San Marcos Sierras
San Marcos Sierras | |
Provinz | Córdoba |
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Einwohnerzahl | |
Höhe | |
Tourist-Info | +54 (0)3549 15 43 22 81 |
http://www.sanmarcossierras.gov.ar | |
San Marcos Sierras |
Der kleine Ort San Marcos Sierras liegt in den nördlichen Sierras de Córdoba im zentralen Teil Argentiniens nahe der Stadt Cruz del Eje und hat etwa 1.000 Einwohner. Sein sehr eigenes Flair bezieht er durch seine Bewohner – die meisten sind Hippies und Naturliebhaber, die sich dort seit etwa 1940 angesiedelt haben und im Einklang mit der Umwelt Landwirtschaft betreiben.
San Marcos hat daher den Charakter eines Ökodorfs, scheut aber auch den Tourismus nicht – es ist eines der beliebtesten Ziele von Rucksackreisenden in der Region. Dennoch bleibt er auch in der Hauptsaison im Sommer eine Oase der Ruhe in den ansonsten lauten und hektischen Sierras de Córdoba, im Rest des Jahres herrscht nahezu ungestörtes Dorfleben.
Hintergrund
BearbeitenSan Marcos Sierras wird vor allem von Aussteigern bewohnt, die dort im Einklang mit der Natur entweder Landwirtschaft betreiben (insbesondere die Imkerei ist berühmt) oder sich dem Tourismus widmen. Aus dem recht nahen Córdoba und aus Buenos Aires reisten ab etwa 1940 erste Gruppen von Naturliebhabern an, darunter auch einige der ersten Vertreter der Freikörperkultur im Land. In den 1960er und 1970er Jahren folgten die Hippies, auf der Flucht vor der Repression der Militärdiktaturen. Dabei hatten die Bewohner das Glück, dass die örtlichen Bürgermeister immer den Staatsterror aus dem Ort fernhalten konnten und so diese Kolonie im Gegensatz zu ähnlichen Siedlungen in Patagonien als Kuriosum "akzeptiert" wurde.
Auch heute merkt man, dass hier die Köpfe etwas anders ticken als in vielen ähnlichen Orten - die Kleidung der Bewohner ist oft extravagant, in den Restaurants gibt es exotische Gerichte aus vieler Herren Länder und statt Folklore erklingt in den meisten Bars internationale Alternativmusik, oft sogar Modernes wie z. B. Drum and Bass.
Der Ort liegt am Westhang der nördlichsten Ausläufer der Sierra Grande, der mittleren Bergkette der Sierras de Córdoba. Die Sierras erreichen hier keine exorbitanten Höhen (San Marcos liegt auf 635 m, die umliegenden Gipfel erreichen etwa 900-1000 m), sind jedoch auf den Pfaden und Wegen der Gegend gut erwanderbar. Eine besondere Attraktion ist der Río Quilpo, ein etwa 4 km südlich des Ortes gelegener relativ breiter Fluss, an dessen Ufer sich zwei beliebte Campingplätze befinden (diese sind jedoch nur im Sommer offen).
Zentrum des Ortes ist die Plaza Cacique Tulián, an dem sich die Kirche, die Touristeninformation, die Haupt Bushaltestelle, einige Bars und die meisten Geschäfte befinden.
Anreise
BearbeitenMit der Bahn
BearbeitenDer Tren de las Sierras (Córdoba - Cruz del Eje) ist seit Juni 2008 bis Cosquín freigegeben. Für den Rest muss man nach wie vor einen Bus nutzen - politische Querelen zwischen übereifrigen Bürgermeistern und der Nationalregierung verhinderten bisher die Fertigstellung.
Auf der Straße
BearbeitenVon Córdoba aus nimmt man die RN 38 bis hinter Charbonier, wo die Zufahrtsstraße nach San Marcos (ausgeschildert) nach Südwesten abzweigt. Wer gute Aussichten und tiefe Abgründe liebt, kann auch die geschotterte Direktstraße von Capilla del Monte aus nehmen, die mit entsprechender Vorsicht und angepasster Geschwindigkeit problemlos zu bewältigen ist.
