Samariá-Schlucht

Schlucht in Griechenland
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Samaria Gorge
Samaria Gorge
Samaria Gorge

Die Samaria-Schlucht (griechisch: αράγγι της Σαμαριάς) im Westteil der Insel Kreta ist eine der längsten und tiefsten Schluchten Europas. Bis zu 400 m steigen die Felswände fast senkrecht in die Höhe, an der engsten Stelle ist die Schlucht nur gut 3 Meter breit. Bis zum Frühsommer ist die Schlucht unbegehbar, weil sie aufgrund der Schneeschmelze von den bis 2450 m hohen "Weißen Bergen" einen reißenden Gebirgsfluss zum Meer führt. Im Sommer reduziert sich der Wasserlauf zu einem plätschernden Bach. Die Schlucht selbst ist 13 km lang; Wanderer müssen zusätzlich noch 3 km zwischen dem Ende der Schlucht und dem nur per Fähre erreichbaren Küstenort Agia Roumeli zurücklegen.

Auf der Straße

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Von Heraklion sind es auf der Straße 176 km, für die man mit (Ausleih-)Pkw 2:47 h benötigt. Die Straßen und der Abzweig von der Schnellstraße in Chania Richtung Sougia und später im Detail Richtung Omalos sind gut beschildert, z. T. jedoch nur in Griechisch, d. h. ohne lateinische Buchstaben. Nach der Ortschaft Lakki aufpassen, da die Straße Richtung Omalos nach links abzweigt. Ab Lakki befinden sich sowohl tagsüber als auch nachts Schaf- und Ziegenherden mitten auf der Straße und sperren diese - auch hinter engen Kurven! Dort befinden sich dann auch Steine und Felsen von Steinschlägen mitten auf der Straße.

Ab Lakki häufig Fahrt im Wolkennebel, da man bis auf die Höhe von 1.230 m in Omalos fährt.

Am Ortseingang von Omalos mit etwa 8 (acht) Häusern insgesamt unübersehbar rechts zwei und links ein Hotel, dann nach etwa 400 m rechts ein viertes Hotel – alle in einfachem Standard mit etwa 35 bis 50,- € für DZ mit FS. Die Hotels haben jeweils eine Taverne, eigenen kostenfreien Parkplatz und früh 07:30 Uhr einen Zubringerbus zum Schluchteingang in ca. 5 km Entfernung.

Die ab Heraklion und dem dortigen Bade-Vorort Amoudara angebotenen eintägigen "Exkursionen" in die Samaria-Schlucht sollte man vergessen. Abfahrt ist erst dort erst ab ca. 07:00 Uhr und die Busse sammeln die unbedarften Touristen hotelabklappernd stundenlang ein, ehe die eigentliche Fahrt losgeht. Die Busse kommen dann häufig erst 11:00 bis 12:00 Uhr am Schluchteingang an – viel (!) zu spät, um vernünftig und mit Genuss die Schlucht durchwandern zu können und in Agia Roumeli die letzte Fähe nach Sougia um 17:30 Uhr erreichen zu können.

Besser ist es, einen Leih-Pkw für ca. 80 - 90 € für zwei Tage zu mieten, am Vormittag Retimo zu besuchen und Nachmittags gemütlich nach Omalos zu fahren dort zu übernachten und am nächsten Tag nach FS um 07:00 Uhr mit dem Pkw vor zum Schluchteingang zufahren und dort für 5,- € auf umzäunten Parkplatz oder unentgeltlich auf der Straße davor zu parken und ab Öffnung um 07:30 Uhr die Tour oder später bei Hitze Tortur zu starten. Nachmittags dann ab 17:30 Uhr mit der Fähre ab Agia Roumeli nach Sougia zurück. In Sougia warten die Busse der KTEL auf die Fähe - man muss in Sougia etwa 1 km laufen, um zu den KTEL-Bussen mit dortigem Tickethäuschen zu gelangen. Der Bus fährt etwa 18:15 - 18:45 in Sougia ab Richtung Chania oder nur bis zum Schluchteingang oder Omalos, wo viele ihre Pkw abgestellt haben. Die meisten stellen die Pkw direkt am Schluchteingang ab. Busse fahren auch nur bis Omalos/Schluchteingang - Einteilung der Passagiere nur nach Omalos oder bis Chania erfolgt in Sougia direkt an den Bussen. Die Busse von Sougia bis zum 40 km entfernten Schluchteingang/Omalos für 2,60 € benötigen etwa eine Stunde, bei Wolken/Nebel länger.

