Sababurg

Ruine in Hessen, Deutschland
Sababurg
BundeslandHessen
Einwohnerzahl
Höhe315 m
Lagekarte von Hessen
Lagekarte von Hessen
Sababurg
Die Sababurg in der Topographia Hassiae von Matthäus Merian, 1655

Die Sababurg ist eine Burgruine inmitten des Reinhardswaldes in Nordhessen in Deutschland, genauer im Landkreis Kassel, ehemals im Landkreis Hofgeismar. Weiter ist Sababurg auch der Name des an der Burg gelegenen Stadtteils von Hofgeismar, in welchem circa 20 Einwohner leben und der eine Exklave im Gutsbezirk Reinhardswald darstellt.

Überregional bekannt ist die Sababurg vor allem als Dornröschenschloss, auf welchem sich das Märchen Dornröschen der Brüder Grimm zugetragen haben soll. Tatsächlich soll die Burg von 1571 bis 1591 von einer 5 km langen und 3 m hohen Dornenhecke umgeben worden sein, während sich die restliche Burganlage nach der Besetzung und starker Beschädigung von katholischen Truppen durch Feldmarschall Tilly im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) in einem wildromantisch verwachsenem Zustand befunden haben soll.

Hintergrund

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Sababurg, Ansicht von Westen
 
Sababurg, Ansicht von Südwesten

Als Stützpunkt des Erzbistums Mainz bestand bereits vor 1300 eine wegen ihrer Lage auf einem Basaltkegel (Zapfen) Zappenburg genannte Burg an der nach Gottsbüren führenden mittelalterlichen Königsstraße und der alten Höhenstraße zwischen Kassel, Diemel und Weser. Durch den Fund des "heiligen Leichnams" im Jahre 1330 bei Gottsbüren, wodurch dieses zu einem Wallfahrtsort wurde, gewann die Zappenburg an Bedeutung. Zum Schutz und Schirm der Pilger wurde am 19. April 1334 der Grundstein zu einem Neubau gelegt, der 1336 fertiggestellt wurde. Nachdem es 1346 zu Auseinandersetzungen kam, in denen Mainz unterlag, fällt die Burg zunächst als Lehen an Burkhard v. Schöneberg, dessen Geschlecht jedoch 1428 ausstirbt, und daraufhin an Hessen, wonach sie verfällt und 1455 als wüst beschrieben wird.

Ab 1490 ließ Landgraf Wilhelm I. ein Jagdschloss auf den alten Grundmauern der Zappenburg errichten. Als das Schloss 1582 Sitz des Amtes Gieselwerder wurde erbaute man zudem das heute noch vorhandene Kanzleigebäude. Zeitgleich taucht erstmals der Name Sababurg auf. Schloss und der 1571 von Landgraf Wilhelm IV. gegründete Tiergarten, einer der in Europa, werden 1589 von einer etwa vier Meter hohen und fünf Kilometer langen Mauer umgeben, welche ein Gebiet von 130 Hektar umschließt.

1628 von katholischen Truppen durch Feldmarschall Tilly im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) besetzt und stark beschädigt, verfällt die Schlossanlage in einen wildromantisch verwachsenen Zustand, welcher später Schauplatz des Märchens Dornröschen der Brüder Grimm wird. Seitdem ist die Sababurg international auch als Dornröschenschloss bekannt. Wie im Märchen beschrieben umgab von 1571 bis 1591 eine fünf Kilometer lange und drei Meter hohe Dornenhecke die Burganlage, welche Wildtiere von einem Eindringen abhalten sollte.

Im Siebenjährigen Krieg von französischen Truppen erneut verwüstet, richtet Landgraf Friedrich II. die Sababurg 1765 noch einmal als Jagdschloss her. Nach Abriss von West-, Ost und Südflügel verfiel die Burg ab 1826 allmählich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Sababurg ab 1957 nach und nach vom Land Hessen restauriert und öffentlich zugänglich gemacht, 1961 werden in der Burganlage ein gehobeneres Hotel mit Gaststätte eingerichtet. Ebenfalls in der Burganlage besteht seit 1987 das deutschlandweit erste standesamtliche Trauzimmer außerhalb eines Rathauses, welches 2002 erweitert wurde. Am 17. Oktober 1971 öffnete nach längerem Bemühen auch erstmals der Tierpark Sababurg für Besucher und entwickelte sich seitdem zu einem Touristenmagneten mit jährlich steigenden Besucherzahlen.

