Wettin ist ein Ortsteil der Stadt Wettin-Löbejün im nördlichen Saalekreis in Sachsen-Anhalt am rechten Ufer der Saale. In diesem Stadtteil leben ca. 2.400 Einwohner. Nach diesem Ortsteil ist das deutsches Uradelsgeschlecht, das Haus Wettin, benannt, das hier ihre Stammburg besaß.

Burg Wettin am Saaleufer
Wettin
BundeslandSachsen-Anhalt
Einwohnerzahl2.355 (2009)
Höhe91 m
Lagekarte von Sachsen-Anhalt
Lagekarte von Sachsen-Anhalt
Wettin

Hintergrund Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Wettin liegt ca. 15 Kilometer nördlich der Stadt Halle (Saale) im Norden des Saalekreises. Fast der gesamte Ort liegt auf dem rechten Ufer der Saale, nur der Ortsteil Zaschwitz liegt auf dem linken Ufer.

Mücheln befindet sich knapp 2 km südöstlich von Wettin, Zaschwitz etwa 1,5 km südlich von Wettin auf dem westlichen (linken) Saaleufer.

Geschichte der Ortschaft Bearbeiten

Seit dem 6. Jahrhundert siedelten Sorben im Gebiet des heutigen Ortsteils Wettin und errichteten eine Fluchtburg zur Verteidigung gegen die Franken. Als Vitin Civitas wurde Wettin erstmals 961 in einer Schenkungsurkunde Ottos I. an das Magdeburger Moritzkloster erwähnt.[1]

Beim großen Stadtbrand 1660 wurde die Stadt weitgehend zerstört. Die meisten Häuser wurden erst danach errichtet. Frühere Bauten gibt es nur noch in der Brauhausgasse und der Großen Kirchstraße. Seit 1680 war die Stadt Teil des Herzogtums Magdeburg.

Seit dem 1. Januar 2012 ist Wettin Teil der Stadt Wettin-Löbejün. Zuvor waren bereits Dößel-Dobis, Mücheln, Schachtberg und Zaschwitz nach Wettin eingemeindet worden.

Geschichte des Hauses Wettin Bearbeiten

Wettin ist der Stammsitz des Hauses Wettin, das zahlreiche Markgrafen, Kurfürsten und Könige in Bayern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in Polen hervorbrachte. Die noch heute amtierenden Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland und König Albert II. von Belgien entstammen der ernestinischen Linie der Wettiner.

Anreise Bearbeiten

Mit der Bahn Bearbeiten

Wettin besitzt keinen eigenen Bahnanschluss. Die Bahnlinie Halle - Könnern (-Bernburg bzw. Goslar) verläuft östlich des Stadtgebietes. Nächstgelegene Bahnhöfe befindet sich in Domnitz bzw. in Nauendorf, jeweils ca. 8 km entfernt. Nächster Fernverkehrshalt ist Halle (Saale).

Mit dem Bus Bearbeiten

Wettin wird über eine Buslinien des Omnibusbetriebs Saalekreis bedient. So verkehrt die Buslinie 302 wochentags stündlich, am Wochenende zweistündlich von Halle (Saale), Zentraler Omnibusbahnhof, über Morl und Gimritz nach Wettin, Saalestraße. In den Abendstunden wird ein Rufbus, Tel. (0)345 555 22 10 (Mo–Sa 6:00–18:00), betrieben. Bushaltestellen gibt es z. B. in der 1 Saalestraße und in Mücheln in der 2 Lettewitzer Straße.

Auf der Straße Bearbeiten

Wettin ist zum einen über die Landesstraßen K 2125 und L 156 von der 3 L 50 (ehemals B6) oder der A14 und aus erreichbar. Man erreicht die Stadt im Nordosten über Neutz und die Neutzer Straße. Man kann von der 4 L 50 auch weiter südlich auf die L 161 abzweigen. Über Lettewitz und Mücheln gelangt man zur Saalestraße im Süden der Stadt. Geeignete Autobahn-Ausfahrten sind 5 Löbejün (Ausfahrt 13, auf L 137) und 6 Trotha (Ausfahrt 15, auf L50).

