Amsterdam/West
Amsterdam-West ist ein Stadtbezirk von Amsterdam, der im Westen der von der Singelgracht umringten Innenstadt liegt. Das Gebiet grenzt im Norden an das IJ, im Westen wird es von der Ringspoorbaan (Trasse der Metrolinie 50) und dem Stadtbezirk Nieuw-West begrenzt, im Süden ist das Nieuwe Meer zugleich die Stadtgrenze und die östliche Bezirksgrenze wird vom Wasserlauf "de Schinkel" gebildet.
Der Bezirk wurde 2010 aus den bisherigen Stadtteilen Oud-West, Westerpark, De Baarsjes und Overtoomse Veld gebildet. Zusammen haben diese heute rund 131.000 Einwohner.
Hintergrund
BearbeitenOud-West besteht aus den Stadtvierteln Kinkerbuurt (begrenzt von Kostverlorenvaart, Bulderdijkgracht und Jacob van Lennepkanaal), dem Stadtviertel am Overtoom (begrenzt von Kostverlorenvaart, Jacob van Lennepkanaal, Singelgracht und dem Vondelpark) und der Da Costabuurt, die von den Gewässern Hugo de Grootgracht, Singelgracht, Jacob van Lennepkanaal und Bilderdijkgracht imgeben wird. Offiziell hantiert der Stadtteil Oud-West eine feinmaschigere Einteilung, doch dies sind die in Amsterdam verbreiteten Namen.
Westerpark besteht aus den Stadtvierteln Spaarndammerbuurt (zwischen Spaarndammerstraat und den Eisenbahngleisen nach Haarlem/Zaandam), dem westlichen Teil der Zeeheldenbuurt (zwischen Spaarndammerstraat und der Singelgracht), Staatsliedenbuurt (zwischen der Singelgracht, Kattensloot, Kostverlorenvaart, Oostelijk Marktkanaal und der Haarlemmertrekvaart sowie der Westergasfabriek und dem Westerpark) und Frederik Hendrikbuurt (umgeben von Kattensloot, Kostverlorenvaart, Hugo de Grootgracht und Singelgracht).
Die Stadtviertel in Oud-West und Westerpark wurden überwiegend im letzten Viertel des 19. Jhs. errichtet. Die überwiegend nach Südwesten verlaufenden Straßen richteten sich dabei nach den Poldergräben des Gebiets. Bevor es von Amsterdam annektiert und bebaut wurde, gehörte es zur Gemeinde Sloten und stand voller Windmühlen, hauptsächlich Sägemühlen für den Schiffsbau. Die Bausubstanz beider Stadtteile war schon von Anfang an alles andere als qualitativ gut (nach Süden hin zum Vondelpark gibt es einige Ausnahmen), sodass ab den siebziger Jahren ganze Straßenzüge der Stadterneuerung unterlagen. In einigen Vierteln (z. B. der Staatsliedenbuurt) wehrten man sich gegen den Abriss billigen Wohnraums. Diese waren in den achtziger und neunziger Jahren des 20. Jhs. ein Kerngebiet der krakersbeweging (Hausbesetzerbewegung).
Neueren Datums und von besserer Quakität ist die Spaarndammerbuurt, die durch die frühere Bahnlinie Amsterdam CS - Zaandam (heute Gelände des NS-Ausbesserungswerks) vom Rest des Stadtteils Westerpark abgetrennt wird. Die berühmtesten Gebäude in diesem Viertel sind die von Michel de Klerk entworfenen Arbeiterwohnungen im Stil der Amsterdamer Schule am Spaarndammerplantsoen. Um 1920 wurden hier drei von ihm entworfene Wohnblöcke gebaut. Am meisten fällt Het Schip (Das Schiff) auf', das entlang der Zaanstraat liegt. Die Wohnungen stellten kleine Paläste für Arbeiter dar. Nie zuvor waren Arbeiterwohnungen mit soviel Sorgfalt gestaltet worden. In dem Häuserblock befand sich auch ein Postamt. Nachdem es 2000 geschlossen worden war, zog hier 2001 das Museum „Het Schip“ ein. Weitere auffallende Architektur wurden in den zwanziger Jahren von K.P.C. De Bazel am Spaarndammerplantsoen und von H.J.M. Walenkamp am Zaanhof gebaut.
