Großer Rachel

höchster Berg im Landkreis Freyung-Grafenau
Großer Rachel
BundeslandBayern
Einwohnerzahl
Höhe1.453 m
Lagekarte von Bayern
Lagekarte von Bayern
Großer Rachel

Der Große Rachel ist mit 1453m über NN der zweitgrößte Berg im Bayerischen Wald nach dem nur drei Meter höherem Großen Arber und die höchste Erhebung im Nationalpark Bayerischer Wald. Charakteristisch für das Gebiet rund um den Großen Rachel ist die große Zerstörung des Walds vom Borkenkäfer seit 1995. Da der Berg aber im Nationalpark liegt und dieser unter dem Motto "Natur Natur sein lassen" handelt, wurde damals nicht gegen des Borkenkäfer unternommen, obwohl es große Beschwerden in der Bevölkerung gab. Inzwischen wächst ein neuer Mischwald anstelle des alten monotonen Bestandes mit Fichten nach.

Der Ausblick vom Großen Rachel reicht bei guter Sicht vom Osser und Arber im Nordwesten bis zum Dreisessel im Südosten; bei Föhneinfluss oder Inversionswetterlage ist außerdem die Alpenkette vom Toten Gebirge bis zur Zugspitze zu sehen. Die Aussicht wird zunehmend durch heranwachsende Bäume behindert. Da ein Freischnitt nicht vorgesehen ist, werden sich die Aussichtsmöglichkeiten in naher Zukunft weiter verschlechtern. Schon heute ist keine 360° Rundsicht mehr möglich. [1]
Das Gipfelkreuz des Großen Rachel.
Rachelkapelle mit Blick auf den Rachelsee.
Das Gipfelkreuz steht auf einem Felsen.

Mit dem Auto

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Die nächsten Parkplätze am Großen Rachel sind 1 Parkplatz / Haltestelle Gfäll und 2 Parkplatz / Haltestelle Racheldiensthütte. Diese sind aber im Sommerhalbjahr (genaue Tage bitte beim Nationalpark erfragen) nur vor 8 Uhr und nach 18 Uhr mit dem eigenen PKW erreichbar, tagsüber sind die Zufahrten gesperrt und man muss den "Rachel-Bus" (Linie 601) ab Spiegelau nutzen oder zu Fuß von außerhalb der autofreien Zone zum Rachel wandern.

Mit Öffentlichen Verkehrsmitteln

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Spiegelau selbst besitzt einen Bahnanschluss mit der Waldbahn. Vom 3 Bahnhof Spiegelau, bzw. dem nahen 4 Park und Ride Parkplatz Spiegelau verkehrt die Linie 601 "Rachel-Bus" zu den beiden Ausgangspunkten für Wanderungen auf den Rachel "Gfäll" und "Racheldiensthütte". Die Fahrtzeit vom Park & Ride Parkplatz Spiegelau zum Parkplatz "Gfäll" beträgt 10 Minuten, Haltestellen unterwegs sind noch Aufichtenwald-Steg und Seelensteig. Die Fahrtzeit zur Racheldiensthütte vom Park & Ride Parkplatz Spiegelau aus beträgt 30 Minuten und führt über Riedlhütte. An den Haltestellen 5 Graupsäg, bzw. 6 Diensthüttenstraße besteht zudem Anschluss an die Linie 602 "Lusen-Bus" Richtung Neuschönau (Nationalparkzentrum, Baumkronenpfad). Mehr dazu siehe im Fahrplan.

Mit dem Fahrrad / Zu Fuß

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Auch mit dem Fahrrad kommt man maximal zu den beiden Parkplätzen "Gfäll" und "Racheldiensthütte". Hier muss man sein Fahrrad abschließen und den Berg weiter zu Fuß bezwingen.

Über den Großen Rachel verlaufen viele Wanderwege. Fernwanderwege sind der Europäische Fernwanderweg E6 und der Goldsteig, als lokaler Rundwanderweg der Rundweg Auerhahn, ausgehend vom Parkplatz und der Haltestelle "Gfäll".