Bei Wettin kann man die Saale mit der hiesigen Auto- und Personenfähre (7 Südufer (51° 34′ 52″ N 11° 48′ 45″ O), 8 Nordufer (51° 34′ 54″ N 11° 48′ 45″ O)) zwischen L156 und L161 montags bis samstags von 05:00 Uhr bis 22:00 Uhr und sonn- und feiertags von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr überqueren.

Im Bereich der Fähre an der Saalestraße gibt es einen Parkplatz. Weitere Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Marktplatz.

Mücheln erreicht man von Wettin in südöstlicher Richtung auf der L 151, Zaschwitz in südlicher Richtung über die Saalefähre auf der L 156.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Wettin kann mit Fahrgastschiffen der Reederei Riedel jährlich in der Zeit vom 30. April bis 30. September erreicht werden. Ein Ausflug von der halleschen Burg Giebichenstein dauert ca. sechs Stunden.

Mit dem Fahrrad Bearbeiten

Wettin befindet sich am Saaleradweg. Auf dem Parkplatz im Bereich der Fähre gebit es eine E-Bike-Ladestation.

Ferienstraßen Bearbeiten

Wettin ist Zentrum von fünf Routen an der Fürstenstraße der Wettiner und befindet sich am Lutherweg Sachsen-Anhalt.

Mobilität Bearbeiten

 
Karte von Wettin

Teile der Stadt befinden sich auf Porphyrfelsen. Die Stadt lässt sich fußläufig ergründen, jedoch gibt es Anstiege, einzelne Straßen sind mit Kopfsteinpflaster ausgelegt, und die Fußwege sind zum Teil sehr eng.

Straßen und Gassen insbesondere in der Altstadt sind nur Einbahnstraßen.

Kostenlose Parkplätze gibt es 9 westlich neben der Saalefähre und einige wenige auch auf dem Markt und auf dem Nikolai-Kirchplatz. Die Parkdauer auf den letzten beiden Parkplätzen ist auf eine halbe Stunde beschränkt.

An der Nordseite des Parkplatzes an der Saalefähre gibt es eine Ladesäule für E-Bikes. Ständer für Fahrräder gibt es fast nicht.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Wettin Bearbeiten