 
Innenhof der Sababurg
 
Eckturm der Sababurg

Auf der Straße

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Die Sababurg liegt an der K 55, welche von Hofgeismar aus über die Sababurg nach Trendelburg-Gottsbüren verläuft. Diese hat nördlich Hofgeismars Anschluss an die   (Bückeburg-Höxter-Hofgeismar-Kassel-Bebra) und in Gottsbüren an die L 763 (Trendelburg-Gottsbüren-Wesertal), welche hinunter ins Wesertal nach Gieselwerder zur einzigen Weserbrücke zwischen Hann. Münden und Bad Karlshafen führt. Eine weitere Anfahrtsmöglichkeit ist über die Waldstraße mit eingeschränktem Winterdienst. Parkplätze findet man sowohl am Dornröschenschloss, als auch am Tierpark.

Mit Bus und Bahn

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An der Sababurg verkehren die beiden Buslinien 190 (Hofgeismar-Reinhardshagen-Hann. Münden) und 192 (Hofgeismar-Wesertal). Die Buslinie 190 fungiert als AusflugsBus, welcher auch am Wochenende zweistündig und in der Sommersaison mit einem Fahrradträger verkehrt (max. fünf Fahrräder). Die Buslinie 192 verkehrt seit April 2017 ebenfalls täglich zweistündig. Bedient werden die drei Haltestelle  Tierpark, Dornröschenschloss und Gasthaus Arche, wobei letztere nur noch theoretisch existiert (siehe verlinkte Datenblätter).

Mit dem Fahrrad

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Über die Sababurg verlaufen mehrere lokale Radrouten, darunter der Reinhardswaldradweg, welcher auf einer Länge von 55 Kilometern von Kassel über Immenhausen durch den Reinhardswald nach Trendelburg-Wülmersen führt. Wer von Hofgeismar aus mit dem Fahrrad zur Sababurg fahren will fährt am besten nicht auf der direkten als R20 ausgeschilderten Radroute über Beberbeck, sondern abseits der an schönen Sommertagen stark befahrenen Straßen über Carlsdorf, Hombressen und die Kasseler Schneise. Auf jeden Fall sollte man eine Radtour durch den Reinhardswald nur mit mountainbikeähnlichen Fahrrädern unternehmen, da die Forstwege meist nur grob geschottert sind. Weitere Informationen auch im Wikivoyage-Artikel Radrouten rund um Hofgeismar.

Wanderer finden rund um die Sababurg eine Vielzahl an Streckenwanderwegen und Rundwanderwegen; über die Sababurg verlaufen neben dem Qualitätswanderweg Weserberglandweg auch die Hessenwege 3, 6 und 11 (Dornröschen-Route), die Wildbahn (X 3), der Upland-Weserbergland-Weg (X 6) und der Märchenlandweg (M). Weitere Informationen zu den Streckenwanderwegen findet man im Wikivoyage-Artikel Wanderrouten in Nordhessen und zu den Rundwanderwegen rund um Hofgeismar im Wikivoyage-Artikel Wanderrouten rund um Hofgeismar.

Sehenswürdigkeiten

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Tierpark Sababurg mit Sababurg
Tierpark Sababurg
 
Wüstenbussard (Parabuteo unicinctus)

Dornröschenschloss Sababurg

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Von den ehemals umfangreichen Wehranlagen sind heute noch Teile der Ringmauer mit Flankentor und Wallgräben, der Palas in seinen Außenmauern, zwei mächtige Ecktürmen mit welschen Hauben und noch ein kleinerer Treppenturm erhalten und zu besichtigen. Eine Außenbesichtigung mit Märchenrundgang "Dornröschen" ist an den wochenenden von April bis Oktober von 10:00 bis 18:00 Uhr möglich, letzter Einlass 17:00 Uhr, und kostet für Erwachsene 3,50 € und für Kinder von sechs bis fünfzehn Jahren 1,50 €. Vorangemeldete Führungen pro Gruppe kosten 65,00 € .

