Kanalinseln

Inselgruppe im Ärmelkanal
Kanalinseln
Einwohnerzahl163.857(2012)
Höhe
Lagekarte von Frankreich
Lagekarte von Frankreich
Kanalinseln

Die Kanalinseln liegen im Ärmelkanal zwischen England und Frankreich, nahe der Normandie. Sie sind der britischen Krone direkt verbunden und haben somit einen verwaltungsmäßigen Sonderstatus.

Karte

Regionen

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Karte
Karte von Kanalinseln

Die Inseln liegen unmittelbar vor der französischen Küste, von dort gesehen nennt man sie Îles Anglo-Normandes. Es gibt zwei Verwaltungsbezirke (bailiwick):

  • 1 Jersey . die namensgebende Insel mit dem Hauptort Saint Helier. Sie ist die größte der Inseln, fasziniert durch ihre Mischung aus geschäftigem Treiben und erholsamer Küstenlandschaft. Die Hauptstadt St. Helier ist lebendig und bietet eine Vielzahl an Cafés, Märkten und historischen Sehenswürdigkeiten. Ein Besuch des Elizabeth Castle, einer Festung auf einer kleinen vorgelagerten Insel, lässt die Geschichte lebendig werden und bietet einen herrlichen Blick über die Bucht. Auch die Strände, vor allem die sanft geschwungenen Buchten wie St. Brelade's Bay, laden zum Verweilen und Wassersport ein. Natur- und Tierliebhaber finden im Jersey Zoo eine beeindruckende Sammlung seltener Tierarten - ein Vermächtnis des berühmten Zoologen Gerald Durrell.
  • 2 Guernsey . (Hauptort Saint Peter Port). Sie wirkt reizvoller und ursprünglicher. Die Hauptstadt St. Peter Port ist geprägt von kopfsteingepflasterten Straßen und malerischen Häfen, die von der mächtigen Festung Castle Cornet bewacht werden. Die Insel atmet Kulturgeschichte; das Hauteville-Haus, einst Exil des Schriftstellers Victor Hugo, erzählt von seiner bewegten Vergangenheit und seiner Kreativität. Die Klippenlandschaften und versteckten Strände Guernseys sind ideal für Wanderer und laden zu Erkundungen und Momenten der Ruhe ein. Abends wird der Sonnenuntergang in Buchten wie Vazon Bay zu einem besonderen Erlebnis.
mit den kleinen vorgelagerten Inseln
  • 3 Sark . Die Insel ist klein und fast völlig autofrei, was sie zu einem zeitlosen Ruhepol macht. Mit ihren schmalen Pfaden und steilen Klippen ist Sark ideal für Radfahrer und Wanderer. Die Insel bietet versteckte Buchten und herrliche Ausblicke von Aussichtspunkten wie La Coupée, einem schmalen Grat, der die beiden Teile von Sark verbindet. Nachts ist Sark als „Dark Sky Island“ bekannt und bietet beeindruckende Sternenbeobachtungen fernab vom Lichtsmog der Zivilisation.
  • 4 Herm . Sie ist die kleinste der bewohnten Inseln und ein friedlicher Ort, an dem die Zeit keine Rolle zu spielen scheint. Mit ihren ursprünglichen Sandstränden, die bei Flut weiß schimmern, wirkt Herm wie ein abgeschiedenes Refugium mitten im Ärmelkanal. Hier kann man durch idyllische Blumengärten spazieren, ruhige Strände genießen oder das klare Wasser erkunden, das zu den besten zum Schnorcheln und Schwimmen in der Region zählt.
  • 5 Alderney . Sie ist die abgelegenste und am wenigsten erschlossene der großen Inseln, was ihr eine besondere Aura der Ursprünglichkeit verleiht. Die Insel bietet weite Wiesen, spektakuläre Klippen und eine reiche Tierwelt, darunter seltene Vogelarten und das berühmte blonde Alderney-Rind. Im Sommer erhellen Blumen die Landschaft, und das Meer rund um die Insel ist ideal für Taucher und Schnorchler, die historische Schiffswracks erkunden möchten. Trotz der ruhigen Atmosphäre hat Alderney eine bewegte Geschichte, von der die verlassenen deutschen Befestigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg zeugen.

Hintergrund

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Im Mittelalter waren die Kanalinseln Teil der Ländereien des Herzogs der Normandie; dieser Titel wird auch heute noch in Personalunion von den Königen und Königinnen des Vereinigten Königreichs getragen. Die Inseln gehören nicht zum Vereinigten Königreich sondern sind direkt der britischen Krone unterstellt (crown dependency), sie haben eigene Gesetzgebungskompetenz. Aus diesem Grund ist ein wichtiges Geschäftsfeld die Einrichtung von Briefkastenfirmen zur Steuervermeidung besonders auf Jersey.

Die Inseln waren nach dem Fall Frankreichs der einzige Teil Großbritanniens der unter deutsche Verwaltung kam (Churchill hatte seine Truppen kampflos zurückgezogen). Lediglich Alderney wurde evakuiert, gerade hier baute dann die Organisation Todt Verteidigungsanlagen für den Atlantikwall. Auch den 1944 in anderen Teilen der Normandie landenden Alliierten waren die Insel keine Kugel wert, man versuchte sie auszuhungern. Die Deutschen kapitulierten hier erst am 9. Mai 1945, englische Militärs landeten in Alderney erst eine Woche später.

