Reisen mit dem Bus
Als Alternative zum Zug ist der Reisebus ein umweltschonendes und flexibles öffentliches Verkehrsmittel. Die Busunternehmen bieten dabei häufig billigere Tarife und vielfältigere Verbindungen als die Bahnkonzerne an.
Eine europaweite Verbindungssuche bietet z. B. busliniensuche.de an.
Fernverkehr
BearbeitenDeutschland
BearbeitenSeit der Liberalisierung des Fernbusmarktes 2012/13 hat sich viel getan. Nachdem zunächst etliche Anbieter um Marktanteile kämpften, ist heute mit Ausnahme einiger weniger Routen Flixbus nahezu überall der "Platzhirsch" und oft auch der einzige Busanbieter. Des Weiteren verkehren in Deutschland Fernbusse der Unternehmen Ouibus (Teil der Französischen Staatsbahn SNCF) und student agency.
Eine ausführliche Darstellung zur Situation gibt es im Artikel Fernbusse in Deutschland.
Informationen zu dem umfassenden Netz von Stadt- und Regionalbussen findet man im Artikel Mit dem Linienbus durch Deutschland.
Österreich
BearbeitenFernbusse
BearbeitenStadt- und Regionalbusse
BearbeitenZum Stadt- und Regionalbusverkehr sind Informationen in den Artikeln der Verkehrsverbünde erhältlich:
- Bundesland Salzburg, Berchtesgadener Land (D): Salzburger Verkehrsverbund (SVV)
- Wien, Niederösterreich, Burgenland: Verkehrsverbund Ost-Region (VOR)
Europa
BearbeitenListen europäischer Busverbindungen:
Größter Anbieter von Buslinien in Europa ist Flixbus. Neben diesem größten Anbieter von Buslinien fahren auch andere Unternehmen ins europäische Ausland, so zum Beispiel Flixbus, DeinBus.de und IC-Bus, deren Netze mehrere Länder in Europa erfassen. Nach Polen fährt Sindbad, nach Rumänien fährt Atlassib, gerade in viele Länder in Mittel-und Osteuropa gibt es zahlreiche Busverbindungen. Die meisten der neuen Anbieter der Fernbusse in Deutschland bieten zumindest kürzere "Hüpfer" über die Grenze, zum Beispiel nach Prag, Amsterdam oder Wroclaw an. Des Weiteren fährt der tschechische Anbieter RegioJet, welcher unter dem früheren Namen StudentAgency auftrat, ebenfalls internationale Verbindungen in Europa.
Nordamerika
BearbeitenDie FirstGroup-Tochter Greyhound Lines und ihre Partner unterhalten in den USA und Kanada und Mexiko ein ausgedehntes Netz, das beinahe alle mittleren und größeren Städte umfasst. Auch Umsteigeverbindungen können zu einem einheitlichen Tarif gebucht werden. Wer rechtzeitig im Voraus bucht und genügend Zeit mitbringt, hat hiermit eine günstige Möglichkeit die beiden Länder zu bereisen. Das Alter und die Ausstattung der Busse unterscheiden sich zwischen den ausführenden Partnern. Toiletten sind meist vorhanden, teilweise ist sogar kostenfreies WLAN verfügbar. Die Preise liegen durchweg unter denen für Zugverbindungen, während Flüge mindestens doppelt so viel kosten. Günstige Tickets sind an eine bestimmte Verbindung gebunden, während gegen Aufpreis flexible Tickets erhältlich sind (analog zu Flugtickets).
Der low-budget Markt bei den Linienbussen wurde früher von so genannten "chinatown-buses" beherrscht, die hauptsächlich von asiatischen Einwanderern und deren Nachfahren benutzt wurden und von Chinatown zu Chinatown fahren und die Fahrgäste einfach am Straßenrand ein und aussteigen lassen. Inzwischen haben einige Firmen (zum Beispiel Boltbus) dieses Konzept zum Teil nachgeahmt und mit dem der Billigairlines kombiniert und bieten (bei frühzeitiger Buchung) Lockangebote ab einem Dollar. Allerdings sind diese Preise gerade auf beliebten Routen kaum zu bekommen.
Auf viel genutzten Strecken (z. B. zwischen Boston und Washington) konkurrieren meist sogar mehrere Unternehmen um Kunden, was die Preise weiter sinken lässt (z. B. Washington, D.C.–New York City für 8 USD mit Steckdosen am Platz und freiem WLAN).