Burggarten Sababurg

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In Bezug auf das Märchen Dornröschen der Brüder Grimm sind im Burggarten der Sababurg verschiedenste Rosenarten angepflanzt worden, darunter die die etwa zwölf Meter hohe und zehn Meter breite „Kiftsgate“-Rose am Ostturm des Palas. Weiter findet man im Burggarten, dessen Hauptwege auch für Menschen mit Gehbehinderung zugänglich sind, alte Gewürz- und Heilkräuter, angepflanzt in einem traditionellen Nutzgarten, wie er früher in der Region überall zu finden war. Der Burggarten ist von April bis Oktober täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 € und ermäßigt 1,50 €.

Tierpark Sababurg

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Der Tierpark Sababurg beheimatet rund 700 Tiere in 80 verschiedenen Arten. In den großzügigen Freigehegen weiden neben zotteligen Wisenten auch mächtige Auerochsen und seltene Urwildpferde; naturnahe Anlagen beherbergen Fischotter, Steinböcke, Wölfe, Luchse, Vielfraße und weiteres heimisches Wild, Wassergeflügel und Exoten. Viele Gehege wurden mit Kontaktbereichen ausgerüstet, sodass die Tiere aus nächster Nähe beobachtet werden können. Sehenswert ist auch die Greifvogelanlage mit täglichen Flugvorführungen (außer Montags); weiter werden über das Jahr verteilt Sonderveranstaltungen angeboten. Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen findet man unter www.tierpark-sababurg.de.

Aktivitäten

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Lageplan Tierpark Sababurg
 
Kamineiche im Urwald Sababurg

Alle Informationen zu den Wanderwegen rund um die Sababurg findet man im Abschnitt Anreise unter Zu Fuß. Ein lohnendes Ziel für eine kleine Wanderung ist der Urwald Sababurg, welcher das älteste Naturschutzgebiet in Hessen und in seiner urwüchsigen Form für ganz Mitteleuropa einzigartig ist. Der Urwald Sababurg, durch welchen auch drei unterschiedlich lange Rundwanderwege führen, ist vom Eingang des Tierparks Sababurg über die Wanderwege Märchenlandweg (M), Upland-Weserbergland-Weg (X 6) und erreichbar, die Streckenlänge beträgt einfach knapp zwei Kilometer.

Sababurger Tierparklauf

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Der Sababurger Tierparklauf ist Wertungslauf des Reinhardswald Lauf- und Walking-Cups und wird seit 2009 jährlich ausgetragen. Angeboten werden die Disziplinen 500 Meter, 1000 Meter, fünf Kilometer, zehn Kilometer und 21 Kilometer, deren Streckenführung über befestigten Parkwege innerhalb des Tierparks verläuft. Einzig der Halbmarathon verlässt das Tierparkgelände und führt über geschotterte Wirtschaftswege durch den Reinhardswald. Das Startgeld, in welchem der Tageseintritt für den Tierpark Sababurg auch für alle Familienmitglieder bereits enthalten ist, wird für die Erweiterung und die Erhaltung der Tiergehege verwendet.

  • 1 Gasthaus Zum Thiergarten, Sababurger Straße 1, 34369 Hofgeismar-Sababurg. Tel.: +49 (0)5671 76649990, Fax: +49 (0)6441 4484711, E-Mail: Das Gasthaus Zum Thiergarten mit großem Biergarten am Eingang des Tierparkes Sababurg kann auch unabhängig von diesem durch den Seiteneingang besucht werden. Neben einer regionalen Küche werden auch Wildgerichte angeboten.

Unterkunft

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  • 1 Dornröschenschloss Sababurg, Im Reinhardswald, 34369 Hofgeismar-Sababurg. Das Hotel und Restaurant Dornröschenschloss Sababurg ist seit April 2018 geschlossen. Das Land Hessen plant eine mehrjährige Sanierung der Burg.
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  • www.sababurg.de – Offizielle Webseite von Sababurg
  • EGHN - der Burggarten beim Europäischen Gartennetzwerk
 
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