Åland
Åland | |
Einwohnerzahl | 30.144 (2021) |
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Höhe | 129 m |
Åland |
Die Åland-Inseln liegen in der nördlichen Ostsee ungefähr auf der Breite von Stockholm und Helsinki. Territorial gehören die Inseln zur Republik Finnland, haben aber einen seit 1921 völkerrechtlich garantierten Sonderstatus als autonome Region, der die traditionell schwedisch geprägte Kultur der Inseln bewahren soll. Mariehamn ist die Hauptstadt der Inseln.
Inseln
BearbeitenÅland besteht aus mehr als 6700 Inseln und Schären. Die großen Inseln sind zumeist durch Brücken und Dämme miteinander verbunden.
- 1 Fasta Åland die mit 1010 km² weitaus größte Insel der Inselgruppe. Fasta Åland bedeutet "Festland Åland". Hier leben gut 90 % der Einwohner der Åland-Inseln, und auch die Hauptstadt der Inselgruppe liegt hier.
- 2 Föglö Diese Insel ist für ihre malerische Landschaft und die typischen roten Holzhäuser bekannt. Besuchen Sie den Föglö Leuchtturm für eine beeindruckende Aussicht.
- 3 Eckerö. Tel.: +358 (0)18 329 30, E-Mail: info@eckero.ax Hier befindet sich der westlichste Punkt der Åland-Inseln. Die Insel ist bekannt für ihren Leuchtturm und das Post- und Zollmuseum, das die historische Bedeutung der Insel als Zollstation verdeutlicht.
Orte
Bearbeiten- 1 Mariehamn Tel.: +358 18 53 10 ist die einzige Stadt auf den Ålandinseln mit ca 11.000 Einwohner und Sitz der regionalen Regierung (Landskapsregering) und des regionalen Parlaments (Lagting).
Weitere Ziele
Bearbeiten- Festung Bomarsund: 1830 von den Russen erbaut, 1854 von den Engländern und Franzosen geschleift.
- Schloss Kastelholm: Erbaut um 1384, 1745 abgebrannt, heute fast vollständig rekonstruiert.
Hintergrund
BearbeitenGeschichte
BearbeitenFrühe Besiedlung und Einflüsse: Die Åland-Inseln waren schon früh besiedelt, vermutlich schon in der Steinzeit. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Inseln von verschiedenen skandinavischen, finnischen und russischen Kulturen beeinflusst.
Schwedische Herrschaft: Die Åland-Inseln gehörten lange Zeit zum Königreich Schweden und waren Teil des Schwedischen Reiches. In dieser Zeit spielte die Seefahrt und der Handel eine wichtige Rolle für die Inselbewohner.
Russische Herrschaft: Im Jahr 1809 ging das Gebiet der Åland-Inseln im Zuge des Friedens von Fredrikshamn von Schweden an das Russische Reich über. Während dieser Zeit wurde die Festung Bomarsund aufgebaut, die jedoch im Krimkrieg 1854 von britisch-französischen Truppen zerstört wurde.
Finnische Autonomie: Nach der Oktoberrevolution 1917 und dem Zusammenbruch des Russischen Reiches kam es zur Unabhängigkeit Finnlands. Die Åland-Inseln erlangten Autonomie und wurden dem finnischen Staatsgebiet angegliedert.
Demilitarisierung: Als Teil des Friedensvertrags von Paris 1856 wurden die Åland-Inseln demilitarisiert. Dies bedeutet, dass die Inseln nicht für militärische Zwecke genutzt werden dürfen, um die Sicherheit in der Ostsee zu gewährleisten.
Selbstverwaltung: Die Åland-Inseln erhielten 1920 weitreichende Selbstverwaltung, die durch das Åland-Statut garantiert wurde. Dieses Statut legt fest, dass die Inseln ihre eigene innere Verwaltung, Bildung und Kultur haben und Schwedisch als offizielle Sprache verwenden können.
Neutralität im Zweiten Weltkrieg: Während des Zweiten Weltkriegs blieben die Åland-Inseln neutral und wurden nicht in den Konflikt involviert. Dies trug zur Sicherheit und Stabilität der Region bei.
Zollfreiheit: Aufgrund ihrer Sonderstellung sind die Åland-Inseln zwar in der EU-Zollunion, unterliegen aber nicht dem Regime für Mehrwert- und Verbrauchssteuern (vereinfacht “duty free”), was sie zu einem beliebten Einkaufsziel für skandinavische Reisende gemacht hat, die gerne die verbilligten Tagesrückfahrten auf Fähren nützen, um sich mit Schnaps und Zigaretten einzudecken. Auf See also darf man tax-free trinken, an Land aber nicht. Für mitteleuropäische Verhältnisse sind diese Preise immer noch hoch. Zu beachten ist, daß an Freimengen prinzipiell nur die niedrigen für EU-Außengrenzen gelten.
