Malāʾ

Niederung in der ägyptischen Senke al-Faiyum

Die Senke el-Mala' (auch el-Mala', el-Mala'a, arabisch: ‏الملاء, al-Malāʾ, auch Hod el-Tuyūr, arabisch: ‏حوض الطيور) ist eine lange Zeit unbewohnte, von Norden nach Süden 15 Kilometer lange Niederung im Süden des el-Faiyūms in Ägypten. Man vermutet in diesem Gebiet den legendären, künstlich angelegten Moëris-See.

el-Malāʾ · الملاء · Moëris-See
GouvernementFaiyūm
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Malāʾ

Hintergrund Bearbeiten

Das el-Faiyūm ist eine fruchtbare Senke am Ostrand der Westlichen Wüste und war zu allen Zeiten ein bedeutendes landwirtschaftliches Anbaugebiet. Das Wasser bezieht das Faiyūm vom Bahr Yusuf (Josephs-Kanal), einem Seitenarm des Nils. Das Bewässerungsproblem bestand aber meist nicht darin, dass es zu wenig, sondern meist zu viel Wasser gegeben hat. Deswegen wurde im Südosten die künstliche Niederung el-Malā' angelegt, die in Zeiten der Nilflut das überschüssige Wasser aufnehmen sollte. Die Funktion als Ausgleichsreservoir übernahm es ungefähr ein halbes Jahr lang, in der trockeneren Zeit konnte das Wasser wieder abfließen. Auch heute ist das Gebiet kaum bewohnt.

Damit das Wasser nicht in das Faiyūm eindringen konnte, konnte es mit einem großen Staudamm abgeriegelt werden, der im Südosten von Iṭsā (arabisch: ‏إطسا) begann und über el-Gaʿāfra (arabisch: ‏الجعافرة) und Schidmūh (arabisch: ‏شدموه) bis nach Scheich Abū en-Nūr (arabisch: ‏الشيخ أبو النور) reichte. Das Faiyūm liegt relativ niedrig, an seinen Ränden ca. 18 m NN, der Wasserspiegel des Qārūn-Sees ca. 3 m niedriger. Der höchste Pegel des Bahr Yusuf liegt einige Meter höher.

Im alten Ägypten hat es mehrere Katastrophen gegeben: am Ende des Alten Reiches kommt es zu einer globalen Trockenzeit, auch der Qārūn-See trocknet aus. Am Ende des Mittleren Reiches kommt es zum Zerfall des Staatswesens und zum Zerfall des Staudamms am Eingang zum Faiyūm. Das komplette Faiyūm ist überschwemmt, nur noch die Statuen Amenemhets III. vom Heiligtum in Biyahmū ragen aus den Fluten.

In griechisch-römischer Zeit wurde ein weiteres Reservoir des Faiyūm angelegt.

Das Ausgleichsreservoir von el-Malā' diente in dieser Funktion bis zu Zeiten Muhammad Alis (19. Jahrhundert). Die Nilregulierung mit Staudämmen ließ den Moëris-See in der Folgezeit bedeutungslos werden.

Anreise Bearbeiten

Mobilität Bearbeiten

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Vom antiken, etwa acht Kilometer langen Staudamm am Eingang des Faiyūms gibt es noch Überreste. Diese befinden sich hauptsächlich bei Schidmūh.

Ausflüge Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Garbrecht, Günther: Ein historischer Damm zur Wasserspeicherung (el-Mala'a, Hod el-Tuyur) in der Fayyum-Senke (Ägypten). Leichtweiss-Institut für Wasserbau, PDF.
  • Garbrecht, Günther ; Jaritz, Horst: Untersuchung antiker Anlagen zur Wasserspeicherung im Fayum/Ägypten. Braunschweig: Leichtweiss-Inst. für Wasserbau, 1990, Mitteilungen / Leichtweiss-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig ; 107.
  • Garbrecht, G. ; Jaritz, H.: Neue Ergebnisse zu altägyptischen Wasserbauten im Fayum. In: Antike Welt : Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte, ISSN 0003-570X, Bd. 23,4 (1992), S. 238–254.
 
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