Wasserwandern auf dem Allier

Kanu- und Bootssport auf dem Allier, Frankreich
auf dem Allier (nach Billy)

Der Allier ist mit 410 km Länge der größte Nebenfluss der Loire und ist einer der wenigen noch praktisch unverbauten Flüsse in Frankreich. Er entspringt im Département Lozère und durchfließt bis zur Mündung in die Loire etwas flussabwärts von Nevers die Auvergne. Nach einer Wildflussstrecke bietet er von Km 48 - 102 unterschiedlich schweres Wildwasser, auf den letzten 250 km ab Km 155 ist er als Wildwasser I - Zahmwasser als Wanderfluss mit einiger Vorsicht gut fahrbar.

Hintergrund

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Allier, Karte

Der Allier ist einer der letzten und wohl schönsten naturbelassenen Flüsse in Frankreich und durchfliesst als Seitenfluss der Loire die Auvergne von Süden nach Norden. In seinem Bett bildet er zahllose Mäandern, die Kiesbänke und Steilufer bilden Lebensraum für eine reichhaltige Vogelfauna - zu deren Schutz im Unterlauf Schutzreservate eingerichtet wurde.

Zunächst beginnt der Allier als im Frühjahr fahrbarer Wildfluss, wird bei der Durchquerung der bergigen Landschaft der südlichen Auvergne zum anspruchsvollen Wildwasserfluss, gelangt dann ab Brioude (Km 150) in die lieblicheren Landschaften der Mittelauvergne und tritt nach der Passage von Vichy in die Ebene des Bourbonnais mit weiten Auenwaldflächen, Kiesbänken und Weidegebieten ein, gelegentlich sind in Ferne ("Loire"-)Schlösser sichtbar.

Der Allier wurde im Gegensatz zur Loire nie zur Handels- oder Personenschifffahrt genutzt, nur ganz vereinzelt begegnen einem Motorboote von Fischern. Aufgrund der nicht ganz einfachen Logistik der Fahrzeugrückholung und der geringen Dichte von Campingplätzen wird der Allier bisher nur wenig befahren. Auch im Sommer begegnen einem nur vereinzelte Boote, aus Gründen des Umweltschutzes wird der Kanutourismus vom Département Allier auch nicht explizit gefördert. Dass der sanfte Tourismus, die Befahrung des Flusses durch umweltbewusste Kanuten, welche auch nach "wildem Zelten" keine sichtbaren Rückstände und Abfälle hinterlassen, eine Bereicherung des Fremdenverkehrs in der von Gästen nur wenig besuchten Auvergne bedeuten würde, wird von den Tourismusverantwortlichen in der Region bisher offenbar nicht als solche erkannt. Zumindest fehlt für Kanufahrer praktisch jegliche Erleichterung beim Umtragen von Hindernissen, im Gegensatz zum in den vergangenen Jahren sehr aktiv geförderten Fahrradtourismus, für den zahlreiche Radwege eingerichtet wurden.

Nach höherem Wasserstand im Frühjahr, ist der Allier dank Wasserabgabe mehrerer Wasserkraftwerke im Oberlauf meist ab Km 48 fahrbar, die Befahrbarkeit der Wildwasserstrecke Km 83-93 hängt von der Wasserabgabe des Kraftwerks Poutès ab.
Im Unterlauf kann es in heißen trockenen Sommern mit dem Wasserstand etwas knapp werden, die optimale Linie mit ausreichender Strömung muss dann sorgfältiger gewählt werden und die Befahrung eines wasserarmen Nebenarms kann mit Treideln des Boots im knöcheltiefen Wasser enden. Nach einem heftigen Sommergewitter kann der Wasserstand in Kürze wieder auf gut fahrbare Höhen ansteigen.

Das Wasser ist außer im Bereich der Städte wenig verschmutzt, es ist allerdings praktisch immer von bräunlich - mooriger Färbung, nach Regenfällen olivbraun - trübe, so dass der Flussgrund und auch die Tiefe dann oft nicht erkennbar ist.

Vorbereitung

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auf dem Allier (nach Billy)

Bootsmaterial:

  • Abschnitt Unterlauf ab Vichy: Die Strecke kann mit Kajaks und auch mit Wanderkanadiern (Einer und Zweier) problemlos befahren werden. Aufgrund des moorigen Wassers sind Felsbrocken im Wasser oft nicht frühzeitig zu erkennen, was den Einsatz von Kunststoffbooten (Royalex) bevorzugen lässt. Auch mit Kevlarbooten und Faltkanadier ist eine Befahrung bei entsprechender Vorsicht möglich.
Gefahr droht im Unterlauf durch Baumleichen, welche teils unter dem Wasserspiegel liegen können und nur durch ein aus dem Wasser ragendes etwas wippendes Astende auf sich aufmerksam machen. Wenn man mit genügend Strömung auf einen entsprechend schräg liegenden Stamm auffährt, kann es zur Verletzung der Bootshaut von Faltbooten und zur Kenterung kommen, wenn das Boot durch die Strömung übergekippt wird. Da das Wasser im Allier meist so flach ist, dass man stehen kann, muss danach im besten Fall nur die Ausrüstung eingesammelt und getrocknet werden.

Ausrüstung: Die erforderliche Ausrüstung hinsichtlich Kleidung, Sicherheitsausrüstung, Proviant etc. ist in hohem Maße von den eigenen Ansprüchen wie auch von der Dauer der Tour abhängig. Im Interesse der eigenen Sicherheit ist das Tragen einer Schwimmweste / Schwimmhilfe auf dem Allier dringend empfohlen.

Für Tagestouren (Billy - Châtel-de-Neuvre, Châtel-de-Neuvre - Moulins, Moulins - Le-Veurdre, Le-Veurdre-Aprémont) kann im Mietboot mit wenig Proviant und Wasser, Badehose, Sonnenschutzmittel und Photokamera gestartet werden.
 