Der Stadtteil De Baarsjes besteht aus den Stadtviertelm Geuzenbuurt, Chasséebuurt, Trompbuurt und Plan West mit den Vierteln Mercatorbuurt und Postjesbuurt. Der Stadtteil wird im Norden von der Jan Evertsenstraat, im Süden vom Surinameplein, im Osten von der Kostverlorenvaart und im Westen von der Orteliuskade und Postjeswetering begrenzt.
Den Stadtteil De Baarsjes gibt es in dieser Form erst seit 1980. Vorher war es ein Teil des Stadtteils Overtoomse Veld. Benannt wurde er nach einem Wirtshaus an der Kostverlorenvaart nahe der Wiegbrug. Der Wohnungsbau in diesem Teil der Stadt begann 1904 mit Wohnungen für Pendler an der Trasse der Straßenbahn Amsterdam - Halfweg - Haarlem (Admiraal de Ruijterweg). Nach der Eingemeindung weiterer Teile Slotens (1921) wurden ab 1922 der Plan West des Baumeisters H. P. Berlage umgesetzt. Die Wohnungen in diesem Gebiet waren qualitativ wesentlich hochwertiger als die von Oud-West und Westerpark.
Bos en Lommer (dt.: Wald und Schatten) besteht aus den Viertelm Robert Scottbuurt, Erasmusparkbuurt, Gibraltarbuurt, Gulden Winckelbuurt, Kolenkitbuurt und Landlustbuurt. Der Stadtteil wird im Norden vom Haarlemmerweg, im Süden von der Jan van Galenstraat begrenzt. Im Osten ist das Gebiet der Zentralen Markthallen die Grenze und im Westen die Ringspoorbaan (Trasse der Metrolinie 50). Seinen Namen hat der Stadtteil von einem bis 1940 hier gelegenen Herrenhof.
Der Stadtteil Bos en Lommer ist nach einem früheren Herrengut benannt, das 1940 für den Bau dieses Viertels abgerissen wurde. Die Bausubstanz dieses Viertels stammt aus den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jhd. und kann als Vorläufer für die Westelijke Tuinsteden (Nieuw-West) gelten.
Auch die Reste des alten Dorfes Sloterdijk gehören zum Stadtbezirk West.
Im 13. Jh. Wurde das Südufer des Zuiderzee-Arms IJ mit einem Deich (Spaarndammerdijk) befestigt. Bei der Mündung des Spaarne wurde Spaarndam angelegt, bei der Mündung der Amstel der Amstel-Damm und zwischen den beiden, auf der Höhe des Flüsschens Slochter oder Slooter, der Slooterdam. Hier entwickelte sich eine Handelssiedlung und nach dem Bau einer Waage (1465) begann das Dorf Sloterdijk sich auszubreiten. Um 1479 wurde eine Kirche errichtet, die bei der Belagerung Haarlems 1573 von den Geusen zerstört wurde. Im 17. Jh. wurde die Petruskirche wieder aufgebaut und ist bis heute erhalten. Wirtschsaftlich entwickelte sich das Dorf mit dem Bau der Haarlemmertrekvaart (Treidelkanal nach Haarlem) im Jahre 1631, der ersten Form einer regelmäßigen Verkehrsverbindung zwischen Amsterdam und Haarlem. In Sloterdijk befand sich eine Zollstation, die dem Dorf zusätzliche Einlünfte bescherte. 1839 verlief neben der Trekvaart die erste niederländische Eisenbahnstrecke – wiederum vom Amsterrdam nach Haarlem – mit einer Bahnstation u. A. in Sloterdijk. Infrastrukturmaßnahmen Amsterdams in den sechziger Jahren führten fast zum Abriss des gesamten Dorfes, doch schließlich konnte die Petruskerk mit einigen umgebenden Häusern gerettet werden. 1985 wurde ein neuer Bahnhof Sloiterdijk außerhalb des alten Dorfes gebaut. An diesem Bahnhof kreuzen sich die Linien von Amsterdam nach Haarlem, Zaandam und zum Flughafen Schiphol. Das Dorf Sloterdijk ist heute eine kleine ruhige Oase inmitten eines betriebsamen Gewerbegebiets.
Anreise
BearbeitenMit der Straßenbahn
BearbeitenVom Centraal Station fährt die Linie 1 über den Leidse Plein zum Overtoom und weiter über Surinameplein, Cornelis Lelylaan nach Osdorp und De Aker.
