Safien

Ortschaft im Schweizer Kanton Graubünden
Safien
KantonGraubünden
Einwohnerzahl
Höhe1.315 m
Lagekarte der Schweiz
Lagekarte der Schweiz
Safien

Safien ist eine schweizerische Gemeinde im Kanton Graubünden, die den Großteil des Safientals umfasst.

Hintergrund

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Karte von Safien

Die Gemeinde Safien umfasst den mittleren und hinteren Teil des Safientals, die Talschaft wurde durch den flussabwärts tief eingeschnittenen Fluss Rabiusa geschaffen. Die grösste Ortschaft ist Safien Platz. Dazu gibt es etliche Streusiedlungen im Tal, welche aber teilweise nicht mehr ganzjährig bewohnt sind.

Im Jahr 2013 fusionierten die Gemeinden Versam, Tenna und Valendas mit Safien zur Gemeinde Safiental.

Safien hat sich dem sanften Tourismus verschrieben, die Talschaft hinterlässt einen verträumt ursprünglichen Eindruck.

Ursprünglich wurde das Gebiet im hinteren Safiental von Romanen bewirtschaftet, wovon noch romanische Flurnamen erinnern; die Talschaft wurde über den Glaspass ("Stäga") von Thusis oder über den Löchliberg ("Safierberg") vom Säumerort Splügen her erreicht. Um 1300/10 wurden unter den Freiherren von Vaz Walser aus dem Rheinwald zur Urbarmachung der Böden und zur Ansiedlung bewegt. Auch unter den Herren von Werdenberg wurden weitere Walser zur Ansiedlung motiviert; die Talschaft blieb dem Kloster Cazis zinspflichtig.

Die Kirche von Thalkirch wurde erstmals 1441 und diejenige von Safien-Platz 1448 erwähnt. Mit der Einführung der Reformation im Jahre 1526 fasste die "neue Religion" Fuss, die Talschaft blieb in den kommenden Jahrhunderten fast vollständig deutschsprachig und protestantisch. Wirtschaftlich dominierten Land- und Alpwirtschaft, Milchprodukte und Vieh wurden über die Passübergänge auf die oberitalienischen Märkte gebracht.

Erst mit dem Bau der Fahrstrasse durch das wilde Aclatobel 1882/85 wurde das Tal flussabwärts mit Versam verbunden. Es kam zu einer Entvölkerung der Talschaft, im 17./18. Jhdt. folgten viele als Söldner französischen, holländischen und neapolitanischen Regimentern, später im 18./19. Jhdt. liessen sie sich als Zuckerbäcker und Cafetiers in Norditalien und der K.u.K. Donaumonarchie nieder. Im 19. Jhdt. waren dann die USA und Neuseeland bevorzugte Auswanderungsländer. In den letzten Jahren hat sich die Einwohnerzahl der Talschaft bei 950 Ew. stabilisiert.

Mit dem Flugzeug

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Der nächste internationale Flughafen ist derjenige von Zürich-Kloten.

Mit der Bahn / mit dem Bus

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Mit der SBB von Zürich über Chur angereist, steigt man in Chur auf die rote meterspurige Rhätische Bahn um. Der Bahnhof Verdam-Safien liegt noch ausserhalb des Safientals in der Rheinschlucht. Versam ist auch ab Ilanz mit dem Postauto Linie 90.403 erreichbar. Ab Versam verkehrt ein Postautokurs ab 7.00 - 17.30 h ins Safiental, meist bis nach Thalkirch-Turrahus.

Auf der Straße

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Von Chur her auf der Autobahn   kommend, verlässt man an der Ausfahrt   Bonaduz die Autobahn und gelangt über eine kurvige Verbdindungsstrasse durch die Rheinschlucht nach Versam. Alternativ kann man Versam von Westen her von Ilanz erreichen. In Versam, das heute zur Fusionsgemeinde Safiental gehört, zweigt die Strasse ins Safiental ab, man erreicht über Tenna Safien-Platz als grösste Ortschaft. Am Ende des Tals bei Thalkirch endet die Fahrstrasse, der Talausgang kann auf Saumpfaden nur zu Fuss verlassen werden.

Mobilität

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Die Postautolinie 90.401 verkehrt ab Versam durch das ganze Safiental bis Thalkirch.

Sehenswürdigkeiten

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  • im Weiler 1 Tenna
Die reformierte 1 Kirche Tenna wurde 1408 erbaut, aus der Gründungszeit stammen spätgotische Fresken mit zehn Darstellungen des Passionsgeschehens. Sehenswert ist auch die Holzdecke mit spätgotischer Rankenmalerei und barocker Bemalung.
Bis zum Bau der Kirche mussten die Einwohner von Tenna über das 2 Tenner Kreuz zum Kirchgang nach Valendas wandern, das Aclatobel war damals unpassierbar.
  • in 2 Safien-Platz / 3 Thalkirch
der vom Verein Safier Ställe beschilderte Walserweg. Der Verein hat sich dem Erhalt der typischen Wirtschaftsgebäude des Safientals verschrieben, er unterhält eine Holzschindelwerkstatt um die traditionellen Dachbedeckungen zu erneuern und den 3 Ausstellungsstall Turra .
Das Walserhaus 4 "Nüw Hus" liegt im Weiler Innercamana, in dem Übernachtungen gebucht werden können.
5 Heimatmuseum Camana. Tel.: +41 (0)81 647 11 61, +41 (0)81 647 11 17. Talschaftsmuseum des Safientals. Geöffnet: Juni - Oktober, jeden zweiten und vierten Sonntag 12:00 - 15:00 h. Preis: 7.00 CHF.

