Hunawihr

französische Gemeinde im Elsass

Hunawihr ist eine Gemeinde an der Elsässischen Weinstraße im Osten Frankreichs im Département Haut-Rhin (Nr. 68) und Mitglied im Gemeindeverbund Pays de Ribeauvillé et Riquewihr.

Hunawihr
RegionGrand Est
Einwohnerzahl568 (2021)
Höhe228 m
Tourist-Info+33 (0)3 89 73 60 42
http://www.tourisme-alsace.com/de/229000182-MAIRIE-DE-HUNAWIHR.html
Lagekarte von Frankreich
Lagekarte von Frankreich
Hunawihr

Hunawihr ist eine Ville fleurie, eine "blumengeschmückte Stadt" und trägt im Concours des villes et villages fleuris ("Wettbewerb der blumengeschmückten Städte und Ortschaften") 3 von 4 Rosen.

Hintergrund Bearbeiten

 
Wappen von Hunawihr

Hunawihr (dt. "Hunaweier") ist ein in die Weinberge des Elsass eingebetteter Weinort mit der französischen Auszeichnung Les plus beaux villages de France ("Die schönsten Dörfer Frankreichs"). Nachbarorte sind die ebenfalls sehr attraktiven Weinorte Ribeauvillé und Riquewihr. Im Dorf fließen die beiden Bäche Dorfbach und Talbach zusammen.

Das hübsche Dorf mit seinem üppigen Blumenschmuck ist ein sehr geeigneter Ferienort für Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung. Der Ort besitzt auch einen historischen Rundwanderweg.

Seinen Namen, dt. "Weiher der Huna", verdankt der Ort dem Gründerehepaar, Hunon und seiner Frau Huna vom Elsass, der "heiligen Wäscherin", die den Ort im 7. Jahrhundert gründeten[1]. Rund um den Brunnen unten im Dorf und zu ihrer Grabstätte in der Kirche entwickelte sich eine Wallfahrt zum Gedenken der 1520 kanonisierten heiligen Huna, die hierher kam, um die Kleider der Ärmsten zu waschen, so die Überlieferung.

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: (Quelle: hier

D'azur à la bande d'argent chargée de trois cloches de vair de gueules

Anreise Bearbeiten

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

  • 1 Aéroport de Strasbourg Der nächstliegende internationale Flughafen liegt in Straßburg-Entzheim, etwa 10 Kilometer südwestlich von Straßburg. 62 km von Guémar entfernt.
  • 2 Aérodrome de Strasbourg-Neuhof Ein kleinerer Verkehrslandeplatz ist der von Straßburg-Neuhof, etwa 3 Kilometer südlich des Zentrums. 66 km von Guémar entfernt.
  • 3 Euroairport Der zweite große internationale Flughafen ist der von Basel-Mulhouse in 75 km Entfernung.

Mit der Bahn Bearbeiten

  • Die nächsten Bahnhöfe sind in
  • 4 Gare de Colmar Colmar, 17 km entfernt, und in
  • 5 Gare de Sélestat, Sélestat, 16 km entfernt

Mit dem Bus Bearbeiten

  • Die Buslinie 106 fährt alle 4 Stunden in 40 Min. nach Colmar.

Auf der Straße Bearbeiten

Von der durch den östlichen Elsass verlaufenden Nord-Süd-Verbindung, der N 83, zweigt die D 106 ab, die den Reisenden über Ribeauvillé und die D 18 und die D 183 nach Hunawihr führt.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Hunawihr hat keinen Anschluss an ein Schifffahrtsnetz.

Mobilität Bearbeiten

 
Karte von Hunawihr

Die Sehenswürdigkeiten des Ortes sind recht gut zu Fuß zu erkunden. Es gibt im ganzen Ort kaum bemerkenswerte Höhenunterschiede.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bilder aus Hunawihr
 