Bei der Rückfahrt im Vorort von Chania vor der Brücke über der Straße (das ist oben die vierspurige Nationalstraße) hinein nach Chania aufpassen – der Abzweig auf die vierspurige Nationalstraße nach Rethymon-Heraklion ist erst unmittelbar vor der Brücke nur mit sehr kleinem Schild auf Griechisch ausgeschildert und man denkt, das führe in ein Gewerbegebiet.

Mit dem Bus

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Ab Chania MO - SA 05:00, 08:45 (via Omalos), 13:45 und 16:00 Uhr, SO 08:45 (via Omalos), 13:45 und 16:00 Uhr. Fahrzeit etwa 1:45 h, Preis 7,80 €.

Mit dem Schiff

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Hintergrund

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Sehenswürdigkeiten

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  • Wanderung durch die Schlucht (Gehzeit Bergab für "Geübte" mindestens 5, für die überwiegende Zahl der Besucher jedoch eher wegen Hitze, Trink-Rasten und Foto-Pausen 6–7,5 Stunden).

Die Klamm kostet Eintritt (Erwachsene: 5 € in 2018). Die dort auf dem unentgeltlich erhältlichen Schlucht-Plan angegebenen Wanderzeiten für die einzelnen Abschnitte und insgesamt sind deutlich zu kurz ausgewiesen.

Echte Bergstiefel bzw. mindestens überknöchelhohe Wanderstiefel unbedingt zu empfehlen! Man läuft überwiegend über Bach-Geröll und Schuttsteine der Schlucht-Felsen.

Aktivitäten

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Wanderung durch die Schlucht

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Bis zu 400 m ragen die Felswände fast senkrecht in die Höhe. Die Wanderung führt abschnittweise durch das steinreiche Flussbett.

Eine Wanderung durch die Samaria-Schlucht macht man üblicherweise von oben nach unten, obwohl das ständige Bergabgehen die Kniegelenke und Knöchel ordentlich strapaziert.

Der Einstieg in die Schlucht liegt am Ende der Straße auf der Omalós-Hochebene in 1227 m Höhe über dem Meeresspiegel und führt zunächst etwa 10 Minuten über eine Art Holztreppe und dann 50 Minuten über Geländestufen auf den Boden der Schlucht hinab.

Direkt am und über dem Eingang kreist eines der zwei in der Schlucht nistenden Geier-Paare.

Die ersten 8 km wandert man überwiegend auf einem Weg entlang des Baches. Etwa 40 Minuten ab Eingang liegt die erste Wächter-Station mit Funk zur Zentrale für Rettungsmaßnahmen bei Unfällen und mit Muli für den Transport Verunfallter. Immer wieder trifft man auf Stellen, an denen man seine Trinkflasche mit Quellwasser auffüllen kann, bis man in dem verlassenen Dorf Samariá ankommt, in dem man auch andere Erfrischungen und eine Stärkung verzehren kann. Die Bewohner mussten 1962 das Dorf verlassen, als das Gebiet zum Nationalpark erklärt wurde; seitdem darf sich niemand mehr nachts in der Schlucht aufhalten.

Im zweiten Teil führt der Weg überwiegend durch das Flussbett, das voller großer und kleinerer Felssteine liegt. Wege und Stege helfen nur noch gelegentlich weiter, mehrfach muss der Bach überquert werden. Auf die in verschiedenen Farben gehaltenen und kaum sichtbaren Weg-Markierungen muss man wegen Abbiegungen quer über oder entlang des Fluss-Bettes achten, da man sonst an einer Steilwand landet und umkehren muss. Die Weg-Kilometer-Angaben wie 6, 8, 11 oder 13 sind wohl längere "griechische " Kilometer etwa als Luftlinie, nicht als Fuß-Kilometer.

Spätestens hier ist man dankbar, wenn man den Rat befolgt hat, festes überknöchelhohes Schuhwerk anzuziehen. Dieser Teil der Wanderung findet zudem - wenn man früh morgens gestartet ist - zur Mittagszeit statt, und die hochstehende Sonne scheint gnadenlos zwischen den Felswänden hindurch bis zum Schluchtboden. In diesem Abschnitt öffnen sich jedoch die faszinierendsten Blicke auf die grandiose Kulisse der Felswände, zwischen denen die Wanderer geradezu zwergenhaft wirken.

Ca. 3 km vom Meer entlässt die Schlucht den Wanderer nach einem beeindruckenden Naturerlebnis in eine weite Ebene, die in der schattenlosen Mittagshitze noch ca. 3 km bis zum Örtchen Agía Ruméli durchschritten werden muss.

Am Schluchtende werden die Wanderer durch Abgabe ihrer Tickets beim Wärter-Häuschen zahlenmäßig im Vergleich zu den täglich verkauften Tickets registriert, um etwa Verunfallte suchen zu müssen. Unmittelbar anschließend liegt die erste Snack-Bar mit Getränken und Snacks zur Pause ein.

