Wandern in Vals

Wandersport im Bereich der Schweizer Gemeinde Vals

Der Ort Vals im Valsertal im Kanton Graubünden, ist nicht nur als Wintersportort und für sein Thermalbad bekannt, sondern ist dank seiner Möglichkeiten für Wanderungen und auch (Mountain-)Biking eine beliebte Wanderdestination in den Sommermonaten Juni - Oktober.

Blick über Vals

Hintergrund

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Die bekannte Walsersiedlung Vals im gleichnamigen Tal ist eine beliebte Wander- und Wintersportdestination. Die Talschaft war vor der Eröffnung der Strassenverbindung von Ilanz praktisch nur von Süden resp. Osten über Saumwege erreichbar, diese haben heute noch als Passwanderungen ihren Reiz. In der Umgebung von Vals können einige Dreitausender erstiegen werden, das Winterangebot ist auch für Skitourengänger sehr ansprechend.

Vorbereitung

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  • geeignetes Kartenmaterial: Vals liegt im Zentrum des Blattes Vals der eidgen. Landestopographie 1:25'000 (Blatt 1234 resp. ISBN 978-3-302-01234-6), oder man baut nutzt ausdruckbare Kartenabschnitte von schweizmobil.ch
  • geeignetes Schuhwerk, die einzelnen gelb markierten Wanderwege sind mit Trekking- oder Turnschuhen begehbar, für die rot-weiss markierten Bergwanderwege empfehlen sich entsprechende Wander- oder Bergschuhe; diese sollten um der Blasenbildung vorzubeugen bereits daheim eingelaufen sein.
  • Verpflegung kann im Volg-Laden, der Bäckerei, Metzgerei und Käserei / Sennrei im Dorfzentrum gekauft werden; die nächsten grossen Super- und Hobbymärkte befinden sich im 30 Autominuten entfernten Ilanz.
  • Trinkwasser ist auf den Wanderungen mitzuführen, vor allem in den alpinen Gebieten gibt es etliche vom Vieh genutzte Brunnen, Trinkwasserqualität kann nicht garantiert werden.
  • Regenbekleidung: Vals liegt an der Wettergrenze zwischen den Alpenketten der Ostschweiz und dem Nordtessin, so dass das Wetter oft nicht einfach vorherzusagen ist. Manchmal drücken grau-schwarze Regenwolken von Norden her über die Alpenkette, manchmal ziehen sonnige Alpensüdseitenwitterung oder auch Gewitterfronten von Süden resp. dem Nordtessin her auf. Um die Berggipfel entstehen gern Quellwolken, so dass manchmal sich überraschend ein Gewitter entwickelt. Einen guten Eindruck von der Situation gibt das Regenradar auf Meteoschweiz oder der entsprechenden App. Es gibt auch für die Regenentwicklung eine Prognose, allerdings entladen sich die Gewitter und Regengüsse nicht immer genau dort, wo die Prognose hindeutet. Im Herbst und im Frühjahr ist mit Wintereinbrüchen und Schneefall zu rechnen, am Schweizer Radio wird bei den Wetterprognosen immer auch die Höhe der Schneefallgrenze angegeben.

Wie im Ortsartikel Vals GR beschrieben mit dem Privatfahrzeug oder dem Postauto von Ilanz am Vorderrhein aus auf einer gut ausgebauten Strasse. Gewisse Postautokurse werden hinauf nach Zervreila weitergeführt, ein telephonisch zu reservierender Wanderbus bringt Wanderer in den Sommermonaten etwas in die Höhe.

Karte
Karte von Wandern in Vals
Am Tomülpass, Blick zum Tomülgrat
Zerfreilasee mit Zervreilahorn
Guraletschsee mit Fanellhorn
Fanellhorn, Gipfel
Faltschonhorn

Höhenweg Gadastatt - Zervreila (5,4 km)

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Eine beliebte einfach Bergwanderung führt mit geringem Höhenanstieg in zweieinhalb Stunden von der Bergstation der Gondelbahn 1 Gadastatt (im Sommer kostenlose Benutzung) nach 2 Zervreila , von wo aus man mit dem Postauto oder auf dem Alten Zervreila - Saumpfad (5,7 km, ebenfalls 2½ Stunden) nach Vals zurück gelangt.

Alternativ kann man beim Berggasthaus Zervreila ein Trottinett mieten und mit entsprechender Vorsicht auf der Strasse nach Vals hinab brausen.

  • Sehenswert ist auf der Alp Frunt die 1 Kapelle St. Anna , die 1754 auf einem Felsvorsprung errichtet wurde.

Passübergang Valserberg - Hinterrhein (14,9 km)

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Bis zum Bau der modernen Strasse nach Ilanz im Jahr 1879/80 wurde die Talschaft Vals von Lastenträgern vom Dorf Hinterrhein aus über den 2 Valserberg - Pass versorgt, in Gegenrichtung wurde das Vieh über die Alpen zum Verkauf getrieben.

Die Tour mit 6½ Stunden Marschzeit kann verkürzt werden, wenn man sich vom Wanderbus bir zur Alp Peil fahren lässt.

