Ruta del Califato
Die Ruta del Califato (Route der Kalifen) führt von Córdoba über Alcalá la Real nach Granada.
Hintergrund
BearbeitenDiese historisch interessante Route ist vor allem ein geistiges Erlebnis, aber nicht nur. Sportliche und kulinarische Erfahrungen kann man auch machen. Die beiden Ausgangs- bzw. Zielpunkte der Reise sind Córdoba mit der Mezquita als glanzvoller Höhepunkt maurischer Baukunst und Granada mit der Alhambra und dem Nasriden Palast mit seinen wunderschönen manieristischen Stuck- und Holzarbeiten. Man kann Dörfer und Städte erleben, die entstanden und heute noch blühen oder wieder niedergingen. Die mit Schutzwällen umgebenen Städte und Burgen auf den Höhen sieht man von weitem. Die meisten Festungen und Siedlungen entstanden in maurischer Zeit. Als die Gegend im 11. Jh. zum Grenzbereich zwischen Nasriden und Christen wurde und sich die Konflikte verschärften, verstärkte man die militärischen Bauwerke. Nach endlosen Grenzkämpfen gelang schließlich die Rückeroberung durch die katholischen Könige, die viele Jahre in Anspruch nahm. Die Route ist eine lebendige Geschichtsstunde. Sie ist nicht nur aus historischen Gründen zu empfehlen, denn auch der Gaumen kommt nicht zu kurz. Gerichte und Süßigkeiten nach alten andalusischen Rezepten kann man in den Restaurants genießen. Manche kleine Wanderung dient der Fitness.
Von Córdoba führen zwei Straßen nach Alcalá la Real. Eine über Espejo, Castro del Rio, Baena, Zuheroa, Luque, Alcaudete, Castillo de Locubín und die zweite über Fernan Nuñez, Montemayor, Montilla, Aquilar de la Frontera, Lucena, Cabra, Carcabuey, Priego de Córdoba. Hier vereinen sich die beiden Wege und führen über Moclin, Pinos Puente, Güvejar, Alfacar, Viznar nach Granada.
Vorbereitung
BearbeitenDie beste Reisezeiten sind März bis Juni und September bis Oktober. Die nördliche Reiseroute führt über Baena und die südliche über Montilla. Die Fahrstrecken betragen 210 bzw. 225 km. Da man sich unterwegs Bauwerke und Landschaften ansehen möchte, sollte man mindestens 2, aber besser 3-4 Tage einkalkulieren. Es ist zu empfehlen, Hotelzimmer zu reservieren.
Anreise
BearbeitenDie südliche Route von Córdoba nach Alcalá la Real
BearbeitenDie Fahrt geht zunächst über die Autobahn A-4 in Richtung Sevilla und dann über die A-45 bis zur Ausfahrt Fernan Nuñez (35 km). Der Ort liegt in einer fruchtbaren Gegend und beherbergt das Schloss der Herzöge von Fernan Nuñez aus dem Jahre 1878. Hier gibt es die ersten Weingüter der Region Montilla-Moriles, die einen sherry-artigen, alkoholreichen Weißwein aus der Rebsorte Pedro Ximénez produzieren. Der Wein wird als Fino, Amontillado, Oloroso und Süsswein ausgebaut. Er hat mindestens 14 Volumen-%. Der Ort hat 5138 Einwohner.
Montemayor ist das nächste Ziel auf der Route (38 km).
Es ist eine Pueblo-Fortaleza (Dorf-Festung). Manche meinen, dass Montemayor dem antiken Ulía entspricht. Über Unlia wurde in Tabula Puetingeriana berichtet, dass sie an einer Straße zwischen Córdoba und Anticaria (Antequera )liegt. Die nachweisbaren Ursprünge gehen auf das Legat(Vermächtnis) zurück, das Alfonso Fernández de Córdoba, Herr von Cañete, seinem Sohn im Jahre 1325 hinterließ. Es erhielt auch die Burg Dos Hermanos (zwei Brüder). Da der Sohn Zweifel hatte, ob diese Burg einem Angriff standhalten würde, ließ er im Jahre 1340 eine weitere Burg auf einem nahen Hügel bauen. Das Dorf entstand um die Burg von Montemayor. Das Material für Montemayor wurde der alten maurischen Burg Dos Hermanas entnommen. Montemayor hat steile Straßen, herrschaftliche Häuser und Tavernen, die exzellente Weine kredenzen. Die Iglesia Nuestra Señora de la Asunción im Gotik-Mudejar-Stil ist sehenswert.