Biwakplatz am Allier - Unterlauf
Besonders reizvoll sind Mehrtagestouren, für welche die gesamte Ausrüstung mitgeführt werden muss. Dann braucht es ein Zelt (Mückenschutz), Schlafsack und Matten, Benzin- oder Gaskocher, Wasserkanister, evtl. Wasserfilter zur Wasseraufbereitung, Mückenschutzmittel resp. Räucherspiralen, Bekleidung, Sonnenschutz und Wasserschuhe - und rasch ist der Wanderkanadier voll beladen. Zumindest in Moulins kann beim Supermarkt in der Nähe des Wehrs bei der Brücke gut eingekauft werden, am besten werden Getränke und Verpflegung sonst für jeweils mehrere Tage mitgeführt; die Verpflegungsmöglichkeiten sind spärlich.
Ein eigener Bootswagen ist im Unterlauf vor allem beim Umsetzen am Wehr von Moulins ausgesprochen hilfreich. Wenn man das Boot zum Einkauf unbeaufsichtigt lassen muss, macht ein Vorhängeschloss und eine Kette / Stahlseil Sinn.

Wasserstand: Der Wasserstand kann auf Vigicrues für verschiedene Pegel Online abgefragt werden.

Übernachtung und Verpflegung: Verpflegungsmöglichkeiten in Flussnähe sind spärlich, Gaststätten gibt es in Châtel-de-Neuvre (nicht täglich geöffnet, Distanz zum Fluss), in Moulins (aber keine Zeltmöglichkeiten im Stadtgebiet), das Hotel la Chaumiere in Villeneuve-sur-Allier direkt am Fluss und in Le-Veurdre.

Campingplätze gibt es in Châtel-de-Neuvre (in Flussnähe) sowie in ziemlicher Distanz zum Fluss in Le-Veurdre, ansonsten muss in Flussnähe wild campiert werden, oder man weicht auf Tagestouren mit Rückholung durch den Bootsvermieter aus.
Im zentralen Moulins gibt es nach Schliessung des Campingplatzes nur noch einen Wohnmobilstellplatz, offenbar werden dort keine Zeltübernachtungen toleriert und zeltende Kanutouristen auch nachts gebüßt und weggewiesen.

Kanuverleih (Unterlauf)

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Mehrere Bootsvermietungen bieten Wanderkanadier und die entsprechenden Packtonnen zur Vermietung an, in der Regel werden gut geeignete "Old Town Kanadier" mit Stechpaddel angeboten.

  • Le Bureau des Guides de Loire et Allier, Kanuvermietung in Nevers (in der Nähe der Alliermündung), Yvan Doirieux organisiert auf Rückfrage nicht nur Alliertouren sondern auch Ferntouren (Weiterfahrt auf der Loire) mit entsprechender Bootsmiete und Rückholung.
  • Canoë en Terre d'Allier in Le-Veurdre, Kanuvermietung und Rückholung für Alliertouren und Weiterfahrt bis La-Charité-sur-Loire, auch begleitet.
  • Club de Canoë Kayak de Moulins in Moulins, Kanuvermietung und Rückholung für Alliertouren, allenfalls auch begleitet.

Anreise (Unterlauf): Abschnitt Vichy - Moulins - Alliermündung

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Die Versorgung des Departments Allier mit dem Öffentlichen Verkehr ist - gelinde gesagt - recht weitmaschig.

Am einfachsten reist man mit dem eigenen Fahrzeug an und organisiert die Bootsmiete und Rückholung mit einem der am Fluss aktiven Vermieter, diese gehen auch auf individuelle Wünsche für Mehrtagestouren ein.

Die Region Vichy - Moulins - Nevers ist ab der Schweiz und Süddeutschland am besten über Basel - A36 - Besançon - A6 - Chalon-sur-Saône - N80 / N70 / N79 (nicht mautpflichtig, teils doppelspurige Schnellstrasse, teils Landstrasse) innert 4 1/2 Stunden erreichbar (um 450 km).

Nevers - Moulins - Vichy sind durch eine Linie der SNCF verbunden, die Bahnhöfe liegen jeweils etwas abseits, der Fluss ist in 15 - 20 Min. zu Fuss erreichbar. Entlang des Allier führt eine Buslinie von Trans'Allier, allerdings verkehrt in der Ferienzeit nur ein Bus täglich über Châtel-de-Neuvre...

Empfehlenswert für Individualreisende, welche den Allier mit dem eigenen Boot befahren wollen, ist es, auf dem Camping "La Courtine" in Châtel-de-Neuvre Station zu machen. Der Platzinhaber Norbert Niem organisiert auf Voranmeldung die Rückholung mit dem eigenen Fahrzeug und unterstützt auch in der Tourplanung (Kontakt mit Bootsvermietern, wo nötig), das ganze in deutscher Muttersprache, was die Kommunikation doch erheblich erleichtert.

Verhaltensregeln auf dem Allier

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so sollte die Reise nicht enden...
  • kommerzielle Flusschiffahrt wird auf dem Allier nicht betrieben. Man begegnet am Tag höchstens einigen anderen Wanderbooten.
  • die Schwimmweste zu tragen, ist vor allem für ungeübte Schwimmer und im Bereich von Brücken und Wehren Pflicht! Kritisch sind diesbezüglich Vichy, das Wehr bei der Brücke von Moulins (mit Wanderbooten in der Regel nicht fahrbar, unbedingt linksufrig besichtigen) und die Wehre zwischen Aprémont und der Alliermündung (unbedingt besichtigen!).
  • zu achten ist vor allem im Unterlauf auf "Baumleichen". Die vom letzten Hochwasser mitgeschwemmten Bäume liegen teils knapp unter der Wasseroberfläche und machen nur durch ein in der Strömung wippendes kleines Astende auf sich aufmerksam. Beim Auffahren kann es dazu kommen, dass das Boot am glitschigen Baumstamm von der Strömung schräg aus dem Wasser gehoben und umgekippt wird.