Eine Alternative ist die Fahrt über Río Ceballos und Salsipuedes (bis dort über die vierspurige Ruta E-53), dann über den Camino del Cuadrado nach La Falda und von dort aus weiter über die RN 38 wie oben beschrieben. Diese Variante ist wegen der geringeren Siedlungsdichte deutlich schneller als die RN 38, insbesondere während der Feriensaison. Allerdings ist die teils mangelhaft konstruierte Straße oft nach Steinschlag oder Erdrutschen gesperrt, dann gibt es als Alternativen nur Schotterpisten oder einen langen Umweg.
Von Buenos Aires und Rosario aus nimmt man am besten die Autobahn RN 9 nach Córdoba und folgt dann dem vorher beschriebenen Weg.
Mit dem Bus
BearbeitenVon Córdoba aus gibt es täglich zwei Direktbusse (morgens und abends), die Fahrtdauer beträgt etwa 3:20 Stunden. Ansonsten muss man entweder den Linienbus nach Cruz del Eje (tagsüber etwa stündlich, nachts etwa alle 2 Std., Busunternehmen: Sarmiento und Ciudad de Córdoba, Sarmiento bietet ebenfalls etwas teurere, aber auch deutlich schnellere Direktbusse mehrmals am Tag an, 2:20 Std.) und dort in einen Lokalbus umsteigen, den Bus von der Abzweigung nach San Marcos aus nehmen, oder die ca. 8 km laufen.
Langstreckenbusse von Buenos Aires und Rosario aus bedienen mehrmals täglich Cruz del Eje. Von dort aus kann man den Lokalbus nehmen.
Mobilität
BearbeitenMan kann alles zu Fuß erreichen und wird sich kaum in dem kleinen Ort verlaufen. Im Sommer gibt es Minibusse zum Strand des Rio Quilpo (4 km vom Zentrum), wenn man in der Hitze nicht laufen möchte. Diese sind kostenlos, wenn man auf dem Campingplatzkomplex am Río Quilpo untergebracht ist, und fahren an der Plaza ab. Eine Taxi-Haltestelle gibt es an der Plaza gegenüber der kleinen Einkaufsmeile an der Nordostecke (Straße San Martín). Die Preise (etwas unter dem normalen argentinischen Preisniveau) richten sich neben der Entfernung auch nach der Beschaffenheit der Straße: auf Erd- und Schotterstraßen wird ein höherer Preis verlangt als auf geteerten Straßen.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDer Ort besticht weniger durch seine Architektur als durch sein ruhiges Flair und die Natur in der Umgebung. Dennoch gibt es einige Bauten und vor allem eine ungewöhnlich große Anzahl von kleinen Museen.
- Kirche von San Marcos. Die Kirche wurde zwischen 1691 und 1734 im typischen kolonialen Barockstil mit klassizistischen Anleihen erbaut und befindet sich direkt an der Plaza. In ihrem Inneren kann man indianische Schnitzereien besichtigen. Am Fluss befindet sich zudem eine alte Mühle, die gegen eine geringe Eintrittsgebühr besichtigt werden kann.
- Hippie-Museum. Das Museum liegt etwas abseits auf der nördlichen Flussseite und zeigt diverse Objekte, die mit der argentinischen und internationalen Hippie- und Alternativkultur in Verbindung stehen.
- Museo José Pissano, Av. Cacique Tulian, 1,5 km vom Zentrum Richtung Cruz del Eje. Das Museum zeigt Glasmalereien des gleichnamigen Malers.
- Museo Rumi Huasi, Reina Mora, gegenüber dem Sportkomplex. Im Museum kann man ebenfalls Kunstgegenstände besichtigen.
