Öffentlicher Nahverkehr

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London hat eines der dichtesten Netze für den öffentlichen Nahverkehr. Und obwohl die Londoner sich dauernd über ständige Verspätungen und Ausfälle beschweren, ist dieses Netz die mit Abstand beste Möglichkeit für Touristen und Einheimische, sich in der Stadt fortzubewegen. Tatsächlich haben mehr als 30% aller Londoner Haushalte überhaupt kein Auto. Verantwortlich für die Organisation des Nahverkehrsnetzes ist die Transport for London (TfL), die über die Strecken und Fahrzeuge der U-Bahn, Busse und Nahverkehrszüge verfügt.

Innerhalb Londons gibt es folgende öffentliche Tansportmittel:

  Tube – die Londoner U-Bahn deckt einen großen Teil der Metropole London mit zwölf Linien ab und ist eine der einfachsten und schnellsten Methode der Fortbewegung.
  Docklands Light Railway (DLR) – Hochbahnen im Osten der Stadt, die vollautomatisch (ohne Zugführer) fahren.
  Tramlink – Kleines Straßenbahnnetz mit drei Linien im Südwesten der Stadt, das Fahrten in der Region von Croydon ermöglicht und daher für die meisten Touristen wenig interessant ist.
  London Overground – Oberirdisches Zugsystem, das hauptsächlich im Norden der Stadt verkehrt.
National Rail – Züge verschiedener Gesellschaften, die von den großen Bahnhöfen in die Vororte oder sogar andere Städte fahren.
  Crossrail – Zwei geplante Bahnlinien in Südengland, die auch durch London verlaufen werden.
  Bus – Stadt- und Doppelstockbusse die auf unzähligen Linien durch die Stadt fahren und gerade im Zentrum ein schnelles Transportmittel auf kurzen Strecken sind. Die alten Routemaster-Busse verkehren noch auf den Linien 9 und 15.
  Schiff – Bootsverkehr auf der Themse, veranstaltet von mehreren privaten Anbietern. Entspannter Weg um z. B. vom Tower nach Greenwich zu kommen. Außerdem viele Anlegestellen für Pendler. Hier gibt es Rabatt für Inhaber gewisser Fahrkarten.
  (Leih-)Fahrrad

Innerhalb dieses Netzes kann man (außer in Bussen, auf den Booten und für Fahrräder) entweder Einzeltickets kaufen; das ist aber finanziell nicht empfehlenswert und deswegen sollte man entweder eine Oyster Card benutzen oder eine Tageskarte (Travelcard) kaufen. Mehr zu diesen Fahrkarten steht in den jeweiligen Abschnitten.

Zu den Flughäfen gibt es in der Regel eine Reihe von Zugverbindungen und Bussen (öffentlich und privat). Wer jedoch möglichst ohne Umsteigen und so schnell und bequem es geht zum Flughafen möchte, kann mit einem Expresszug zwischen der Londoner Innenstadt (je verschiedene Bahnhöfe) und den Flughäfen Heathrow, Stansted, Luton und Gatwick pendeln.

Für Touristen interessant sind vor allem die U-Bahn- und Buslinien im Herzen der Stadt. Nur wer etwas außerhalb wohnt oder einen Ausflug machen möchte, wird mit anderen Verkehrsmitteln konfrontiert werden.

Eine Reise planen

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Es gibt viele Möglichkeiten, eine Reise zu planen:

  • Der Journey Planner ist der offizielle Fahrtenplaner der TfL.
  • Informationstelefon: (+44) 020 7222 1234; ein Gespräch kostet den Ortstarif für London.
  • Auf Google Maps sind alle Fahrplandaten für London verfügbar.
  • Für jede Smartphone-Plattform gibt es eine Vielzahl an Apps, die ebenfalls eine Reise planen können.

Alle Apps, Webseiten und Kartendienste greifen dabei auf die gleiche offizielle Datenquelle zurück, sodass es gleich ist, welchen Dienst man nimmt.

Öffentliche Verkehrsmittel

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London Underground (Tube)  

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Symbol der U-Bahn und Zeichen für eine Haltestelle.

Das Londoner U-Bahn-Netz ist mit 270 Bahnhöfen und 402 Kilometern Schienennetz das größte U-Bahn-Netz Europas. Offiziell heißt das System Underground (und das, obwohl der Großteil des Netzes oberirdisch ist), wird jedoch von Londondern oft nur "Tube" (Röhre) genannt, wegen der fast kreisrunden Tunnel. Die Tube wurde im 19. Jahrhundert geplant und die ersten Linien gebaut, und seit der Eröffnung der ersten Linie im Jahr 1863 wurde das System kontinuierlich erweitert und ausgebaut; die letzte große Streckenneueröffnung war im Jahr 1999.

 
Übersicht der Linien im Innenstadtbereich (Zone 1).

Die Tube ist innerhalb Londons eins der schnellsten Fortbewegungsmittel und wird entsprechend von vielen Menschen genutzt. Jeden Tag zu den Stoßzeiten morgens (ca. 7 bis 9 Uhr) und nachmittags (16 bis 19 Uhr) sind die Züge sehr voll. Da auf vielen Linien im Zentrum ein 2- bis 5-Minuten-Takt angeboten wird, kann es sich lohnen, einen oder zwei Züge zu warten, anstatt sich in einen überfüllten Zug zu quetschen.

Auf, 2024 fünf Linien gibt es Nachtbetrieb Freitag und Samstag.

Die unterirdischen Stationen sind nahezu das ganze Jahr über warm. Was im Winter sehr angenehm sein kann, kann im Sommer schnell unangenehm werden. Es empfieht sich deswegen eigentlich immer, aber besonders im Sommer, Wasser oder sonstige Getränke bei sich zu haben. Weiterhin gibt es zur Sicherheit zu sagen, dass zwei der vier Schienen stromführend sind. Die Züge fahren zum Teil mit 60-80 km/h ein. Auch die bekannte und oft gehörte und gelesene Warnung "Please mind the gap (between the train and the platform)" ist ernst gemeint, da die Lücke zwischen Bahnsteigkante und Zug an gebogenen Bahnsteigen teils erheblich sein kann. Die Tube ist insgesamt jedoch genauso sicher wie jedes andere elektrifizierte Schienennetz der Welt.