Flussbeschreibung Allier (Unterlauf)

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Wasserwandern auf dem Allier

Vichy (Billy) - Châtel-de-Neuvre (42/25 km)

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Vichy: Barrage de l'Europe
 
Pont - Barrage de l'Europe
  • Km 290,1 - 1 Pont de l'Europe, Brücke der D6, eine Brücke mit einem 10 m hohen Wehr, welches den Allier zum Lac de Vichy mit der Ruder-Regattastrecke aufstaut, ist unfahrbar. Linksufrig ist eine Slalomstrecke zum Training von Renn-Kayakfahrern eingerichtet, allenfalls kann in diesem Gebiet umkarrt werden, die Strecken sind lang - eigener Bootswagen Pflicht.
  • Km 293 - 2 Brücke der D27, dreibogig
Linksseitig Ort Charmeil, rechts Industrievororte von Vichy.
  • Km 299,5 - 3 Brücke der D67, dahinter 4 Eisenbahnbrücke und Wehr, stark verblockt.
Wehr evtl. im 4. Joch von rechts (d. h. linksufrig) fahrbar, besichtigen! Alternativ linksufrig umtragen.
  • Km 304,5 - 5 Wehr kurz vor Strassenbrücke von Billy.
Allenfalls in Durchlass rechtsseitig fahrbar, besichtigen. Alternativ auf Schottersträsschen rechtsufrig umtragen.

Aufgrund der technischen Herausforderungen (Umtragen der Wehre) ist das Befahren des Abschnitts Vichy - Billy wohl nur zu empfehlen, wenn man die Fahrt bereits vor Vichy begonnen hat oder sich entschieden hat, in Vichy (mit seiner guten Eisenbahnanbindung) die Tour zu beginnen.

Billy (Allier)
 
Billy mit dem Château

Momentan beschränkt sich die detaillierte Flussbeschreibung auf den Abschnitt Billy - Alliermündung:

  • Km 304,7 - 6 Brücke D130 : Billy rechtsseitig: mittelalterlicher Ort mit dem 7 Château de Billy aus dem 13. Jhdt.
Einsetzmöglichkeit am rechten Ufer unterhalb des Wehrs, eine rechtsufrig von der D130 abgehende Schotterstrasse führt zu einer guten 1 Einwasserungsstelle  .


 
Kiesbank (nach Billy)

Die folgende Flussstrecke ist einsam und die Natur kaum durch menschliche Einflüsse beeinträchtigt, der Fluss führt oft in Schlaufen mit Kiesbänken an den Innenkurven.

Die Natur ist beeindruckend, Graureiher (oder Fischreiher) fliegen immer wieder von den Bäumen hoch, man sieht regelmäßig Seidenreiher mit schwarzem Schnabel und gelben "Pantoffeln", Uferschwalben, welche aus den Löchern im Sandboden an den Steilufern fliegen. Gelegentlich kann man in der Dämmerung Rehen begegnen oder Biber beobachten. An der Eisenbahnbrücke unterhalb von der Brücke von Chazeuil finden sich rechts in den hohen Uferwänden unzählige Nester der Bienenfresser. Und auf den Sand-und Kiesflächen, leider nur noch vereinzelt, die nunmehr geschützten Flußseeschwalben, französisch "sternes", weshalb der Aufenthalt dort von April bis Anfang August per Gesetz auf der Gesamtlänge von Loire und Allier verboten ist. Das Vogelschutzgebiet, angefangen mit dieser Eisenbahnbrücke, geht über 25 km und endet gegenüber Bresolles mit der 2. elektrischen Überlandleitung, nachdem man unter der RN79 herfuhr, an den 2 rot-weißen Strommasten.

  • Km 306,8: bei Aufzweigung in Seitenarme 8 Schwall durch Gesteinsbrocken
  • Km 317 - 1 Varennes-sur-Allier : Ortschaft mit Versorgungsmöglichkeiten und 2 Bahnhof (Linie Moulins - Vichy). Direkter Zugang vom Fluss aus mühsam, da das Flüsschen Valençon am rechten Ufer eine Strecke parallel verläuft und keine querenden Wege existieren. Am einfachsten wird Varennes von der flussabwärts liegenden Strassenbrücke der D46 erreicht, dann allerdings 4 km resp. 60 Min. Fußmarsch...
  • Km 318,4 - 9 Brücke D46 : nach der Brücke rechtsufrig Schotterstraße mit Zugang zum Straßenniveau
 
Eisenbahnbrücke
  • Km 322 - 3 Eisenbahnbrücke
Hier beginnt das Naturreservat Réserve Naturelle du Val d'Allier, auf dessen Gebiet absolutes Zelt- / Übernachtungsverbot, welches auch durchgesetzt wird. Übernachtung auf den nächsten 25 km nur auf den Campingplätzen von Châtel-de-Neuvre möglich.
  • Km 325,4 - 1 Sioule von links
  • Km 326,5 - 2 Monetay-sur-Allier liegt hoch über dem linken Ufer und einem Altarm, von hier schöne Aussicht auf den Allier, aber kein Flusszugang.