Vom Centraal Station fährt die Linie 13 über Rozengracht - De Clercqstraat - Admiraal de Ruijterweg - Jan Evertsenstraat - Jan Tooropstraat - Jan van Gakenstraat - Burgemeester Roëllstraat zum Lambertus Zijlplein in Geuzenveld (Nieuw West) und verbindet die Innenstadt mit den Stadtteilen Westerpark, De Baarsjes und Bos en Lommer. Die Haltestellen in diesen Stadtteilen sind: Bilderdijkstraat, Elisabeth Wolffstraat, Willem de Zwijgerlaan, Admiraal de Ruijterweg, Marco Polostraat, Mercatorplein, Admiraal Helfrichstraat, Jan Voermanstraat, Jan Tooropstraat/Ziehenhuis Lucas, Jan van Galenstraat (metro).
Ebenfalls vom Centraal Station fährt die Linie 17 über Rozengracht -Marnixstraat - Kinkerstraat - Postjesweg - Hoofdweg -Surinameplein - Cornelis Lelylaan - Meer en Vaart - Osdorpplein - Tussenmeer zum Dijkgraafplein im Stadtteil Osdorp (Nieuw West) und verbindet die Innenstadt mit den Stadtteilen Oud West, Overtoomse Veld, Slotervaart und Osdorp. Die Haltestellen in Oud West sind: Bilderdijkstraat, Ten Katestraat, Jan Pieter Heijestraat, Witte de Withstraat.
Mit der Metro
BearbeitenDie Metrolinie 50 (Ringlijn) verbindet das Industriegebiet Sloterdijk (Westport) über die Bahnhöfe Sloterdijk, Lelylaan, Zuid, RAI, Duivendrecht, Bijlmer mit dem Wohngebiet Gein (Zuidoost). Die Haltestellen im Westen Amsterdams sind: Isolatorweg, Sloterdijk NS, De Vlugtlaan, Jan van Galenstraat, Postjesweg, Lelylaan NS, Heemstedestraat, Henk Sneevlietweg.
Mit dem Zug
BearbeitenMit dem Auto
BearbeitenDie Ringautobahn A10 führt durch den Stadtteil Bos und Lommer. Die Zubringerstraßen S101 führt in die Spaarndammer und die Zeeheldenbuurt, die S103 über Haarlemmerweg an Bos en Lommer und der nördlichen Staatsliedenbuurt vorbei, die S104 durch Bos en Lommer, die S105 über die Jan van Galenstraat und die De Clercqstraat durch die Stadtteile De Baarsjes und Frederik Hendrikbuurt, die S106 in den Süden des Stadtbezirks zum Surinameplein und weiter zum Overtoom.
Mobilität
BearbeitenInnerhalb des Stadtbezirks West existiert ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz, das auch die einzelnen Stadtteile und -viertel miteinander verbindet.
Die Linie 3 beginnt im Nordosten der Innenstadt an der Zoutkeetsgracht und führt über doe Marnixstraat zum Frederik Hendrikplantsoen. Von dort aus geht es über Frederik Hendrikstraat, Bilderdijkstraat, Constantijn Huijgensstraat zum Museumplein und weiter über die Van Baerlestraat, Ceintuurbaan (Oud-Zuid) über die Amstel und weiter zum Muiderpoortstation in Oost.
Die Linie 7 führt vom Sloterpark in Nieuw-West zur Metrostation De Vlugtlaan und dann über Bos en Lommerweg und Hoofdweg zum Mercatorplein, weiter über Jan Evertsenstraat, Witte de Withstraat, Kinkerstraat zur Marnixstraat, um dann auf diesem Innenstadtring über Leidse Plein, Frederiksplein, Weesperplein, Oosterpark, Muiderpoortstation NS zum Flevopark.
Die Linie 10 fährt von der Van Hallstraat durch die Staatsliedenbuurt zum Marnixplein und über den Innenstadtring über Leidse Plein, Frederiksplein, Weesperplein am Tropenmuseum vorbei zum Azartplein im Oostelijk Havengebied.
Die Linie 12 beginnt am Bahnhof Sloterdijk und führt über den Admiraal de Ruijterweg und die De Clercqstraat zur Vilderdijkstraat, weiter über 1e Constantijn Huijgensstraat, Van Baerlestraat, Ceintuurbaan, Ferdinand Bolstraat durch die Rivierenbuurt zum Bahnhof Amstelstation.