Bei Fragen oder Notfällen gibt es in jeder Station Notruf-/Infosäulen. In großen Stationen gibt es an jedem Bahnsteig auch Personal, das den Verkehr überwacht und Durchsagen macht; die Mitarbeiter können bei Fragen und auch Notfällen weiterhelfen. Als Sicherheitspersonal geht die British Transport Police Streife. Auch diese sind meist bereit, Fragen zu beantworten.

Die meisten Züge verkehren von etwa 5 Uhr morgens bis 1 Uhr morgens am Folgetag. An den Tagesrändern sind die Takte ausgedünnt, aber von etwa 6 bis 20 Uhr wird ein sehr guter Takt angeboten, mit bis zu 34 Zügen pro Stunde; in der Zukunft soll dieser Takt, mit verbesserten Signalanlagen und neuen Zügen, weiter erhöht werden. Seit August 2016 wurde auf den ersten Linien (Jubilee und Victoria) die so genannte night tube eingeführt; die Züge fahren auf diesen Linien am Freitag und Samstag 24 Stunden am Tag fahren. Dieser Service wurde im Herbst und Winter 2016 auf weitere Linien (Central, Northern und Piccadilly) ausgeweitet.

 
Dieses Schild zeigt zum nächsten Stationsausgang.

Die Ausgänge (Way out) und Ein- und Übergänge zu den Linien sind durch ausreichend Beschilderung gut markiert.

 
Ein Bahnsteig der Station Bank, einer der größten Stationen Londons

Jede Linie hat eine eindeutige Farbe:

Linie Logo/Farbe Linie Logo/Farbe
Bakerloo   Metropolitan  
Central   Northern  
Circle   Picadilly  
District   Victoria  
Hammersmith & City   Waterloo & City  
Jubilee  
 
Linienübersicht an einem Bahnsteig

Alle Linien verlaufen grob entweder in Nord-Süd- oder Ost-West-Richtung, und einige Linien haben mehr als einen Endpunkt oder spalten sich auf. An allen Bahnsteigen (platforms) befinden sich deshalb Übersichtsschilder, welche Stationen mit den Zügen ab diesem Gleis erreicht werden können. Man sollte deswegen ungefähr wissen, in welcher Himmelsrichtung das Fahrtziel ist; damit findet man das gesuchte Gleis oft schneller. (Wenn man vergessen hat, wo man ist oder in welche Himmelsrichtung die Zielstation liegt, hängen in jeder Station im Eingangsbereich große Netzpläne der Bahnen aus.) Auf jedem Bahnsteig befinden sich zudem Fahrtzielanzeiger, die die nächsten Züge mit ihren Fahrtzielen und Wartezeiten ankündigen. Besonders wenn das Ziel weiter außerhalb liegt, kann es einige Minuten dauern, bis der gewünschte Zug kommt.

 
Ausschnitt eines Linienverlaufs in einem Zug

Da das Netz sehr groß und umfangreich ist, können sich nur wenige das volle Netz mit allen Umsteigemöglichkeiten merken. Es gibt deswegen den Netzplan und Linienpläne in vielfacher Ausführung: groß in jeder Eingangshalle, an vielen Bahnsteigen, als kostenloses Faltblatt, online und als PDF (sowie weitere Netzpläne, zudem hängen einzelne Linienpläne in den Zügen.

An allen Stationseingängen kann man eine Infotafel finden, wie die Betriebssituation auf allen Linien ist. Es gibt dabei vier Zustände: Good service (alles normal, keine oder kaum Verspätungen), Minor delays (Verspätungen von wenigen Minuten), Severe delays (Zugausfälle und große Verspätungen), oder sogar Part closure (teilweise geschlossen). Der letzte Zustand ist meist am Wochenende anzufinden, wenn Abschnitte des Netzwerks für Bauarbeiten gesperrt werden. Diese Arbeiten werden jedoch vorher angekündigt und es wird meist eine alternative Route vorgeschlagen. Wenn die Betriebssituation es erfordert (sprich: bei großen Verspätungen oder Staus, meist ab Severe Delays) kann es sein, dass Züge ihre Richtung ändern oder vorzeitig enden (engl. terminate early); das wird dann vom Fahrer in jedem Fall angesagt.

In den Tunneln ist nur schwaches oder gar kein Mobilfunksignal zu empfangen. In über 100 Stationen gibt es WLAN, das für Kunden der großen britischen Mobilfunkanbieter kostenlos ist, ansonsten kann man auch einen Zugang kaufen: £2 für einen Tag, £5 für eine Woche, £15 für einen Monat. Die komplette Webseite der TfL (inklusive Journey Planner) kann jedoch benutzt werden, ohne zu bezahlen.

Das Preissystem ist, wie in nahezu allen Großstädten, nach Zonen gestaffelt. Mehr Infos zu den Zonen und Preisen gibt es im Abschnitt Fahrkarten. Wenn man die London Underground betreten möchte, muss man (mit einigen wenigen Ausnahmen) durch eine Schranke gehen. Dabei sollte man sein Ticket bzw. seine Oyster Card bereits griffbereit haben, wenn man auf die Schranken zugeht. Wer erst an den Schranken nach seiner Karte kramt, macht sich unbeliebt bei allen Mitreisenden und hält dazu noch den Verkehr auf. Die Schranken funktionieren immer nur in eine Richtung: Schranken mit grünem Pfeil können benutzt werden, Schranken mit rotem Kreuz sind außer Betrieb oder funktionieren nur in die umgekehrte Richtung. Besitzer einer Oyster Card müssen die Karte kurz an den gelben Leser halten; Besitzer einer Papier-Travelcard müssen die Karte in den Schlitz vorne stecken und aus dem Schlitz oben entnehmen. Die Schranke öffnet sich, wenn das Ticket gültig ist, bzw. auf der Karte noch genug Guthaben ist. In Ausgangsrichtung ist das Spiel genau das gleiche. Der einzige Unterschied ist, dass (die kaum noch verwendeten) Einzelkarten von der Schranke einbehalten werden.