Tomülpass ins Safiental (13,5 km)

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Auch der Tomülpass vom Safiental nach Vals wurde bereits in früheren Jahrhunderten für Warenverkehr und Viehtrieb genutzt.

Ab Vals steigt der Weg steil an, durch den Riefawald wird 3 Pradätsch erreicht. Durch das Hochtal des Riedbodä und vorbei an der Alp Tomül wird die Passhöhe des 4 Tomülpass es erreicht.

Die Ostseite des Übergangs vom Safiental aus wurde in den Jahren des Zweiten Weltkriegs von internierten Polen ausgebaut, sie gehört zu den verschiedenen "Polenstrassen".

  • Ab Pradätsch kann der markante Valser Hausberg 5 Hora mit seinen 2372m ü.M. in eineinviertel Stunden erreicht werden.

Die Tour mit 6 1/4 Stunden Marschzeit kann verkürzt werden, wenn man sich vom Wanderbus bis zum Riefawald fahren lässt.

Dreiseenwanderung (13,7 km)

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Aufgrund der nicht unbeträchtlichen Höhenunterschiede sind für die 12.7km der Dreiseenwanderung doch 7½ Stunden einzuplanen. Die Tour vorbei an den drei Bergseen ist trotz der körperlichen Herausforderungen an Kondition und Trittsicherheit eine der beliebtesten im Bündner Oberland.

Start ist entweder bei der Postautohaltestelle beim Berggasthaus Zervreila oder der Wanderparkplatz bei der 3 Zervreila-Kapelle . Auf 500 Höhenmetern wird nach ca. 1½ Stunden zügigen Aufstiegs der 6 Guraletschsee erreicht, hier ist man mit 2400m ü.M. bereits in hochalpinem Gebiet.

Nach Überqueren des Ausflusses des Sees verläuft der Weg entlang einer abschüssigen Flanke und umrundet eine Felsnase, nach ca. einer Stunde ist der 7 Amperfreilsee auf 2377m erreicht. Der dunkle See liegt am Fuss des Guraletschhorns.

Von hier aus verläuft der Weg weiter und erreicht nach einer Dreiviertelstunde den 8 Selvasee und steigt dann zur Alp Selva ab; hier wird hervorragender Alpkäse hergestellt.

Der Weg führt hinab ins Peiltal, wo man die Tour abkürzen kann, indem man sich ab dem Kiosk Peil mit dem Wanderbus zurückfahren lässt. Alternativ kann man auch über 9 Marchjegga auf einem steilen Weg nach Wals hinabsteigen.

  • ein Alternative ist der Abstieg vom Amperfreilsee zur Alp 10 Amperfreila (3/4 h) und von dort aus zurück zum Bergrestaurant Zervreila oder über einen gut begehbaren aber nicht markierten Weg über die Alp 11 Guraletsch zurück zum Wanderparkplatz (ca. 2 Std.).
  • ebenfalls eine Alternativs vom Guraletschsee aus ist die Besteigung des 12 Fanellhorns mit seinen 3123m ü.M. (blauweiss markierte hochalpine Route, Trittsicherheit und gute Kondition notweendig, )

Soredapass (16,1 km)

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Die 1 Läntahütte SAC am Fuss des Rheinwaldhorns ist vom Berggasthaus Zervreila aus in 2½ Stunden erreicht.

Kurz davor, nach der 1 Lampertschalp zweigt der Weg zum Soredapass ab, der in etwa 2 Stunden erreicht ist. Von hier aus steigt man auf der Tessiner Seite steil zur Alp Scaradra ab und erreicht den Stausee 13 Lago di Luzzone . Man kann entweder zu Fuss ins Bleniotal hinabsteigen oder hier die Tour mittels Wanderbus (Bus Alpin) abkürzen.

  • eine Alternative ist die Besteigung des 14 Pizzo Cassinello , der auf einem blau-weiss markierten Alpinwanderweg in einer Stunde erreicht wird .

Patnaulpass (15,2 km)

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Über den Patnaulpass gelangt man in acht Stunden von Vals nach Vrin im Lugnez. Der Aufstieg ist technisch weniger anspruchsvoll als der steile Abstieg auf der Vriner Seite hinab nach Pardatsch .

Von der Bergstation der Gondelbahn Gadastatt erreicht man innert 30 Min. Stafelti und nach weiteren 30 Minuten die 15 Leisalp . Die Fuorcla da Patnaul oder die Patnaulpasshöhe ist nach weiteren zwei Stunden erreicht.

Der Abstieg nach Pardatsch ist steil und nur für geübte Berggänger zu empfehlen.

  • Eine Variante ist die Besteigung des 16 Faltschonhorns , der Dreitausender ist auf einem Bergwanderweg in 45 Min erreicht .

Literatur

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  • Blatt 1234 Vals 1:25'000 der Schweizer Landestopographie
  • Region Vals auf www.schweizmobil.ch (mit Möglichkeit, die Karten der Landestopographie auszudrucken)
Brauchbarer Artikel
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