Die Linie 14 beginnt am Sloterpark in Nieuw-West und führt über den Burgemeester de Vlugtlaan und Bos en Lommerweg, die De Clercqstraat und die Rozengracht zum Dam, zum Rembrandtsplein und zum Waterlooplein, über Plantage Middenlaan am Tropenmuseum und durch die Indische Buurt zum Flevopark.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKirchen, Moscheen, Synagogen, Tempel
Bearbeiten- 1 Vondelkerk, Vondelstraat 120, Oud-West. 1880 nach einem Entwurf des Architekten P.J.H. Cuypers als Kirche des Allerheiligsten Herzens Jesu gebaut. Es war weltweit die erste Kirche, die dem allerheiligsten Herzen Jesu geweiht war. Wie alle Bauten von Cuypers zeichnet sich auch diese Kirche durch reine Neogotik aus. 1977 wurde die Kirche geschlossen und das Bistum verkaufte sie für 1 Gulden an einen Investor. Dieser plante den Abriss, woraufhin die Kirche gekraakt (besetzt) wurde. 1984 kaufte eine Stiftung "Vondelkerk" die Kirche. Inzwischen gehört sie der Restaurierungsgesellschaft Stadsherstel, die sie restaurieren ließ und heute als multifunktionelles Zentrum an nutzt. Die Kirche ist zu normalen Bürozeiten zu besuchen, da in den früheren Lapellen Büros eingerichtet sind.
- 2 Parkkerk, Gerard Brandtstraat 26-28 (Oud-West). Die „Parkkirche“ am Rande des Vondelparks wurde von 1916 bis 1918 gebaut. Sie wurde zwischen 1918 und 1926 von der Gereformeerde Kerk (Alt-Reformierte) genutzt, anschließend von den Gereformeerde Kerken in Hersteld Verband, die sich 1946 der ndl.-ref. Kirche anschloss. Bis 1994 behielt das Gebäude seine Funktion als Kirche. Nach Verkauf und Restaurierung ist heute in der ehemaligen Kirche ein Orgelzentrum untergebracht.
- 3 Chassékerk, Chasséstraat, De Baarsjes. Die 1926 errichtete katholische Kirche Hl. maria des Immerwährenden Beistands ist ein Entwurf von Karel Peter Tholens, der sich dem Stil der Amsterdamer Schule anlehnt. Die Kirche wurde 2003 geschlossen und das Bistum verlangte die Abrissgenehmigung. Die Bezirksverwaltung verweigerte diese und stellte die Kirche unter vorläufigen Denkmalschutz. Kurze Zeit darauf wurde sie gekraakt, aber bald darauf wieder geräumt. Seitdem steht das Gebäude leer. Inzwischen will das Bistum als Eigentümer Sozialwohnungen und einen Sportsaal in dem umzubauenden Gebäude einrichten.
- 4 Jeruzalemkerk, Jan Maijenstraat, De Baarsjes. Die 1929 eröffnete Jeruzalemkerk der ndl.-ref. Gemeinde (Architekt: Ferdinand B. Jantzen) ist im Stil der Amsterdamer Schule gehalten. Das Besondere an dieser Kirche ist, dass der ursprüngliche Baustil bis auf einige kleinere Modernisierungen vollständig erhalten ist.
- Die Kirche ist in der Regel nur zu den Gottesdiensten (so 10 und 19 h) u. a. religiösen Ereignissen geöffnet.
- 5 Petruskerk, Spaarndammerdijk 581. Dorfkirche von Sloterdijk (1664). 1968 geschlossen, ab 1980 restauriert Heute als Ausstellungssaal, aber teilw. noch stets als Kirche in Gebrauch. Mit dem umliegenden Friedhof und den kleinen Häuschen ist dies eine Oase der Ruhe im geschäftigen Gewerbegebiet.
Bauwerke
Bearbeiten- 1 Aalsmeerder Veerhuis, Sloterkade 21-22 (De Barsjes). An der ehemaligen Mündung der Overtoomse Vaart (die breite Straße Overtoom war bis 1904 eine Wasserstraße) in den Schinkel. Hier befand sich eine Portage, später eineSchleuse, die Schinkel, Overoomse Vaart und Kostverloren Vart miteinander verband. Von der Overtoomse Buurt, die sich hier entwickelte ist das "Fährhaus nach Aalsmeer" von 1634 der letzte Überrest.