Rathaus
  • 1 Église Saint-Jacques-le-Majeur (Wehrkirche Saint-Jacques-le-Majeur) mit ihrem unter Denkmalschutz stehenden Wehrfriedhof ist die wichtigste Sehenswürdigkeit des Ortes. Sie wurde im 15. bis 16. Jahrhunderts auf den Mauern einer Vorgängerkirche aus dem 11. Jahrhundert errichtet. Innerhalb der oktogonalen Befestigungsmauer liegt auch der katholische Friedhof, während der protestantische außerhalb angelegt ist.
Die Innenwände des Glockenturms sind mit Wandmalereien geschmückt. Das sind 14 Bilder des Endes des 15. Jahrhunderts, die das Leben des Hl. Nikolaus darstellen. Rechts ist die Krönung Maria durch die Dreifaltigkeit. Während der Französischen Revolution waren die Gemälde abgedeckt und wurden erst 1878 wieder entdeckt und 1968 restauriert. Das Kirchenschiff wurde während der Reformation 1537 gebaut. Da der Bau abgebrochen werden musste, ist das Schiff asymmetrisch. Die älteste Orgel Frankreichs (eigene Aussage) von 1765 der Orgelbauerfamilie Callinet aus Rouffach steht auf der Empore. Vermutlich im Elsass einzigartig ist der Zugang zur Kanzel: Er führt durch einen Hohlraum im Pfeiler.
Weitergehende Informationen: Siehe der Artikel bei Wikipedia
  • 1 Maison Schickhardt , 5 Grand Rue ist im Jahre 1610 erbaut worden. Architekt war der Architekt und Hofbaumeister des Herzogtums Württemberg-Montbéliard, Heinrich Schickhardt. Das Haus beherbergte einen Versammlungsraum (Ratsstube) bis 1731, als es, aus finanzieller Not der Gemeinde, an den Böttcher Jean-Jacques Greiner verkauft wurde. Die Herberge diente als Abgabenhof und führte bis zur Französischen Revolution verschiedene Namen, so z. B. "Zum Hirsch" oder "Zum Wilden Mann". Bis 1865 blieb das Haus im Besitz der Familie Greiner und wechselte dann mehrfach den Besitzer. 1978 wurde durch Monique Huck - sie war bis 2004 Besitzerin - der Weinkeller eröffnet. Während eines Jahres blieb das Restaurant geschlossen und wurde danach durch die Familie Lehmann wiedereröffnet.
Auf der Eingangstür erkennt man mittig das große Wappen des Herzogtums Württemberg-Montbéliard und die vier Wappen des Vogtes Mathias Braun und seiner im Jahre 1610 im Dienst stehenden Gerichtsbeisitzer.
Der Sturz der Tonnengewölbetür zum Keller träht das Wappen von Hunawihr mit den Initialen "HW" und das Baudatum von 1610.
Hunawihr ist eine Etappe der Europäischen Kulturstraße "Heinrich-Schickhardt". Nähere Informationen sind auf
http://www.heinrich-schickhardt-kulturstrasse.de/index.php/de/ zu finden.
  • 2 2 Grand'Rue: Das asymmetrische Fenster im Renaissance-Stil dieses 1566 erbauten Hauses hat einen mit umgekehrten Jakobsmuscheln verzierten Fenstersturz, eine Erinnerung, dass der Ort an einem der Jakobswege liegt.
  • 3 10 Grand'Rue: Das Portal des von Lazare Enderlein 1572 gebauten Gebäudes zeigt die Initialen des Erbauers und das Zunftzeichen der Küfer sowie ein kleines Kreuz als Symbol des "Endes".
  • 4 12 Grand'Rue: Hier sieht man im Fachwerk des Hauses viele Nägel, die einst den Putz im 17. Jahrhundert festhalten mussten.
  • 5 13 Grand'Rue: Zu beachten sind die Initialen der Besitzer und die Jahreszahl 1733.
  • 6 2 rue Saint-Jacques: In diesem Haus wohnte ab 1708 Hans David Binder (1672-1750), ein Zinntöpfer aus Riquewihr, dessen Initialen und Wappen auf dem Türsturz zum früheren Gartenzugang eingraviert sind. Der Stern, den man ebenfalls dort eingraviert sieht, symbolisiert den neuen Beruf des Zugewanderten, einen Gourmet-piqueur, vereidigter Weinsachverständiger als Vermittler zwischen Weinproduzenten und - händlern oder Verbrauchern.
  • 7 19 Grand'Rue : Die Bretzel ist das Bäcker-Wappen, zudem sieht man die Initialen des Besitzers und das Erbauungsjahr 1758.
  • 8 24 Grand'Rue : Das Eckhaus an der Rue Saint-Jacques mit dem gemauerten Erdgeschoss gehört zu den ältesten Häusern des Ortes. Das tonnenförmige Portal aus dem Jahre 1566 ziert gotische Verzierungen in Form von Menschenköpfen.
  • 9 26 Grand'Rue: Man erkennt außer den Initialen des Erbauers und des Baujahrs 1756 ein Hackmesser, das Zunftzeichen de Metzger.
  • 10 Mairie de Hunawihr - Das Rathaus von Hunawihr ist 1517 im Renaissance-Stil erbaut worden und steht hier seit der Französischen Revolution und beinhaltete im Erdgeschoss ursprünglich ein Getreidelager. Im ersten Stock war zunächst eine Art Bürgersaal, ab 1728 war hier der Gemeinderat (aus dem "Schickhardt-Haus" ausgezogen) untergebracht. Über dem Eingang der Fassade sind auf einer Steinplatte u.a. die vier Wappen der Württemberger zu sehen. Außerdem erkennt der Besucher die Helme der überstellten Herzogtümer und Gutsherrschaften: Die Hirschgeweihe der Württemberger, die Rauten des Herzogtums Teck, die Fische der Grafschaft Montbéliard und das Banner des HRR. Links vom Portal ist eine Öffnung zu sehen, das den Mechanismus zum Glockenläuten im Türmchen ("Laterne") auf dem Gebäudefirst enthielt.
  • 11 6 rue des Vosges : Im Türsturz (1565) sieht man das Zunftzeichen eines Haarspangenherstellers.
  • 12 31 Grand'Rue : Das protestantische Pfarrhaus von 1750 wurde 1825 mit Hof und Nebengebäuden gekauft.
  • 13 Der Brunnen Sainte-Hune : Der prächtige Brunnen der heiligen Huna aus dem 17. Jahrhundert hat eine kugeltragende Säule. Das Hauptwasserbecken aus gemeißeltem Stein und die beiden Nebenwasserbecken sind Bestandteile des ursprünglichen Brunnens Fontaine de Sainte-Hune.
  • 14 8 rue de l'Église : Das Haus lag an einem sonn- und feiertags sehr belebten Durchgangsweg zur Kirche. Das Schlüsselwappen auf dem Türsturz ist ein HInweis auf die frühere Verwendung des Hauses als ""Wirtshaus zum Schlüssel". Die Jahreszahl 1567 belegt das Baujahr. Die Sterne rundum das Schlüsselwappen haben die gleiche Bedeutung wie beim Haus 2 rue Saint-Jacques.
  • 15 16 rue de l'Église - Das katholische Pfarrhaus wurde wie das protestantische 1750 nicht als Fachwerkhaus gebaut, weil von 1740 bis 1760 die Verwendung von Holz für den Hausbau verboten war, um die Aufforstung der Wälder zu ermöglichen. Ein Pfarrer wohnt seit 1965 nicht mehr im Pfarrhaus.
  • 16 Fontaine de Sainte-Hune - Der Brunnen diente einst den Handwerkern, die hergestellten Gefäße (Fässer, Kübel etc.) zu eichen, weshalb die Rue de la Fontaine früher Rue de la Sinn hieß; Sinn ist der elsässische Ausdruck für "Eichstätte". Der Brunnen, bereits 1334 erwähnt, ist auch auf einem Stadtplan von 1752 zu erkennen. Das nahe stehende Waschhaus stammt aus dem 19./20. Jahrhundert und ist zum Schutz der Wäscherinnen vor der Sonne und Niederschlägen weit auskragend überdacht.
  • 17 Centre de Réintroduction - Das Zentrum zur Wiedereingliederung von Störchen und Fischottern (Centre de Réintroduction des Cigognes et Loutres) - ein Muss, wenn man mit Kindern unterwegs ist!
Auf rund 5 ha Grünland, mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt, mit Seen, Tümpeln und Wasserläufen, taucht man ein in "Natur pur". Im 1976 gegründeten Park gibt es etwa 150 bis 200 freilebende Störche, die sich hier auch vermehren. In einem gläsernen Tunnel kann man die Fischotter beobachten. Hier lebt der Feldhamster, der in Frankreich nur im Elsass anzutreffen ist. In einem großen Süßwasserbecken werden jeden Nachmittag die Wassertiere gefüttert. Ziegen und große Fische können gestreichelt werden u.v.a.m. Website
  • 18 Jardin des Papillons - Der Schmetterlingsgarten, ebenfalls sehr attraktiv, auch für Kinder