Entwicklung des Tourismus: In den letzten Jahrzehnten hat der Tourismus auf den Åland-Inseln zugenommen. Die malerische Natur, maritime Geschichte und die Möglichkeit zur Erholung haben die Region zu einem attraktiven Reiseziel gemacht.
Sprache
BearbeitenDie einzige offizielle Sprache auf den Ålandinseln ist Schwedisch. Im Tourismusbereich ist die Verständigung auf Englisch in der Regel problemlos.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenMit dem Schiff
BearbeitenDie Anreise erfolgt in der Regel mit den großen Fähren von Finnlines, Viking Line oder Tallink Silja Line, die auf ihren Reisen von Helsinki, Turku oder Tallinn nach Stockholm Mariehamn als Zwischenhafen anlaufen. Bei Finnlines erfolgt der Stop im Hafen Långnäs - ca. 30 km von Mariehamn entfernt.
Aus Finnland
Bearbeiten- Finnlines: Tel: +49 4511507443 Route: Naantali–Långnäs
- Aus der Region Turku sind außerdem die Schärengemeinden im Osten der Hauptinsel auch über die kleinen Inselfähren der Nordlinie (Brändö, ab Osnäs/Kustavi ) und der Südlinie (ab Galtby) zugänglich.
Aus Schweden
BearbeitenFinnlines verkehrt zweimal täglich von Kapellskär nach Långnäs.Daneben gibt es Fährverbindungen zwischen Mariehamn und Kapellskär (Viking Line) sowie 2 Eckerö-Berghamn und 3 Grisslehamn (Eckerö Linjen). Die beiden schwedischen Endhäfen liegen ca. 2 Busstunden nördlich von Stockholm.
Mobilität
BearbeitenMit dem Auto
BearbeitenDie Straßen auf den Inseln sind meist rot gefärbt, da der einheimische rote Granit als Zuschlagstoff für Asphalt und Beton benutzt wird. Der Verkehr ist ausgesprochen entspannt, es gibt keine Staus, keine Ampeln, keine Parkplatznot und die Verkehrsteilnehmer sind höflich und zurückhaltend. Hält man irgendwo in der Landschaft, kann es passieren, dass der nächste Einheimische anhält, um zu fragen, ob alles ok ist, auch wenn man nur gerade irgendwas fotografieren will. Blockiert man dabei aus Versehen eine Brücke, gibt es kein wütendes Gehupe, man wird vielmehr gefragt, was es interessantes zu sehen gibt. Mietwagen holt man besser im Stadtzentrum von Mariehamn an der Tankstelle, die wenigsten Besucher reisen mit dem Flugzeug an und der Flugplatz ist schlecht erreichbar und selten besetzt.
An einigen entlegenen Supermarktparkplätzen gibt es Tankstellen, die man nicht unbedingt als solche wahrnimmt. Dort stehen nur Tanks mit Zapfpistole herum, man bedient sich selbst und sagt im Supermarkt, wieviel man getankt hat. Siehe Beispiel auf Google Maps im Norden der Hauptinsel.
Mit dem Bus
BearbeitenDie Ålandinseln verfügen über ein Busliniennetz, das in erster Linie an den Bedürfnissen von Berufstätigen und Schülern ausgerichtet ist. An den Wochenenden ist der Busverkehr eingeschränkt. Der öffentliche Nahverkehr in Mariehamn ist gratis.
Alle Fähr- und Busverbindungen gibt es auf alandstrafiken.ax
Mit dem Schiff
BearbeitenDer Fährverkehr zwischen der Hauptinsel, den Schäreninseln sowie nach Finnland wird von Ålandstrafiken bedient. Die Gesellschaft betreibt zur Zeit (März 2016) 13 Fähren, die bis zu 80 Fahrzeuge und 250 Fahrgäste zugleich aufnehmen können.
Die zwei Hauptlinien werden einfach nur Nord-, bzw. Südlinie genannt (Norra / Södra Linjen).
Norra Linjen: Hummelvik auf Vårdö - Enklinge - Kumlinge - Lappo - Torsholma und dann weiter von Åva nach Osnäs.
Södra Linjen: Långnäs auf Lumparland - Överö - Sottunga - Husö - Kyrkogårdsö - Kökar - Galtby auf Korpo / Korppoo.
Hier gibt es von Ostern bis September 2-4 Abfahrten täglich, im Winter 1-3.