Wer sich am Anfang nicht sicher ist, wie das System funktioniert, kann sich auch kurz an den Rand stellen und zugucken, oder das Stationspersonal fragen (an den Schranken stehen immer Mitarbeiter, die auch Fragen beantworten).

Docklands Light Railway  

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Ein Zug der DLR

Im Osten Londons, im Bereich der Docklands (ehemaliges Hafengebiet), verkehrt die Docklands Light Railway (DLR). Seit ihrer Eröffnung 1987 wurde das Netz kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Das Besondere an der DLR ist, dass diese Züge komplett führerlos sind, man kann also ganz vorne sitzen und von dort die Fahrt genießen. Es gibt lediglich einen Zugbegleiter, der Ansprechpartner bei Fragen und Problemen ist und den Zug steuern kann, falls das automatische System Probleme hat.

Die DLR ist über weite Strecken als Hochbahn ausgeführt, sodass man mit diesen Zügen einen hervorragenden Blick über die Docklands und die Wolkenkratzer von Canary Wharf hat. Lediglich einige Stationen in Greenwich und im Zentrum sind als Tunnelstationen ausgeführt. Einige Ziele, die mit der DLR zu erreichen sind, sind Greenwich (mit dem Royal Observatory), der City Airport oder Canary Wharf.

Zwei der meistgenutzten Übergänge zwischen Tube und DLR sind     Bank (bzw.   Monument) und   Tower Gateway (mit der zugehörigen Tube-Station   Tower Hill).

Die DLR-Routen sind die Standard-Netzkarte integriert, es gibt aber auch gesonderte Linienpläne nur mit DLR-Linien.

Es gibt eine DLR-Station namens   Abbey Road. Wer hier das berühmte Aufnahmestudio und den Beatles-Zebrastreifen vermutet, liegt leider falsch: um dorthin zu gelangen, nimmt man am besten die Jubilee Line bis   St. John's Wood.

In allen DLR-Zügen gilt der TfL-Tarif inklusive aller Travelcards und Oyster Cards. Einige Stationen haben keine Schranken am Eingang, aber man sollte trotzdem immer zu Beginn und Ende der Reise sein Ticket an die Lesegeräte im Eingangsbereich oder auf den Bahnsteigen halten.

 
Eine Tramlink-Bahn.

Im Südwesten der Metropole, hauptsächlich in der Gegend von Croydon und Wimbledon, fahren Straßenbahnen unter dem Namen Tramlink. Das gerade einmal aus drei Linien bestehende Netz ist als Ergänzung zur Tube gedacht, die in dieser Gegend nur an wenigen Orten fährt. Die District Line hält in Wimbledon, von wo man in die Straßenbahnen der Tramlink Route 3 umsteigen kann, die am IKEA-Möbelhaus vorbei Richtung Croydon und Addington fährt. In Croydon kann man dann auch in die Route 1 nach   Elmers End und die Route 2 nach   Beckenham Junction wechseln. Die Routen 1 und 2 befahren fasst die gleiche Strecke. Da die Straßenbahnen viele Bahnhöfe kreuzen, kann man sie gut als Zubringer zu einem Nahverkehrszug in die Stadt oder ins Umland nutzen. An der Haltestelle   East Croydon halten auch Züge von/zu den Flughäfen Gatwick und Luton. Die Straßenbahnen benutzen teilweise Straßen gemeinsam mit dem Autoverkehr, fahren teils auf eigenen Trassen und auf einem kleinen Stück auch gemeinsam mit Zügen. Großräumige Erweiterungen des Netzes werden derzeit noch evaluiert. Auch hier sind Travelcards und Oyster Cards gültig. Diese gelten im gesamten Tramlink-Netz, wenn sie in mindestens einer der Zonen 3, 4, 5, oder 6 gültig sind. Das heißt, dass man auch mit einem Ticket der Zone 3 in den Bereich der Zone 5 oder 6 fahren kann, wenn man die Straßenbahn benutzt. Einen Netzplan in verschiedenen Sprachen gibt es online.

London Overground  

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London Overground ist ein oberirdisches Bahnnetz, nicht unähnlich den deutschen S-Bahnen. Ein großer Teil des Netzes liegt hierbei im Norden der Stadt, wobei auch im Süden einige Linien verlaufen und allgemein die gesamte Zone 2 von einem (nicht durchgängigen) Ring der Overground durchzogen wird.

Das Netz wurde kontinuierlich erweitert, wobei die meisten Erweiterungen der letzten Jahre durch Übernahme der Konzessionen anderer Eisenbahnunternehmen zustande kamen.

Alle Overground-Linien waren in der gleichen Farbe gehalten (orange mit weißem Streifen), trotz der Vielzahl von Linien, die unter der gleichen Marke fahren fahren. 2024 wurden diese mit eigennamen und jeweils separat farbkodiert mit zweispurigen Strichen auf den Plänen.

  • Lioness line: Euston – Watford Junction via Wembley, die Benennung soll das englische Frauenfußballteam ehren
  • The Mildmay line: Stratford – Richmond/Clapham Junction, benannt nach einem Krankenhaus in Shoreditch, in dem AIDS-Kranke behandelt wurden in den 1980ern. In blau, nicht rosa.
  • Windrush line: Highbury & Islington – Clapham Junction/New Cross/Crystal Palace/West Croydon durchfährt Dalston Junction, Peckham Rye and West Croydon, benannt nach der “Windrush community,” also den schwarzen Zuwanderern aus der Karibik. Rot markiert. Highbury – New Cross mit Nachtbetrieb Freitag und Samstag zum Normalpreis.
  • Weaver line: Liverpool Street – Cheshunt/Enfield Town/Chingford mit Halten in Spitalfields, Bethnal Green und Hackney, durch Arbeiterviertel, die mit dem Tuchhandel in Verbindung standen.
  • Suffragette line: Gospel Oak – Barking Riverside, die Emanzen-Linie durch das Proletenviertel East End bzw. Barking.
  • Liberty line: Romford – Upminster, ein 9 km kurzes Stück.

