Bāwīṭī/Qārat esch-Scheich Sūbī

archäologische Stätte in der ägyptischen Senke al-Bahriya
Felsengrab in Qārat esch-Scheich Sūbī
Qārat esch-Scheich Sūbī
قارة الشيخ سوبي
GouvernementGīza
Einwohnerzahl
Höhe
Lagekarte von Ägypten
Lagekarte von Ägypten
Bāwīṭī/Qārat esch-Scheich Sūbī

Qarat esch-Scheich Subi (auch Qaret/Karet el-Sheikh Subi, قارة الشيخ سوبي, Qārat asch-Schaich Sūbī, „Hügel des Scheichs Sūbī“) ist eine archäologische Stätte im Norden der Stadt el-Bāwīṭī in der Senke el-Baḥrīya. Hier befinden sich Grabanlagen der Familie des Priesters und Gouverneurs Djed-chonsu-ef-ʿanch aus der Zeit des Königs Amasis aus der altägyptischen Spätzeit (26. Dynastie). Die Gräber dürften insbesondere bei Ägyptologen und Archäologen auf Interesse stoßen.

Hintergrund

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lag diese Stätte noch außerhalb des Dorfes. Benannt ist das Gebiet nach dem Grabmahl des Scheichs Sūbī.

Im März 1908 entdeckte der britische Bauingenieur Arthur Burton Buckley (1877–1964)[1] das Grab des Pedeʿastarte und des Thaty und publizierte[2] sie auch. 1938/1939 erfolgten umfangreichere Grabungen durch Ahmed Fakhry (1905–1973), der noch zu einem weiteren Grab Informationen liefern konnte. Seit den 1950er-Jahren wurde das Gelände überbaut, und die Kenntnis über diese Gräber ging verloren.

Die Bewohner an dieser Stelle wussten wohl noch von diesen Gräbern oder hatten sie zwischenzeitlich wieder gefunden. Ihr Wissen um mögliche Schätze und die Wunsch, sie zu veräußern, ist aber 1999 an die Öffentlichkeit gelangt. Wenig später wurde diese Stelle vom ägyptischen Antikendienst übernommen, und die Häuser an dieser Stelle „zurückgebaut“.

Der neue Zugang befindet sich weiter westlich als der von Buckley gefundene. Von hier aus gelang es, nicht nur die alten Gräber wiederzufinden, sondern auch noch zwei weitere zu entdecken: das Grab des Djed-chons-ef-ʿanch und das seiner Ehefrau Nʿas. Djed-chons-ef-ʿanch ist kein Unbekannter, in seiner Zeit als zweiter Prophet und Gouverneur der Oase wurden die Kapellen von ʿAin el-Muftillā errichtet, aus denen wir ihn durch seine Inschriften bereits kennen. An der Oberfläche im Bereich dieser Gräber wurde 1938 noch eine Grabkapelle gefunden, die möglicherweise zum Grab des Djed-chons-ef-ʿanch gehörte.[3] Sie war das einzige Beispiel einer derartigen Kapelle, die aber nie vollständig gegraben wurde und heute verloren gegangen ist.

Die Gräber gehören den Angehörigen einer Familie. Die Bestatteten stammten aus drei Generationen und lebten zur Zeit des Amasis in der 26. Dynastie. Die Gräber besitzen wohl deshalb eine seltene Besonderheit: die Gräber sind nicht nur über Grabschächte zugänglich, sie sind untereinander über unterirdische Gänge verbunden.

Die Gräber sind in römischer Zeit wiederverwendet worden. So befinden sich insbesondere in den Gängen mehrere, heutzutage leere Kalksteinsarkophage.

Nach der Wiederentdeckung 1999 wurden hier umfangreichen Reinigungs- und Forschungsarbeiten ausgeführt. Seit 2008 wurden wieder Arbeiten zum Erhalt der Gräber durchgeführt und das Gelände eingezäunt.

Das Gräberareal befindet sich an der nördlichen Parallelstraße zur Fernverkehrsstraße 10. Diese Parallelstraße führt nach el-Qaṣr. Ungefähr 400 Meter westlich des Abzweigs zum Gräberfeld von Qārat Qaṣr Salīm befindet sich diese Stätte an der Nordseite der Straße.

