor Hathor mit ihrem Kind und Maat.

Der Gegentempel, das sog. Iseion, wurde unter Kaiser Augustus in römischer Zeit aus luftgetrockneten Lehmziegeln errichtet. Dekoriert wurde nur die gemeinsame steinerne Rückwand zwischen Hathor- und Gegentempel. Der als ägyptische König dargestellte Kaiser ist in einer Doppelszene vor Hathor und Maat bzw. vor Tenenet und Rat-taui zu sehen. An der südlichen Westwand befinden sich zudem mehrere Votivkapellen der hiesigen Nekropolenarbeiter.

Hathor-Kapelle Sethos’ I.
Amun-Tempel Ramses’ II.

Etwa 200 Meter nordöstlich des Tempelkomplexes befindet sich ein 42 Meter tiefer, unvollendeter 6 Brunnenschacht (25° 43′ 45″ N 32° 36′ 11″ O). Hier wurden etwa 5.000 Ostraka aus der Stadt der Nekropolenarbeiter gefunden.

Etwa 50 Meter südöstlich des Eingangs des Hathor-Tempels befindet sich der 3 Amun-Tempel Ramses’ II. (25° 43′ 43″ N 32° 36′ 9″ O) und nördlich des Hathor-Tempels die 4 Hathor-Kapelle Sethos’ I. (25° 43′ 44″ N 32° 36′ 9″ O). Im Umfeld des Hathor-Tempels befinden sich noch weitere, jedoch undekorierte Tempel.

Ein kleines Restaurant gibt es neben dem Ramesseum in Scheich ʿAbd el-Qurna, weitere in der Nähe von Madīnat Hābū sowie in Gazīrat el-Baʿīrāt und Gazīrat er-Ramla sowie in Luxor.

Unterkunft

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Die nächstgelegenen Hotels findet man im Bereich von Scheich ʿAbd el-Qurna. Unterkünfte gibt es zudem in Gazīrat el-Baʿīrāt und Gazīrat er-Ramla, Ṭōd el-Baʿīrāt, Luxor sowie Karnak.

Ausflüge

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Der Besuch von Deir el-Madīna lässt sich mit dem Besuch anderer Beamtengräber z. B. in Scheich ʿAbd el-Qurna und in Qurnat Maraʿī verbinden. Zum Weiteren befindet sich westlich das Tal der Königinnen und südöstlich das Ramesseum.

Literatur

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  • Allgemein
    • Valbelle, Dominique: Deir el-Medineh. In: Helck, Wolfgang; Otto, Eberhard (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie; Bd. 1: A - Ernte. Wiesbaden: Harrassowitz, 1975, ISBN 978-3-447-01670-4, Sp.1028–1034. In Französisch.
    • Hornung, Erik: Das Totenbuch der Ägypter. Zürich, München: Artemis, 1990.
  • Grab des Sennedjem, TT 1
    • Bruyère, Bernard: La tombe no 1 de Sen-nedjem à Deir el Médineh. Le Caire: Imprimerie de l’Institut français d’Archéologie orientale, 1959, Mémoires/ Institut Français d’Archéologie Orientale du Caire; 88.
    • 'Abd el Wahab, Fahmy: La tombe de Sen-nedjem à Deir el Médineh: Croquis de position. Le Caire: Imprimerie de l’Institut français d’Archéologie orientale, 1959, Mémoires/ Institut Français d’Archéologie Orientale du Caire; 89.
    • Shedid, Abdel Ghaffar: Das Grab des Sennedjem: Ein Künstlergrab der 19. Dynastie in Deir el Medineh. Mainz am Rhein: Philipp von Zabern, 1994, ISBN 978-3-8053-1756-6.
    • Hodel-Hoenes, Sigrid: Leben und Tod im Alten Ägypten: Thebanische Privatgräber des Neuen Reiches. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1991, ISBN 978-3-534-11011-7, S.210–225.
  • Grab des Paschedu, TT 3
    • Zivie, Alain-Pierre: La Tombe de Pached à Deir el Médineh [No 3]. Le Caire: Institut français d’Archéologie orientale, 1979, Mémoires/ Institut Français d’Archéologie Orientale du Caire; 99.
  • Grab des Irinefer, TT 290
    • Bruyère, Bernard; Kuentz, Charles; Cherpion, Nadine (Hrsg.): Tombes thébaines: la nécropole de Deir el-Médineh: la tombe de Nakht-Min, la tombe d’Ari-Nefer [Nos 291 et 290]. Le Caire: Institut français d’archéologie orientale, 2015, Mémoires/ Institut Français d’Archéologie Orientale du Caire; 54, ISBN 978-2-7247-0666-6. Reprint des vollständigen Manuskripts. Der Erstdruck von 1926 war unvollständig.
  • Grab des Inherchau (Onuris-Cha), TT 359
    • Bruyère, Bernard: Rapport sur les fouilles de Deir el Médineh (1930). Le Caire: Institut français d’Archéologie orientale, 1933, Fouilles de l’Institut Français d’Archéologie Orientale du Caire: Rapports préliminaires; 8,3.
    • Hodel-Hoenes, Sigrid: Leben und Tod im Alten Ägypten: Thebanische Privatgräber des Neuen Reiches. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1991, ISBN 978-3-534-11011-7, S.226–242.
    • Cherpion, Nadine; Corteggiani, Jean-Pierre: La tombe d’Inherkhâouy (TT 359) à Deir el-Medina. Le Caire: Institut français d’Archéologie orientale, 2010, Mémoires/ Institut Français d’Archéologie Orientale du Caire; 128, ISBN 978-2-7247-0509-6. 2 Bände.
  • Tempel von Deir el-Madīna
    • Du Bourguet, Pierre: Le temple de Deir al-Médîna. Le Caire: Inst. Français d’Archéologie Orientale, 2002, Mémoires/ Institut Français d’Archéologie Orientale du Caire; 121, ISBN 978-2-7247-0321-4.
    • Fermat, André: Deir el-Médineh: le temple des bâtisseurs de la vallée des rois; traduction intégrale des textes. Paris: Maison de Vie Éd., 2010, Égypte ancienne; [12], ISBN 978-2-355-990-30-4 (formal falsch).
  • Arbeitersiedlung
    • Černý, Jaroslav: A community of workmen at Thebes in the Ramesside period. Le Caire: Institut français d’archéologie orientale, 1973, Bibliothèque d’étude; 50, ISBN 978-2-7247-0296-5.
    • Bierbrier, Morris: The tomb-builders of the Pharaohs. London: British Museum Publ., 1982, A Colonnade book, ISBN 978-0-7141-8044-1.
    • Valbelle, Dominique: Les ouvriers de la tombe: Deir el-Médineh à l’époque ramesside. Le Caire: Institut français d’archéologie orientale, 1985, Bibliothèque d’étude; 96, ISBN 978-2-7247-0018-3.
    • Gutgesell, Manfred: Arbeiter und Pharaonen: Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Alten Ägypten. Hildesheim: Gerstenberg, 1989, ISBN 978-3-8067-2026-6.
    • Lesko, Leonard H.: Pharaoh’s workers: the villagers of Deir el Medina. Ithaca [u.a.]: Cornell Univ. Press, 1994, ISBN 978-0-8014-8143-7.
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Einzelnachweise