Einen Netzplan findet man an jedem Bahnhof und online.

Auch hier sind alle Travelcards und Oyster Cards gültig, wobei zu beachten ist, dass die Station   Watford Junction einem Sondertarif unterliegt; touristisch ist diese Station aber ohnehin nicht relevant.

Crossrail  

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Vorläufiges TfL Rail-Logo

Ursprünglich geplant für 2017 eröffnete Ende 2022 eine neue 118 km lange Regionalzug-Linie für den Süden Englands unter dem Namen Crossrail oder Elizabeth line eingeführt werden. Diese Linie von Reading bzw. Heathrow, in der Innenstadt Londons unterirdisch verlaufend und in zwei Ende Zweigen nach Abbey Woods bzw. Shenfield führend.

In den 2020er Jahren soll eine weitere Linie dazukommen, Crossrail 2. Diese Linie wird die Stadt von Norden nach Süden durchfahren.

Nahverkehrszüge

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In London gibt es wie in den meisten anderen westlichen Metropolen ein gut ausgebautes Bahnnetz für den Nahverkehr. National Rail bietet damit schnelle und zuverlässige Verbindungen aus dem Londoner Zentrum bis in die Vororte und darüber hinaus.

Das gesamte Schienennetz Londons gibt es als PDF; Oyster Cards und Travelcards werden innerhalb des schwarz gestrichelten Bereichs akzeptiert. Außerhalb dieses Bereichs wird eine gesonderte Fahrkarte benötigt.

 
Auch moderne Niederflurbusse werden eingesetzt.

Londons rote Doppeldeckerbusse sind weltberühmt und ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens. An jedem Werktag fallen allein hier fünf Millionen Fahrten an. Über 700 Linien durchziehen die Stadt, die zwar von verschiedenen Gesellschaften betrieben werden, aber alle unter dem Dach der TfL arbeiten. Wenn man sich erstmal in die Feinheiten und Abläufe eingefühlt hat und sich mit ein wenig Übersicht an das chaotisch anmutende System gewöhnt hat, ist Bus fahren in London eine große Erleichterung. Die alten Routemaster-Busse sind leider den Vorschriften zur Barrierefreiheit im ÖPNV zum Opfer gefallen, sie fahren aber als Touristenattraktion in der Saison (April bis September) an Wochenenden und Feiertagen auf einer Teilstrecke der Linie 15 und haben sogar noch einen Schaffner an Bord, der das Fahrgeld kassiert.

Die Linie 24 von Hampstead Heath nach Pimlico fährt an fast allen großen Sehenswürdigkeiten vorbei. Ähnlich sind die Linien 73 von Victoria nach Stoke Newington Common und Linie 159 von Marble Arch nach Streatham.

 
Typisches Haltestellenschild. Erläuterung im Text.

Für kurze Fahrten eignen sich die Busse manchmal besser als die U-Bahn und außerhalb des Stadtzentrums ist man eh meist näher an einer Bushaltestelle als an einer Station der Tube. Da die Busse über keinen genauen Fahrplan verfügen, sondern nur in eher vage angegebenen Abständen verkehren, sollte man sich allerdings gut überlegen, ob es lohnt auf einen Bus zu warten. Gerade während der Hauptverkehrszeit kommen Autos und Busse nur im Schritttempo voran, sodass es sich teilweise lohnt ein kleines Stück zu laufen, statt zu fahren. Viele Busse (aber nicht alle) haben Haltestellenansagen und -anzeigen. In den Bussen, in denen es keine Ansagen gibt, sollte man einen Linienplan dabei haben und gucken, an welchen Stationen man vorbeigefahren ist. Im schlechtesten Fall verpasst man seine Haltestelle, weil nur sehr kleine Schilder am Straßenrand darauf hinweisen und man nur die wenigsten Haltestellen von weiten erkennt. Am besten fragt man einfach ein paar Passagiere und hält Augen und Ohren offen. Eine Hilfe ist dabei die Innenstadtkarte (PDF-Version) in der viele Busrouten und Attraktionen eingetragen sind. Weitere Busnetzpläne kann man sich auf der Internetseite der TfL ansehen.

Buslinien kann man an ihren Nummern (selten Buchstaben) erkennen. Die Busse zeigen ihre Nummer in großen Displays vorne, an der Seite und am Heck an. Busse fahren üblicherweise von sechs Uhr morgens bis halb eins in der Nacht. Etwa um Mitternacht übernimmt das Night Bus-Netz. Die Routen, Nummern und Zeiten ändern sich dann. Nachtbusse erkennt man an einem 'N' vor der Nummer. Der Nachtbusservice ist sehr zuverlässig und kann eine interessante Möglichkeit sein, London bei Nacht kennen zu lernen. Aber Vorsicht, nur weil nachts ein Bus mit der gleichen Nummer fährt wie tags, heißt das nicht, dass er auch die selbe Route fährt. So weicht z. B. die Route der Linie 73 von der Nachtlinie N73 ab.

Busse sind billiger als die Tube, eine Einzelfahrt kostet £1.50, und das price cap liegt hier bei £4.10. Es ist seit Sommer 2014 nicht mehr möglich, in Bussen mit Bargeld zu bezahlen. Die einzigen akzeptierten Fahrkarten sind Oyster Cards, kontaktlose Kreditkarten, Day Travelcards und Bus-/Tram-Tageskarten.

Für Busse gilt das Zonensystem der Bahnen nicht, das gesamte Gebiet von London ist quasi eine Zone. Wer aber auf seine Oyster Card eine Zeitkarte aufgebucht hat, kann in dieser Zeit die Busse kostenlos benutzen; man sollte trotzdem seine Karte (nur beim Einsteigen!) über das gelbe Lesegerät ziehen.