Mobilität

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Das Gelände ist sandig und uneben, so dass man es nur zu Fuß ergründen kann. Man achte bei der Besichtigung darauf, dass einige Grabschächte nicht gesichert sind.

Sehenswürdigkeiten

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Blick auf den heutigen Eingang zu den Gräbern

Das Gräberareal ist für Touristen nicht zugänglich! Seit 2008 ist das Areal eingezäunt. Die Beschreibung erfolgt in der Hoffnung, dass auch diese Gräber bzw. ein Teil von ihnen einmal für Touristen zugänglich gemacht werden könnten.

Das Areal enthält mehrere Grabbauten, die in den anstehenden Sandsteinfels gehauen worden. Bis auf die unten beschriebenen Gräber besitzen sie aber keine Dekoration.

Der heutige Zugang im Nordwesten des Areals führt zu zwei Gängen: der erste führt etwa in östlicher Richtung zum Grab des Pedeʿastarte. Kurz vor dem Erreichen des Grabes führt ein Seitengang nach links zum Grab der Ta-Nefert-Bastet, der Ehefrau des Thaty, dessen eigenes Grab sich östlich hinter dem Grab des Pedeʿastarte befindet.

Der zweite Gang führt etwa in nordwestliche Richtung zu den neu entdeckten Gräbern von Djed-chons-ef-ʿanch und Nʿas. Der Name Nʿas muss in der Familie sehr beliebt gewesen sein, denn gleich mehrere Frauen trugen ihn.

Von den Graboberbauten ist nichts mehr erhalten.

Östliche Gräbergruppe

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Grab der Ta-Nefert-Bastet

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In einem Seitengang zur Linken, der mit einigen Sarkophagen ausgefüllt ist, trifft man zuerst auf das Grab der Ta-Nefert-Bastet (Tanefert-Ubaste), das nach rechts vom Seitengang abzweigt. Dieses Grab wurde erst im April 1938 von Fakhry entdeckt.

Das Grab besteht nur aus einer rechteckigen Kammer und besitzt nur an der Rückwand eine farbige Darstellung. Die Grabherrin wird von Isis zu Osiris und Nephthys geleitet. In der Darstellung werden auch ihr Vater Pedisi und ihre Mutter Nʿas genannt.

Grab des Pede'astarte

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Pfeilerhalle im Grab des Pedeʿastarte

Nun gehen wir zum Hauptgang zurück und erreichen das Grab des Pedeʿastarte. Dieses und das folgende Grab des Thaty besitzen auch den Namen „Buckleys Grab“ nach ihrem Entdecker. Pedeʿastarte („Geschenk der Astarte“) war Oberster Prophet des Chons und Prophet des Horus. Beide Titel hatte er wohl von seinem Vater Harcheb geerbt. Seine Mutter hieß Ta-iru. Ihre gemeinsame Tochter Nʿas ist die Mutter des Djed-chons-ef-ʿanch. Somit ist es nach dem Grab des Amenhotep Huy in Qārat Ḥilwa das zweitälteste Grab in der Senke.

Von Westen her gelangt man in die dekorierte Pfeilerhalle. Sie ist 6,2 Meter lang, bis zu 4,2 Meter breit und die Gewölbedecke bis zu 1,9 Meter hoch. Von dieser Halle zweigen zwei hintereinander liegende, dekorierte Räume an der rechten Seite nach Süden ab. Die erste, innere Halle, die 2,3 Meter lang und 2,8 Meter breit ist, besitzt noch eine nach Westen führende etwa quadratische, aber undekorierte Nebenhalle. Die sich im Süden anschließende südliche Halle ist 3 Meter lang und 2,2 Meter breit. Die Wände wurden verputzt und bemalt.

Auf den Pfosten der Eingangstür zur Pfeilerhalle sind die Götter Horus und Thot beim Wasseropfer dargestellt. Die Pfeilerhalle diente gleichzeitig als Sarkophaghalle, aus römischer Zeit stammen zwei weitere Särge. An der linken Eingangswand sind noch die Reste eines Priesters auszumachen. An der linken Wand sind der Grabherr vor Osiris und der Grabherr und seine Ehefrau in einer Gerichtsszene vor der Waage, vor Thot, dem Monster Ammet sowie vor Osiris und Isis zu sehen. An der Rückwand ist die hockende unterägyptische Meret-Göttin zu sehen, wie sie von Thot und dem Grabherrn gefolgt wird. Das Ziel ihrer Anbeteung, Osiris und Isis, ist verloren.