Châtel-de-Neuvre
 
Église Saint-Laurent hoch über dem Allier
  • Km 330,1 - 10 Brücke der D32 zwischen 11 Châtel-de-Neuvre links und dem etwas entfernter rechts liegenden la-Ferté-Hauterive (liegt knapp neben der N7).
Unmittelbar unterhalb der Brücke linksufrig eine geeignete 4 Einwasserungsstelle an einem Rastplatz, mit Höhenbegrenzungsschranke gegen Wohnmobile. Besitzer von VW-Bussen, o.ä. müssen die Boote die 50 m zum Fluss mit dem Bootswagen transportieren, vom rechten Ufer Einsetzen über steilen Fischerstieg mühsam.
Châtel-de-Neuvre selbst liegt auf einer Anhöhe 500 m vom Fluss entfernt, hier Bäckerei, Bar, kleiner Lebensmittelladen, Bistro, Tabakbüro, Postamt und Autoreparaturwerkstatt. Sehenswert ist die auf einer Kuppe den Allier überragende romanische 1 Église Saint-Laurent aus dem 11./12. Jhdt., guter Aussichtspunkt.
  • für deutschsprachige Paddler sehr empfehlenswerter Campingplatz (einfach, aber sauber, auf ökologischen Betrieb ausgerichtet), da der Inhaber Norbert Niem dank seiner deutschen Muttersprache und hervorragenden Flusskenntnissen schon zahllosen Paddlern Allierfahrten organisiert hat. Vor allem für alle Paddler, die mit dem Französischen nicht so "auf Du" stehen, empfiehlt es sich, über ihn eine Bootsmiete zu organisieren, zu sehr vernünftigem Preis bietet er auch Rückholungen mit eigenem Pkw auf der ganzen Allier- bzw Loirestrecke bis 300 km Entfernung an, da die knappen Verbindungen mit dem Öffentlichen Verkehr in den Sommerferien an Allier/Loire sonst die Rückholung des Fahrzeugs logistisch schwierig machen können. Vor geplanter Allier- und Loirebefahrung lohnt sich auch eine telephonische Rückfrage bzgl. des Pegelstandes des Allier und der Befahrbarkeit. Kann man aber auch auf Pegelstand Châtel-de-Neuvre Online einsehen, und bis minus 120 cm kein Problem. Über den "Hinterausgang" des Camping 50 m Wiesenweg zur Einsetzstelle am Allier, Bootswagen hilfreich, riesige Schubkarre und Trecker vorhanden. Angelkarten können bei Herrn Niem gekauft oder von daheim aus auf der HP: www.cartedepeche.fr, die sich auf Deutsch umschalten läßt, online erstellt und bezahlt werden.
  • 2 Camping Deneuvre, Route de Moulins, F-03500 Châtel-de-Neuvre. Tel.: +33(0)4 70 42 04 51, Fax: +33(0)9 72 25 62 63, E-Mail: relativ steiler Zugang zum Fluss, bei Hoch-/Mittelwasser Einwassern etwas mühsam, bei Niedrigwasser über Kiesbank.

Châtel-de-Neuvre - Moulins (20,5 km)

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Einsetzstelle bei Châtel-de-Neuvre
  • Km 330,2 linksufrig Einsetzstelle beim Camping "La Courtine" / Rastplatz, direkt unterhalb der Strassenbrücke der D32, bei Niedrigwasser muss vom Kehrwasser bei der Einsetzstelle zu Beginn etwas flussaufwärts gegen die Strommitte gepaddelt werden, um die Kiesbank auf der linken Flusseite zu umfahren.
  • Km 330,6 linksufrig, bei Niedrigwasser oberhalb einer Kiesbank, sind oberhalb der Böschung die Zelte des Camping Deneuvre zu erkennen.


 
Steilufer des Allier

Der Allier nimmt hier wieder einen Verlauf mit zahlreichen Schlaufen mit Steilufern (mit Uferschwalbenlöchern) an der Aussen- und Kiesbänken an den Innenkurven.
Der gesamte Verlauf bis auf Höhe der Eisenbahnbrücke kurz vor Moulins gehört nun zur Réserve Naturelle Val d'Allier: es besteht ein absolutes Verbot von freiem Zelten und Biwakieren und offenem Feuer, es dürfen keine Tiere gejagt (mit Ausnahme Fischer mit entsprechendem Fischerschein) und Pflanzen gepflückt werden.
Vom Ufer her erlauben einige Aussichtspunkte den Zugang zum Fluss, Versorgungs- oder gar Einkehrmöglichkeiten bestehen im Streckenverlauf bis Moulins (immerhin eine knappe Tagestour) nicht!

 
Brücke der N79
  • Km 342,3 - 12 Brücke der N79 , problemlos fahrbar
  • Km 347 - 5 Ende des NSG Reserve Naturelle Val d'Allier durch ein Schild auf der linken Seite markiert, etwa 100 m vor den beidseitig des Ufers rotweiss gestrichenen Masten der Hochspannungsleitung von Bressolles am linken Ufer (vom Fluss her nicht sichtbar).


 
Eisenbahnbrücke vor Moulins
  • Km 349,9 - stählerne 13 Eisenbahnbrücke, Beginn des Stadtgebiets von Moulins.


 
Moulins: Ausbootstelle li Ufer


 
Moulins: Pont Régemortes (D945)
 
"Fischtreppe" resp. "Kanupassage" rechtsufrig
  • Km 350,8 - 15 Pont Régemortes =, Strassenbrücke D2009 : die Bogenbrücke mit dem dahinterliegenden Wehr ist für Wanderboote praktisch nicht fahrbar (immer wieder holpern Mietboote über die Stufen hinunter...). Vor dem Umsetzen wird am besten linksufrig im Bereich der Auswasserungsstelle der Bootsvermietung des ASPTT angelandet und die Situation, welche sich je nach Wasserstand sehr unterschiedlich präsentieren kann, erkunden. Zum Umsetzen bestehen folgende Möglichkeiten:
    • Umkarren am linken Ufer mit dem eigenen Bootswagen (ohne Wagen aufgrund der Distanz von 650 m mit dem vollgeladenen Boot kaum zu bewältigen): von der Aussetzstelle kann über die ansteigende Strasse zur D2009 hinauf gerollt werden, am Strassenrand gehts über den Kreisel und durch eine kleine Parkanlage zu einem Fahrweg, der leider einige Meter vor dem Flussbett in Kies- und Sandbänken endet; der Bootswagen versinkt hier gerne... Das Einsetzen im Unterwasser links ist dann unproblematisch, bei guter Witterung finden sich hier immer zahlreiche lokale Badegäste ein. Vom ASPTT gemietete Boote werden, nachmittags angekommen, vom Kanuclub umgesetzt.
    • Umtragen am linken Ufer, ca. 20 m vor die Brücke fahren und auswassern. Befestigte Treppe zur Brücke hoch, 50 m nach der Brücke sandiger Feldweg zum Auslauf der Fischtreppe.
    • Treideln über die sog. "Fischtreppe" links im ersten Brückenbogen. Das Boot muss einige Stein- / Betonstufen von 30 - 80 cm Höhe hinunterrutschen. Da es mit einem vollgeladenen Boot oft zur Beschädigung kommt, laden viele Kanuten das Gepäck am Sockel des ersten Brückenpfeilers aus und tragen es auf dem Beton-/Steinwall nach unten, wo das Wasser zum Einsetzen ruhig wird; getreidelt wird dann nur das leere Boot auf der rechten Mauer. Mit Kindern erscheint eine solche Umsetzaktion auf dem glitschigen Pfeilersockel ein gefährliches Unterfangen. Bei höherem Wasserstand allerdings, wie im Frühjahr nach der Schneeschmelze, fahren auch beladene Wanderkanus diese Fischtreppe ohne Probleme.
    • Treideln über die sog. "Kanupassage" rechts im ersten Brückenbogen, die ebenfalls bis 30 cm hohen Stufen mit Tauchbecken von 2 Metern sind teils eingestürzt resp. durch Felsbrocken halb zugeschüttet, so dass das Boot in den Einbrücken in Stufenmitte kippen oder sich verkeilen kann.
    • an ein allfälliges Überheben des Wehrs in der Mitte zu denken, ist aufgrund der nur schwer zu überkletternden grossen Felsbrocken, aus denen das Wehr besteht, auch bei niedrigerem Wasserstand unrealistisch.