Ein weiterer verwirrender Faktor kann die Bushaltestelle als solche sein. Gerade an großen Plätzen werden diese in einzelne Haltestellensektionen aufgeteilt, damit an den geschäftigen Haltestellen auch wirklich alle Busse halten können, ohne einen riesigen Stau zu verursachen. An jedem Haltestellenhäuschen gibt es einen Plan mit den Linien die dort fahren und an welchem Abschnitt diese halten. Zum Beispiel würde man im Bild rechts gerade an der Haltestelle   Fairfax Bus Station, im Abschnitt S stehen, zu erkennen an dem weißen S auf rotem Untergrund ganz oben am Schild. Die grobe Fahrtrichtung aller Bus hier ist Axley. Unter dem Richtungshinweis stehen die verschiedenen Buslinien. Farbig hervorgehoben sind dabei die Linie 6 in gelb, denn hier muss man sein Ticket bereits vor Fahrtantritt kaufen und die Linie N72 in hellblau, denn diese ist eine Nachtlinie. Ebenfalls an der Stange angebracht, aber nicht auf dem Bild ist eine Übersicht in Augenhöhe. Auf ihr sieht man die Abfahrtszeiten und wichtigsten weiteren Haltestellen der jeweiligen Linien.

Damit man nicht gleich als Tourist erkannt wird oder es zu Problemen mit gestressten Londonern kommt, gibt es hier noch ein paar Hinweise, die man unbedingt beachten sollte sowie nützliche Tipps:

 
Das Schild erinnert daran, dass man auf Rolltreppen rechts stehen soll.
  • Wenn man auf einer Rolltreppe fährt, sollte man immer auf der rechten Seite stehen, um Leuten, die schnell vorbei möchten, Platz zu machen.
  • Am Bahnsteig sollte man ruhig etwas weiter hinab gehen, um weiteren Reisenden die Möglichkeit zu geben auf den Bahnsteig zu gelangen (gleiches gilt in den Zügen). Viele Züge halten auf der gesamten Länge des Bahnsteigs.
  • Immer erst alle Passagiere aussteigen lassen, bevor man einsteigt. Am besten stellt man sich an die Seite der Eingänge, sodass alle anderen einfach aus dem Zug kommen.
  • Vorsicht vor Taschendieben, gerade im dichten Gedränge! Auch deswegen sollte man Oyster Cards (oder Travelcards) immer getrennt vom Portemonee halten.
  • Keine Tickets von Privatpersonen in der Tube kaufen! Schwarzhändler (touts) kaufen Travelcards ab, um sie dann wieder zu verkaufen. Das ist nicht nur illegal, sondern das Geld fließt meist in Alkohol und Drogen. Sollte man also in dieser Hinsicht angesprochen werden geht man einfach weiter.
  • Allgemein ist das Betteln oder der Verkauf von Waren in Bahnhöfen, Zügen und Bussen verboten. Bettler oder Verkäufer (mit Ausnahme von Kiosks sowie lizensierten Straßenmusikern) sollten ignoriert werden.
  • Das Verzehren von Alkohol ist im Bereich aller Bahnhöfe verboten.
  • Londoner sehen es nicht gern, wenn sich jemand in einem vollen Zug an die Mittelstange im Türbereich der Züge lehnt.
  • Wer einen Rucksack hat, sollte ihn im Zug aus mehreren Gründen abnehmen: besserer Schutz vor Taschendieben, und mehr Platz für alle Mitreisenden.

Reisende mit Einschränkungen

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Das Bahnnetz Londons wurde zum Großteil im 19. und frühen 20. Jahrhundert gebaut, als man noch keine besondere Rücksicht auf mobilitätseingeschränkte Fahrgäste genommen hat. In den letzten 50 Jahren hat man jedoch Teile des Netzes entsprechend ausgebaut, und Neubaustrecken seit den 1970ern sind immer nach entsprechenden Gesichtspunkten gestaltet worden, auch wenn ein vollständiger Ausbau aufgrund der enormen Kosten nur schwer realisierbar sein wird.

Auf der Netzkarte gibt es zwei Symbole, die darstellen, wie gut eine Station für diese Reisenden zu benutzen ist:

  • Blauer Rollstuhl auf weißem Grund: stufenfreier Zugang bis zum Bahnsteig. Vom Bahnsteig bis zum Zug ist eine Stufe zu überwinden.
  • Weißer Rollstuhl auf blauem Grund: stufenfreier Zugang bis zum Zug. Auf dem Bahnsteig befindet sich ein gesonderter Bereich (durch ein Schild mit Rollstuhl und Kinderwagen markiert), in dem der Bahnsteig angehoben wurde und

Die DLR und die Busse sind als einzige Verkehrsmittel vollständig barrierefrei.

Auf allen Bahnsteigen und in allen Zügen gibt es Ansagen für Reisende mit eingeschränkter Sehfähigkeit; in vielen Stationen sind Wege und Bahnsteigkanten mit taktilen Linien ausgestattet. Für Menschen mit eingeschränktem Gehör gibt es in jedem Zug (mit Ausnahme einiger Züge auf den Linien Central, Bakerloo und Waterloo & City) große Anzeigen oder Lauftexte, die Linie, Fahrtziel und die nächste Haltestelle anzeigen.

Die TfL bietet Accessibility Guides (nur auf Englisch) zum Download an.

Fahrkarten

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Niemand, der mehr als eine Fahrt durch London tätigt, benutzt eine Einzelkarte, dafür sind die Preise für Einzelkarten viel zu hoch. Fast jeder benutzt eine Oyster Card oder eine Travelcard.

Oyster Card

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Oyster Card im alten Design.