Aktivitäten Bearbeiten

Viele Kellereien und Weinbauern bieten eine Besichtigung von Weinkellern mit Weinprobe an.

Einkaufen Bearbeiten

Gute Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Hunawihr kaum, man kauft in den größeren Nachbarorten ein. In Ribeauvillé gibt es einen Leclerc-Supermarkt.

Küche Bearbeiten

Mehrere Winzer und Weinstuben bieten die köstlichen Elsässer Weine an, auch mit Verkostungen.
Restaurants:

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Ribeauvillé und Riquewihr sowie zwei B&B-Unterkünfte in Hunawihr:

Gesundheit Bearbeiten

Praktische Hinweise Bearbeiten

Touristinformation - Fremdenverkehrsamt Bearbeiten

Notrufnummern Bearbeiten

Siehe Notrufnummern in Frankreich

Sonstiges Bearbeiten

  • Code postal (PLZ): 68150
  • Code Insee: 68147
  • Poststelle, 30 Grand' Rue, 68150 Hunawihr. Tel.: +33 (0)3 89 73 70 96. Geöffnet: Mo – Sa 6.45 – 12.00 Uhr, So 8.00 – 12.00 Uhr.

Ausflüge Bearbeiten

Auf dem Weinpfad der "edlen Weine" (Sentier Viticole des Grands Crus) sind die Anbauflächen des großen „Rosacker“-Weines zu sehen.

Die bekannten Touristenweinorte:

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

  • www.hunawihr.fr- offizielle Webseite der Gemeinde Hunawihr

Einzelnachweise Bearbeiten

 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.