An der rechten Eingangswand sieht man den Grabherrn und seine Ehefrau, wie sie eine Göttin (Buto ?) anbeten. An der rechten Wand sind Horus (?) und zwei Seelen von Pe (vorn) bzw. Thot und zwei Seelen von Nechen dargestellt. Auf den Pfeilern finden sich die vier Horussöhne und verschiedene Götterstandarten.

Der Eingang zur inneren Halle ist auf dem Sturz mit einer Sonnenscheibe, die von der Achtheit der affengestaltigen Götter von Hermopolis angebetet wird, dekoriert. Auf dem linken Pfosten findet sich die Göttin Maat, auf dem rechten eine weitere Göttin. Auf der linken Eingangswand der inneren Halle sieht man den Grabherrn, wie er ein Bild der Göttin Maat an Osiris opfert. Auf der folgenden Wand opfern Anubis und Horus Weihrauch und Stoffbahnen. Auf der gegenüberliegenden Eingangsseite sieht man Ehefrau des Grabherrn vor einem Gott, und auf der rechten Wand, die von der Tür zur Seitenkammer unterbrochen wird, sind weitere Göttinnen, unter ihnen Seschat, dargestellt. Die Tür an der Rückwand trägt Totengebete und die Bildnisse der Götter Horus und Thot.

Die letzte Kapelle ist nicht vollständig dekoriert. Auf dem rechten Innenpfosten sieht man Nephthys, auf dem linken Isis, wie sie beide auf der Nub-Hieroglyphe sitzen. Auf der linken Wand wird der Grabherr im Beisein von Nut von einem Gott und einer Göttin zu Horus geführt. Auf der gegenüber liegenden Wand wird der Grabherr von einem Iunmutef-Priester und Maat zu einer Opfertafel geführt. Dargestellt sind auch Osiris und eine weitere Göttin.

Grab des Thaty

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Wir gehen nun in die Pfeilerhalle zurück und gelangen über einen Durchbruch in das Grab des Thaty. Thaty ist Enkel des vorgenannten Pedeʿastarte, sein Vater hieß Pedisi, seine Mutter Nʿas. Seine Ehefrau Ta-Nefert-Bastet kennen wir bereits von ihrem Grab. Thaty war als Prophet des Chons und Verkünder des Amun tätig.

Das Grab ist über alles 12 Meter lang und besteht aus einer Pfeilerhalle (5,8 Meter lang × 3,5 Meter), an die sich nach Süden eine quadratische innere Halle (2,3 Meter) und die Sarkophagkammer (3,10 Meter lang × 2,9 Meter) anschließen. An der linken Seite der inneren Halle befindet sich eine undekorierte, 3 Meter tiefe Seitenkammer. Die Pfeilerhalle und innere Halle wurden verputzt und auf den Verüutz die Darstellungen aufgetragen. Auch in diesem Grab gibt es mehrere Nachbestattungen aus römischer Zeit.

In der Pfeilerhalle ist es aufgrund der Platzierung der Pfeiler recht eng. An der Ostseite befindet sich die bekannte Gerichtsszene. In Gegenuhrzeigerichtung finden wir auf der Nordwand die Darstellung der Fahrt des Mondes. Die Mondscheibe wird von Isis und Nephthys gehalten, und von der Mondscheibe fallen vier Ketten mit Anch-(Lebens-)Zeichen herab. Auf beiden Seiten sehen wir weitere Gottheiten in zwei Registern (Bildstreifen). Diese Szene erinnert uns an eine ähnliche Szene im Grab des Baennentiu. Auf der folgenden Ostwand ist die Fahrt der Sonnenbarke thematisiert, wie sie sich auch in ähnlicher Weise im Grab des Baennentiu befindet. Die Barke wird vom Luftgott Schu gehalten und von drei Schakalen gezogen. Unterhalb von den Schakalen sehen wir den Weihrauch opfernden Grabherrn. Hinter der Barke führt die Göttin Meret mehrere widderköpfige und andere Götter an. Im unteren Register sind u.a. die affengestaltigen Gottheiten der Achtheit von Hermopolis zu sehen.