Dazu kommt noch eine "Querlinie" (Tvärgående Linje) von Snäckö / Kumlinge über Sottunga nach Långnäs, welche deutlich seltener fährt und Nebenstrecken wie Svinö - Degerby sowie Lappo - Asterholma, welche ungefähr an den Takt der zwei großen Strecken gekoppelt ist.
Eine Besonderheit ist das Preissystem der Schärenfähren. Besucht man eine Schäreninsel mit dem Auto, so kostet die Abfahrt von einem Endhafen, z. B. Hummelvik nach Kumlinge 34.- € (2016), die Rückfahrt nach Hummelvik oder die Weiterfahrt nach Finnland aber nichts. Voraussetzung ist mindestens eine Übernachtung auf einer Schäreninsel. Das heißt, man kann in der Theorie unbegrenzt oft von einer zur anderen Schäreninsel fahren, solange man keinen Endhafen anfährt. Durchfahrten von Endhafen zu Endhafen in einem Stück sind nicht vorbuchbar und nur vor Ort möglich, wenn die Fähre nicht ausverkauft ist. Außerdem ist diese Variante deutlich teurer und kommt somit weniger in Frage. Fahrräder kosten max. 6.- €, Motorräder 21.- €, Wohnmobile (husbilar) ab 1,8m Höhe schon 105.- €!
Ålandstrafiken bietet ein praktisches Onlinebuchungssystem an, das man auch nutzen sollte. Speziell in den schwedischen und finnischen Sommerferien (Midsommar, um den 20. Juni bis Anfang August) sind die Fähren meist voll und man kann vor Ort nur auf "Abspringer" hoffen. Anders ausgedrückt: Die beschaulichen Inseln sind durch das begrenzte Fährenkontingent vor einer zu großen Touristenmasse geschützt.
Kleinere oder abgelegenere Inseln werden teils von kostenfreien Kabelfähren angefahren. Beispiele sind Vårdö - Simskäla, Snäckö - Seglinge, Lappo - Björkö, Åva - Jurmo und Lumparland - Ängö.
Im Hochsommer ( Ende Juni bis Anfang August ) gibt es auch zwei reine Fahrradfähren, Västra Simskäla zum festen Åland und Finnö - Skarpnåtö, welche schöne Rundtouren ermöglichen.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenAktivitäten
BearbeitenKüche
BearbeitenDie Küche von Åland ist stark durch die schwedische und finnische Küche geprägt, demzufolge ist vieles von dort auch auf den Inseln anzutreffen. Man bezeichnet die Ålands Pannkakan (finnisch Ahvenanmaan pannukakku, deutsch Ålander Pfannkuchen) als Nationalgericht. Das ist ein Backwerk aus Milchreis und Grießbrei mit viel Kardamom, das man mit Pflaumensauce und Schlagsahne serviert.
Nachtleben
BearbeitenDas Nachtleben beschränkt sich auf die Stadt Mariehamn und Eckerö. Das Angebot kann euphemistisch als übersichtlich bezeichnet werden.
Sicherheit
BearbeitenAufgrund der Insellage ist das Leben auf den Ålandinseln überdurchschnittlich sicher. Die Polizeipräsenz beschränkt sich auf die Hauptinsel, ist aber auch dort kaum spürbar. So ist es möglich und wahrscheinlich, dass man bei einem mehrwöchigen Aufenthalt auf den Inseln keinen Polizist zu Gesicht bekommt. In den Schärengemeinden werden bei Bedarf polizeiliche Aufgaben von der Küstenwache, einem Fährenkapitän oder dem Postboten wahrgenommen. Kriminalität ist quasi nicht existent. Es gibt keine sonst überall übliche Benachteiligung von Touristen wie überhöhte Taxipreise, Taschendiebstahl usw.
Verkehrskontrollen finden kaum statt, es fahren ohnehin alle sehr gemütlich, rücksichtsvoll und vorsichtig. In ländlichen Gebieten ist es auch heute noch gebräuchlich, dass Häuser auch bei längerer Abwesenheit nicht abgeschlossen werden. Hat man ein Mökki gebucht, ist es nicht unüblich, dass es einfach offen steht, keine Schlüssel existieren und somit auch niemand zur "Schlüsselübergabe" kommt. Autos müssen nicht abgeschlossen werden, man lässt oft den Zündschlüssel stecken.
Åland ist eine demilitarisierte Zone, was bedeutet, dass die Anwesenheit von Soldaten nicht gestattet ist.
Klima
BearbeitenAusflüge
BearbeitenLiteratur
BearbeitenAktoprak, Claus; Schären Segeln: eine Auszeit unter Segeln: von Kiel nach Kökar und zurück; München 2015 (millemari)