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  1. Harrell, James A.; Brown, V. Max: The Oldest Surviving Topographical Map from Ancient Egypt: (Turin Papyri 1879, 1899, and 1969). In: Journal of the American Research Center in Egypt (JARCE), ISSN 0065-9991, Bd.29 (1992), S.81–105, doi:10.2307/40000486.
  2. Müller, Matthias: Der Turiner Streikpapyrus (pTurin 1880). In: Freydank, Helmut u.a. (Hrsg.): Texte zum Rechts- und Wirtschaftsleben. Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus, 2004, Texte aus der Umwelt des Alten Testaments [TUAT], Neue Folge; 1, ISBN 978-3-579-05289-2, S.165–184.
  3. Der Papyrus wurde vom englischen Heilpraktiker Henry Abbott (1807–1859) um 1854 in Ägypten erworben und befindet sich heute im British Museum, London, EA 10.221.
  4. Die Papyri wurden von William Tyssen-Amherst, 1. Baron Amherst of Hackney (1835–1909), erworben und befinden sich heute in der Pierpont Morgan Library, New York.
  5. Die Papyri A und B wurden nach dem englischen Sammler Joseph Mayer (1803–1886) benannt und befinden sich heute in den Free Public Museums, Liverpool, M 11.162, M 11.186.
  6. Der Papyrus wurde nach dem britischen, in Alexandria tätigen Händler Anthony Charles Harris (1790–1869) benannt und befindet sich heute im British Museum, London, EA 10.053.
  7. Breasted, James Henry: Ancient Records of Egypt: Historical Documents from the Earliest Times to the Persian Conquest; Vol. 4: The Twentieth to the Twenty-Sixth Dynasties. Chicago: Univ. of Chicago Press, 1906. Übersetzungen des Abbott-, Amherst-Papyrus, des Turiner Fragments pTurin 2106 + 2107 und der Mayer-Papyri.
  8. Bruyère, Bernard: Tombes thébaines de Deir el Médineh à décoration monochrome. Le Caire: Inst. français d’archéologie orientale, 1952.
  9. Auf den deutschen Ägyptologen Karl Richard Lepsius (1810–1884) zurückgehende Sammlung von Begräbnistexten wie Liturgien, Beschwörungsformeln und Zaubersprüche, mit denen der Verstorbene Einlass in das Totenreich finden sollte und die seit dem Beginn des Neuen Reichs in Gräbern von Privatpersonen zum Einsatz kamen.
  10. Hay, Robert: Additional Manuscripts 29.812–29.869, insbesondere 29.843, 89–107, 29.854, 76–98, 166–212, London: British Museum.
  11. Schiaparelli, Ernesto: Relazione sui lavori della Missione Archeologica Italiana in Egitto; 2: La tomba intatta dell’architetto “Cha” nella necropoli di Tebe. Torino, 1927.
  12. Anthes, Rudolf: Die deutschen Grabungen auf der Westseite von Theben in den Jahren 1911 und 1913. In: Mitteilungen des Deutschen Instituts für Ägyptische Altertumskunde in Kairo (MDIK), Bd.12 (1943), S.1–68, insbesondere S. 50–68, Tafeln 5, 15–18.
  13. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Text, Band III, S. 292–301; Tafeln Abth. 3, Band V, Blätter 1, 2.d.
  14. Inv.-Nr. Berlin 2060, 2061.
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