Auf den Pfeilern sind u.a. die Seelen von Pe und Nechen und die Horussöhne dargestellt. Neben der Darstellung des Grabherrn sehen wir auch die seiner Ehefrau und seiner Tochter, die hier phönizische/frühgriechische Kleidung mit einem Schal/Halstuch tragen. An den Türpfosten zur inneren Halle sind wieder Thot und Horus beim Wasseropfer dargestellt.

Auf der linken Wand der inneren Halle sind Szenen aus dem Totenbuch dargestellt. Im oberen Register sieht man von links nach rechts das Anubis-Emblem, eine Mumie auf Rücken eines Stiers, die von Anubis beschützt wird, eine Statue des Min, die von einem Priester getragen wird, das Osiris-Emblem mit zwei Widder-Standarten sowie Horus und Sachmet. Hinter der Tür folgen Nut, die über die Osiris-Mumie gebeugt ist, und der Grabherr, der einen Wassereimer am Joch bringt. Das untere Register zeigt einen Benu-Vogel auf einem Baum, die Sokaris-Barke, das Nefertem-Emblem, einen Falke auf Papyrus, eine Barke mit dem Osiris-Emblem, Anubis, Gott Sepa, einen Widder und einen weiteren Gott, Anubis, eine kühköpfige Göttin und einen Löwen.

Auch auf der rechten Wand befinden sich mythologische Szenen in zwei Registern. Das obere Register zeigt u.a. die Gau-Standarten von Aphroditopolis, die Göttin Isis, wie sie ihr Kind stillt, Horus und Seth, Mumien sowie Isis und Nephthys mit dem Kopf des Osiris im Korb. Zu den Darstellungen im unteren Register gehören Onuris, eine Tiergöttin, die auf einem Stier reitet, Horus, wie er Gazellen hält, eine hasenköpfige Gottheit (Wenut ?), ein vierköpfiger Stier und eine Mumie auf einem Esel.

Auf den Pfosten des Eingangs zur Sarkophagkammer befinden sich je zwei Szenen: links Nehemetawai (die „Herrin der Stadt“, Gefährtin des Gotts Thot) vor Thot und Nephthys vor Horus sowie rechts der Grabherr vor einem Gott und wiederholt Nehemetawai vor Thot. Die Sarkophagkammer ist fast undekoriert. Nur auf der rechten Wand gibt es Szenenreste, auf denen Osiris-Onnophries mit Isis und Nephthys zu sehen sind.

Zum Schluss laufen wir zum Eingang zurück, setzen hier aber den Weg in nordwestlicher Richtung fort.

Westliche Gräbergruppe

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Die Gräber an dieser Stelle sind erst im April/Mai 1999 entdeckt worden. Das wichtigste gehört dem Djed-chons-ef-ʿanch, dem zweiten Priester des Osiris, der Isis und des Chons und späteren Gouverneur der Oase. Sein Vater hieß Padi-Iset, seine Mutter Nʿas und seine Ehefrau ebenfalls Nʿas.

Sarkophag des Padi-Iset

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Im Gang unmittelbar vor dem östlichen Zugang zur Vorhalle des Grabs von Djed-chons-ef-anch befand sich auf der rechten Seite der Sarkophag von Padi-Iset, dem Vater von Djed-chons-ef-ʿanch. Zu seiner Grabausstattung gehörten 10 Uschebtis und einige Amulette. Unmittelbar vor der Vorhalle befindet sich auf der rechten Seite ein schmaler Gang mit einer Dekoration auf östlicher Seite.

Grab des Djed-chons-ef-anch

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Grab des Djed-chons-ef-anch

Das Grab des Djed-chons-ef-anch besteht aus einer rechteckigen, etwa 2 Meter breiten Vorkammer mit gewölbter Decke, die heutzutage mit Holzbalken gestützt werden muss. Man betritt diese Kammer an der östlichen Längsseite, im Süden befindet sich der Zugang zur Sarkophagkammer. Im Westen befindet sich ein weiterer Zugang, im Norden verlässt man das Grab, gelangt zu einem Schacht, hinter dem sich das Grab seiner Ehefrau befindet. Diese Vorkammer wurde mit aufgemauerten Sandsteinblöcken verstärkt. Der Zugang zur Sarkophagkammer wurde nach der Bestattung erneut mit einer dicken Mörtelschicht verputzt, reliefiert und bemalt. Die Darstellungen der Vorhalle wurden im versenkten Relief ausgeführt und bemalt.