Aktivitäten

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An der Rabiusa
 
Glaspass
 
Lüschgrat
 
Bächer Hütta
 
Tomülpass, Bruschghorn
  • Es gibt viele gut beschilderte Wander- und Bergwanderwege.

Wandern im Safiental

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Tenner Chrüz - Versam (13 km)

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Bis zum Bau der Verbindungsstrasse nach Versam mussten die Kirchgänger von Tenna aus den beschwerlichen Weg über den Übergang des Tenner Chrüz für den Kirchgang auf sich nehmen. 1408 wurde dann in Tenna die Kirche gebaut, und auch Beerdigungen und Hochzeiten konnten in der Talschaft gefeiert werden.

Höhenweg Camana (Thalkirch - Safien-Platz) (9,4 km)

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Von der Postautohaltestelle Thalkirch wandert man durch den urtümlichen Bawald Richtung Camana. Bei der Bächer Hütta quert man das Bächertobel und gelangt hinauf zu den 6 Camaner Hütten . Über den Weiler 7 Camanaboda mit typischen Walserhäusern und dem Heimatmuseum geht es abwärts, Nach Überqueren des Hütti Tobels und des Hofer Tobels gelangt man über einen Wiesenpfad hinab nach Safien Platz.

Bischolpass (13,8 km)

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Von der Postautohaltestelle 1 Abzweigung Gün oder 2 Neukirch (Safien) gelangt man über den Lauf der Rabiusa und hinauf zum Maiensäss von 8 Mädelti . Durch den Wald geht es hinauf zur Alp Bischola und zum Bischolpass, der Bischolsee lädt zu einer Rast ein. Über die Alp Lüsch und den ehemaligen 9 Lüschersee gelangt man zum 10 Glaspass . Auf der von im Zweiten Weltkrieg internierten Polen zum Fahrsträsschen ausgebauten Übergang geht es bis zum Weiler 4 Inner Glas und von dort aus auf dem Stägaweg in steilem Zick-Zack hinab nach Safien-Platz.

  • Variante: vom Bischolpass kann man über den Lüschgrat und 11 Glaser Grat ebenfalls zum Glaspass gelangen.

Glaspass - Thusis (18,6 km)

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Ab Safien-Platz quert man unterhalb des Staubeckens die Rabiusa und steigt dann den steilen Zick-Zack des Stägawegs zur Glaspasshöhe hinauf, die Ostseite ist von einem "Polenweg" erschlossen internierte Polen hatten im Zweiten Weltkrieg den Weg ausgebaut. Nach der Passhöhe nimmt man den nach rechts abzweigenden alten Glaspassweg und gelangt nach 5 Obertschappina. Von dort aus gelangt man mit dem Postauto oder zu Fuss über 6 Urmeinnach Thusis hinunter und kann dort die Rhätische Bahn nach Reichenanu-Tamins und nach Umsteigen nach Versam-Valendas zurück nehmen.

Safierberg - Splügen (14 km)

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Vom Ende des auf der Strasse erreichbaren Teils des Safientals gelangt man über die Alpwiesen der 12 Piggamad und des Bodaälpli entlang der Rabiusa zum alten Säumerübergang des Safierbergs. Nach dem auf 2486 m ü.M. gelegenen Passübergang steigt man über die Stutzalp nach Splügen hinunter, das Dorf ist nach 6 Stunden erreicht.

Mit dem Postautokurs der San Bernardinolinie und über Thusis gelangt man nach Versam-Safien zurück.

Alperschälli - Steinbockweg (12,8 km)

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Von der Alp Piggamad kann man sich auch nach Osten zum Passübergang des Alperschälli wenden, nach 6 km Wegstrecke ist der auf 2614 m ü.M. gelegene Übergang der 13 Alpschällilücke erreicht. Über die Steileralp steigt man Richtung Sufers ab, die letzte Wegstrecke führt durch den 14 Steilerwald steil hinab.

  • Im Sommer wird Openair Safiental durchgeführt.
  • Skifahren am
1 Solarskilift Tenna. Der erste Solarstrom-Skilift der Schweiz wird mit erneuerbarer Energie betrieben und erhielt verschiedene Auszeichnungen. Geöffnet: Ende Dez. - Mitte März; 09:30-12:00 / 13:0o-16:00 h. Preis: Tageskarte Erw. 25.00 Fr., Kind 16.00 Fr.

Einkaufen

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  • Volg-Laden. Geöffnet: Mo – Mi, Fr 9.00 – 11.30 Uhr + 14.00 – 18.30 Uhr, Sa 9.00 – 11.30 Uhr + 14.00 – 16.00 Uhr.

Nachtleben

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Unterkunft

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Gesundheit

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Das nächste Regionalspital mit Notfallstation ist das Regionalspital Surselva in Ilanz.

Praktische Hinweise

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Ausflüge

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Literatur

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Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.