Denkmäler der Wettiner Bearbeiten

  • 2 Burg Wettin, Burgstr., 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin . Der heute weithin sichtbare Teil war die einstige Unter- und Mittelburg, die 1 Oberburg befindet sich etwa 350 Meter nordwestlich der Unterburg, südlich des Rathauses. In der Burg ist heute ein Gymnasium untergebracht. Besichtigungsmöglichkeiten mit Führungen können in der Wettin-Information erfragt und vereinbart werden.
In der Unterburg befinden sich neben dem einstigen Offizierscasino, das heute als Burgcafé genutzt wird, der Aula des Gymnasium noch der Rittersaal, der vom Gymnasium als Musikraum genutzt wird, das (heutige) Luisenzimmer und der sog. Winckelturm mit Wandmalereien im zweiten Obergeschoss. Im Süden des Hofs erkennt man das Ehewappen von Caspar Aus dem Winckel (1521–1602, linker Wappenteil) und Anna von Trotha aus dem Jahr 1568.
Die Mittelburg wurde in den 2020er-Jahren vollständig umgebaut. Von der einstigen Bebauung ist nur noch die westliche Außenmauer der Burg erhalten. In die neuen Räumlichkeiten sollen zukünftig die Schulverwaltung und die Stadtbibliothek einziehen.
Die Gebäude der Oberburg, seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts als Burgamt dienend, werden heute als Schulinternat genutzt. Zugänglich ist von der Mittelburg aus nur der Innenhof der Oberburg. Am Eingang zum Internat befindet sich ein Ehewappen von Otto Christoff Aus dem Winckel (1665–1738) und Christiana Luccia von Gladebeck (1671–1723) aus dem Jahr 1700 und an der östlichen Außenseite der Oberburg am Erker ein weiteres.
  • 3 Fürstenzug der Wettiner, Saalestraße, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin (Westseite der Straße). Auf dem 2008 angebrachten 102 Meter langen Porzellanwandbild sind 35 berittene Fürsten aus dem Hause Wettin und weitere etwa 60 Personen dargestellt. Das Wandbild ist eine verkleinerte Kopie des Dresdner Fürstenzugs von Wilhelm Walther (1826–1913). Alle Fürsten sind namentlich ausgewiesen: Konrad der Große (1127–1156), Otto der Reiche (1156–1190), Albrecht der Stolze (1190–1195), Dietrich der Bedrängte (1195–1221), Heinrich der Erlauchte (1221–1288), Albrecht der Entartete (1288–1307), Friedrich der Gebissene (1307–1324), Friedrich der Ernsthafte (1324–1349), Friedrich der Strenge (1349–1381), Friedrich der Streitbare (1381–1428), Ernst (1464–1486), Friedrich der Sanftmütige (1428–1464), Albrecht der Beherzte (1486–1500), Friedrich der Weise (1486–1525), Johann der Beständige (1525–1532), Johann Friedrich der Großmütige (1532–1547), Georg der Bärtige (1500–1539), Heinrich der Fromme (1539–1541), Moritz (1547–1553), August (1553–1586), Christian I. (1586–1591), Christian II. (1591–1611), Johann Georg I. (1611–1656), Johann Georg II. (1656–1680), Johann Georg III. (1680–1691), Johann Georg IV. (1691–1694), August II. (August der Starke, 1694–1733), August III. (1733–1763), Friedrich Christian (1763), Friedrich August der Gerechte (1763–1827), Anton der Gütige (1827–1836), Friedrich August II. (1836–1854), Johann (1854–1873), Albert (1873–1902) und Georg (1902–1904).