An der Nordseite der Vorhalle befinden sich neben dem Zugang zum Schacht Totenbuchinschriften aus dem Spruch 17, Vignetten und der Grabherr mit Schurz sowie die Mumie des Verstorbenen. Die (Nordteile der) Seitenwände sind gleichartig gestaltet: wir sehen im oberen Register den anbetenden Grabherrn mit seiner Ba-Seele im Beisein von Osiris und Isis, den Grabherrn vor einem Boot mit einer Sphinx, die eine Sonnenscheibe trägt, sowie einen Löwe namens Morgen, die Horizont-Hieroglyphe und einen Löwe namens Gestern. Im unteren Register befindet sich wieder eine Inschrift aus dem Totenbuchspruch 17.

Bei der Grabung wurde der Verschluss der Südwand entfernt. Er enthielt oben eine dreizeilige Inschrift und darunter die Darstellung des „Osiris, des großen Gotts, Herrn von Abydos und Herrn der Unterwelt“ mit Keule und Herrschaftsinsignien. Ihm folgten Isis und Nephthys. Dahinter befand sich die nun frei gelegte zweite Rückwand. Auf dem Tympanon sind die geflügelte Sonnenscheibe Behedet und unter ihr die Mumie des Grabherrn dargestellt. An den Seiten befinden sich mythologische Szenen in mindestens drei Registern.

Die Decke der Vorhalle schmücken zwei Reihen mit je sechs Geiern. Dazwischen befindet sich eine hieroglyphische Inschriftenzeile mit dem Inhalt: „Ein Opfer wird gegeben durch den König und durch Osiris, der alles macht … der große Gott, Herr von Abydos … Ein Opfer an Bier, Stieren, Vögeln und Kleidung.“

Die dahinter folgende Sarkophagkammer ist etwa 3 Meter breit und vier Meter lang, grob aus dem Sandsteinfels gehauen und mit Stuck verputzt. Die leicht gewölbte Decke wurde roh belassen. Die Rückwand wurde mit anbetenden Pavianen, und darunter mit Osiris, Isis, Nephthys und Horus und trauernden Göttinnen geschmückt. Die Inschriften entstammen dem Totenbuch.

In der Mitte der Sarkophagkammer befindet sich eine quer liegende Vertiefung im Boden für die Aufnahme des Sarkophags. Der anthropoide (menschenförmige) Sarkophag wurde aus Tura-Kalkstein gefertigt und ist 2,3 Meter lang und 1,2 Meter breit. Der Deckel wiegt etwa 11 Tonnen und zeigt den Kopf des Grabherrn. Von seinem Kinn bis zum Fußende des Deckels befindet sich eine Inschriftenspalte. Weiterhin sind auf dem Deckel der Gott Osiris und die trauernden Göttinnen Isis und Nephthys dargestellt. Der Text der Inschriftenzeile lautet in der Übersetzung: „Ein Opfer wird gegeben durch den König und durch Osiris, Herrn des Westens, den großen Gott, Herrn von Abydos; die Opfer sind Brot, Leinen und Alabaster, die gegeben sind dem Erben und Gouverneur der Oase, dem zweiten Priester, Priester von Osiris und Isis, Djed-chons-ef-ʿanch, Sohn von Pedj Isis, geboren von der Hausherrin Nʿas.“ Im Sarkophag befindet sich ein zweiter Sarg, wohl aus Alabaster, der ungefähr 5 Tonnen wiegt. Darin befanden sich die Überreste eines weiteren Sargs aus Holz und die sterblichen Überreste des Djed-chons-ef-ʿanch.

In der Sarkophagkammer wurde eine größere Anzahl von Amuletten gefunden. Hierzu gehören 22 Fayence-Amulette, einige waren mit den Namen von Osiris und Isis beschriftet, fünf Horusaugen-Amulette, drei Herzamulette, eine große Anzahl Uschebtis und acht Goldamulette (geflügelte Kobra; geflügelter Ba sowie drei weitere Kobra-Amulette). Im Inneren des Sarges befand sich ein goldenes Amulett in Gestalt des Qebehsenuef, einem der vier Horussöhne. Zu den weiteren Funden zählen zwei Kanopenkrüge und ein verziertes Grabtuch.