- 1 De Hollandsche Manege, Vondelstraat 140 (oud-West), Tel: 020-6180942 Die Hollandsche Manege wurde 1882 gebaut und ist damit die älteste Reitschule der Niederlande. Das Gebäude wurde von A.L. van Gendt (zugleich Schöpfer des Concertgebouw) in einer Kombination von schlossartiger Anlage in historisierendem Stil und einer dem Zweckbau entlehnten Dachkonstruktion mit eisernen Spanten entworfen.
- Die Hollandsche Manege richtete sich an die städtische Elite und hatte die berühmte Spanische Hofreitschule in Wien als Vorbild. Der erste Eindruck von der Vondelstraat her lässt das nicht vermuten. Eine recht gewöhnliche Fassade mit einem großen Tor führt in die Reitschule. Dahinter befindet sich ein Vestibül, von dem aus ein breiter Gang zum Hauptgebäude führt. Dieser Gang ist zum Teil mit Glas abgedeckt . Das Herz des Komplexes bildet der Reitsaal, ein 35 m langer rechteckiger Raum. Neben dem Vestibül befindet sich u.a. das prachtvolle Treppenhaus, das zu einem Foyer führt, welches Zugang zu einer Tribüne mit vorzüglicher Sicht auf den Reitsaal gibt. In den siebziger Jahren sollte die Manege abgerissen werden, konnte aber dank Aktivitäten der Nachbarschaft gerettet werden und wurde in den achtziger Jahren restauriert.
- 1 Westergasfabriek, Haarlemmerweg 8-10 (Westerpark). Die Fabrik wurde 1883 an der Haarlemmertrekvaart für die britische Imperial Continental Gas Association gebaut. Zu jenem Zeitpunkt war es das größte Steinkohlengaswerk der Niederlande. Es bestand aus mehreren Gasometern, Kohlenlagern, einem Wasserturm und Bürogebäuden. Der Architekt Isaac Gosschalk verwendete für die meisten von ihm entworfenen Gebäude eine reiche Holländische Neo-Renaissance.
- Auf die Umwelt wurde damals weniger geachtet. Kohlenwäsche und Koksvergasung sorgten dafür, dass nach Schließung des Gaswerks in den sechziger Jahren schwer verschmutzt war. In den folgenden 30 Jahren wurde das Gelände von den Stadtwerken (GEB) genutzt. Ein Teil der Gebäude wurde damals abgerissen. In das alte Verwaltungsgebäude zog 1990 das Bezirksamt von Westerpark ein. Das übrige Gelände dient unter dem Namen Cultuurpark Westergasfabriek kulturellen und Erholungszwecken. Es wird regelmäßig für Festivals genutzt.
- 2 Het Schip , Zaanstraat, Ecke Spaarndammerplantsoen (Westerpark). Eines der berühmtesten Bauwerke aus der Amsterdamer Schule, entworfen von Michel de Klerk. Die Wohnungen galten als „Paläste für die Arbeiter“, da noch nie zuvor so viel Sorgfalt für Arbeiterwohnungen aufgebracht worden war. Seit 2001 ist ein Museum über den Baustil der Amsterdamer Schule (Het Schip) in einem früheren Postamt untergebracht. Innerhalb des Museumsbesuchs kann auch eine Arbeiterwohnung im Stil der zwanziger Jahre besichtigt werden. Vor dem Museum ist eine Sammlung von Straßenmobiliar zu sehen.
- 3 Vier Windstrekenbrug, Jan van Galenstraat/Admiralengracht (De Baarsjes). Im Stadtteil De Baarsjes gibt es 13 Brücken im Stil der Amsterdamer Schule. Die meisten stammen von Piet Kramer. Jede ist ein Kunstwerk für sich: So auch die Vier Windstrekenbrug (die die vier Windrichtungen zum Motiv hat) mit ihrer langen gebogenen Brüstung. Auffällig sind die vier Skulpturen, von denen jede eine Windrichtung darstellt. Ein Krieger mit zwei Löwen vertritt den Süden, eine Figur vor einer chinesischen Pagode den Osten. Der industrialisierte Westen wird symbolisiert von einer Männerfigur mit Melone, ausgestattet mit Gegenständen wie ein Telefon, Autos und ein Hochhaus. Für den Norden steht ein Eskimo mit Seelöwen und Seeelefanten vor einem Iglo..