Der nächste viel größere Ort heißt Montilla (49 km) und ist das Herz der Weinproduktion von Montilla-Moriles. Die Bodega Cruz Conde ist spanischer Hoflieferant. Man kann sie besichtigen und Wein kaufen. Der Held von Córdoba, Gran Capitán genannt, hieß in Wirklichkeit Fernándo Gonzales. Er wurde 1443 in Montilla geboren. Er war ein andalusischer Adliger, Sohn des Edlen Ritters Don Pedro Fernández de Córdoba, 5. Herr von Aguilar de la Frontera und Gatte der Edlen Dame Doña Elvira de Herrera y Enríquez. Aufgrund seiner militärischen und diplomatischen Erfolge (besonders im Krieg gegen Granada und den Verhandlungen mit dem letzten granadinischen Sultan Boabdil) erwarb er sich den Titel "Gran Capitán". Im Palacio Inca Garcilaso lebte im 16. Jh. ein andalusischer Adeliger mit einer Inkaprinzessin. Der Palast ist heute das Rathaus von Montilla. Es gibt ein Museum. Montilla hatte noch eine andere wichtige historische Bedeutung. Hier besiegte im Jahre 45 v. Chr. Cäsar mit seinen Legionen seinen Widersacher Pompejus. Montilla hat 24.000 Einwohner. Das Touristenbüro ist in der Calle San Luis 8. Die Wallfahrt zur Virgen de Aracelli findet Anfang Mai statt. Anfang September ist das Weinfest.
Weiter geht es nach Aquilar de la Frontera (58 km), das wie der Name sagt, über viele Jahre Grenzstadt zwischen dem maurischen und christlichen Reich gewesen ist. Die Römer nannten den Ort Iapgro und die Mauren Bulay oder Poley. Der maurische Sultan Omar ben Hafsun baute eine starke Festung, die er aber im Jahre 891 im Krieg an Abdallah ibn Muhammed verlor. Im Jahre 1260 eroberten die Christen die Stadt und gaben ihr den heutigen Namen. Die Burg ist nur noch eine Ruine. Ein Touristenbüro findet man in der Cuesta de Jesús 2. Zehn Tage nach Fronleichnam findet die Wallfahrt Virgen de los Remedios statt.
In der Möbelstadt Lucena (76 km) werden auch Kühlschränke, Lampen und Keramikwaren hergestellt. Die großen Tinajas (Tonkrüge)wurden früher als Speicherbehälter für Wein und Öl benutzt. Früher wohnten ausschließlich Juden in der Stadt. Die Juden von Lucena waren erfolgreiche Kaufleute und Handwerker. Sie waren gemäß einem maurischen Autor reicher als die Bewohner anderer Städte. Sie genossen dieselben Freiheiten wie die Muslims in den großen Städten. Ihr Rabbi wurde von der ganzen Stadt gewählt und hatte besondere Privilegien. Er agierte auch als Richter. Die Juden lebten hier friedvoll bis zu der Eroberung durch den Volksstamm der Almoraviden. Zu Beginn des 11. Jh. lebten in Lucena einige jüdische Gelehrte. Isaac Alfasi gründete eine große Talmud-Schule. Auch Isaac ibn Ghayyat, Isaac ibn Albalia, und Joseph ibn Migash waren berühmt. Im frühen 14. Jh. wurde Lucena den Mauren entrissen und König Boabdil von Granada im Jahre 1483 gefangen genommen. Die Iglesia San Mateo stammt vom Ende des 15. Jh. und ist sehenswert. Etwas außerhalb steht die Wallfahrtskirche Virgen de Aracelli. Das Gemälde der Señora de Araceli kam im 16. Jh. aus Rom. 1948 wurde sie Patronin von Lucena. Die Stadt hat 38.600 Bewohner. Das Touristenbüro ist amn der Plaza Nueva 1.
Der nächste Ort an der Route der Kalifen ist Cabra (86 km) das Eingangstor zur Sierra Subbética. Cabra hat 20.700 Einwohner. Es gibt ein archäologisches Museum und die Iglesia de la Asunción y Angeles. In 5 km Entfernung steht die Wallfahrtskirche Virgen de la Sierra. Die Wallfahrt Virgen de la Sierra ist vom 4.-8. September. Das Touristenbüro ist in der Calle Santa Rosalia 2. In Cabra findet an einem Juni-Wochenende die Romería Nacional de los Gitanos statt.
Carcabuey (95 km) ist ein kleines Städtchen mit 2.800 Einwohnern, zwei Kirchen, Einsiedelein und einem mittelalterlichen Castillo aus dem 13.-14. Jh. Es liegt im Herzen der Sierra Subbetica. Das Touristenbüro ist an der Plaza España. Carcabuey ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in der Sierra.
Priego de Córdoba (110 km)ist ein sehr schönes Barockstädten.
