Gallura

Region auf der Insel Sardinien

Die Gallura ist eine historische Subregion im Norden von Sardinien.

Regionen Bearbeiten

 
Capo di testa

Die Gallura umfasst den nördlichen Teil des Judikats Gallura, einer der Hauptregionen im Sardinien der Judikatszeit, die hier von 1020 bis 1296 bestand. Unter Manfredi di Gallura entstand das Judikat Gallura 1020, unter dem Pisanier Nino Visconti kam es zum Ende, und Sardinien kam unter die Herrschaft der spanischen Aragonesen.

 
Historische Aufteilung Sardiniens: rot Gallura
 
Übersichtsplan Gallura

Heute wird der Teil der Provinz Sassari im Nordosten von Sardinien als Gallura bezeichnet, in dem sich der sardische Dialekt des Gallurese gehalten hat. Er erstreckt sich von der Region um Olbia entlang der Costa Smeralda unter Einbezug der Insel La Maddalena über die Region um Palau und Arzachena bis zum Fluss Coghinas im Westen und zum Monte Limbara im Süden; Hauptort ist Tempio Pausania.

Orte Bearbeiten

Von Südosten nach Westen:

Weitere Ziele Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

In der Judikatszeit vom 11. bis zum 14 Jhdt. bildete das Judikat Gallura eine eigene politische Einheit, auf die die heutige Subregion (zumindest in ihrem Nordteil), ohne die ebenfalls zum Judikat gehörigen Subregionen der Barbagia und Orosei, zurückgeht. Einmalig ist die Region mit ihrer Inselwelt, teils felsigen Küsten mit den durch Windverwitterung entstandenen Gesteinsformationen der Tafoni.

Die Region ist seit prähistorischer Zeit besiedelt, zahlreiche Bauten der Nuraghenkultur (hier finden sich typischerweise Nuraghen in der langgestreckten Korridor- und nicht in der runden Tholosform) und auch einige Relikte aus der Zeit der punisch-römischen Zeit gehen auf die Zeit vor Errichtung des Judikats zurück.

Zahlreich sind die Bauwerke, die auf die Zeit des Judikats und die darauffolgende Herrschaft der Pisaner zurückgehen; typisch sind beispielsweise die pisanischen Landkirchen außerhalb großer bewohnter Zentren mit ihren schwarz-weiß gestreiften Mauern aus hellem Kalk- und dunklem Trachytstein.

Unter der nun folgenden Herrschaft des spanischen Herrschaftshauses Aragon wurde der Norden von Sardinien von Alghero aus dominiert; Einfälle von sarazenischen Piraten und Pestzüge führten zu einem Rückgang der Bevölkerung und Entvölkerung der küstennahen Landstriche. Auch unter der Herrschaft des Hauses Savoyen blieb der Landstrich dünn bevölkert und galt als rebellisch und schwer regierbar; unter Garibaldi wurde die Republik Piemont-Sardinien zu einem Kristallisationspunkt des modernen Italiens.

Sprache Bearbeiten

 
Gallura mit dem Sprachgebiet des "Gallurese"

Die typische die Region prägende Sprache ist das Gallurese, innerhalb dieses sardisch-korsischen Dialekts werden von Sprachforschern noch verschiedene Unterformen unterschieden. Gegen Westen wird um Castelsardo Castellanese, von Sassari bis Stintino das Sassarese und in allen im Süden angrenzenden Gebieten (und auch in der Sprachinsel Luras) das Lugodurese gesprochen.

Natürlich wird überall auch die italienische Amtssprache verstanden, die meisten Ortschaften tragen gallurisch-italienische Doppelbezeichnungen, die auch auf den Ortsschildern erkenntlich sind.

Anreise Bearbeiten

Die meisten Besucher reisen über den Flug- oder auch den Fährhafen von Olbia an, von Bonifacio auf Korsika aus bestehen Fährverbindungen nach Santa Teresa Gallura.

Mobilität Bearbeiten

Die wichtigsten Verkehrsachsen in der Region sind die   zwischen Olbia - Arzachena - Santa Teresa Gallura, die weiterhin relativ kurvige   von Olbia - Calangianus - Tempio Pausania - Perfugas zur Provinzhauptstadt Sassari, die schnellstraßenähnlich ausgebaute   westlich von Tempio bis zur Kreuzung mit der   als zügigere Verbindung nach Sassari und die im Ausbau zur Schnellstraße befindliche  , welche südlich der Gallura Olbia mit Sassari verbindet.

Die Küstenstraße   von Santa Teresa Gallura bis Castelsardo ist relativ kurvig; wesentlich gemütlicher kommt man auf den zahllosen kurvigen Provinzstraßen, die im Landesinneren durch das Hügelland der Gallura führen, vorwärts.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Baja Sardinia - Costa Smeralda
 
Valle della Luna
 
Bergige Gallura
 
Monte Limbara
 
Cala sassari
 
La Maddalena - Luftansicht

Je nach Interesse zieht es Besucher

Die Gallura ist geprägt von Korkeichen und der Korkverarbeitung und vom vorherrschenden Granitstein, typisch sind die Hirtenhütten aus Granit, die Stazzi.

Aktivitäten Bearbeiten

  • die Costa Smeralda ist wohl der Abschnitt der mondänsten Feriengäste Sardiniens, nicht alle können sich hier ihre Villa oder Segelyacht leisten...
  • Badestrände und Wassersport an den verschiedenen Küstenabschnitten, wobei aufgrund von Felsküstenabschnitten oft nur teils weite Buchten zum Baden zugänglich sind
  • zum Wandern und für Exkursionen landen die gebirgigen Bereiche im Landesinnern und auch gewisse Küstenabschnitte sein.
  • Liebhaber von Fahrradtouren kommen auf den bergigen Strassen im Landesinnern ins Schwitzen, das Netz dezidiert ausgewiesener Radwege ist klein.

Küche Bearbeiten

Nachtleben Bearbeiten

  • wer ein ausuferndes Nachtleben sucht, wird am ehesten um Olbia oder dann in den Regionen westlich der Gallura, in Alghero und Porto Torres, fündig - die Gallura ist weitgehend noch urtümlich sardisch.

Sicherheit Bearbeiten

  • Die Sicherheitslage ist unbedenklich, Kleinkriminalität wie üblich auf Sardinien ist meist auf die größeren Zentren und Touristenorte konzentriert.

Klima Bearbeiten

  • im Mittelmeerklima sind die Sommer heiß, die Winter mild, wenn auch im Landesinneren Minustemperaturen und Schneefall möglich sind und man in den schlecht beheizbaren Häusern auch mal frieren kann.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
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