Corniche Inférieure

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Corniche Inférieure
Länge 40 Kilometer

Die Corniche Inférieure (oder Basse Corniche; französisch: „höllische Küstenstraße”, „untere Küstenstraße“, aus französisch: corniche, „Klippe, Klippenstraße“) ist ein Teil der 123km langen Route Nationale 98 (D 6098) und eine lediglich 40km lange, kurvenreiche Panoramastraße in Südfrankreich an der Côte d’Azur zwischen Nizza und Menton.

Hintergrund

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Die Route Nationale 98 (N 98) wurde 1824 gebaut. Ihre Teilstrecke der Corniche Inférieure ist die südlichste von küstennahen Straßen an der Côte d’Azur. Die nördlichste ist die Autobahn A8 (Autoroute Esterel), südlicher verläuft die Grande Corniche (D 2564) der früheren Via Aurelia folgend, dann die Moyenne Corniche (D 6007) und unten an der Küste (deshalb Basse Corniche) die Corniche Inférieure.[1] Sie wurde 1973 zur Route départementale D6098 (D 6098) abgestuft. Die Moyenne Corniche endet in Monaco, während die beiden anderen bis nach Menton weiterführen.[2]

Heute zählt die auch „Basse Corniche“ (oder auch Corniche du Litoral) genannte Straße zu den schönsten Routen Frankreichs, weil die Küstenstraße – die im Gegensatz zur Corniche Moyenne oder Grande Corniche – etwa auf Meereshöhe verläuft und sich hier ein Bade- oder Villenort an den anderen anschließt. Während die Küstenstraße kurvenreich die Mittelmeer-Küste nachzeichnet, winden sich im Norden die Straßen an den steilen Felsklippen vorbei.

In den 1960er Jahren des 19. Jahrhunderts gebaut, sollte die Basse Corniche eigentlich nur mehr Glücksspieler in die Casinos von Monte Carlo bringen.

Reisevorbereitung

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Das Reiseziel führt in eine der teuersten Regionen Frankreichs und Europas, an die Côte d’Azur. Preise für Speisen und Getränke oder andere Kaufobjekte, Hotels oder Campingplätze sind teilweise deutlich höher als in Deutschland. Im Reisebudget muss dies berücksichtigt werden.

Siehe auch: Frankreich#Anreise
Anreiseorte sind Nizza, Menton oder auch Genua, von wo aus die italienische Küstenstraße (A10) Richtung Westen befahren werden kann.

Straßenverlauf

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Die Straße befindet sich im Département Alpes-Maritimes.

Übersicht

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Ausgangsort ist Nizza, Zielort ist Menton.

Ort Entfernung
in km
Nizza0
Villefranche-sur-Mer9
Beaulieu-sur-Mer4
Cap-d’Ail8
Monaco8
Monte Carlo1
Roquebrun6
Menton4
Gesamtstrecke40

Einzelheiten

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Karte
Karte von Corniche Inférieure
  • 1 Nizza (Nice). Tel.: +33 (0)4 97 13 54 54, Fax: +33 (0)4 97 13 29 03 . In der griechisch beherrschten Gegend (daher griechisch: Νίκαια, „die Siegreiche“, nach der Siegesgöttin Nike) setzten sich 154 die Römer fest. Als offizielles Gründungsjahr gilt 1324. Hier leben heute 348000 Einwohner. Beginn der Corniche Inférieure ist in der Rue Flaminius Raiberti Richtung Südost nach. Merkmal: 2666 Videoüberwachungsanlagen.
  • 2 Villefranche-sur-Mer . Tel.: +33 (0)4 93 76 33 33, Fax: +33 (0)4 93 76 33 28, E-Mail: . 5000 Einwohner, ist heute der größte Kreuzfahrthafen Frankreichs.
  • 3 Beaulieu-sur-Mer. Tel.: +33 (0)4 93 76 47 00, Fax: +33 (0)4 93 01 31 55, E-Mail: . hat 3800 Einwohner.
  • 4 Èze-sur-Mer . Tel.: +33 (0)4 92 10 60 60, Fax: +33 (0)4 92 10 60 50, E-Mail: . 2200 Einwohner, Wahrzeichen ist der Col d'Èze (512m).
  • 5 Cap-d’Ail. Tel.: +33 (0)4 92 10 59 59, Fax: +33 (0)4 92 10 59 60, E-Mail: . 4500 Einwohner.
  • 6 Monaco . am 8. Januar 1297 gegründet, ist Monaco heute ein nur 2,084 km² großes autonomes Fürstentum mit 40000 Einwohnern. Die Corniche Inférieure führt als Avenue Marquet in das Fürstentum.
  • 7 Monte Carlo . ist formal der größte Stadtbezirk im Fürstentum Monaco. Bekanntestes Bauwerk ist das Spielcasino. Hier heißt die Corniche Inférieure Boulevard d’Italie, danach Avenue de France und weiter östlich Avenue Jean Jaurés.
  • 8 Roquebrun-Cap Martin (Roquebrune-Cap-Martin). Tel.: +33 (0)4 92 10 48 48, E-Mail: . im Jahre 970 mit der auf 300m Höhe liegenden Burg gegründet, hat heute 14000 Einwohner.
  • 9 Menton . Tel.: +33 (0)4 92 10 50 00, E-Mail: . 30000 Einwohner. Hier endet die Corniche Inférieure. Menton ist Grenzort nach Italien.