Die Oyster Card ist eine elektronische Fahrkarte, die mit einem RFID-Chip ausgestattet ist. Sie wird in nahezu allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Region Greater London akzeptiert. Auf der Karte kann Prepaid-Guthaben (engl. pay as you go oder PAYG) gespeichert werden (bis zu £90), das mit jeder Fahrt automatisch je nach den durchfahrenen Zonen abgezogen wird. Seit ihrer Einführung im Jahr 2003 hat sie nach und nach Bargeld und Travel Cards als Fahrkarten abgelöst. Ihr Name leitet sich vom englischen (Reise-)Sprichwort The world is your oyster (dt. "Die Welt liegt dir zu Füßen") ab.

Die Karte kann für £5 Pfand an allen (U-)Bahnhöfen, vielen Kiosken (news agent) sowie einigen speziellen Oyster-Automaten erworben werden. Direkt mit dem Kauf wird die Karte mit mindestens £5 aufgeladen (top up). Die Karte ist unbegrenzt gültig, und ist, wenn sie nicht personalisiert wurde oder in Benutzung ist, übertragbar. Man kann die Karte auch an jedem Ticketschalter abgeben und bekommt Restguthaben und Pfand zurückerstattet.

 
Ein gelber Kartenleser.

Bei allen Bahnen zieht man die Karte zu Beginn und Ende der Fahrt jeweils einmal über das gelbe Lesegerät an den Eingangsschranken. In Bussen zieht man die Karte nur bei Fahrtbeginn über das Lesegerät beim Fahrer, nicht beim Aussteigen! Mit jeder Fahrt zieht das System den Fahrtpreis einer Einzelfahrt für die jeweiligen Zonen ab, aber immer nur bis zu dem Tagesmaximum (price cap). Es gilt immer das cap der höchsten Zone, die an dem Tag durchfahren wurde. Manche Stationen haben keine Schranken am Eingang; hier ist trotzdem immer ein gelbes Lesegerät vorhanden, und Nutzer von Oyster PAYG sollten ihre Karte immer über den Scanner ziehen. Andernfalls kann es passieren, dass das Tagesmaximum abgezogen wird.

Sollte man ohne Fahrkarte, mit einer ungültigen Fahrkarte, oder mit einer nicht validierten Oyster Card kontrolliert werden, kostet das £80 Strafe.

Wenn man in den beiden Stoßzeiten (peak, 06:30 bis 09:30 und 16:00 bis 19:00) nicht fährt, ist der tägliche Maximalpreis etwas günstiger, wobei dieser Unterschied erst ab Zone 6 oder 7 wirklich zur Geltung kommt; für die meisten Touristen lohnt sich diese Unterscheidung deswegen nicht.

Es gibt auch rosa Lesegeräte an einigen wenigen Stationen in Zone 2; diese sind nur relevant, wenn man PAYG benutzt. Sie dienen dazu, dem Oyster-System mitzuteilen, dass man Zone 1 nicht durchfahren hat (oder wird), woraufhin das System einen günstigeren Preis berechnet. Natürlich sollte man dann für diese Fahrt auch Zone 1 umfahren; wenn man trotzdem in Zone 1 aussteigt, wird wieder der normale Preis berechnet.

Auf unregistrierte Oyster Cards können nur Wochenkarten gespeichert werden. Monats- und Jahreskarten können nur auf registrierten Karten gespeichert werden. Derzeit lohnt es sich bereits ab 6 Tagen oder mehr, eine Wochenkarte zu nehmen.

Zeitkarten und PAYG können einfach kombiniert werden: jede Zeitkarte ist für einen Bereich von Zonen gültig, z. B. Zone 1–2. Sobald man diese Zonen verlässt, wird der Fahrtpreis für eine Einzelkarte für die zusätzlich durchfahrenen Zonen berechnet. Würde man z. B. von Heathrow (Zone 6) ins Zentrum (Zone 1) fahren, wenn auf der Oyster Card eine Wochenkarte für Zone 1–2 ist, würde das System lediglich den Einzelpreis für eine Fahrt von Zone 6 bis 3 abziehen.

Es gibt auch eine Visitor Oyster Card. Sie kostet nur £3 (plus £10 bis £50 Guthaben), das Pfand kann jedoch nicht erstattet werden. Mit einer Visitor Card erhält man in einigen Museen, Theatern, Geschäften und Restaurants Rabatte; die Rabatte auf Themse-Bootsfahrten und die Emirates Air Line sind jedoch die gleichen wie bei der regulären Oyster Card.

Travelcard

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Nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Zeitkarten für die Oyster Card.

 
Eine Travelcard von 2002; damals gab es das Oyster-System noch nicht.

Durch die Verbreitung der Oyster Card hat die Travelcard in den letzten Jahren stark an Popularität verloren, und das Angebot wurde immer wieder reduziert. Zudem ist eine Papierkarte weniger resistent gegen z. B. Knicke; eine geknickte Karte kann nicht von den Schranken gelesen werden, und dann muss man vom Stationspersonal ein- und ausgelassen werden.

Mittlerweile gibt es lediglich noch Tageskarten für die Zonen 1–4, 1–6 und 1–9, wobei die Karte für die Zonen 1–4 nur noch als Anytime Day Travelcard verkauft wird, und die anderen beiden in den Ausführungen Anytime (jederzeit) und Off-Peak Day Travelcard (erst ab 09:30 Uhr gültig) verkauft wird, wobei Off-peak-Karten natürlich etwas günstiger sind.

Für Gruppen gibt es auch eine Group Day Travelcard, wobei diese nur für Gruppen über 10 Personen erhältlich sind, nur unter der Woche ab 09:30 Uhr gültig sind, und nur für Zone 1–6 oder 1–9 erhältlich sind.

Zeitkarten länger als eine Woche kann man als Papierticket nur mit einer photocard erwerben. Wer eine Wochenkarte braucht, kann dafür jede Oyster Card nehmen; wer eine Monatskarte oder mehr braucht, muss ohnehin seine Oyster Card registrieren, das ist insgesamt weniger Aufwand und bietet mehr Vorteile.

