Jordangraben (Jordanien)

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Der jordanische Teil des Jordangrabens liegt im Nordwesten von Jordanien.

Landwirtschaft im Jordantal

Regionen

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Zor wird das Flussbett des Jordans im nördlichen Jordanien genannt. Es ist rund 1 km breit, wegen der Grenze zu Israel militärisches Sperrgebiet und nur an wenigen Stellen zugänglich. Das breite Tal bis zu den Bergen im Osten heißt Ghor oder Al-Ghaur. Es ist im Norden rund 4 km breit, am Toten Meer rund 11 km. Südlich des Toten Meeres folgt dann das südliche Ghor und weiter das Wadi Arawa (auch Wadi Araba) bis zum Roten Meer.

Hintergrund

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Der jordanische Teil des Jordangrabens umfasst das Ostufer des Jordans von wenige Kilometer südlich des Sees Genezareth (manchmal auch Jam Kinneret oder Lake Tiberias) bis zum Toten Meer. Er gehört zum Großen Afrikanischen Grabenbruch. Dessen Verlängerung läuft von Süden durch das Rote Meer und setzt sich durch den Jordangraben fort bis zur Beka-Ebene im Libanon nach Norden.

In diesem Grabenbruch fließt der Jordan, vom Hermon-Gebirge in Syrien kommend, durch das israelische Hule-Tal, den See Genezareth und das südliche Jordantal zum Toten Meer. Das Flusstal ist nur rund 170 km lang, das Flussbett durch zahlreiche Windungen jedoch über 250 km.

Die nordwestliche Region des Jordangrabens in Jordanien ist der fruchtbarste Teil des Landes. Im Norden ist die Region begrenzt durch den Jarmuk. Dieser Fluss bildet die nördliche Grenze Jordaniens zu Israel und auch zum Teil zu Syrien. Im Westen bildet das Flussbett des Jordan die Grenze zu Israel. Die Landschaft liegt durchweg unter dem Meeresspiegel: der See Genezareth befindet sich bereits 212 m unter NN, das Tote Meer sogar über 400 m mit stetig fallender Tendenz. Durch die Wasser des Jordan und seiner Nebenflüsse und durch die schützenden Hügelketten in Israel und Jordanien ist das Klima mild, im Freiland sind regelmäßig 2 Ernten im Jahr möglich. Ein Großteil des Landes wird intensiv bewässert und zum Teil unter Folie bebaut. Dazu wird auch das Wasser des Jarmuk genutzt, denn schon vor der Einmündung des Jarmuk in den Jordan zweigt Jordanien einen Teil des Flusswassers ab, das seit 1959 im etwa 100 km langen East Ghor Canal parallel zur Straße Nr. 65 nach Süden fließt. Mit diesem Wasser werden rund 30.000 ha Land bewässert, das im feucht-heißen Klima Gurken, Tomaten und auch Bananen gedeihen lässt. Seit dem Friedensvertrag 1994 mit Israel wird auch das Wasser des Jordans genutzt. In der Nähe des Toten Meeres hört die intensive landwirtschaftliche Nutzung auf, hier ist nur noch Weidewirtschaft möglich, der Boden ist zu sehr versalzen.

  • Im Norden liegt auf einer Anhöhe Umm Qais, das antike Gadara.
  • Irbid und Jerash liegen am Randbereich dieser Region.

Ansonsten sind die Orte direkt im Jordantal eher klein und beschaulich.

Sehenswürdigkeiten

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Ausgrabungen von Pella

Im Jordantal gibt es weit über 100 Ausgrabungsstätten. Davon sind jedoch die meisten nur für Fachleute interessant. Aber es gibt auch einige für „Normaltouristen“ interessante Plätze:

  • Pella zählt zu den Städten der Dekapolis. Die Stadt lag auf einer Anhöhe oberhalb von Mashari. Oberhalb der Ausgrabungsstätte ist ein Lokal mit einem bezaubernden Ausblick über das Jordantal. In Pella interessant sind die Westbasilika und die sog. Talbasilika im früheren Stadtzentrum. Bei Pella, einst Bischofssitz, war 635 Schauplatz eines Kampfes zwischen byzantinischen und moslemischen Truppen. Damals verloren angeblich an einem Tag 80.000 Byzantiner ihr Leben. Die Stadt wurde dann 658 und 717 von Erdbeben schwer zerstört. Nach einem weiteren Beben von 747 wurde sie aufgegeben.
  • Die Tells, also Ruinenhügel. Bekannt sind vor allem der
    • Tell es Saidiyeh, 1 km westlich von Kureyma; in seinem Zentrum war ein Stufenbau mit 125 Stufen, das befestigte Dorf war erstmals in der Bronzezeit besiedelt, wurde in der islamischen Zeit endgültig verlassen;
    • Tell Deir Alla, der Hügel aus der Bronzezeit überragt die Ghor-Ebene 9 km südlich von Kureyma um rund 30 m;
    • etwa 7 km östlich davon liegen die Hügel von Tulul ad-Dhabab, in denen die Reste eisenzeitlicher Hochöfen gefunden wurden.
  • Die sogenannte Baptism Site in der Nähe der Ruinen von Bethany ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ort, an dem Johannes der Täufer lebte und an dem Jesus getauft wurde. Hier ist der Tell Mar Elias, der Hügel des Propheten Elias, ein großes Taufbecken, das Platz für weit über 100 Menschen bot, sowie Reste einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert; eine moderne Kirche, gebaut anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II im Jahr 2005, gehört ebenfalls dazu.

Weitere Ziele

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  • Vom südlichen Teil des Jordangrabens sind es nur ca. 50 km bis Amman oder bis Madaba.
  • Die King-Hussein-Brücke, auch als Allenby-Brücke bekannt, ist der einzige Jordan-Übergang in Richtung Jericho zum Westjordanland.
  • Die Scheich-Hussein-Brücke überquert nördlich davon den Jordan nach Israel.
 
Nicht schön, aber schmackhaft: der Petrusfisch

Im See Genezareth und im Jordan lebt der sogenannte Petrusfisch. Er wird heute in Becken gezüchtet. So furchterregend er auch aussehen mag, als Mahlzeit ist er zu empfehlen.

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Bethabara, der Ort, an dem Jesus von Johannes getauft wurde

 
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