Milseburg
Milseburg | |
Bundesland | Hessen |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 835 m |
Milseburg |
Die Milseburg ist ein 835 m hoher sagenumwobener Basaltberg in der hessischen Kuppenrhön.
Hintergrund
BearbeitenÄltere Bezeichnungen der Milseburg sind auch Milsburg oder Gangolfsberg (nicht zu verwechseln mit dem Gangolfsberg / Rhön bei Oberelsbach). Geologisch handelt es sich bei dem Phonolithkegel der Milseburg um unter der Erdoberfläche langsam abgekühltes Magma, das im Zeitalter des Tertiär in die Schichten des Buntsandsteins eingedrungen war. Nach der Erosion des umgebenden weicheren Buntsandsteins blieb der härtere Basalt der Milseburg stehen, und es bildete sich die markante Kuppe mit ihren Blockschutthalden heraus.
Diese markante Berggestalt war für das Volk schon immer phantasieanregend, und so entstanden viele Sagen um die Milseburg.
Eine Sage erzählt vom namensgebenden „Riesen Mils“, der hier zusammen mit dem Teufel sein Unwesen getrieben haben soll. Der Heilige Gangolf hat ihn dann schließlich bezwungen. Daraufhin brachte sich der „Riese Mils“ selbst um. Die Milseburg ist nun der vom Teufel mit Steinen bedeckte Leichnam des Riesen.
Eine andere Sage erzählt, dass der Teufel als Antwort auf den Kirchenbau auf der Milseburg einem Gastwirt ein neues Wirtshaus in nur einem Tag auf dem Nachbarberg versprochen hatte. Da der Kirchenbau vom heiligen Gangolf unterstützt wurde, war die Gangolfskapelle schneller fertig als das Wirtshaus, woraufhin der Teufel dann vor lauter Wut einen riesigen Fels auf das fast fertige Wirtshaus geworfen habe. Dieser Stein ist die benachbarte Steinwand, und auf dem Eselsborn in der Nähe der Steinwand spukt der Teufel in der Gestalt eines dreibeinigen Esels. Heute gibt es an der Steinwand ein Wirtshaus. Die Steinwand und anschließend auch das Wirtshaus sind einen Besuch wert. Der Teufel persönlich erscheint eher selten.
Weitere Sagen berichten von einem unheimlichen, geheimen und verwunschenen Gangolfskeller voller Schätze, den aber niemand finden kann, von einem Muttergottesbild im Fels, oder von einem Einsiedel auf der Milseburg Namens Johannes, genannt Milsehannes, der auf wundersame Weise alleine aus den allerschwersten Felsbrocken die Kapelle am Gipfel baute.
Anreise
BearbeitenAuf der Straße
BearbeitenAnfahrt über die Verbindungsstraße Hilders - Kleinsassen - Poppenhausen (Wasserkuppe); Gipfelanstieg zu Fuß ab dem ausgewiesenen Parkplatz auf etwa 650 m Höhe. Gehzeit etwa 30 bis 45 Minuten einfach. 1 Wanderparkplatz
Mit dem Fahrrad
BearbeitenÜber den Milseburgradweg von Fulda aus. Statt des Tunnels die anspruchsvolle, ausgeschilderte Umfahrung wählen. Nach Durchfahrt durch den Tunnel die 10 bis 12 % teile, asphaltierte Ostrampe der Tunnelumfahrung ab dem ehemaligen Bahnhof Milseburg nutzen. Die Westrampe ist ein groberer Schotterweg, der zudem genauso steil ist. Oben Richtung KFZ-Parkplatz zur Milseburg abbiegen. Ab dem KFZ-Parkplatz ist der Weg für Radfahrer gesperrt. Das Weiterfahren macht sowieso keinen Sinn, da der Weg sehr steil und steinig ist. Am besten die Räder im Bereich des Parkplatzes anschließen. Die Gehzeit ab dem KFZ-Parkplatz beträgt ca. 30 - 45 min einfach. Als MTB'ler bitte das Fahrverbot respektieren, da viele Wanderer unterwegs sind.
Mobilität
BearbeitenGipfelanstieg ab dem ausgewiesenen Parkplatz: ca 30 - 45 min (einfache Strecke). Der Aufstieg ist nur zu Fuß möglich. Auf dem felsigen Weg sind, insbesondere bei Nässe, ordentliche Wanderschuhe Pflicht. Der Weg ist übrigens für Fahrräder gesperrt.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie mit Blockschuttwäldern bewachsene Phonolithkuppe zeigt Reste einer keltischer Siedlung mit Ringwallanlage. Ein archäologischer Wanderweg informiert über die Ausgrabungen des prähistorischer Oppidums, eine der größten eisenzeitlichen Siedlungen Osthessens aus der späten Bronzezeit (1200-800 v.Chr.) und in der Eisenzeit (ab 450 v.Chr.). Der Gipfel mit der Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1756 und der Gangolfskapelle bietet einen der besten Ausblicke in die Rhön.
Aktivitäten
Bearbeiten- Genießen des Ausblicks
Küche
Bearbeiten1 Milseburghütte (835 m, Hütte des Rhönklub Hauptvorstandes). Tel.: +49(0)6684 919455, Mobil: +49(0)151 17841877 Einfache deftige Speisen und Getränke für Wanderer, keine Unterkunft. Die erste Schutzhütte wurde bereits im Juni 1884 eingeweiht und später immer wieder umgebaut, so wurde sie nach einem Blitzschlag 1929 mit der benachbarten Kapelle vollständig zerstört und wieder neu errichtet. Das heutige Gebäude entstand so im Wesentlichen um das Jahr 1959. Geöffnet: von Apr. bis Okt. täglich von 11-20 Uhr bis Karfreitag nur Sa.-Mo.; Do. Ruhetag.
Unterkunft
Bearbeiten- Auf dem Gipfel kann nicht übernachtet werden.
Literatur
Bearbeiten- ; Naturpark Hessische Rhön (Hrsg.): Die Milseburg - Perle der Rhön. Verlag Parzeller Fulda, 2005, ISBN 978-3-7900-0371-0.
- Parzeller Fulda, 1999 (2. Auflage), ISBN 978-3-7900-0222-5. : Die Milseburg.
- Der Sagenschatz des Frankenlandes, und "Die Sagen des Rhöngebirges und des Grabfeldes", herausgegeben von Ludwig Bechstein, Voigt und Nocker, Würzburg (1842), Reprint im September 1979 durch Rainer Hartmann, Sondheim v.d.Rhön – im Antiquariat.