 
Moulins, vom Allier her gesehen

Moulins mit seinen gut 20'000 Einwohnern liegt am rechten Allier-Ufer, die 301 m lange dreizehnbogige Brücke wurde von Ingenieur de Régesmortes 1753/63 errichtet und führt in ihrem Verlauf ins Stadtzentrum. Sehenswert ist die Kathedrale Notre Dame de Moulins mit dem spätgotischen Chor aus dem 15. Jhdt., die Fassade mit den Spitztürmen wie auch die neogotische Kirche Sacré-Coeur (die etwas näher am Allier liegt) mit ebenfalls zwei Spitztürmen stammen aus dem 19. Jhdt. Der 6 Bahnhof liegt östlich des Stadtzentrums, ca. 1,5 km / 20 Min. vom Fluss entfernt.
Die Stadt lädt zum Bummeln und Einkaufen ein, ausgesprochen praktisch ist der am linken Allier-Ufer gleich unterhalb der Brücke (resp. am Abhang über der Einsetzstelle) zur Versorgung ideal gelegene Intermarché, mit Toilette und Frischwasserhahn zum Wasser auffüllen. Einem Supermarkt ähnlicher Grösse und geeigneter Lage wird man bis zur Mündung des Allier in die Loire nicht mehr begegnen, spätestens hier sollten bei Mehrtagestouren Getränke und Lebensmittel für die folgenden Tage eingekauft werden.
Der Bereich des ehemaligen Campingplatzes bei der Ausbootstelle und dem Kanuverleih von Moulins, dem ASPTT, ist noch auszumachen. Leider wurde er aufgegeben und durch einen Selbstbedienungs - Wohnmobilstellplatz ersetzt. Die WoMos treffen hier auf optimale Verhältnisse, das Zelten ist leider unter Bussenandrohung von 25€/Person in den Ortsgrenzen von Moulins verboten, dh ab Hochhäusern vor der 1. (Eisenbahn-) Brücke bis zu der Stelle nach der 2. (Auto-) Brücke, wo der Fluß eine merkliche Linkskurve nimmt und rechtsseitig büschiges Steilufer beginnt; nach Berichten muss nachts mit polizeilicher Wegweisung gerechnet werden durch Gendarmerie, Police Nationale, Police Municipale, Forst-, Wasser- und Umweltamtspersonen. Auch das Baden im Fluß ist in Moulins verboten und wird mit 35€/Person geahndet.

Moulins - Le-Veurdre (31,8 km)

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Morgenstimmung
  • Km 350,8 - Steinbogenbrücke "Pont Régemortes", Moulins, mit Wehr

Nachdem das Wehr an der Brücke von Moulins hoffentlich trocken und unversehrt umtragen oder getreidelt worden ist, führt einen der Allier bereits kurz nach dem Stadtgebiet wieder durch unberührte Natur. Es begegnen einem abgesehen von wenigen anderen Kanufahrern, einigen Fischern und im Hochsommer Badegästen im Bereich der Strassenbrücken kaum Menschen.

Die Natur ist beeindruckend, man sieht zahlreiche Grau- und Seidenreiher, Uferschwalben, gelegentlich fliegt ein Eisvogel von seiner Warte an einem Ast knapp über dem Wasserspiegel davon, so rasch, dass man ihn kaum vor die Linse bekommt. Die Ufer sind oft baumbestanden, man sieht Königskerzen, die hellgelben Nachtkerzen, die ihre Blüten nur in der Dämmerung geöffnet haben, dann wieder Kuhweiden mit den hellen Charolais-Rindern, welche an den Ufern abgezäunten Tränken haben.

Nachdem der Allier das Stadtgebiet von Moulins verlässt, darf an den Ufern frei gezeltet resp. biwakiert werden. Es bestehen nicht mehr die strikten Regelungen des Naturschutzgebiets, allerdings ist es auch hier selbstverständlich, dass Pflanzen und Tiere geschont, im Sommer bei Trockenheit keine offenen Feuer entfacht und am Fluss keine Abfälle hinterlassen werden.

Nach sommerlichen Gewittern kann der Wasserstand rasch ansteigen. Bei Niedrigwasser in regenarmen Perioden im Hochsommer lohnt es sich, die Strömung des Flusses gut zu lesen und in einem malerischen Seitenarm bei einer Insel nur einzufahren, wenn genug Tiefe mit einer ausreichenden Strömung in den Arm zieht, ansonsten kann man am unteren Ende des Flussarms mit Flachwasser konfrontiert werden und muss sein Boot über die Kieselsteine ziehen - als Paddler hat man sein Boot ja nicht zu einer Flusswanderung ins Wasser gezogen.