Die Kanalinseln sind Teil der anglo-irischen Common Travel Area.

Mit dem Flugzeug

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Siehe zu den jeweiligen Flughäfen Jersey bzw. Guernsey.

Mit dem Schiff

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Es gibt mehrere Fährdienste, die die Kanalinseln untereinander und mit Frankreich (Saint-Malo, Cherbourg) und England (Portsmouth, Weymouth, Poole) verbinden.

Einzelheiten zu den Häfen der jeweiligen Hauptorte Saint Helier und Saint Peter Port.

Mobilität

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Auf den Kanalinseln wird links gefahren. Ein eigenes Auto ist nicht zwingend erforderlich, Jersey und Guernsey haben sehr gute Busnetze. Auch das Erkunden per Fahrrad ist praktikabel.

Einzelheiten in den Artikeln der Inseln Jersey und Guernsey.

Englisch als Amts- und Umgangssprache, allerdings teilweise (auch in der Rechtssprache) mit einigen französischen Einschüssen, einem Patois.

Freie Währungswahl bieten diese Geldautomaten auf Jersey.

Es gibt zwei lokale Währungen, das Jersey Pfund und das Guernsey Pfund. Sie werden nur auf den Kanalinseln (jeweils auch auf der anderen) angenommen und lassen sich im Mutterland nur schwer umtauschen. Daneben läuft das englische Pfund zum Pari um.

Prinzipiell englisch, also fettig: “chips, cheese and gravy.” Das wird jedoch abgemildert durch die Nähe französischer, zivilisierterer Esssitten und durch das Meer, das entsprechendes Getier leicht verfügbar macht. Dies zeigt sich an Gerichten wie Gâche mélée einem gewürzten Apfelkuchen, der seine normannische Herkunft nicht verleugnet. Besonders auf Guernsey gibt es auch gute lokale Milchprodukte. Als Frühkartoffelsorte geschätzt sind die traditionall mit Algen gedüngten Jersey Royal.

Eine Mahlzeit in einem einfachen Restaurant ist für zwei ab £ 20 zu haben, ein ordentliches Abendessen mit Wein etwa £  80. Es gelten wie in Großbritannien vergleichsweise hohe Verbrauchssteuern, so dass man 2018 mit £ 4 für ein Bier (0,35 l) im Pub und £ 8,20 für eine Schachtel Zigaretten rechnen muß. Das liegt deutlich über französischem Niveau.

Randall’s ist die örtliche Brauerei. Ansonsten stellt man Apfelwein her. Rocquette Cider ist hier die wichtigste Marke.

Unterkunft

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Einzelheiten in den Artikeln der Inseln Jersey und Guernsey.

Arbeiten

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Seit dem Vollzug des Brexit gelten die verschärften Regeln, die gemäss lokaler, restriktiver Gesetze (für Guernsey) die Arbeitsaufnahme reglementieren.

Feiertage

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Es gelten die üblichen britischen Feiertage. Wie in den Ländern der früheren Sowjetunion feiert man das Ende des zweiten Weltkriegs als Liberation Day am 9. Mai.

Das Klima wird sehr durch den Atlantik beeinflusst. Es ist immer mit Regen zu rechnen.

Praktische Hinweise

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Die Kanalinseln gehören nicht zur EU-Roamingzone, d. h., mit der heimischen Simkarte zu telefonieren kann sehr teuer werden.

Literatur

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Es gibt im Buchhandel mehrere deutschsprachige Reiseführer spezialisierte Titel, wie Kanalinseln, Jersey oder Guernsey, die regelmäßig neu aufgelegt werden.

Geschichte
  • Peddle, Sandra Peddle, Vince; Pagan Channel islands: Europe's hidden heritage; London 2007 (Robert Hale); ISBN 9780709082484
  • Thornton, Tim; Channel Islands: 1370 - 1640 ; between England and Normandy; Woodbridge 2012 (Boydell Press); ISBN 9781843837114

Gerade die Zeit deutscher Verwaltung 1941-5 war seit 2000 Thema mehrerer historischer Untersuchungen:

  • Auerbach, Hans; Kanalinseln; Paris ²1942 (Pariser Zeitung i.K.)
  • Bunting, Madeleine; Model occupation: the Channel Islands under German rule 1940-45; London 2004 (Pimlico); ISBN 184413086X
  • Lippmann, Harry; Militärmuseen auf den Kanalinseln; Köln 2008 (DAWA-Nachrichten / Sonderheft)
  • McLoughlin, Roy; Living with the enemy - what really happened; dt. als: Britische Inseln unterm Hakenkreuz; Berlin 2003 (Links); ISBN 3861533057
  • Stephenson, Charles; Channel Islands 1941-45: Hitler's impregnable fortress; Oxford 2006 (Osprey); ISBN 1841769215
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Brauchbarer Artikel
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