Kirchen Bearbeiten

 
Nikolai-Kirche
  • 1 Ev. St. Nikolai-Kirche, Nikolai-Kirchplatz, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin. E-Mail: . Die im 12. Jahrhundert unter den Wettiner Grafen errichtete romanische Kirche ist die größte und älteste Wettins und liegt an der höchsten Stelle der Stadt. Ihr Schutzpatron ist der hl. Nikolaus von Myra. 1290 weihte der Magdeburger Erzbischof Erich von Brandenburg (1245–1295) einen Altar zu Ehren des hl. Nikolaus, des hl. Kreuzes, der Jungfrau Maria und anderer Heiliger der Kirche ein. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut: der Kirchturm, noch weitgehend romanisch, wurde 1589 aufgestockt und verfügt über zwei Glocken (1,20 m Durchmesser (14. Jahrhundert), 1,47 m Durchmesser (gegossen 1840 von Joh. Heinrich Ulrich in Laucha). Das Kirchenschiff wurde 1609 bis 1615 neu und verbreitert gebaut. Das Gebäude besteht aus Feldsteinmauerwerk mit einem schiefergedeckten Satteldach. Der Kircheninnenraum ist verputzt und mit einer Flachdecke versehen. Der Eingang zur Kirche befindet sich auf der Südseite. Seit 1990 wurde die Kirche schrittweise saniert und erhielt eine bewegliche Trennwand, weil nur der Chor im Winter beheizbar ist. Das Kirchenschiff wird auch für Kunstausstellungen, häufig von Kunstschülern des Burg-Gymnasiums Wettin, genutzt.
Im Chor (Altarraum) mit rechteckigem Grundriss befinden sich an der linken Wand eine eine Skulptur des Mose mit den Gesetzestafeln aus dem Jahr 1611, die einst die Kanzel, die vom Bürgermeister Liborius Schmidt gestiftet und im 19. Jahrhundert noch vorhanden war,[2] auf dem Kopf trug. Die Skulptur ist heute erhöht angebracht, und man erkennt zu ihrer rechten noch die Abdrücke der Stufen zur Kanzel. Rechts daneben befindet sich der Barockaltaraufsatz aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der Anfang des 20. Jahrhunderts von der Ostwand an diese Wand versetzt wurde. Auf dem Altar sind von oben nach unten Gott der Vater, Christi Auferstehung, drei Lebensstationen Christi (Geburt, Kreuzigung, Beschneidung im Tempel) und das letzte Abendmahl dargestellt. Vor der Ostwand befinden sich der Altar und das spätgotische Holzkruzifix vom Ende des 15. Jahrhunderts. Eine um 1430 entstandene Schnitzfigur der Maria mit ihrem Kinde befindet sich heute in der St. Albert-Kirche in Leipzig-Wahren.
Im Norden der Ostwand und im Osten der Südwand wurden Reste gotischer Wandmalereien, die wohl aus dem 13. Jahrhundert stammen, freigelegt und konserviert. Inhalte der Darstellungen sind bisher nicht abschließend geklärt. Der Gurtbogen zwischen Chor und Schiff wurde 1902 eingefügt und mit Weinranken dekoriert. Die neuen Chorfenster für die gotischen Spitzbogenfenster wurden in den Jahren 2003–2007 von Schülern des Burggymnasiums unter Anleitung der Glasgestalterin Marita Voigt entworfen und thematisieren die biblische Schöpfung.
Im Kirchenschiff befinden sich an der Südwand das Fürstengestühl, Teile davon heute unter der Empore, aus dem späten 16. Jahrhundert. Über dem Taufbecken mit moderner Taufschale wurde der Taufengel „Himmelskörper“ aus genähtem feinmaschigen Drahtgeflecht aufgehängt. Taufengel und -schale wurden in den 2000er-Jahren von Thomas Leu (*1964) gestaltet. An der Nordwand befindet sich ein Epitaph (Grabstein) eines Ritters (um 1500). Im Westen wurde in den 2000er-Jahren eine Empore eingefügt, auf der 2013 eine Orgel aufgestellt wurde, die ursprünglich 1860 vom Bremer Orgelbauer Focke für die St. Johannes-Kirche in Bremen-Oberneuland gebaut und 1938 durch den Orgelbauer G. F. Steinmeyer erweitert wurde. Die Orgel verfügt über 3 Manuale, 23 Register und 1.645 Orgelpfeifen.
An der südlichen Außenseite des Chores befindet sich eine Gedenktafel für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs, die später um eine Inschrift für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erweitert wurde. Links daneben, an der südöstlichen Außenseite des Kirchenschiffs und dem angrenzenden Strebepfeiler, befindet sich eine Gedenktafel für Johann Ernst Glück (1654–1705), der als Pfarrer im Livland und in Moskau wirkte und von dem die erste Bibelübersetzung ins Lettische stammt. Am oberen Ende eines weiteren Strebepfeilers auf der Kirchsüdseite in der Nähe zum Turm wurde eine historische Gedenktafel angebracht. Auf dem Giebel der östlichen Außenwand des Chores befindet sich ein dekoriertes Kreuz.
Gottesdienste finden an einzelnen Sonntagen meist um 9:30 Uhr statt.
  • 2 Kirche St. Petrus, Burgstraße 19, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Die katholische Kirche wurde 1955 in einer früheren Seifenfabrik untergebracht. Die hl. Messe findet sonntags 9:00 Uhr statt.