Aktivitäten
BearbeitenMan kann hervorragend wandern und im Fluss baden. Die Berge rund um San Marcos sind allerdings nicht allzu hoch. Die besten Badestrände gibt es am etwas abgelegenen Río Quilpo (4 km südlich). Weiterhin kann man Pferde zum Reiten mieten. Ein reizvoller Fußpfad führt von San Marcos Richtung Osten am Río San Marcos und Bewässerungskanälen entlang, Ausgangspunkt ist der Campingplatz La Quebrada, der Weg ist (wie auch alle anderen) nicht beschildert.
In der Umgebung gibt es einige Mountainbike-Pfade, auf denen auch argentinienweite Downhill-Turniere stattfinden. Auch sonst lässt sich die Gegend gut mit dem Fahrrad erkunden, da sie insgesamt eher flach ist und es viele Wege gibt. Im Hochsommer ist es allerdings oft sehr heiß, man sollte immer an ausreichende Wasservorräte denken.
Das größte Fest, das in San Marcos stattfindet, ist das Honigfest (Festival de la Miel) am ersten Wochenende im Februar, das gleichzeitig den Höhepunkt der Sommersaison bedeutet. Dabei gibt es Musikveranstaltungen und natürlich Honig-Verkaufsstände. Im Januar findet am zweiten Wochenende das „Fest der hausgemachten Dinge“ (Fiesta de las Cosas Caseras) statt, an dem gastronomische Spezialitäten aus dem Ort präsentiert werden. Am 25. April ist das Fest des Schutzpatrons des Ortes, der ebenfalls mit Musikveranstaltungen gefeiert wird, aber keinen touristischen Charakter hat. Weiterhin gibt es unregelmäßige Veranstaltungen wie einen Töpfermarkt (im Mai) und ein indianisches Kulturfest, die Tulianada (im Oktober), in der das Comechingones-Volk, das vorher große Teile der Provinz Córdoba bewohnte, seine Traditionen aufleben lässt.
Im Kulturzentrum finden das ganze Jahr über, aber besonders in der Saison und an Wochenenden Theater, bildender Kunst und Folklore sowie Musikveranstaltungen zum Mitmachen („música social“) statt.
Einkaufen
BearbeitenIn San Marcos wird hauptsächlich nach biologisch-organischen Gesichtspunkten angebaut, daher ist es ein guter Ort zum Einkaufen gesunder Produkte aus der Landwirtschaft. Der Honig von San Marcos ist in ganz Argentinien bekannt. Ebenfalls kann man Nüsse und Oliven direkt bei den Produzenten erstehen.
Da viele Hippies und artesanos (Kunsthandwerker, die meist mit dem Rucksack durch die Region fahren) im Ort in der Saison verweilen, kann man viel Kunsthandwerk erwerben. Der Kunsthandwerkermarkt befindet sich in der Straße San Martín direkt südlich der Plaza. Weiterhin gibt es mehrere Geschäfte, in denen man Kunsthandwerk kaufen kann, dort werden meist auch landwirtschaftliche Erzeugnisse angeboten.
Für den täglichen Bedarf gibt es eine Handvoll kleiner Supermärkte. Die Haupt-„Einkaufsstraße“ ist die Libertad, die Verlängerung der Zufahrtsstraße, die in Ost-West-Richtung den Ort durchzieht und in die Plaza mündet.
Küche
BearbeitenMan findet für einen Ort dieser Größe auffällig viele "exotischere" Lokale, etwa mit asiatischer Küche. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Eine vollständige Auswahl gibt es auf der Homepage der Stadt.
- La Morada, Libertad Ecke Sarmiento. Tel.: +54 15513020.. In diesem netten Ecklokal kann man neben Pasta und Fleisch auch asiatisches Essen im Wok gebraten finden.
- Bambu Natural Resto-Bar, Sarmiento 341. Tel.: +54(011) 1558753355, E-Mail: amarantapereyra@hotmail.com.. Vegetarische Spezialitäten.
- La Tahua, San Martin 501 (Complejo Los Quijotes).. Internationale Küche.