In maurischer Zeit war es ein wichtiges regionales Zentrum. Das maurische Castillo zeugt davon. Sehenswert sind Iglesia de la Asunción mit der Kapelle, Iglesia de la Aurora, Iglesia San Francisco, sowie das Stadtviertel Barrio de la Ville und der große Brunnen Fuente del Rey. Die Stadt hat 22.800 Einwohner. Das Touristenbüro ist in der Calle Rio 3 am Funete der Rey.
Von hier aus fährt man 24 km nach Alcála la Real (134 km). Karthager und Römer haben den Ort schon besiedelt. Der Ort war lange Zeit eine heiß umkämpfte Grenzstadt. Die auf dem Berg liegende Festung Fortaleza de la Mota wurde im 11. Jh. gebaut. Sie kann viele Kampfgeschichten erzählen. 1213 wurde sie erstmals von Christen erobert. Danach gab es viel Hin und Her bis sie 1341 endgültig christlich wurde. Sie erhielt den Namenszusatz la Real (die Königliche) und blieb heiß umkämpft. Flüchtlinge aus Granada suchten in Alcalá la Real Schutz. Bei Ausgrabungen hat man maurische Bäder gefunden. Die Iglesia Santa Maria la Mayor aus dem 16. Jh. neben der Burg hatten Soldaten Napoléons in Brand gesetzt. Sie wurde erst jetzt wieder restauriert. Die Iglesia Nuestra Señora de las Angustias und der Brunnen Puente del Pilar sind sehenswert. Alcalá La Real ist das Eingangstor zur fruchtbaren Vega von Granada. Der Name der Stadt geht auf Qualat (befestigte Siedlung) zurück. Qualat war sechshundert Jahre lang von Mauren beherrscht. Ende desw 15. Jh. zogen die Reyes catholicos (katholischen Könige) Ferdinand und Isabella von hier aus nach Granada, um die Schlüssel der Alhambra vom letzten Maurenkönig Boabdil entgegen zunehmen. Das Touristenbüro ist im Paseo de los Álamos.
Die nördliche Route von Córdoba über Baena und Alcaudete nach Alcála la Real
BearbeitenDer erste Ort auf dieser nördlichen Route nach Alcála la Real ist Espejo (Spiegel). Diese erste Etappe ist 34 km lang. Der Ort liegt zwischen Olivenhainen auf einem Hügel. Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Castro del Rio ist das nächste Ziel (40 km). Castro del Rio, Die Stadt liegt am Rio Guadajoz. Es gibt Wollmanufakturen, Salinen, Kalkstein- und Gipsbrüche. 11,821 Einwohner leben hier. Vermutlich wurde Castro del Rio schon von den Römern gegründet. Es gibt eine Burg, die Iglesia de la Asunción und die Casa de Medinaceli anzusehen. Hier hat der spanische Nationaldichter Cervantes als Staatsbeamter 1592 eine Zeit im Gefängnis verbracht, weil er die Idee hatte, von der Geistlichkeit Steuern einzutreiben. Im Kerker hatte er Zeit nachzudenken. So entstanden die ersten Seiten des Don Quijote. Die Wallfahrt nach Virgen de Salud findet im Juni statt. Die Fahrt geht weiter durch Olivenhaine, bergauf und -ab soweit das Auge reicht, nach
Baena (60 km) ist das Zentrum der Olivenöl Produktion in der Provinz Córdoba. Die Altstadt ist maurisch.
Die Iglesia Santa Maria la Mayor aus dem 16. Jh. ist sehenswert. Einige Teile sind sogar älter (13. Jh.). Das Convento Madre de Dios entstand 1510. Die Stadt mit 19.700 Einwohnern liegt am Hang eines Hügels. Die Altstadt hat enge Straßen. Sie liegt unterhalb der Ruine einer Burg aus dem 9. Jh. Früher führten Stadttore in den befestigten Teil der Stadt. An der Plaza de la Constitución erhebt sich neben Gebäuden aus dem 18. Jh. die Casa del Monte. In der Casa de la Tercia vom Ende des 18. Jh. befindet sich heute das lokale Museum für Geschichte. Das Touristenbüro ist an der Plaza de España 9. Die Romeria (Wallfahrt) zur Virgen Blanca de la Alegria ist Ende Juni. Außerdem wird in Baena Karneval gefeiert.
Weiter geht es nach Zuheros (70 km), einer kleinen Stadt mit 850 Einwohner und einer malerisch gelegenen Burg auf dem Berg. Sehenswert sind die Plaza de la Paz (Friedensplatz) und die Iglesia Virgen de los Remedios. Etwa 4 km außerhalb des Ortes ist die Cueva de los Murciélagos (Tropfsteinhöhle) mit alten Zeichnungen.
