Splügenpass

Gebirgspass in der Schweiz

Der Splügenpass führt von Splügen im Hinterrheintal nach Chiavenna in der italienischen Provinz Sondrio und hinab zum Comersee.

Splügenpass - Passo di Spluga
Splügenpass

Hintergrund

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Splügenpass um 1810
Mit der Fahrpost durch die Splügengalerie
Serpentinen am Splügenpass

Der Splügenpass, ital. Passo dello Spluga resp. rätoromanisch Pass dal Spleja führt aus der bündner Region Rheinwald resp. dem Hinterrheintal nach Chiavenna in der italienischen Provinz Sondrio. Die alpenquerende Nord- Süd- Verbindung wurde bereits in der Römerzeit als Alpenübergang benutzt. Die schwierigste Wegstrecke ist nicht der eigentliche Splügenpass, sondern die Viamala. In dieser Strecke zwischen Thusis und Zillis hat sich der Hinterrhein tief in eine Schlucht hineingefressen, die in der Antike nur schwer passierbar war und bereits in der Römerzeit mit in den Felsen geschlagenen Galerien gangbar gemacht.

Im Mittelalter verlor aufgrund der schlechten Wegverhältnisse in der Viamala der Splügenpass an Bedeutung, der leichter begehbare Septimerpass wurde favorisiert. Um 1473 beschlossen die Gemeinden des Heinzenberg, Thusis und Cazis, den Weg in der Viamala wieder herzurichten.

Die moderne Strasse wurde in ihren Grundzügen unter Österreichischer Herrschaft in Mailand im Jahre 1822 erbaut. Von Splügen (auf einer Höhe von 1450 m ü.M.) gelegen erreicht man die Passhöhe auf 2114 m ü.M. in einigen Serpentinen relativ zügig, die Strecke hinab nach Chiavenna vorbei am 1 Lago di Montespluga über die Ortschaften Campodolcino und San Giacomo Filipo zieht sich in die Länge, es sind schliesslich 1800 Höhenmeter zu überwinden.

Ideen zum Bau einer Eisenbahnlinie oder eines Splügen - Basistunnels wurden wiederholt bewegt, letztendlich wurde jedesmal dem Ausbau der Gotthardroute der Vorzug gegeben.

Regionen

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Der Splügenpass verbindet die Region Rheinwald mit dem Tal des Fiume Mera, der Provinz Sondrio und dem Comersee; er bildet die Wasserscheide zwischen den Stromgebieten des Rheins und des Po und trennt die Tambogruppe von der Plattagruppe im Osten und bildet somit einen Teil der Grenze zwischen den West- und den Ostalpen.

Nördlich der Passhöhe wird Rätoromanisch resp. Bündnerdeutsch gesprochen, im Süden italienisch.

Ab Chur nimmt man die Autobahn A13 und biegt beim Autobahnende in südlicher Richtung in Richtung San Bernardinopass ab. Die Strasse führt zweispurig durch die Engstellen in der 1 Viamala , ein Rastplatz mit einem Zugang zum Schluchtgrund lädt zu einer Rast ein. Die Splügenpassstrasse 567 geht in Splügen von der Autostrasse A13 resp. der Hauptstrasse H13 ab.

Ab der Passhöhe, wo auch die Grenze zu Italien verläuft, trägt die Strasse die Bezeichnung SS36.


Sehenswürdigkeiten

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Marmorbrücke Splügen
Splügengalerie
  • Ursprünglich führte die Splügenpassroute geradlinig an der östlichen Seite des Hübscherabachs, bereits 1934 kam es nach einem Unwetter zu starken Zerstörungen durch hochgehende Gewässer und Erdrutschen. zur Querung des Hüberscherabachs wurde aus Marmor aus einem lokalen Steinbruch im Jahre 1834 die 2 Marmorbrücke errichtet (derselbe Marmor wurde auch am Mailänder Dom verbaut) und die Strasse auf den Abhang an der Westseite des Bachs verlegt, wo sie die Höhenunterschiede mit zahlreichen Serpentinen überwindet.
  • Aufgrund von Gefahren durch Lawinenniedergänge wurden verschiedene Galerien errichtet. Ein eindrückliches Zeugnis der Baukunst ist die 312 m lange 3 Splügengalerie , die 1843/46 unter der Aufsicht des Bündner Kantonsingenieurs R. La Nicca erbaut wurde. Über die Jahrzehnte kam es zu Wassereinbrüchen und Verstopfung von Entwässerungskanälen, mit der Wintersperrung des Passes wurde die Galerie mit einer Sommerstrasse umfahren. 1991 sowie 2006/11 wurde die Galerie saniert, baulich gesichert, ein Teil soll als Ausstellungsraum hergerichtet werden.
  • das Berghaus Splügenpass und das 4 Schweizer Zollhaus liegen an den Kehren unterhalb der Passhöhe, das 5 Italienische Zellhaus auf der Passhöhe.
  • in der Nähe der Passhöhe das 6 Bergseeli , auf der italienischen Seite der 7 Lago Azzurro .
  • Nach dem Grenzübergang nach Italien gelangt man nach 2 Montespluga am gleichnamigen See.
Wenig später gelangt man zum Abzweiger nach 3 Madesimo mit seinem Skigebiet. Die Bergbahnen führen bis hinauf auf den 1 Pizzo Groppera . Der Berg ist Zürchern ein Begriff, 1979 bis 1983 stand hier der Sender und die gewaltige Richt - Sendeantenne, mit dem Radio 24 als erste Schweizer Privatradiostation aus dem Ausland (in Italien war privater Rundfunk seit langem zugelassen) die Stadt Zürich und Umgebung mit seinem Radioprogramm versorgte. Beschwerden der Schweiz führten zu Interventionen der italienischen Behörden, was wiederum aufgebrachte Radiohörer zu Protestkundgebungen nach Norditalien führte.

Aktivitäten

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Im Winter

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  • Das 1 Skigebiet Splügen - Rheinwald umfasst 4 Liftanlagen und rund 30 Kilometer Pisten.
Name Telefon Höhenlage Anzahl Klein- und GroßkabinenbahnenAnzahl Klein- und Großkabinenbahnen Anzahl SessellifteAnzahl Sessellifte Anzahl SchlepplifteAnzahl Schlepplifte Pistenkilometer leichtPistenkilometer leicht Pistenkilometer mittelPistenkilometer mittel Pistenkilometer schwerPistenkilometer schwer Σ
Skigebiet Splügen - Rheinwald +41 (0)81 650 90 10 1.484 2.215m 1 2 1 12 11 7 30km

Im Sommer

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Wintersperre...
Monte Spluga im Winter
  • Wanderungen von der Passhöhe zum Bergseeli, weiter zum 2 Surettajoch am Surettagletscher oder auch zum Lago Azzurro.
  • auf der alten 2 Via Spluga kann der Splügenpass in den schneefreien Monaten zu Fuss überquert werden.
  • 1 Berghaus Splügenpass. Berggasthaus mit Speisen aus lokaler Produktion, vier Gastzimmer und ein Gruppenzimmer. Geöffnet: Im Winter geschlossen, Juni-Okt. Fr 14:00 - So 17:00 h, Juli - Aug. auch Mi, Do.

In den Wintermonaten ist Winterausrüstung (Schneeketten resp. Allradantrieb) oftmals obligatorisch, bei stärkerem Schneefall wird der Pass mit Wintersperre belegt, die Website des Bündner Tiefbauamts informiert über den Strassenzustand.

Literatur

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Brauchbarer Artikel
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