Etwa 600 m hinter der ersten Snack-Bar (nicht nur 200 m laut Schild) kommt die nächste Snack-Bar vor der Kirche - dort Ticket-Verkauf für den Bus mit 2,- € ins etwa 2,7 km entfernte Agia Roumeli mit Fährhafen. Der Ticket-Verkauf für die Fähre ist dann in Agia Roumeli die Straße einfach runter, erste Querstraße rechts auf der linken Ecke.

In Agia Roumeli laden zahlreiche Tavernen, Gasthäuser und Restaurants unterschiedliche Preisklassen ein, um die durstigen und erschöpften Wanderer zu laben. Eine Apotheke gibt es am Ort jedoch nicht, an das lindernde Gel für strapazierte Muskeln und Gelenke muss man vor der Wanderung gedacht haben.

Sehr sinnvoll ist es, Badesachen in den Rucksack zu packen. Nach der Wanderung kann man sich dann am Strand in Agía Ruméli entsprechend erholen. Der Strand ist schwarzer Feinkies, das Wasser des Lybischen Meeres auch im Oktober warm. Wer nicht nur Baden, sondern Schwimmen geht, sollte wegen der vorangegangenen deutlichen und einseitigen Muskelbeanspruchung Muskelkrämpfe in den Beinen/Oberschenkeln als Risiko beachten und nicht zu weit hinausschwimmen.

Direkt in der Schlucht gibt es keine Verpflegungsmöglichkeiten. Im Dorf Agía Rouméli am Meer kann man aber einkehren.

Unterkunft

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In Omalos vier einfache Hotels mit Taverne direkt und unverfehlbar an der Straße - etwa 38 - 50 € pro DZ mit FS und Parkplatz.

Sicherheit

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In der Schlucht herrscht teilweise Steinschlaggefahr. Lizensierte Wanderführer haben im September 2018 mehrfach Schutzhelm getragen. An mindesten drei Wärter-Stationen Funk für Rettung und Muli für Abtransport Verunfallter. In Samaria Heli-Punkt für Heli-Transport per Winde - es ist also kein Landeplatz.

Auf der Nationalstraße Heraklion-Rethymon-Chania vielfach Blitzer - die hohen Gebühren zahlt man dann an den Pkw-Verleiher.

Praktische Hinweise

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Es ist nicht empfehlenswert, die Wanderung im Rahmen einer organisierten Ein-Tages-Tour zu machen: Der Bus bzw. vorher ein Zubringer-Bus zum eigentlichen Bus holt den Wanderer bzw. viele Wanderer zwar am Hotel bzw. richtiger von vielen Hotels ab, bringt ihn auf die Hochebene und holt ihn in Chóra Sfakíon (wohin ein Schiff von Agía Rouméli aus fährt, eine Straßenverbindung gibt es nicht) wieder ab zur Rückfahrt zum Hotel.

Wegen den (zu) späten Abfahrten und dem dadurch bedingten zu späten Ankommen am Schluchteingang erst 11:00 - 12:00 Uhr besteht jedoch bei solchen Touren das deutliche Risiko, dass Wanderer bereits am ersten Wärter-Punkt nach 40 Minuten steilem Abstieg wieder hoch zum Eingang geschickt werden, weil sie die harte Tour erkennbar nicht bis zur Schließung der Schlucht schaffen können - die letzte Fähre um 17:30 Uhr nach Sougia zum Bus erst recht nicht.

Günstiger ist es deshalb, den Ausflug individuell mit Leih-Pkw über zwei Tage zu planen und am ersten Tag in Omalos zu übernachten. Zum oberen Einstiegspunkt in die Schlucht dann mit Hotel-Bus, Leih-Pkw oder auch öffentlichem Bus.

Wegen dem ständigen Laufen bzw. Wandern über Geröll und Felsschutt kann die Tour in der Hitze leicht zur Tortur werden

Ausflüge

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Von Agia Roumeli auf zwei verschiedenen Muli-Pfaden sehr (!) steil in etwa 1,5 - 2 h je nach noch vorhandener Kondition und Hitze in die türkische Festung hoch über Agia Roumeli.

Mehrere Boots-Taxi ab Agia Roumeli in etwa 1 - 4 km entfernte verschiedene einsame Strände am Meer, z.T . mit Höhle(n).

Bequemere Touristen gehen in der Schlucht ab Küstenort Agia Roumeli nur leicht ansteigend durch die Engstelle bis Samaria und kehren dort um - selbst dieser deutlich kürzere und leichtere Weg wird hinsichtlich Charakter mit Geröll und Felsschutt sowie in der Hitze häufig unterschätzt.

Literatur

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