Sehenswürdigkeiten

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Karte
Karte von Großer Rachel
Sonnenuntergang am Großen Rachel.
Das Waldschmidthaus südlich des Gipfel des Großen Rachels.
Gipfelkreuz des kleinen Rachel mit Blick auf die Trinkwassertalsperre Frauenau.
Langsam wird ein neuer Wald nachwachsen.
  • 1 Großer Rachel (1453 m) Der felsige Gipfel kann nur zu Fuß über Wanderpfade erreicht werden. Vom Gipfelplateau mit Holzkreuz hat man keine 360° Aussicht mehr, diese behindern die nachwachsenden Bäume, die nicht zurückgeschnitten werden dürfen. Nichtsdestotrotz kann man bei guter Sicht heute noch vom Osser und Arber im Nordwesten bis zum Dreisessel im Südosten blicken; bei Föhneinfluss oder Inversionswetterlage ist außerdem die Alpenkette vom Toten Gebirge bis zur Zugspitze zu sehen. Die Bergwachthütte, ebenfalls aus Holz, bietet übrigens keinen Schutz bei Gewittern oder Sturm.
  • 1 Rachelkapelle (1212 m) Die Rachelkapelle oberhalb des Rachelsee von 2000 ist vom Hauptwanderweg über einen kurzen Abstecher, den Kapellensteig erreichbar. Sie geht auf einen Ursprungsbau des Jahres 1885 zurück, dieser brannte aber nach dem Zweiten Weltkrieg nieder. 1951 wurde die Kapelle wieder aus Holz aufgebaut, brannte aber am 19. März 1972 ab und wurde erneut aufgebaut. Ende der 1990er Jahre wurde dann zuletzt ein Neubau nötig, da die Kapelle durch Witterungseinflüsse und Alterungserscheinungen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Am 24. Juni 2000 wurde die vierte Rachelkapelle eingeweiht, im Inneren kann man die Sage um die Kapelle nachlesen.
  • 1 Rachelsee (1071 m) Der 5,7 Hektar große, 350m lange und 205m breite Rachelsee ist einer von drei Karseen im Bayerischen Wald und liegt circa 800 Meter Luftlinie südöstlich des Großen Rachels. Er ist an seiner tiefsten Stelle 13,2m tief, durchschnittlich aber nur 3,2m und hat ein Einzugsgebiet von 58 Hektar. In dem See leben auf Grund des sauren Gewässers und dem damit verbundenen geringen ph-Wert von nur maximal 5ph keine Fische und Amphibien, nur Kleinstlebewesen. Südlich des See steht übrigens eine Info-Schutzhütte über Urwald und Eiszeit als Thema. Auch um den Rachelsee ranken sich wie um die Rachelkappelle mehrere Sagen.
  • 2 Waldschmidthaus (1360 m) Das Waldschmidthaus, offiziell Rachelschutzhaus, ist die höchstgelegene Berghütte des Bayerischen Walds und wurde von der Sektion Spiegelau des Bayerischen Wald-Vereins am 1. September 1912 eröffnet. Benannt wurde sie nach Maximilian Schmidt, genannt Waldschmidt, und ist in den Sommermonaten von April / Mai bis Oktober / November bewirtschaftet. Wenige Meter östlich von der Hütte befindet sich der Seeblick oberhalb des Rachelsees.