- 4 Het Sieraad (ehemalige Vierte Handwerksschule), Postjesweg 1 (De Baarsjes).
- 1 Mercatorschool an Maijenstraat 11-17 (De Baarsjes).
- 2 Corantijnschool Ecke Corantijnstraat/Hoofdweg (De Baarsjes).
Mühlen
Bearbeiten- 5 De Bloem, Haarlemmerweg 465 (Bos en Lommer), Tel: 020-6823004 (Dhr. H. Schuurman). Die Mühle ist nach Absprache zu besichtigen.
- Die Mühle De Bloem, auch De Blom (beides bedeutet „Die Blume“) stand zwischen 1768 und 1878 auf dem damaligen Bollwerk Rijkeroord bei der kleinen Raampoort (Ramen-Pforte) in der Verlängerung der Bloemgracht. Die Stadtverwaltung beschloss auf der ehemaligen Stadtbefestigung die Marnixstraat anzulegen. Dafür musste die Mühle weichen. Ihre Eigentümer kauften ein Stück Land am Haarlemmerweg, das damals noch zur Gemeinde Sloten gehörte. Die Mühle zog um und wurde auf einen vier Meter hohen viereckigen Sockel gestellt. 1921 kam die Mühle zurück in die Hauptstadt, da diese Sloten eingemeindete. De Bloem wurde 1927 städtisches Eigentum, und hat seit 1931 die Firma Schuurman als Mieter. Bis 1998 betrieb diese einen Gewürzhandel in der Mühle. Danach wurde dieser verkauft und alle entsprechenden Maschinen aus der Mühle entfernt. Danach wurden die Mühlsteine wieder gebrauchsfertig gemacht, sodass heute wieder auf Windkraft gemahlen werden kann.
- De Otter ist eine Paltrock-Holzsägemühle, die 1631 von der Houtzaagmolen Compagnie in Amsterdam gebaut wurde. Infolge der Stadterweiterung schon zum Ende des 19. Jhs. war die früher ländliche Umgebung vollständig verschwunden, was die Mühle nlediglich zu einer Erinnerung an vergangene Zeiten macht.
- Ursprünglich gehörte De Otter zu einer Gruppe von zwölf Holzsägemühlen, die zwischen 1630 und 1638 auf dem Gelände zwischen der Kostverlorenvaart und der westlichen Stadtgracht gebaut wurde. De Otter wurde 1977 unter Denkmalschutz gestellt. Die Mühle befindet sich noch stets auf dem Gelände eines Holzhandels.
- 1994 begann eine intensive Restaurierung, die 1996 fertiggestellt wurde. Seitdem wird die Mühle fortwährend von Neubauprojekten in der direkten Umgebung der Mühle bedroht. 2006 war es soweit: die Hochbauten waren fertig, De Otter hatte keinen Wind mehr und musste geschlossen werden. Der Eigentümer will jetzt die Mühle auf ein Gelände bei Uitgeest versetzen lassen, die Stadt Amsterdam, die im Prinzip selbst für die Betriebsunfähigkeit der Mühle gesorgt hat, weigert sich jedoch, dem Eigentümer die entsprechenden Genehmigungen zu erteilen.
Denkmäler
BearbeitenMuseen
BearbeitenStraßen und Plätze
BearbeitenParks
BearbeitenVerschiedenes
BearbeitenAktivitäten
BearbeitenEinkaufen
BearbeitenMärkte
Bearbeiten- Markt Ten Katestraat Ten Katestraat, Oud-West (Straßenbahn 7, 17 - Ten Katestraat). Allgemeiner Warenmarkt mit oft sehr guten, preiswerten Angeboten. Mo-Sa 9-18.
- Bos en Lommermarkt Bos en Lommerplein (Straßenbahn 7, 14). Allgemeiner Warenmarkt mit multikulturellem Angebot. Di-Sa 9-18.
- Markt Vespuccistraat Amerigo Vespuccistraat, De Baarsjes (Straßenbahn 7, 13 - Marco Polostraat). Allgemeiner Warenmarkt, sa 9-17.