Nachtleben
BearbeitenAbgesehen von ein paar Bars und einem kleinen Disco-Pub (Straße Sarmiento, 50 m nördlich der Plaza Cacique Tulián) ist das Nachtleben sehr ruhig. Im Kulturzentrum finden verschiedene Musik- und Tanzveranstaltungen statt - am besten vor Ort erkundigen. Live-Musik gibt es in einigen Bars rund um die Plaza in der Saison.
Unterkunft
BearbeitenIm Ortszentrum gibt es eine überraschend große Anzahl meist kleinerer Hotels, Herbergen und Campingplätze. Weitere Campingplätze gibt es am Río Quilpo direkt in der Natur, ca. 4 km vom Zentrum entfernt. Die gesamte Auswahl sowie aktuelle Preise kann man auf der Homepage des Ortes (Abschnitte "Alojamientos" und "Camping") einsehen.
- Pach Flo, Vélez Sársfield 850. Tel.: +54 (0)3549 - 496120.Vier-Personen-Hütten und Ferienwohnungen, günstiger Preis
- Kairos, Callejón Los Duendes. Tel.: +54 496076.Recht günstige Hostería mit Schwimmbad und Spa.
- Villa Luz, San Martín 931. Tel.: +54 496386, E-Mail: villaluz_sms@yahoo.com.ar.Größere Hostería.
- San Marcos Hostel, Libertad Ecke Moreno. Tel.: +54 496102, E-Mail: sanmarcoshostel@gmail.com.Eines der billigsten Hostels, was man aber leider merkt. Pluspunkt: kleine Zimmer (2-3 Personen).
- La Merced, San Martín 429. Tel.: +54 496218, E-Mail: lamerced@velocoop.com.ar.Drei-Sterne-Hostería mit Schwimmbad.
- Camping La Quebrada, Av. 7 colores, am Río San Marcos. Tel.: +54 496137, E-Mail: munisms@velocoop.com.ar.Größter Campingplatz des Ortes, direkt am Fluss gelegen
- Complejo Río Quilpo, Camino a La Fronda (4 km südlich). Tel.: +54 496036, E-Mail: nuevacastalia_srl@arnet.com.ar.Großer Komplex mit Campingplatz und Ferienhütten am Río Quilpo. Nur im Sommer geöffnet.
Gesundheit
BearbeitenBesondere Gesundheitsgefahren gibt es abgesehen von den in den ganzen Sierras anzutreffenden giftigen Schlangen nicht. Es gibt eine Apotheke und eine kleine Klinik (Vélez Sársfield Ecke Moreno), ein Krankenhaus gibt es in Cruz del Eje.
Praktische Hinweise
BearbeitenEin Touristenstand ist im Sommer jeden Tag vormittags und abends und im Rest des Jahres nur am Wochenende vormittags geöffnet. Dort kann man auch einen kostenlosen Stadtplan bekommen.
Es gibt zwei Internetcafés rund um die Plaza.
Achtung: Es gibt keine Bank und (Stand Anfang 2010) auch keinen Geldautomaten, die nächstgelegenen befinden sich in Cruz del Eje und Capilla del Monte.
Postleitzahl des Ortes ist X5282, die Telefonvorwahl 03549. Internetzugang (einige kleine Cibercafés) und GSM-Netz sind vorhanden - auch die Hippies haben sich wohl mit der Technik angefreundet.
Ausflüge
Bearbeiten- Dique Cruz del Eje. Zum Dique Cruz del Eje, einem der größten Stauseen von Córdoba, sind es etwa 10 Kilometer in Richtung Westen. Der Stausee heißt eigentlich Arturo Illia. Bei Casa de Piedra, 12 km Richtung Süden, kann man Höhlenmalereien der Comechingones besichtigen.
Literatur
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Eine offizielle Webseite ist nicht bekannt.
- Liste der Sehenswürdigkeiten und Unterkünfte in der Stadt
- Touristik-Portal mit Hintergrundinformationen zum Ort