 
Villeneuve-sur-Allier: Brücke der D133
  • Km 363,4 - 16 Brücke der D133, problemlos passierbar.
17 Villeneuve-sur-Allier rechtsufrig, der Ort mit ca. 1'000 Einwohnern ist gezeichnet durch die hindurchführende N7. Es finden sich einige Bars und eine Bäckerei, mit 1,7 km ist der Ort relativ weit vom Fluss entfernt. An Sehenswürdigkeiten um den im 14. Jhdt. gegründeten Ort sind die 2 Kirche, das 18 Château de Villars mit standesgemässen Unterkünften als Gîte rural, das südöstlich gelegene 19 Château du Riau ebenfalls mit standesgemässen Gästezimmern und das 2, ein historischer um das Château de Balaine im Nordosten des Ortes angelegter botanischer Garten, sehenswert.
Der Bahnhof 7 Villeneuve-sur-Allier SNCF liegt an der Linie Nevers - Moulins.
  • 3 Hotel la Chaumiere, Le Pont, 03460 Villeneuve-sur-Allier. Tel.: +33 (0)4 70 43 30 35, Fax: +33 (0)4 70 43 32 36. Hotel und Restaurant, direkt neben der Brücke am rechten Allierufer gelegen, direkter Zugang vom Fluss aus über Treppenstufen im Garten; als einzige am Fluss gelegene Hotelunterkunft weit und breit erwähnenswert. Möglichkeit, Frischwasser zu erfragen.


 
Biwakplatz am Allier

Über die folgenden knapp 20 km verläuft der Allier teils mit Inseln und Seitenarmen durch landwirtschaftlich genutztes Land. Teils erreichen Kuhweiden mit Tränken dass Flussufer, teils baumbestandene Steilufer und Kiesbänke und -Inseln.

 
Allierbrücke bei Le Veurdre
  • Km 382,6 - 20 Strassenbrücke der D978a
Der linke Brückenbogen ist gut fahrbar, der mittlere sei bei Niedrigwasser verwachsen und unpassierbar, bei Niedrigwasser auch Probleme durch Stufen und Pfähle.
Links hinter dem Brückenbogen findet sich die Aus- / Einwasserungsstelle, in einem Schuppen gleich dahinter der Kanuverleih Canoë en Terre d'Allier von Le Veurdre.


 
Hauptstrasse mit Église Saint-Hippolyte

Die Ortschaft 3 Le Veurdre liegt westlich, etwa 800 m entfernt. Im Ort mit seinen ca. 500 Einwohnern findet sich eine Bäckerei, eine Metzgerei, ein Lebensmittelgeschäft (Mi? geschlossen) und das Hôtel-Restaurant du Pont Neuf.

Sehenswert im Ort ist die ursprünglich aus dem 11. Jhdt. stammende romanische Kirche 3 Église Saint-Hippolyte mit dem Kirchturm aus dem 15. Jhdt., das 21 Château de la Beaume und das 22 Château de La Charnée aus dem 18./19. Jhdt.
Die nach 1910 errichtete Betonbrücke war Schauplatz von Auseinandersetzungen im Zweiten Weltkrieg, als ein französisches Detachement den Vormarsch der deutschen Truppen über die Allierbrücke aufzuhalten versuchte, ein 23 Gedenkstein erinnert an diese Ereignisse. Die 1944 gesprengte Brücke wurde durch eine auf den alten Betonfundamenten errichtete neue Stahlbetonbrücke ersetzt.
  • 4 Camping municipal Saint-Mayeul / Le Veurdre, Rue de Saint-Mayeul, F-03320 Le Veurdre. Tel.: +33 (0)4 70 66 40 67, Fax: +33 (0)4 70 66 42 88. preisgünstig, allerdings mit 1,6 km Distanz vom Fluss etwas weitab gelegen, daher weniger für Paddler auf der Durchreise als eher für diejenigen, die hier eine Fahrt beginnen oder beenden wollen, geeignet. Geöffnet: 15.6.-15.9.


 
Allier - Unterlauf

Le Veurdre - Aprémont / Bec d'Allier (19,7 / 25,6 km)

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  • Km 382,6 - Brücke der D978: Einsetzstelle linksufrig unterhalb der Brücke

Der letzte Abschnitt der Alliertour führt weiter durch eine weitgehend unberührte Flusslandschaft, Seitenarme (bei niedrigem Wasser teils nur knapp fahrbar) führen um Flussinseln, teils mit baumbestandenem Hochufer, teils mit Kiesbänken. Immer wieder reichen Weiden und Viehtränken bis an den Fluss heran. Die Vogelwelt ist auch auf diesem Flussabschnitt faszinierend, unterhalb von Le Veurdre beginnt das Revier der Störche, die gern ihre Nester auf toten Bäumen beziehen, daneben sind Fisch- und Seidenreiher häufig; auf Ästen wenig über dem Wasser harren Eisvögel auf Beute und fliegen bei Annäherung rasant mit flacher Flugbahn knapp über dem Wasser davon um im Unterholz zu verschwinden.

Beim malerischen, etwas museal angehauchten Dorf Aprémont, welches durch sein Schloss und den Blumengarten "Parc Floral" zahlreiche Besucher anlockt, kann die Allierfahrt bequem beendet werden. Allerdings ist der Ort kaum durch öffentlichen Verkehr erreichbar, so dass die Rückholung per Auto organisiert werden muss; die letzten Flusskilometer bis zur Mündung des Allier in die Loire beim "Bec d'Allier" geben landschaftlich nur wenig her, sind aber aufgrund von drei nicht ungefährlichen und mühsam zu umtragenden Wehren problematisch. Eine Weiterfahrt zur Loiremündung lohnt eigentlich nur, wenn man vorhat, auf der Loire die Fahrt direkt fortzusetzen.

  • Km 389,9 - 24 Brücke der N76 / D2076
 
Brücke der D2076 / N76 bei Mornay
Moderne Brücke, links problemlos zu fahren, der rechte Flussarm hinter einer Insel kann bei Niedrigwasser seicht werden, der mittlere Brückenpfeiler der Brücke steht auf einer Flussinsel.
25 Mornay-sur-Allier, Landstrasse D 2076, liegt links ca. 800 m vom Fluss entfernt, keine Geschäfte oder Kneipen mehr, alles auf ewig geschlossen! Will man überhaupt ins Dorf, dann keinesfalls die starkbefahrene D2076 hoch, sondern nach links über den halbmondartig führenden geterrten Landwirtschaftsweg, der auch an dem kleinen, weiter unten genannten Municipalcamping vorbeiführt. In Mornay ganz liebe hilfsbereite Menschen, der berühmte Wein und die Kirche.
  • 5 Camping municipal La Bruyère, 76 La Bruyère, F-18600 Mornay-sur-Allier. Tel.: +33 (0)2 48 74 56 07.