Profanbauten Bearbeiten

 
Marktplatz mit Wettiner
  • 4 Rathaus, Burgstr. 1, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin . Das Rathaus wurde um 1660/1662, also nach dem Brand, an der Stelle des Vorgängerbaus errichtet. Um 1850 erhielt es ein zusätzliches drittes Geschoss. An der Fassade befindet sich ein Turm mit welscher Haube. Im Rathaus sind auch die Wettin-Information und eine Bibliothek untergebracht.
  • In der Innenstadt befinden sich mehrere Fachwerkbauten, darunter auch das Rathaus. Die ältesten Gebäude befinden sich in der Brauhausgasse und der Großen Kirchstraße. Eine Besichtigung ist nur von außen möglich.
    • 5 Wettiner Hof, Marktplatz 1, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin . Denkmalgeschützter historischer Gasthof, ehemals „Preußischer Hof“, in einem Fachwerkhaus aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er verfügt über eine Bohlenstube. Die Gaststätte ist seit 2015 geschlossen.
    • 6 Marktplatz 2 (Café Werner). Fachwerkhaus.
    • 7 Marktplatz 4 (Antikgewölbe; Ecke Marktplatz, Brauhausgasse). Giebelständiges Renaissancewohnhaus.
    • 8 Marktplatz 5. 1732 errichtetes Haus mit Portal.
    • 9 Brauhausgasse 2. Der vermutlich älteste Fachwerkbau der Stadt geht auf das Jahr 1550 zurück, wurde 1809 verändert und Anfang des 21. Jahrhunderts liebevoll von den Eigentümern restauriert. Im Süden des Hauses befindet sich die zugehörige Tordurchfahrt aus Bruchsteinmauerwerk.
    • 10 Brauhausgasse 4/5. Der zweigeschossige, etwa zehn Meter lange Ackerbürgerhof stammt aus dem 16. Jahrhundert, bestand anfänglich aus zwei Einzelgebäuden. Das Gebäude wurde 1730–1733 vom Apotheker Georg Rudolf Schirmer umgebaut und erhielt Räume für eine Apotheke. Besondere Details sind das ursprüngliche Sitznischenportal im Hof und eine Stuckdecke aus der Mitte des 16. Jahrhunderts in der Apotheke. Aufgrund des baulichen Zustands ist eine Besichtigung von Hof und Innenräumen in der Regel nicht möglich.
    • 11 Große Kirchgasse 4. Fachwerkbau, der vermutlich am Ende des 16. Jahrhunderts errichtet wurde.
    • 12 Könnernsche Straße 5. Renaissancewohnhaus.
    • 13 Johannisstraße 11
  • 14 Postamt, Mühlgasse 14, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Um 1900 errichteter Ziegelbau.
  • 15 Stadtfriedhof, Könnernsche Straße, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Auf dem Friedhof befinden sich historische Grabsteine und -platten.
  • 16 Bismarckturm. Tel.: (0)34607 2 03 20 (Wettin-Information) . Der 21,5 Meter hohe Turm auf dem Salderberg, einem bewaldeten Porphyrhügel, wurde am 4. Juni 1905 eingeweiht und ist der höchste Aussichtspunkt im Saalekreis. Die Entwürfe stammen von den Architekten Theodor Hülsner und Albin Conrad. Geöffnet: Eine grünweiße Fahne zeigt die Öffnung des Turms an: April bis Anfang Oktober, Sa–So 13:00–17:00.
  • 17 Pögritzmühle, Mühlweg, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin . Einmal im Jahr zum Mühlentag am Pfingstmontag geöffnet. In der Mühle wird an diesem Tag eine Kunstausstellung im Speichergebäude geboten.

Eine vollständige Liste aller Kulturdenkmäler ist in der deutschen Wikipedia enthalten.

Museen Bearbeiten

  • Es ist geplant, das derzeit geschlossene Heimatmuseum zukünftig im Rathaus einzurichten.
  • Bogenmuseum, Johannisstr. 11, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: (0)34607 34 22 64. Privates Museum von Hendrik Wiethase. Es empfiehlt sich, sich kurz vor dem Besuch telefonisch anzukündigen. Geöffnet: täglich 9:00–17:00.