Zentralamerika
BearbeitenAufgrund der geringen Autobesitzquote (rund 5% in Nicaragua) und dem nicht oder nur reliktisch vorhandenen Bahnnetz, sind in dieser Region Busse das wichtigste Transportmittel im Personenverkehr. Regionale und inländische Buslinien werden meist staatlich subventioniert und größtenteils mit alten amerikanischen bluebird Schulbussen betrieben (so genannte "chicken buses") internationale Linien kommen meist ohne Subventionen aus und sind daher oft um Größenordnungen teurer, allerdings sind die Busse oft moderner und luxuriöser.
Stadt- und Regionalbusverkehr
BearbeitenOrganisierte Gruppenreisen
BearbeitenIn Abgrenzung zum klassischen Linienverkehr steht der Begriff des Gelegenheitsverkehrs, der seinen Ursprung im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) hat. Neben Formen des Gelegenheitsverkehrs, wie zum Beispiel dem Taxi- und dem Mietwagenverkehr, sind auch Mietomnibusse als Kategorie diesem Oberbegriff zuzuordnen. Im deutschen Markt sind unter anderem Anbieter, wie Snapbus, Busfreude und CheckMyBus vertreten, über deren Plattformen Angebote für Reisebusse mitsamt Fahrer angefragt und gebucht werden können.
Als Reisegruppe eignen sich Busse in verschiedenen Größen und Komfortstufen als flexibles, auf die Bedürfnisse der Reisegruppe und die geplante Route abgestimmtes Verkehrsmittel.
Oldtimer-Fahrten im Bus
Verschiedene Anbieter verfügen über Oldtimer-Busse, die für Gesellschaftsfahrten mit Fahrer angemietet werden können. Die meisten Oldtimer-Busse werden nur regional eingesetzt, da aufgrund geringerer Geschwindigkeit Überführungsfahrten mit hohem Zeitaufwand und damit hohen Kosten verbunden sind. Aufgrund der geringen jährlichen km-Leistung und der teilweise teuren Ersatzteile liegen die Mietpreise für Oldtimer-Busse grundsätzlich höher als für moderne Busse.
Dagegen verspricht eine Fahrt in einem Oldtimer-Bus grundsätzlich einen wesentlich höheren Erlebniswert.
Nur wenige Oldtimer-Anbieter wie Schwyzer Poschti in der Region Bonn/Köln verfügen über Winter-geeignete Fahrzeuge.
In der Schweiz haben Fahrten in historischen Postautos (Postbussen) Tradition und genießen große Beliebtheit.
Spezialisierte Reisebüros bieten auch Kombinationen mit weiteren historischen Verkehrsmitteln an, wie Rundflüge, Dampfschiff-Fahrten etc.
Umweltbilanz
BearbeitenLaut Umweltbundesamt ist der Reisebus, noch vor dem Zug-Fernverkehr, das umweltfreundlichste Verkehrsmittel: Mit dem Reisebus kann eine einzelne Person gut 31.000 km fahren, bis eine Tonne CO2 ausgestoßen wurde; im Vergleich dazu sind es im Zug-Fernverkehr nur rund 19.000 km, im Auto gar nur knapp 7.000 km und im Flugzeug knapp 3.000 km. Diese Werte sind allerdings stark von der Auslastung der jeweiligen Verkehrsmittel abhängig; geht man bei der Bahn zum Beispiel von Auslastungen zwischen 40% und 50% aus und beim Auto von 1,4 bis 2 Personen pro Wagen, so sind bei Bus (70% bis 80%) und Flugzeug (80% bis 90%) die zu Grunde gelegten Werte deutlich höher. Diese Werte können aber natürlich je nach Land und Umständen erheblich schwanken. Auch muss bei der Bahn bedacht werden, wo der Strom mit dem die meisten Züge im Fernverkehr fahren her kommt. Die Umweltbilanz verbessert sich natürlich bei Wasserkraft entsprechend, während sie sich bei Braunkohle verschlechtert.
Literatur
Bearbeiten- Berichte zur Liberalisierung des deutschen Fernbusvekehrs: Zeit, manager magazin
- VCD – Intelligent mobil sein - Verkehrsmittel im Vergleich