 
Störche vor dem Château de Meauce

Im Verlauf führt die Flussstrecke weiterhin durch landwirtschaftliches Gebiet, man begegnet kaum Menschen und paddelt an isolierten Gehöften vorbei.

  • Km 401,5 - am rechten Ufer liegt das vom Fluß aus gesehen sanierungsbedürftige Château de Meauce, das von der Landseite intakt und voll schön und interessant erscheint, ein echter Hingucker! In diesem Bereich hält man sich besser rechts, links oft seichtes Wasser, bei Niedrigwasser schlecht zu fahren.


 
Apremont: vom Fluss her gesehen
 
Apremont: Uferpromenade
  • Km 402,3 - Apremont

Das museal anmutende Dorf 26 Apremont-sur-Allier mit seinem Château liegt am linken Flussufer, es gibt hier keinen Brückenübergang ans rechte Ufer, wo allenfalls auf Kiesbänden gerastet oder übernachtet werden könnte.

Eine gute Ausbootstelle findet sich gleich beim Ortseingang bei einem einmündenden Bachlauf (Kanuparkplätze sind mit Schild markiert), über ein steiles Ufer kann das Boot auf Strassenniveau angehoben werden, in der Nähe der Parkplätze und der Barriere, welche die Zufahrt zur Fussgängerpromenade verhindert. Entlang des Allierverlaufs kann weiter flussabwärts entlang des Orts kaum ausgewassert werden, zudem ist eine Zufahrt zur Bootsrückholung dorthin nicht möglich.

Dem Ort Apremont, in den historischen Gebäuden leben heute etwa 75 Einwohner, wurde unter dem Schlossbesitzer Eugène Schneider um 1930 der heutige Aspekt verliehen, indem die Gebäude saniert, unpassende Bauten abgerissen und durch Gebäude in einem an die mittelalterliche Vergangenheit anlehnenden Stil ersetzt wurden. Das Schloss wurde schrittweise saniert und um 1970 der "Parc Floral" an künstlich aufgestauten Teichen errichtet, der Park mit seiner abwechselnd blühenden Bepflanzung wurde zum Besuchermagnet.

Im Ort findet sich die Gastwirtschaft "Brasserie du Lavoir" und eine weitere Kneipe, in der auch Eis erhältlich ist; ein Andenkenshop im Eingangsgebäude zum Parc Floral, ansonsten aber keine weiteren Einkaufs- oder Unterkunftsmöglichkeiten. Öffentliche Toiletten mit Frischwasserhahn beim Uferweg. Sehenswert ist das Ortsensemble mit den historischen und historisierenden Gebäuden, die dem Allier entlang führende Fussgängerpromenade ist verkehrsbefreit.
Das Schloss ist weiterhin im Besitz der Familie de Brissac. Zu besichtigen ist der Parc Floral mit der chinesischen Pagodenbrücke, Pavillons und zahlreichen seltenen Blütenpflanzen und Sträuchern und Bäumen, daneben gibt es in den Stallungen des Schlosses eine Sammlung von neun Kutschen aus den vergangenen Jahrhunderten zu sehen.


Auf den sechs Kilometern Reststrecke bis zur Loiremündung folgen nun drei anspruchsvolle Wehre, welche alle nicht einfach zu umtragen sind, die Fahrt lohnt sich nur für diejenigen, welche planen, auf der Loire die Fahrt fortzusetzen.

 
Barrage des Lorrains: Bauarbeiten am Wehr 2014
  • Km 404 - 27 Barrage des Lorrains / Prise d'eau des Lorrains: nicht fahrbar!
 
Stand 2017: Plattform bei normalem Wasserstand

An der Barrage des Lorrains, hier findet sich auch eine historische Rundschleuse und Wasserentnahme zum "Canal lateral d'Alimentation", welcher den weiter flussabwärts den Allier überkreuzenden "Canal Latéral à la Loire" speist. Das Wehr wurde 2014/15 umgebaut. Finaler Stand August 2017: Das Wehr ist inzwischen fertiggestellt worden. Auf der rechten Seite wurde ein Kehrwasserbecken angelegt, wo auch ganz rechts in Ufernähe die Auswasserungsstelle für Kajaks und Canadier ist. Die Umtragestelle ist mit Schildern markiert. Bei normalem Wasserstand überläuft das Becken. Vorsicht! Die Plattform ist nur 3 Meter breit und direkt am Überlauf, der nicht befahren werden kann. (Scharfe Kanten) Über die drei Stufen einer Elephantentreppe ist kein Transportwagen zu benutzen. Wer also sein Boot liebt, lädt aus und trägt alles einzeln nach unten, wo ein ruhiges Wasser das Einladen leicht macht. Bei mehr Wasser ist ein Treideln vielleicht möglich. Leider wurde das Umfeld so verbaut. dass auch kein Umweg mehr mit einem Bootswagen möglich ist. Eine weitere Möglichkeit zu umtragen: Linksufrig: etwa 150 m vor dem Wehr, auf Höhe eines Gebäudes am linken! Strassenrand (nicht erst beim Pumpenhaus der Rundschleuse, hier Lebensgefahr! es hat 2016 hier einen tödlichen Unfall gegeben) kann auch bei höherem Wasserstand problemlos 28 ausgewassert werden, davor langsam knapp am linken Ufer paddeln. Mit dem Bootswagen muss das Boot dann eine grössere Strecke zum Einsetzen ins Unterwasser transportiert werden.