Mücheln Bearbeiten

 
Templerkapelle in Mücheln
  • 3 Templerkapelle (Kapelle Unser Lieben Frauen) . Die im hochgotischen Stil errichtete Kapelle wurde um 1270/1280 als Teil des Hofs der Grafen von Wettin errichtet. Die Kapelle wurde von Graf Dietrich I. oder II. von Brehna um 1240 an die Templer übergeben, die sie bis zur Aufhebung des Ordens 1312 nutzten. Sie ist eine der wenigen noch erhaltenen Kapellen des Templer-Ordens in Deutschland und in Mitteleuropa. Geöffnet: täglich 9:00–19:00 (Apr.–Sep.), 10:30-16:00 (Okt.–Mär.).
Tempelritter Arnulf, dargestellt von Michael Rauchfuß, ((0)176 44 55 04 41, Email: michael.rauchfuss@web.de) führt ganzjährig buchbare Erlebnisführungen durch.
  • 18 Hof der Grafen von Wettin. Vom einstigen Hof ist neben dem heutigen Eingang nur die südöstliche Eckbastion erhalten. Die heutige Gestalt des Gutshauses stammt aus 18. Jahrhundert.
  • 4 Dorfkirche St. Marien. Die Kirche wurde 1780 errichtet.

Zaschwitz Bearbeiten

  • 5 Ev. Kirche in Zaschwitz . Die heute nicht mehr genutzte, auf der Nord- und Westseite stark zugewachsene Kirche unbekannten Patronats stammt wohl aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen schlichten Bau mit Giebeldach und Rundbogenfenstern. Die Kirche besaß niemals einen Turm. Der einstige Dachreiter wurde wegen Baufälligkeit entfernt. Der Eingang zur Kirche befindet sich auf der Südseite. In der Kirche befindet sich ein Kanzelaltar aus der Zeit der Erbauung. Die lateinische Inschrift darüber ist aber nicht mehr lesbar. Auf dem angegliederten Friedhof sich mehrere barocke Grabsteine und ein Grab für drei Gefallene des Ersten Weltkriegs.

Aktivitäten Bearbeiten

Sport und Erholung Bearbeiten

  • Kutschfahrten.
  • Radfahren entlang des Saaleradwegs.
  • Wanderungen im Naturpark „Unteres Saaletal“. In der Nähe der Stadt verlaufen der Geopfad Wettin und der Naturlehrpfad Porphyrlandschaft Wettin/Gimritz. Faltblätter mit Informationen und dem Streckenverlauf gibt es z. B. in der Wettin-Information.
    • Der 9 km lange Rundweg Geopfad Wettin beginnt an der Jagdhütte und verläuft im Nordwesten Wettins auf Feldwegen. An zehn Stellen erläutern Tafeln die Hintergründe der geologischen Strukturen und der Hinterlassenschaften des Steinkohle-, Kupferschiefer- und Kalisalz-Bergbaus.
    • Der 2,5 km lange Rundweg Naturlehrpfad Porphyrlandschaft Wettin/Gimritz verläuft im Osten von Mücheln und beginnt am Parkplatz vor der Gutsanlage der Templerkapelle. Neun Schautafeln erläutern Geologie, Böden und Landschaftsgeschichte sowie Tier- und Pflanzenwelt.
    • Das Flächennaturdenkmal „Weiße Wand“ am nordwestlichen Ortsrand von Dobis stellt einen Hanganschnitt mit der für diese Gegend typischen Gesteinsfolge von Rotliegendem und Zechstein dar.
  • Die Männermannschaft des Fußballclubs Wettiner SV 1920 spielt in der Kreisliga.