Es gibt somit eigentlich keinen wirklich Grund mehr, Travelcards aus Papier zu benutzen, da die Oyster Card alle Vorteile der Travelcard und gleichzeitig mehr Flexibilität bietet.

Kontaktloses Bezahlen

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Seit einigen Jahren kann man auch mit kontaktlosen Kreditkarten oder mit entsprechenden Verfahren auf dem Handy bezahlen (z.B. Apple Pay). Diese Möglichkeit wird von Touristen wenig genutzt, da bei ausländischen Kreditinstituten häufig Transaktionsgebühren anfallen, und die günstigen Preise wieder hinfällig sind.

Wer jedoch eine britische Kreditkarte oder eine Karte ohne internationale Gebühren hat, kann diese Karte auch zum Bezahlen verwenden. Es werden ggf. nicht alle Kreditkarten akzeptiert. Es gilt der reguläre Oyster-Tarif. Auf diese Karten können keine Zeitkarten aufgeladen werden.

Die TfL warnt immer wieder auf Postern und in Ansagen vor card clash (Karten-Kollision): wenn eine Oyster Card und eine kontaktlose Kreditkarte gleichzeitig über einen Leser gezogen werden, kann das System nicht entscheiden, welche der beiden Karten es nehmen soll; im schlechtesten Fall nimmt es die ungünstigere Karte. Um das zu vermeiden, sollen diese beiden Karten immer getrennt werden.

Es gibt seitens der TfL vorerst keine Pläne, die Oyster Card zugunsten des kontaktlosen Bezahlens einzustellen, alleine wegen der Personengruppen, die keine derartige Kreditkarte haben (primär Touristen sowie Kinder und Jugendliche).

Auf der Straße

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Es ist nicht empfehlenswert, als Tourist mit dem Auto durch London zu fahren. Parkplätze sind teuer, es kommt im Zentrum oft zu Staus. Wer in eine solche Zone einfährt, muss diese Gebühr bezahlt haben (pro Tag £15.00, oder £17,50 wenn man nicht am selben Tag zahlt oder riskiert ein Bußgeld von £160, das wenn man innerhalb 14 Tagen zahlt auf £80 gesenkt wird. Wartet man länger als28 Tage verdoppelt es sich.

Für Fahrzeuge ab 3,5 t, auch Wohnmobile, Minibusse u.ä. gilt seit 25. Oktober 2021 die erweiterte Ultra Low Emission Zone. Sie ist begrenzt durch die North Circular Road (A406) and South Circular Road (A205), wobei diese selbst nicht dau gehören. Während früher zwischen 22.00 und 7.00 Uhr nicht gezahlt werden mußte, gilt dies nun 24 Stunden. Wer mit einem entsprechenden Fahrzeug nach England reist muß sich bei Transport for London (TfL) anmelden und eine Kreditkartennummer angeben. Die Höhe der täglichen Gebühr hängt vom Motor ab (schlechter als Euro 4 für Benziner oder Euro 6 für Diesel), ab £12,50; Busse und LKW £100.

Sonstige Fortbewegungsarten

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Für kurze Distanzen gibt es kaum eine bessere Möglichkeit. Laufen zwingt einen, sich langsamer fortzubewegen und sich die Stadt genauer anzusehen und in London gibt es immer etwas zu sehen. Manchmal allerdings dauert es deutlich länger als man denkt, um ein kleines Stück auf der Karte zu erlaufen. Die Stadt ist riesig und die Maßstäbe der Karten entsprechend klein. Viel einfacher kann es daher sein, für ein oder zwei Haltestellen den Bus oder die U-Bahn zu benutzen.

Umgekehrt ist es aber auch so, dass manchmal zwei U-Bahn-Stationen, die auf der Karte recht weit auseinander sind, nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind. Ein Beispiel sind   Lancaster Gate und   Paddington, die vier Stationen und einen Umstieg auseinander liegen, doch oberirdisch liegen sie nur knapp 700 Meter auseinander. Eine bei Touristen recht beliebte Fahrt ist die von   Leicester Square nach   Covent Garden; die Fahrt dauert 20 Sekunden und kostet (mit Oyster) £2.30, obwohl die Stationen oberirdisch gerade mal 350 Meter auseinander liegen.

Vorsicht ist auch an roten Ampeln geboten. Einheimische gehen generell auch bei rot über die Straße – dies ist nicht verboten – und Touristen erkennt man am einfachsten daran, dass sie brav warten bis es wieder grün wird. Wer schon ein bisschen Erfahrung in der Stadt gesammelt hat, kann den Einheimischen in der Regel ohne Gefahr folgen. Nach dem Verkehr sollte man allerdings trotzdem schauen und zwar erst nach rechts und dann nach links, denn in Großbritannien herrscht Linksverkehr!

Rollschuhe

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Wer gerne auf Inline-Skates oder anderen Rollschuhen unterwegs ist, kann das in London recht ausgiebig tun. Gerade im Stadtzentrum sieht man ab und zu Skater, die vor allem die ruhigen Wege entlang der Themse abfahren. Das Fahren ist dabei eigentlich überall erlaubt, außer in der City of London. Gerade im Stadtzentrum sollte man aber auf Fußgänger und den Verkehr Acht geben.