Grab der N'as

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Im Norden der Vorhalle des Djed-chons-ef-anch gelangt man über einen Schacht zum Grab seiner Ehefrau Nʿas.

Das Grab besteht aus zwei hintereinander liegenden Kammern. In der Vorhalle befand sich der Sarkophag mit der Mumie der Nʿas. In der Rückwand befindet sich in einer Höhe von einem Meter über dem Boden der Zugang zu einer zweiten Kammer.

Zu den Funden gehören 224 Uschebti-Figuren und ein Grabtuch mit aufgestickten Amuletten aus Halbedelsteinen und mindestens 84 Goldperlen. Die Mumie trug ein goldenes Herzamulett, Finger- und Zehenhülsen und an der linken Hand einen Fingerring. Auf der Zunge der Verstorbenen lag ein schildförmiges Goldstück.

Grab des Scheichs Sūbī

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Der Vollständigkeit halber sei noch das Grab des Scheichs Sūbī (arabisch: ‏مقام الشيخ سوبي, Maqām asch-Schaich Sūbī) genannt.

Restaurants findet man in el-Bāwīṭī.

Unterkunft

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Eine Unterkunft wählt man üblicherweise in el-Bāwīṭī.

Ausflüge

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Die Stätte lässt sich mit anderen Sehenswürdigkeiten in der Stadt el-Bāwīṭī verbinden.

Literatur

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  • Östliche Gräbergruppe
    • Fakhry, Ahmed: Baḥria Oasis, vol. I. Cairo: Government Press, 1942, S. 96–149, Abb. 4, 53–115, Tafeln I, XXXV– XLI (englisch).
    • Fakhry, Ahmed: The oases of Egypt. Vol. II: Bahrīyah and Farafra Oases. Cairo: The American Univ. in Cairo Pr., 1974, ISBN 978-9774247323, S. 126–133 (englisch).
    • Hawass, Zahi: Das Tal der Goldenen Mumien : die neueste und großartigste archäologische Entdeckung unserer Tage. Bern; München; Wien: Scherz, 2000, ISBN 978-3502153009, S. 204–209.
  • Westliche Gräbergruppe
    • Hawass, Zahi: Das Tal der Goldenen Mumien : die neueste und großartigste archäologische Entdeckung unserer Tage. Bern; München; Wien: Scherz, 2000, ISBN 978-3502153009, S. 202, 208–211.
    • Hawass, Z.: More Secrets Uncovered in the Valley of the Golden Mummies. In: Horus : EgyptAir Magazine, Jan. 2001, S. 14–21, insbesondere S. 15–18.
    • Hawass, Z.: The Legend of The Pharaoh’s Lost Tomb. In: Horus : EgyptAir Magazine, Jul. 2001, S. 20–27.
    • Hawass, Zahi: Hier ruhte der Statthalter des Pharaos. In: National Geographic Deutschland, Sep. 2001, S. 92–101.

Einzelnachweise

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  1. Der britische Bauingenieur Arthur Burton Buckley war von 1905–1918 als Inspektor für Bewässerung bei der ägyptischen Regierung angestellt. Siehe auch den Nachruf: Obituary. Arthur Burton Buckley, OBE, 1877–1964. In: Proceedings of the Institution of Civil Engineers, ISSN 0020-3262, Bd. 34,2 (1966), S. 312–313.
  2. Buckley, Arthur Burton: Note on an Egyptian tomb in Baharia Oasis. In: Annales du Service des Antiquités de l’Égypte (ASAE), Bd. 9 (1908), S. 259–266.
  3. Fakhry, Ahmed: Baḥria Oasis; Bd. 2. Cairo: Government Press, 1950, S. 9–19, Abb. 3–5, Tafeln IV–VI.Fakhry, Ahmed: The oases of Egypt ; vol. II: Bahrīyah and Farafra Oases. Cairo: The American Univ. in Cairo Pr., 1974, ISBN 978-977-424-732-3, S. 134–136.
 
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