Kultur Bearbeiten

  • Mühlenfest, alljährlich im Mai am Pfingstmontag in der Pögritzmühle. Mit Schauvorführungen und Galerie.
  • Konzertreihe „Templersommer“ im Juni bis September, üblicherweise in der Templerkapelle, in Corona-Zeiten in der Stadtkirche St. Nikolai. Die Konzerte finden sonntags ab 15:30 Uhr statt. Informationen und Programm sind auf www.kulturvereinwettin.de zu finden.
  • Das Burgfest Wettin im Oktober zu den Füßen der Wettiner Burg ist ein Volksfest mit Musik, Ritterkämpfen, Schiffsfahrten, Mitmachzirkus und anderem.

Einkaufen Bearbeiten

Lebensmittel Bearbeiten

  • 1 Backshop Burgeck, Burgstraße 21, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Mobil: (0)162 241 47 84. Geöffnet: Mo–Fr 6:00–13:00, 14:00–16:00, Sa 6:30–10:00, So 7:00–10:00.
  • 2 Erge’s Spätshop, Mühlgasse 30, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 2 10 38. Geöffnet: Mo–Fr 9:00–19:00, Sa 9:00–18:00, So 9:00–11:00.
  • 3 Netto Marken-Discount, Saalestraße 14a, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin (zwischen Wettin und Mücheln). Supermarkt. Geöffnet: Mo–Sa 7:00–20:00.

Küche Bearbeiten

  • 1 Burgcafé und Restaurant, Burgstr. 5, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 2 02 65, Fax: +49 (0)34607 3 44 78, E-Mail: Das Restaurant befindet sich im einstigen Offizierscasino der Wettiner Unterburg. Durch die Fenster des Burgcafés kann man einen Blick auf den Hof der Unterburg werfen. Geöffnet: Di–So 12:00-20:00.
  • Café Werner, Markt 2, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 3 41 76. Geöffnet: Mo, Di, Do 12:00–22:00, Fr 17:00–22:00, Sa 12:00–22:00, So 12:00–18:00.
  • 2 Jagdhütte Wettin, Könnernsche Str. 35, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin (östlich vom Bismarckturm). Tel.: +49 (0)34607 204 81, E-Mail: . Merkmal: Wild. Geöffnet: Mi–Fr 11:00–14:00, 17:00–22:00, Sa 11:00–23:00, So 11:00–22:00.
  • 3 Meyer’s Stuben und Alt Wettin, Lange Reihe 42, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 3 47 71, Mobil: (0)173 476 53 14. Geöffnet: Mi–Fr 15:00–22:00, Sa–So 11:00–23:00; Mo–Di auf Anfrage.
  • 4 Silvano’s kleiner Imbiss, Saalestraße 1, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin (östlich neben der Fähre). Tel.: +49 (0)34607 2 10 43. Geöffnet: Mo 10:00–22:00, Di–Fr 9:00–22:00, Sa–So 8:00–22:00.
  • 5 Sportlerheim Wettin, Neue Schulstr. 6, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 2 04 24. Geöffnet: nur bei Fußballspielen.

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Pensionen Bearbeiten

Im Wettin gibt es mehrere Pensionen:

  • Café Werner, Markt 2, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 3 41 76, E-Mail: Merkmal: Pension. Preis: DZ/ÜF ab 60,00 €, 3-Bettzimmer/ÜF 75,00 €, 3-Bettzimmer/ÜF 90,00 €.
  • 1 Christa Merker, Saalestr. 4, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 2 07 10. Ein Gästezimmer. Mit Fahrradverleih für Gäste. Gute Kenntnisse über Wettin. Merkmal: Pension. Preis: EZ/ÜF 27,00 €, DZ/ÜF 50,00 €.
  • 2 Elke Beyer, Löbnitzmark 52, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 2 02 29. Merkmal: Pension. Preis: EZ/ÜF ab 25,00 €, eine Nacht 30,00 €, DZ/ÜF 50,00 €.
  • 3 Familie von Rauchhaupt, Lange Reihe 42, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 35 89 69, Mobil: (0)175 713 74 23. Ferienwohnung. Preis: 45,00 € (erste Nacht), 40,00 € (ab 2. Nacht).
  • 4 Hubertus Furgber, Lange Reihe 8, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 2 09 70, Mobil: (0)176 34 56 29 42, E-Mail: Merkmal: Pension. Preis: EZ/ÜF ab 30,00 €, DZ/ÜF ab 50,00 €.
  • 5 Jane Meye, Am Petersbrunnen 2, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Mobil: (0)172 516 58 88. 3-Raum-Nichtraucer-Ferienwohnung für bis zu 6 Personen. Preis: ab 25,00 € pro Person.
  • 6 Meyer’s Stuben, Lange Reihe 36, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: +49 (0)34607 2 05 28, (0)34607 3 47 71, Mobil: +49 (0)173 476 53 14, E-Mail: Merkmal: Pension. Preis: EZ/ÜF 45,00 €, EZ/Ü 40,00 €, DF/ÜF ab 60,00 €, Ferienwohnung ab 65,00 €.
  • 7 Radlerpension Günther Hofflin, Lange Reihe 22, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Mobil: (0)172 987 60 38, E-Mail: Gebäude mit Innenhof und Gemeinschaftsküche. Möglichkeit zum Trocknen der Kleidung, Lademöglichkeit für E-Bikes, Ersatzteile und Luftpumpe vorhanden. Mit Fahrrad und Kajakverleih. Kooperation mit dem Geschäft Fahrrad Focken in Halle (Saale), Große Steinstraße 11. Merkmal: Pension. Preis: EZ 54,00 €, DZ 63,00 € (jeweils ohne Frühstück).

Hostel Bearbeiten

Weitere Unterkünfte gibt es in Brachwitz, Dobis, Rothenburg (Saale), Salzatal und in Könnern.

Lernen Bearbeiten

Gesundheit Bearbeiten

  • 1 Wegel-Apotheke, Marktplatz 4, 06193 Wettin-Löbejün, OT Wettin. Tel.: (0)34607 2 03 10. Geöffnet: Mo–Fr 8:00–18:00.

Praktische Hinweise Bearbeiten

  • 1 Wettin-Information, Burgstraße 1, 06198 Wettin-Löbejün, OT Wettin (im Rathaus). Tel.: +49 (0)34607 2 03 20, Fax: +49 (0)34607 21864, E-Mail: Einschließlich der Burgbücherei. Geöffnet: Mo–Di 12:00–17:00, Do 12:00–18:00, Fr 11:00–15:00.

Ausflüge Bearbeiten

  • Petersberg (14 km östlich) – 250 m hoher Petersberg mit Stiftskirche, Grablege der Wettiner.
  • Landsberg (26 km ostsüdöstlich) – mit Doppelkapelle St. Crucis.

Literatur Bearbeiten

  • Schönermark, Gustav: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Halle und des Saalkreises. Halle (Saale): Hendel, 1886, S. 593–600. Seitenidentischer Nachdruck unter dem Titel „Die Kunstdenkmale der Stadt Halle und des Saalkreises“, fliegenkopf verlag, 1997, ISBN 978-3-910147-81-2.
  • Schultze-Galléra, Siegmar von: Wanderungen durch den Saalkreis : geschichtliche und kulturhistorische Darstellungen und Forschungen; Bd. 2. Halle (Saale): Nietschmann, 1914, S. 229–277. Nachdruck Halle : fliegenkopf verl., 2006, ISBN 978-3-930195-82-4.
  • In der Tourist-Information sind Broschüren zu Wettin und seiner Umgebung erwerbbar.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bierbach, Arthur: Urkundenbuch der Stadt Halle, ihrer Stifter und Klöster ; Teil 1: (806 - 1300). Magdeburg: Selbstverl. der Historischen Kommission, 1930, Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt ; 5.
  2. Schönermark, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler, a. a. O., S. 595 f.
 
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