Von der ersten Kanalbrücke ist der Allier relativ weit entfernt, eine anfänglich noch brauchbare (rollbare) Schotterstrasse verjüngt sich zu einem 29 Fussweg durchs Unterholz zum Fluss, das Einsetzen ist hier möglich, allerdings ist die kurze Strecke zum nächsten Wehr kaum den Aufwand wert.
Auf der 30 zweiten Kanalbrücke kann der Seitenkanal überquert werden, eine Schotterstrasse führt unter einem Bogen der Eisenbahnbrücke hindurch und unmittelbar 31 hinter der Eisenbahnbrücke direkt zum Fluss und man erreicht eine geeignete 32 Einsetzstelle direkt im Unterwasser des Wehrs resp. der Stufe unterhalb der Eisenbahnviadukts. Mit der Umtragungsstrecke von 1,9 km hat man gleich zwei schwierige Stellen passiert, praktikabel allerdings nur mit Bootswagen, mit einem solchen dafür risikoarm.
 
"Elephantentreppe"


 
Eisenbahnbrücke bei Gare de la Saincaize
  • Km 405,5 - 33 Eisenbahnbrücke
Unmittelbar hinter der Eisenbahnbrücke befindet sich eine Stufe mit Steinen und Pfählen, welche bei Hochwasser allenfalls gefahren werden kann, bei Mittel- und Niedrigwasser zu Problemen führt.
Linksufrig kann etwa 50 m vor der Eisenbahnbrücke an einem Fischerstieg wenig komfortabel 34 ausgewassert und über einen teils stark verwachsenen (Brennesseln, Brombeerranken) Pfad, ab der Brücke dann einen gut breiten Weg umtragen werden, die Einsetzstelle ins Unterwasser am linken Ufer ist wie oben beschrieben gut erreichbar.


 
Pont Canal du Guétin mit dem Wehr
  • Km 407 - 35 Aquädukt "Pont-Canal du Guétin" des Loire-Seitenkanals / Canal lateral à la Loire mit Wehr, nicht fahrbar.

Das Wehr unmittelbar hinter der Kanalbrücke des Loireseitenkanals ist nicht fahrbar, linksseitig gibt es eine "Fischtreppe" mit hohen Stufen, welche mit dem Wanderboot nicht fahrbar ist.

Rechtsufrig: etwas 5 m Meter vor dem rechten ersten Brückenbogen befindet sich ein kleines Hinterwasser mit einer brauchbaren 36 Auswasserungsstelle, das Boot muss allerdings über eine Stufe ca. 1 m hoch angehoben werden. Auf einem Fussweg resp. Schottersträsschen kann unter dem Viaduktbogen hindurchumfahren werden, zur 37 Einsetzstelle ins Unterwasser führt ebenfalls ein Fischerstieg mit einer Stufe, die nicht auf den Rädern des Bootswagens zu bewältigen ist, hier muss nochmals gehoben werden. Ganze Umtragungsstrecke ca. 40 m. Gemäss Beschreibung ist bei Niedrigwasser das rechte Ufer aufgrund einer Kiesinsel welche sich unterschiedlich nahe an den Aquädukt ausdehnt, teils nur schwer erreichbar, bei höherem Wasserstand kein Problem.
Linksufrig: da landseitig der Aquädukt keine Bögen aufweist, durch welche die Brücke umfahren werden kann, wird am besten bei einem kleinen Kehrwasser unmittelbar unter/nach dem ersten Brückenbogen links 38 ausgewassert, was zumindest bei dem beobachteten mittleren Wasserstand möglich ist, bei Hochwasser kann die Strömung zu stark auf die Fischtreppe ziehen. Auf einem Fussweg wird links die Fischtreppe mit ihren teils hohen Stufen links umtragen oder etwas holprig mit dem Bootswagen umkarrt, bis zum 39 Unterwasser bei einer Kies-/Sandbank ca. 60 m weit.

Da die Situation je nach Wasserstand sich stark von der beschriebenen unterscheiden kann, sollte die Situation vor Ort unbedingt vorgängig besichtigt werden!

 
Pont canal du Guétin

Le Guétin mit der Kanalbrücke Pont Canal: gegenüber der Gaststätte Auberge du Pont Canal kann problemlos parkiert werden. Oftmals beobachten viele Schaulustige das Schleusen der Hausboote auf dem Loire-Seitenkanal, die den Allier auf dem Aquädukt überqueren; links des Kanals können Fussgänger zur Besichtigung den Aquädukt auf einem Fussweg überqueren.


 
Strassenbrücke der D976 bei Le Guétin
  • Km 407,1 - 40 Strassenbrücke D976
Die moderne Strassenbrücke zwischen dem linken Allierufer / Le Guétin und dem kleinen Ort Gimouille rechtsufrig, die Strasse führt weiter nach Nevers, ist problemlos zu passieren.
  • Km 408,2 - Alliermündung 41 Le Bec d'Allier
Nach einem weiteren Kilometer mündet der Allier in die Loire. Das Gebiet der Mündung wurde unter Schutz gestellt, rechts an der Mündung findet sich ein Vogel-Beobachtungspunkt.
Kurz nach der Mündung kann linksseitig im Bereich einer Kuhweide 8 ausgewassert werden, das Boot muss auf einer Schotterstrasse mit dem Bootswagen zur Strasse hinauf gezogen werden. Aufgrund einer Schranke kann mit dem Motorfahrzeug nicht zum Verlad zum Flussufer hinuntergefahren werden.
Im kleinen Ort 4 Le Bec d'Allier befindet sich lediglich eine Bäckerei um den Brotbedarf zu decken, ansonsten keine Versorgungs- oder Übernachtungsmöglichkeiten.

Vorsicht: die Befahrung der letzten 6 km des Allier bis zur Loiremündung ist aufgrund von drei Wehren nicht unproblematisch und für Ungeübte gefährlich.
Im Juli 2014 kam es zu Unfällen mit Personenschäden, nachdem Boote einer Gruppe das Wehr überfuhren und die mit den Verhältnissen am Wehr nicht vertrauten Begleitpersonen hinter den Gruppenbooten folgten und die vordersten Boote nicht mehr stoppen konnten!

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Literatur

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  • DKV-Auslandsführer Band 6 (Nordfrankreich - Benelux), DKV-Verlag (4. Aufl., 2013), Hans Ramajzl, ISBN 978-3937743370
  • Der Allier: Kanuführer von der Quelle bis zur Mündung, Martin Schulze, Pollner Verlag (2010), ISBN 978-3899610482
 
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