Aschmūnein
El-Aschmūnein · الأشمونين | |
Gouvernement | Minyā |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | 44 m |
Aschmūnein |
El-Aschmunein (auch Ashmunein, arabisch: الأشمونين, auch الأشمنين, al-Aschmūnain) ist ein Dorf in Mittelägypten im Gouvernement el-Minyā ca. 42 km südlich von el-Minyā und 10 km nordwestlich von Mallawī auf dem Westufer des Nils. Im Norden des Dorfes befindet sich die Tempelanlage und Siedlung von Chemenu, lateinisch Hermopolis magna bzw. Hermupolis magna.
Hintergrund
BearbeitenDas Gelände der altägyptischen Stadt Chemenu (Stadt der Götterachtheit (der acht Urgötter), lat. Hermopolis magna) befindet sich zwischen dem Dorf el-Idāra im Norden und den Dörfern el-Aschmunein und 'Ezbet Ibrahim Bek Awwad (auch 'Ezbet el-Arab) im Süden. Chemenu war die Hauptstadt des 15. oberägyptischen Gaus (Hasengau), der Sitz der Gauverwaltung war hier wohl bereits seit dem Alten Reich. Die Stadt bestand aus mehreren Siedlungen und einem dem Gott Thot geweihten Tempel. Thot ist der Gott der Schreibkunst, der Gelehrsamkeit und der Heilkunde und wurde dem griechischen Gott Hermes gleichgesetzt. Die Friedhöfe (Nekropolen) dieser Stadt lagen im Alten Reich in Scheich Said, im Mittleren Reich in Deir el-Barschā, beide auf dem Nilostufer, und seit der 18. Dynastie in Tūna el-Gebel westlich von Aschmunein. Die ökonomische Basis bildeten die Alabastersteinbrüche von Hatnub. Einen beträchtlichen Bedeutungszuwachs erreichte das Kultzentrum des Thot in der 18. Dynastie und unter Ramses II. (19. Dynastie). In der Spätzeit bis in die griechisch-römische Zeit erfolgte ein Neubau des Thot-Tempels.
Das Tempelareal wird von einer großen Umfassungsmauer begrenzt, von der noch Teile im Südwesten erhalten sind. Der Westteil ist durch eine weitere Mauer abgegrenzt. Im Zentrum steht der Tempel für Thot und Chnum, von dem heute nur noch die Pylone Ramses’ II. erhalten sind.
In der Amarnazeit befand sich hier die Nordgrenze des Stadtgebietes von Achetaton (Tell el-ʿAmārna).
Das Gelände ist unübersichtlich. Zum einen ist es noch nicht vollständig wissenschaftlich erforscht; zum anderen haben die Bauern der Umgebung in der Vergangenheit das Ruinenfeld zur Gewinnung des Sebach (fruchtbares Erdreich) aus den alten Nilschlammziegeln verwandt.
Anreise
BearbeitenAuf der Straße
BearbeitenSammel-Taxi, Minibusse
BearbeitenDas Dorf el-Aschmunein kann man von Mallawī aus auch mit einem Sammeltaxi oder einem Minibus erreichen. Vom Dorf aus muss man dann zu Fuß zum Grabungsareal laufen.
Mobilität
BearbeitenMan kann mit einem Auto bzw. Taxi auf die Pisten auf dem Grabungsgelände fahren.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenFür den Besuch des Areals wird kein Eintrittsgeld verlangt. Für die Wächter ist aber ein Trinkgeld angebracht.
Wie bereits gesagt, ist das Gelände unübersichtlich. Dem Betrachter bieten sich heute kaum noch nennenswerte Ruinenreste.
Es ist sinnvoll, den Besuch mit dem Freilichtmuseum im Westen der Antikenverwaltung zu beginnen, die Tempelverwaltung befindet sich im Nordwesten des Tempelareals. Hier sind u.a. eine 4,5 m hohe Sandstein-Statue das Pavian-gestaltigen Gottes Thot, koptische Grabsteine, ein Grabstein einer Frau aus türkischer Zeit, ein aiyubidischer Wasserbehälter, Kalkstein-Totenstelen aus dem Neuen Reich und die Scheintür des Baket aus seinem Grab in Beni Hasan (Grab BH 16) zu sehen. Das Freilichtmuseum existiert in dieser Form nicht mehr. Während der Revolution sind die Artefakte entfernt worden. Es stehen nur noch die beiden großen Thot-Statuen im "Freilichtmuseum".
Vom Tempel des Thot und Chnum sind nur noch spärliche Überreste erhalten. Eine der acht Pavian-Statuen befindet sich im Freilichtmuseum.
Im Süden erkennt man von Weitem die Basilika von Aschmunein, die der Jungfrau Maria geweiht war und sich auf dem Kom el-Kanīsa südlich der südlichen Tempelumfassungsmauer befindet. Die T-förmige, dreischiffige Basilika (Hauptschiff mit zwei Seitenschiffen) mit im Osten vorgelagertem Querschiff wurde im 5. Jahrhundert (410 – 440) errichtet und ist 66 m lang und am Querschiff 46 m breit. In ihrer Gestalt besitzt sie kaum ein Gleichnis in Ägypten. Die Basilika wurde auf den Fundamenten eines Tempels Ptolemaios’ III. errichtet. Haupt- und Seitenschiffe werden durch Granitsäulen mit korinthischen Kapitellen getrennt. Im Querschiff im Osten befindet sich der Altar, hinter ihm die Apsis. Im Nordosten der Basilika befindet sich ein Raum mit dem Taufbecken.
In nord-westlicher Richtung findet man im Gestrüpp die Ruine des Amun-Tempels von Merenptah (19. Dynastie), der später von Sethos II. usurpiert wurde. Insbesondere der Pylon zeigt noch Dekorationsreste.
Südlich der Basilika trifft man auf zwei Sitzstatuen Ramses’ II.
Küche
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenUnterkunftsmöglichkeiten bestehen in el-Minyā.
Ausflüge
BearbeitenDer Besuch von el-Aschmunein lässt sich mit dem Besuch von Tūna el-Gebel und Deir Abū Fānā verbinden.