Mit dem Fahrrad

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Mit dem Fahrrad durch London kann eine gute Idee sein – die Wege sind lang und die öffentlichen Verkehrsmittel kosten Geld. Aber der wagemutige Radler sei gewarnt! London ist nicht unbedingt ein Paradies für Radfahrer, zumindest nicht für wenig geübte Radler. Es gibt zunehmend ausgewiesene Radwege auf den allerdings zumeist engen Straßen der Stadt (Stand: Jul 2016): Neben einfachen markierten Fahrradstreifen auf den normalen Straßen, der erlaubten Mitbenutzung der Busspuren bis hin zu gesonderten und abgegrenzten Radwegen in beiderlei Richtungen z. B. am Ufer der Themse (den sogenannten Cycle Superhighways) entsteht nach und nach eine bessere und sichere Radfahrinfrastruktur. So ist es auch als ortsfremder Radler gar nicht mal so schwierig, in London Rad zu fahren, und die Londoner selbst radeln viel - oft auf Rennrädern, auf „Singlespeedern“ und „Fixies“, vor allem aber auf dem Inbegriff britisch-urbaner Mobilität, dem Brompton-Faltrad, liebevoll „Brommie“ genannt. Allerdings: Der Verkehr ist dicht, gerade Busse fahren gelegentlich rücksichtslos und Unfälle mit Radfahrern sind nicht selten. Sicherheit in der Beherrschung des Rades, Kenntnis der Verkehrsregeln und des Linksverkehrs, und zudem eine gewisse Dreistigkeit, was die Inanspruchnahme ausreichend Raumes und Sicherheitsabstandes betrifft, sind hier sehr hilfreich. In London mit dem Fahrrad zu fahren ist also nicht unmöglich, aber auch kein gemütlicher Familienausflug (außer man radelt durch die Parks) – wobei die vielen Touristen, die sich für ein, zwei Stunden ein Leihrad mieten und zum Teil sehr unsicher durch die Gegend rollern, sicher zwangsweise zu einer größeren Rücksichtnahme geführt haben mögen. Insbesondere Reiseradler auf der Durchreise sollten sich auf keinen Fall von London abschrecken lassen – zumal sie kaum eine Alternative für den Radtransport innerhalb der City haben, da in der Tube keine Radmitnahme erlaubt ist.

In Großbritannien existiert keine Helmpflicht. Gerade während der Stoßzeiten sieht man Radfahrer mit Staubmasken, deren Wirkungsgrad allerdings umstritten ist. Während der Dämmerung und Nacht muss man ein funktionierendes Vorder- und Rücklicht haben, wobei der bei uns verbotene Einsatz von blinkenden LEDs oder ähnlichem in London erlaubt ist.

 
Eine Cycle-Hire-Station in London, hier noch im blauen Design.

Recht weit verbreitet in London ist ein Mietfahrradprogramm namens Santander Cycles (früher Barclays Cycle Hire), umgangssprachlich auch „Boris Bikes“ genannt (nach dem Londoner Oberbürgermeister Boris Johnson, obwohl das Programm eigentlich von seinem Vorgänger ins Leben gerufen wurde).
Ein Fahrrad zu mieten kostet £1,65 für 30 Minuten. Alternativ werden Abonnements mit Pauschale angeboten, bei denen dafür pro Fahrt 60 Freiminuten angeboten werden (Stand: Okt 2022).
Für das Anmieten eines Fahrrads wird eine Kreditkarte benötigt, wobei mit einer Karte maximal zwei Räder gemietet werden können. Sollte ein Fahrrad nicht zurückgebracht werden, wird die Karte mit £300 pro Fahrrad belastet.

Taxi/Cab

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London hat zwei Typen von Taxen: die berühmten schwarzen cabs und die mini-cabs. Die schwarzen Taxen (viele ziert heutzutage knallbunte Werbung) sind dabei die Einzigen, denen es gestattet ist, Leute am Straßenrand einsteigen zu lassen. Die mini cabs sind eher so etwas wie private Mietautos und müssen im voraus gebucht werden. Taxen werden nach Entfernung und Minuten bezahlt, die Mindestgebühr beträgt zwei Pfund. Obwohl alles andere als billig, sind sie ein exklusiveres und eventuell schnelleres Fortbewegungsmittel als eine überfüllte U-Bahn. Eine Besonderheit der echten cabs ist dabei, dass die Taxen keinen Kofferraum haben. Seine Koffer stellt man vor seinen Sitzplatz im Heck, wo ausreichend Platz für großes Gepäck ist. Trolleys können allerdings schnell ins Rollen kommen. Trinkgeld wird in Taxen keines erwartet!

In einigen Gebieten findet man besonders nachts kaum Taxen, was zu einer großen Anzahl privater, aber illegaler Taxifahrer geführt hat. Die Fahrer sind nicht offiziell lizensiert und (leider) ziemlich unsicher. Es kommt immer wieder vor, dass Leute bei solchen Gelegenheiten ausgeraubt oder (speziell Frauen) angegriffen werden.

 
Die Anlegestelle Westminster ist bei Touristen besonders beliebt.

Da viele der Attraktionen und ein großer Teil wichtiger Gebäude entlang oder in unmittelbarer Nähe zur Themse liegen, ist das Schiff ein in London durchaus gebräuchliches Transportmittel, wenn auch größtenteils von Touristen. Zu den meistfrequentierten Anlegestellen gehören der Westminster Pier am Parlament, der Waterloo Pier am London Eye, der Tower Pier am Tower und bei der Tower Bridge, sowie der Canary Wharf Pier in den Docklands und der Greenwich Pier in Greenwich (Sternwarte und Marineakademie). Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Anlegestellen, die hauptsächlich für Pendler gedacht sind. Genaue Informationen zu diesen Routen und den Lagen der Piers gibt es online. Touristen können mit mehreren Anbietern zwischen den Hauptattraktionen Londons pendeln, unter anderem mit City Cruises. Beliebt sind vor allem die Strecken zwischen Westminster, Tower und Greenwich. Auf den meisten Booten kann man auch im Freien sitzen und genießt damit einen guten Blick auf die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Neben den normalen Touren kann man auch ganze Boote mieten, es finden öfter Sonderfahrten mit Musik statt und täglich starten am Tower Pier um 12:15 Mittagsfahrten (ca. £24.00 mit Essen). In der Regel bekommen Inhaber einer Travelcard Rabatt auf Bootsfahren.

Emirates Air Line

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Im Osten der Stadt fährt zwischen den Stationen   North Greenwich und   Royal Victoria eine Seilbahn namens Emirates Air Line. Sie ist nicht Teil des TfL-Netzes, und somit gilt dort ein Sondertarif. Oyster Cards und Travelcards sind hier nicht gültig, aber Besitzer dieser Karten bekommen einen Rabatt.

 
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