Ausflüge

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  • 1 Rue Obscure, rue Obscure . der 130m lange umbaute Weg stammt aus 1260 und ist das älteste Bauwerk von Villefranche-sur-Mer.
  • 2 Citadelle de Villefranche-sur-Mer (citadelle Saint-Elme) . Die Zitadelle aus 1554 ist das zweitälteste Bauwerk des Ortes.
  • 3 Villa La Léopolda . ist eine 1902 für Leopold II von Belgien erbaute Luxusvilla, die häufig den Besitzer wechselte und nun Lily Safra gehört.
  • 4 Villa Nellcote . eine 1890 errichtete und aus 16 Zimmern bestehende Villa, die zwischen April 1971 und Oktober 1973 Keith Richards (Rolling Stones) für Musikaufnahmen (LP Exile on Main Street) gemietet hatte.
  • 5 Ancien hôtel Bristol de Beaulieu (hôtel Bristol), rue du Lieutenant-Colonelli . 1886 in Beaulieu-sur-Mer erbautes Luxushotel.
  • 6 Villa Kérylos . eine 1908 direkt am Mittelmeer bei Beaulieu-sur-Mer erbaute Prunkvilla, die heute dem Institut de France gehört.
  • 1 Jardin botanique d'Èze (jardin exotique d'Èze) . kleiner am Abhang gebauter Garten, in dem Alfred Hitchcock einige Sequenzen seines Filmklassikers „Über den Dächern von Nizza“ drehte.
  • 1 Plage Mala (plage de la Mala) . einer der berühmten Strände am Cap-d’Ail.
  • 2 Saint-Jean-Cap-Ferrat. Tel.: +33 (0)4 93 76 51 00, Fax: +33 (0)4 93 76 51 01, E-Mail: . auf der 2,48 km² kleinen Halbinsel leben 1500 Einwohner.
  • 7 Villa Ephrussi de Rothschild, avenue Ephrussi-de-Rothschild . durch Béatrice Ephrussi de Rothschild 1912 erbauter Palast, worin Edith Piaf, Elizabeth Taylor, Roger Moore oder Bill Clinton übernachteten. Heute im Besitz des Institut de France.
  • 10 La Turbie. Tel.: +33 (0)4 92 41 51 61, E-Mail: . im Ort steht das Tropaeum Alpium (römisches Siegesmonument aus der Zeit von Kaiser Augustus zum römischen Alpenfeldzug). La Turbie liegt an der Grande Corniche. Diese war im Juni 1954 ebenfalls einer der Drehorte für Alfred Hitchcocks Filmklassiker „Über den Dächern von Nizza“, worin Grace Kelly und Cary Grant gemeinsam im Rover 3500 fahren. Kelly starb am 13. September 1982 bei der Fahrt auf der D 53 in einer Haarnadelkurve (43° 43′ 35″ N 7° 24′ 10″ O), welche die Grande Corniche mit der Corniche Moyenne in der Nähe des Dorfes La Turbie verbindet.
  • 8 Prince's Palace of Monaco (palais de Monaco) . Der Fürstenpalast in Monaco entstand 1191 aus einem genuesischen Fort, das ab 1520 zum Palast ausgebaut wurde. Er ist die Residenz des Fürsten von Monaco.
  • 9 Monte Carlo Casino (casino de Monte-Carlo). E-Mail: . das im Juli 1865 eröffnete Gebäude diente von Beginn an als Spielbank, für die bereits am 14. Dezember 1856 eine Lizenz erteilt wurde. Das Casino machte anfangs Verluste; erst nach der legendären Hochzeit Fürst Rainier III. mit Grace Kelly im April 1956 machte das Casino Gewinne. Den Einwohnern mit monegassischer Staatsbürgerschaft und der Fürstenfamilie ist das Spielen im Casino verboten. Merkmal: öffentliche Uhr.
  • 1 Basilique Saint-Michel-Archange, place Saint-Michel . Die Basilika in Menton wurde am 8. Mai 1675 eingeweiht.

Unterkünfte

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An der Strecke gibt es eine Vielzahl von Hotels aller Kategorien und auch Hostels und Campingplätze.

Sicherheit

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Siehe auch: Frankreich#Sicherheit
Die Corniche Inférieure ist eine vielbefahrene Touristenstrecke an der Côte d'Azur. Sie ist die am stärksten frequentierte der drei Klippenstraßen. Insbesondere zur Hauptreisezeit zwischen Mai und Oktober gibt es hier Verkehrsstaus. Die kurvenreiche Strecke mit zahlreichen Spitzkurven säumen luxuriöse Villen und professionell gepflegte, subtropische Gärten, ehemalige Fischerdörfer wie Villefranche-sur-Mer werden heute vom Jetset bewohnt; in den Häfen liegen mehr Yachten als Fischerboote.

Das Preisniveau ist hier im Vergleich zur französischen Provinz sehr hoch und eher für die Haute Vollee bestimmt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auf der Corniche Inférieure überwiegend Luxusautos bewegen.

Weltweite Verbreitung

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Weltweit gibt es zahlreiche, Corniche genannte Panoramastraßen, für welche die Corniche Inférieure das Vorbild war.[3]

Literatur

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  • DK Eyewitness (Hrsg.), DK Eyewitness Back Roads France, Dorling Kindersley Ltd., 2019; ISBN 978-0241521182.

Einzelnachweise

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  1. Jon Bryant, Moon French Riviera, The Avalon Company, 2020, S. 100; ISBN 978-1640490796
  2. Nicola Williams, Lonely Planet Reiseführer Frankreich, MairDumont, 2013, S. 931; ISBN 978-3829748551
  3. Eva Filice, Côte d ́Azur: Ein Rausch von Licht und Farben, story.one publishing, 2024, S. 57 f.
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