Leukaspis

archäologischer Fundplatz in Ägypten
Blick über die archäologische Stätte
Leukaspis · Antiphrai
Mārīnā el-ʿAlamein
GouvernementMaṭrūḥ
Einwohnerzahl
Höhe3 m
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Leukaspis

Die archäologische Stätte der antiken Hafenstadt Leukaspis, auch Leucaspis, griechisch: Λεύκασπις, bzw. Antiphrai, griechisch: Ἀντίφραι, aus griechisch-römischer Zeit befindet sich an der ägyptischen Mittelmeerküste östlich des Ferienressorts Mārīnā el-ʿAlamein, 5 Kilometer östlich von el-ʿAlamein, etwa 100 Kilometer westlich von Alexandria und unmittelbar nördlich der Fernverkehrsstraße von Alexandria nach Marsā Maṭrūḥ.

Die archäologische Stätte der antiken Stadtanlage ist an der Mittelmeerküste einzigartig. Etwa zeitgleiche archäologische Städte wie Kōm Auschīm und Umm el-Bureigāt sind nur nur im Faiyūm erhalten.

Hintergrund

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Name und Lage

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Der Name der einstigen Hafenstadt ist bisher unbekannt, weswegen sie in der Literatur meist nach dem Ferienressort Marina el-Alamein benannt wird. Bezug nehmend auf die Ortsangaben von Strabon (63 v. Chr.–23 n. Chr.) in seiner Geographie kämen hierfür Leukaspis oder das weiter westlich gelegene Antiphrai/Antiphrae in Frage. Strabon schrieb:[1]

„Zwischen beiden [Parätonium (wohl das heutige Marsā Maṭrūḥ), Alexandria] ist zuerst eine Landspitze von weißer Erde, Leuke Akte, genannt; dann der Hafen Phönikûs und der Flecken Pnigens; dann die Insel Pedonia mit einem Hafen; dann Antiphrä in geringer Entfernung zum Meere. Zwar erzeugt diese ganze Landschaft keinen guten Wein, indem jede Flasche mehr Seewasser als Wein enthält, den man Libyschen [λιβυκός] nennt und den das gemeine Volk in Alexandria neben dem Biere trinkt; am meisten wird jedoch Antiphrä [deshalb] verspottet. Dann folgt der Hafen Deris, so benannt wegen eines nahen schwarzen und einem Felle ähnlichen Felsens. Einem ihm nahen Ort nennt man Zephyrium; dann der Hafen Leukaspis und mehrere andre; dann das Kynos Sema [Hundsgrabmal]; dann Taposiris, nicht am Meere, welches zahlreichen Volksbesuch empfängt. … In seiner Nähe findet sich am Meere eine felsige Gegend, welche gleichfalls zu jeder Zeit des Jahres eine Menge fröhlicher Festgenossen aufnimmt, dann Plinthine, der Flecken des Ricias, und die Festung Cherrhonesus, schon nahe bei Alexandria und seiner Nekropolis, etwa siebenzig Stadien davon.“

Geschichte

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Die archäologische Stätte ist mindestens seit den 1920er-Jahren bekannt.[2][3] Bei Ausgrabungen in den 1920er-Jahren wurden eine Katakombe und antike Zisternen freigelegt. Die Zerstörung der Stätte im Rahmen der Bauarbeiten für das Ferienressort Mārīnā el-ʿAlamein konnte 1986 gestoppt werden. Die Hafenanlage der einstigen Stadt ist aber wohl verloren gegangen. Seitdem wurden Ausgrabungen und Konservierungen durch die Polish-Egyptian Archaeological Mission unter Leitung von Wiktor Andrzej Daszewski durchgeführt.

Auf der Straße

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Mit Taxi oder Bus aus Alexandria.

Es gibt Busverbindungen der West Delta von Alexandria und Marsā Maṭrūḥ nach el-ʿAlamein.

Mit dem Flugzeug

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  • Flüge sind über den 1 Flughafen Borg El Arab International (IATA: HBE) möglich. Der Flughafen wird täglich von British Airways und KLM angeflogen.
  • Vom 2 Flughafen El Alamein International (IATA: DBB) gibt es (Stand 2020) keine Linienflüge.

Mit der Bahn

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Der 3 Bahnhof el-ʿAlamein befindet sich an der Linie Alexandria nach Marsā Maṭrūḥ. Ein Teil der Züge sind klimatisiert, darunter auch ein Kairo Nachtzug aus/nach Kairo. Abfahrtzeiten in Alexandria: 06:40, 11:00 Uhr.

Mit dem Schiff

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Marina el-Alamein besitzt, wie es der Name sagt, einen eigenen 4 Yachthafen (30° 49′ 37″ N 29° 0′ 19″ O) mit 500 Liegeplätzen für Yachten mit einer maximalen Länge von 40 Metern und einem maximalen Tiefgang von 7 Metern.

Mobilität

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Die archäologische Stätte kann nur zu Fuß ergründet werden. Sie eignet sich nicht für in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen.

Sehenswürdigkeiten

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Pfeilerförmige Graboberbauten

Die archäologische Stätte ist seit 2021 für Besucher zugänglich. Der Eintritt lostet für Ausländer LE 20 und für ausländische Studenten LE 10 (Stand 11/2019).

Die archäologische Stätte erstreckt sich von Westen nach Osten über eine Strecke von 1.600 Metern und befindet sich etwa 600 Meter landeinwärts von der Küste.

Siedlung

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  • Hauptplatz (Agora) und Wohngebäude.

Basilika

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Die Basilika stammt aus dem 4. Jahrhundert.

Friedhof

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  • Mausoleen, Pfeilergräber.

Restaurants gibt es in Mārīnā el-ʿAlamein und an der Fernverkehrsstraße von Alexandria nach Marsā Maṭrūḥ im Bereich von el-ʿAlamein und Neu-ʿAlamein.

Unterkunft

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Unterkünfte gibt es in el-ʿAlamein, Mārīnā el-ʿAlamein und Neu-ʿAlamein.

Ausflüge

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Literatur

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Allgemein

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  • Daszewski, Wiktor Andrzej ; Majcherek, G. ; Sztetyłło, Z.: Excavations at Marina el-Alamein 1987–1988. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo (MDAIK), ISSN 0342-1279, Bd. 46 (1990), S. 15–51.
  • Daszewski, Wiktor Andrzej: Graeco-roman town and necropolis in Marina el-Alamein. In: Polish Archaeology in the Mediterranean : Annual Reports of the Polish Centre of Mediterranean Archaeology (PAM), ISSN 1234-5415, Bd. 20 (2010), S. 421–456, PDF.

Christliche Basilika

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Einzelnachweise

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  1. Strabon, Erdgeschichte, 17. Buch, erstes Kapitel, § 14. Zitat aus: Strabo ; Forbiger, [Albert] (Übers.): Strabo’s Erdbeschreibung ; 4 = Bändchen 7: Buch 16 und 17. Berlin, Stuttgart: Langenscheidt, Krais & Hoffmann, 1860, Langenscheidtsche Bibliothek sämtlicher griechischen und römischen Klassiker ; 55, S. 101–102.
  2. Breccia, Evaristo: With King Fuad to the oasis of Ammon : extract from the review “The Swallows” April-May 1929. Milano, Roma: Casa Editrice D’arte Bestetti & Tumminelli, 1929.
  3. Cosson, Anthony de: Mareotis : being a short account of the history and ancient monuments of the north-western desert of Egypt and of Lake mareotis. London: Country Life, 1935, S. 125–126.
 
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