  • 3 Kleiner Rachel (1399 m) : Der Kleine Rachel liegt circa 900m nordwestlich des Großen Rachel und ist zu Fuß unter Anderem über das Waldschmidthaus und die Rachelwiese zu erreichen. Vom Gipfelkreuz mit Gipfelbuch etwas abseits des höchsten Punktes blickt man auf den Zwiesler Winkel, den Großen Arber, den Falkenstein und die Trinkwassertalsperre Frauenau. Zu erreichen ist der Kleine Rachel nur auf einem unmarkierten Pfad, welcher aber nicht unter das Wegegebot im Kerngebiet fällt. Auch vom Kleinen Rachel hat man keine 360° Rundsicht mehr, genauso wie vom Großen Rachel, da auch hier heranwachsende Nadelbäume nicht zurück geschnitten werden dürfen.
  • 4 Felsenkanzel (1146 m) : Die Felsenkanzel ist ein mithilfe eines Drahtseils besteigbarer Felsen am Rundweg Specht zwischen Rachelsee und Racheldiensthütte. Von dem Felsplateau kann man zur Zeit noch nach Südosten blicken, aber auch dieser Aussichtspunkt wird bald durch die heranwachsenden Bäume zugewachsen sein. Nördlich der Felsenkanzel an der kleinen Lichtung steht eine seitlich offene Schutzhütte, die bei Unwettern gegebenenfalls Schutz bieten kann. Wer die Felsenkanzel dagegen schon kennt und nicht besteigen will, kann sie auch südlich auf direkterem gut begehbarem Wege umgehen. Dieser Weg fällt nicht unter das Wegegebot in der Kernzone des Nationalpark Bayerischer Wald.
  • 5 Seelensteig : Der Seelensteig ist ein 1,3km langer Rundweg an der Schwarzachstraße (Spiegelau-Gfäll; im Sommer für Autos gesperrt, siehe Anfahrt). 1995 eingerichtet wurde durch ihn ein typischer Fichten-Tannen-Buchen-Bergmischwald, in dem seit ca. 50 Jahren keine Holznutzung mehr stattfindet erschlossen. Dabei verläuft der Seelensteig naturschonend auf einem Holzsteg, der mit Treppen über Hindernisse hinweg verläuft. Direkt am Start des Seelensteigs befindet sich die gleichnamige Haltestelle, bedient durch den "Rachel-Bus" (Linie 7595). Das Faltblatt zum Wanderweg kann man sich hier downloaden.
  • 6 Aufichtenwaldsteg : Auch der Aufichtenwaldsteg liegt an der Schwarzachstraße zwischen Spiegelau und Gfäll, die im Sommer teilweise für Autos gesperrt ist (siehe Anfahrt). Als 400m langer Holzbohlenweg verläuft er durch eine für diese Höhenlage typische Vegetationsform des Bayerischen Walds. Entlang des Wanderweges erläutern informative Holztafeln über die einzelnen Baum- und Pflanzenarten. Genauso wie der Seelensteig hat auch der Aufichtenwaldsteg seine eigene gleichnamige Haltestelle, bedient durch den "Rachel-Bus" (Linie 7595). Die Anreise ist aber auch zu Fuß möglich, da der Aufichtenwaldsteg nördlich von Spiegelau liegt.

