Schwarze Wüste
Schwarze Wüste · الصحراء السوداء | |
Gouvernement | Gīza |
---|---|
Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Schwarze Wüste |
Die Schwarze Wüste (englisch: Black Desert, arabisch: الصحراء السوداء, aṣ-Ṣaḥrāʾ as-saudāʾ) liegt in der Westlichen Wüste in Ägypten im Bereich der Senke el-Bahrīya südwestlich der Stadt el-Bawiti. Sie dehnt sich etwa über eine Entfernung von 30 Kilometern aus. Ihre Farbe rührt vom Basaltgestein her, mit dem die Hügel und der Untergrund bedeckt sind. An einigen Stellen ist der Basalt in Säulen erstarrt.
Anreise
BearbeitenDie Schwarze Wüste lässt sich leicht über die Fernverkehrsstraße von el-Bawiti nach el-Farāfra erreichen. Sie dehnt sich zu beiden Seiten der Straße aus.
Mobilität
BearbeitenDer Untergrund der Wüste ist natürlich sandig und steinig. Für den Transport benötigt man daher ein geländegängiges Fahrzeug (4×4) oder Motorrad. Zu Fuß laufen kann man natürlich auch. Zum Wandern ist geeignetes Schuhwerk empfehlenswert.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie Sehenswürdigkeit ist natürlich die Schwarze Wüste selbst. Im Gelände befinden sich zahlreiche Zeugenberge, die mit Basalt bedeckt sind. Die Hügel haben die Form eines Kegels und erreichen eine Höhe von bis zu 100 Metern. Aufgrund fortschreitender Verwitterung sind nicht nur die Hügelspitzen, sondern mittlerweile weite Bereiche der Ebene mit Gesteinssplittern überzogen. Somit wirkt sie fast schwarz. Stellenweise lugt der darunter liegende Sand hervor.
Vulkanische Aktivitäten hat es an verschiedenen Stellen der Senke el-Bahrīya zwischen der Kreidezeit dem Oligozän (70 … 30 Millionen Jahre) gegeben. So finden sich Basalt- oder Dolerit-Hügel fast in der gesamten Senke. Sie reichen bis zu den Eisenerzminen Manāgim heran. Zu den wichtigen Hügeln zählen die Basaltplateaus bei Mandīscha, der Schwarze oder Englische Berg (engl. Black Mountain), Gebel Maʿsera und der Gebel el-Ḥafḥūf.
Basalt und das grobkörnigere Dolerit entstehen, wenn sich dünnflüssiges, kieselsäurearmes Magma über die Erdoberfläche ergießt und schnell erkaltet. Es handelt sich um Silikate, deren Zusammensetzung je nach geografischer Lage unterschiedlich sein kann. Die Lavaausbrüche in der Senke el-Bahrīya fanden an den verschiedenen Stellen zu unterschiedlicher Zeit statt, so dass die Zusammensetzung des Basalts und sein Aussehen von Ort zu Ort unterschiedlich sind.
Einer der attraktivsten Felsen ist der 1 el-Gebel el-Marṣūṣ (28° 15′ 55″ N 28° 45′ 9″ O), arabisch: الجبل المرصوص, „der Stapelberg“, im Norden der Schwarze Wüste auf der westlichen Straßenseite, weil sich hier die Basaltsäulen recht gut erhalten haben.
Etwa 180 Meter westlich der Straße und etwa 1,5 Kilometer vor dem Abzweig zum Gebel el-Marṣūṣ (13 Kilometer südwestlich von el-Bawiti) befindet sich das 1 Grab des René Michaud (28° 16′ 19″ N 28° 47′ 5″ O). Aus gesundheitlichen Gründen kam der Schweizer 1981 nach el-Bahrīya, hier fühlte er sich wohl. In el-Bawiti errichtete er das erste Hotel, das Alpenblick Hotel, und wurde somit zum Pionier des Wüstentourismus. Eines Tages hat man ihm nach der Rückkehr von einer Safari tot in seinem Auto, mit dem Kopf auf den verschränkten Armen gefunden. Die Todesursache ist unbekannt, vielleicht war es ein Hitzeschlag. Man konnte aber in der Schweizer Botschaft noch rechzeitig seinen letzten Willen ausfindig machen, in dem er den Wunsch äußerte, in der Schwarzen Wüste begraben zu werden, egal wo er stürbe. Seine Freunde, Loṭfī ʿAbd es-Sīd, Aḥmad ʿAbd er-Raḥīm und Muḥammad ʿAbd el-Qādir, haben ihn wunschgemäß bestattet und über seinem Grab einen Hügel errichtet. Eine einfache Metalltafel trägt die Inschrift René (1929–1986).
Aktivitäten
BearbeitenNicht selten fährt man am späten Abend hierher, um den Sonnenuntergang zu erleben. Ein kleines Picknick könnte sich anschließen.
Küche
BearbeitenRestaurants findet man in el-Bāwīṭī oder ʿAin et-Tibnīya.
Unterkunft
BearbeitenEine Unterkunft wählt man üblicherweise in el-Bāwīṭī oder ʿAin et-Tibnīya.
Ausflüge
BearbeitenAuf einer Ein- oder Zweitagestour lassen sich die Weiße und die Schwarze Wüste zusammen besichtigen.
Weblinks
Bearbeiten- Subvolcanic and hydrovolcanic activities in the Baharya oasis depression von Norbert Brügge (in Englisch)