Aktivitäten

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Entlang der Wanderung
Am Anfang geht es steil bergauf durch den Laubwald.

Tourenvorschlag: "Streckenwanderung Rachelübergang"

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Abgestorbene Bäume auf der Ostseite des Großen Rachel.
Der Wanderweg führt genau durch den nachwachsenden Wald.
Der Rachelsee, im Hintergrund deutlich erkennbar der Wechsel zwischen der Vegetation.

Von der Haltestelle "Gfäll" mit Parkplatz (950 m) folgt man dem Rundweg Auerhahn durch den hier noch intakten Wald teilweise steil bergauf über den Zufahrtsweg des Waldschmidthauses. Bald kommt man am "Lieslbrunn" (1200 m) vorbei, der direkt am Wanderweg liegt. Kurz darauf verändert sich die Vegetation, die Laubbäume müssen den abgestorbenen Nadelbäumen weichen. Der Wanderweg wird hier auch wieder flacher, von Süden kommt der Klingenbrunner Rachelsteig den Berg hinauf und man erreicht schließlich das 1 Waldschmidthaus (1360 m). Von diesem führt ein kurzer Stichweg zum "Seeblick", von welchem man auf den Rachelsee und bis zum Lusen blicken kann. Zurück beim Waldschmidthaus wandert man nun auf unbefestigten sehr steinigen Wegen hinauf zum 7 Rachelgipfel (1453 m) . Von der Bergwachthütte unterhalb des Gipfel muss man schließlich noch den Felsen, auf welchem das Gipfelkreuz steht, erklimmen. Vom Gipfelkreuz eröffnet sich zur Zeit noch ein schöner Rundblick, der aber durch nachwachsende Bäume in Zukunft zuwachsen wird. Weiter geht es auf der Nordseite des Großen Rachel. Hier bemerkt man extrem die Zerstörung des Walds durch den Borkenkäfer, der Blick reicht vom Wanderweg bis in den tschechischen Nationalpark Sumava hinein. Später kann man einen kurzen Abstecher über den Kapellensteig zur 8 Rachelkapelle (1212 m) machen, eines der meist fotografierten Motive Deutschlands. Hinter dieser wechselt dann auch wieder die Vegetation zurück zu den Laubbäumen. Auf einem schönen, aber ebenfalls steinigen Weg erreicht man eine Weggabelung. Wer nach Westen geht, erreicht den 9 Rachelsee (1071 m) und kann zur Haltestelle Gfäll zurücklaufen, wir aber gehen nach Osten, nun auf dem Rundweg Specht circa wieder 50 Höhenmeter bergauf zur 10 Felsenkanzel (1146 m) mit Schutzhütte. Auch von diesem Aussichtspunkt, erreichbar über eine gesicherte Stelle, ist der Ausblick mittlerweile nur noch in Teilen zu genießen, heranwachsende Bäume behindern die Sicht erheblich. Weiter geht es fortan nur noch bergab auf dem Rundweg Specht, bald auch wieder auf einem befestigten Schotterweg, zur 2 Racheldiensthütte. Von der Racheldiensthütte sind es nur noch wenige hundert Meter bergab über eine Lichtung bis zum Parkplatz / Haltestelle Racheldiensthütte.

Tourendaten: Streckenlänge etwa 10 bis 11km mit rund 600 hm Anstieg. Der Einsatz von festem Schuhwerk (ab besten knöchelhohe Bergwanderschuhe) ist sehr zu empfehlen, da über große Strecken naturnahe, zum Teil steinige Bergpfade genutzt werden. Bei Gewittergefahr die Wanderung nicht in Angriff nehmen, da im Gipfelbereich des Rachel längere offene Strecken durch abgestorbenen Wald zurückgelegt werden müssen. Auch bei Sturm sollte man von einer Wanderung Abstand nehmen, da dann verstärkt Bruchgefahr durch Totholz besteht. Die reine Gehzeit beträgt ungefähr vier Stunden.

  • 3 Waldschmidthaus. Tel.: +49 172 7850362. Das Waldschmidthaus liegt südlich unterhalb des Großen Rachel und ist in den Sommermonaten von April / Mai bis Oktober / November bewirtschaftet. Übernachtungen sind seit 2011 leider nicht mehr möglich. Geöffnet: zur Zeit geschlossen.
  • 4 Racheldiensthütte, Racheldiensthüttenstraße. Tel.: +49 8553 6033. Die Racheldiensthütte liegt südöstlich des Großen Rachel und ist in den Sommermonaten von April / Mai bis Oktober / November bewirtschaftet.

Sicherheit

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Bei Gewittern sollte man den Großen Rachel meiden. Da die Bäume ringsum größtenteils abgestorben sind, findet man auf dem gesamten Berg keinen Schutz!

Der Nationalpark Bayerischer Wald bietet zudem einen großflächigen Rettungsplan an, in welchem Hubschrauberlandeplätze, Schutzhütten und alle befahrbaren Straße eingezeichnet sind.

Praktische Hinweise

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In den Sommermonaten stehen einem täglich die Nationalparkranger auf dem Gipfel des Großen Rachels zu Seite. Beachten sollte man außerdem die Nähe zur tschechischen Grenze. Eventuell können Mobiltelefone schon auf das tschechische Mobilfunknetz umspringen, Datenroaming sollte unbedingt ausgeschaltet sein!

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Einzelnachweise

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  1. Rachel rundum: eingeschränkte Aussicht - 360°-Panorama vom Rachelgipfel
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