Der Ort Luque (76 km) hat 3.270 Einwohner. Die Iglesia de la Asunción ist interessant. Das gilt auch für die Plaza de España. Luque ist ein Ausgangspunkt für Wanderungen. Die Romeria (Wallfahrt) nach San Isido findet am 15. Mai statt.
Alcaudete (96 km) ist eine Stadt mit 11.150 Einwohnern, die eingebettet zwischen Olivenhainen und Weinbergen liegt. Sie gehört zur Provinz Jaen. Die Burg thront auf einer Anhöhe über der Stadt. Iglesia Santa Maria.
Castillo de Locubin (115 km) ist ein kleiner Ort mit 4.900 Einwohnern abseits der N-432. Es gibt einen tollen Aussichtspunkt auf den Rio San Juan und den Stausee.
Das Ziel dieser nördlichen Rote ist Alcalá la Real (125 km), das bereits oben beschrieben wurde.
Die wieder vereinte Route von Alcalá la Real nach Granada
BearbeitenPinos Puente (161 km) liegt umgeben von Ackerland an der N-432. Der Ort hat 13.100 Einwohner und als Sehenswürdigkeit eine Brücke aus dem 7. Jh. zu bieten.
Das Ziel Granada (180 km) ist nur noch 19 km entfernt. Deshalb ist ein Umweg durch die nördlich Vega, eine fruchtbare Ebene, zu empfehlen.
Umweg durch die nördliche Vega
Bearbeiten20 km südlich von Alcalá la Real zweigt man von der N-432 nach links auf eine schöne Straße ab und erreicht nach 4,5 km
Moclín (148 km). Der kleine etwa 1.000 m hoch liegende Ort mit 4.300 Einwohnern hat historisch viel zu bieten und außerdem eine schöne Aussicht auf die noch im Frühling schneebedeckte Sierra Nevada. In der Nähe findet man in Höhlen Felszeichnungen und neolithische Steinformationen als Beweis einer frühen Besiedlung. Das maurische Castillo und die Befestigungs-Mauern stammen aus dem 12. -14. Jh. Die Reyes catholicos Ferdinand und Isabella versuchten Moclín 1485 erfolglos einzunehmen. Erst im Juli des folgenden Jahres (1486) überwältigten die kastilischen Christen in einer wilden Attacke die Mauren, die aufgeben mussten. Die Iglesia Santa Cristo del Paño aus dem 16. Jh. wurde auf den Mauern einer Moschee errichtet. Im Bürgerkrieg wurde die Kirche beschädigt und wieder restauriert. Die Eremita de San Anton (Einsiedlei) steht am 17. Januar im Zentrum des Interesses, denn das ist der Tag des Schutzpatrons San Anton von Moclín. Rund um das Dorf stehen maurische Atalayas (Wachtürme). Die Nasriden konnten von hier aus alle Truppenbewegungen der Christen kontrollieren. Die besten Wachtürme stehen in den Dörfern Solana und Tózar, die politisch zu Moclín gehören. Die Casa del Pósito aus dem 14. Jh. wurde vom berühmten spanischen Bildhauer Pablo de Rojas geschaffen. Hier wurde der Weizen gelagert. Vom Mirador de Moclin hat man eine schöne Aussicht. Die Romeria (Wallfahrt) zum Cristo del Paño findet am 5.Oktober statt.
Colomera (164 km) am Rio Colomera liegt etwas abseits. Ein westgotischer Friedhof aus dem 4.-7. Jh. weist auf eine frühe Gründung hin. Die Römer nannten den Ort Columbaria. Sie haben eine Brücke über den Rio Colomera und ein Stück der alten Römerstraße an der Molino del Puente (Brückenmühle) oder Molino de Zacarías hinterlassen. Aus römischer Zeit stammt auch die Nekropolis in Era del Chopo. Unter den Mauren, die den Ort Qulumbayra nannten, hatte Colomera die Aufgabe der Verteidigung Granadas und der Versorgung der Hauptstadt mit Getreide und Fleisch. Colomera ist ein Dorf mit engen und steilen Gassen am Hang eines Hügels, der von den Resten einer maurischen Festung gekrönt ist. In Colomera und Umgebung kann man wandern, angeln und Kanu fahren. Zum kulturellen Erbe gehört die Iglesia Parroquial de la Encarnación ein kunsthistorisches Denkmal. Colomera will am nahen Stausee Embalse de Colomera eine touristische Anlage mit Hotels, Restaurants und Sportanlagen entwickeln.
Güejevár (184 km) ist bekannt durch seine guten Wurstwaren. Es ist ein kleines Dorf. An der Plaza de la Constitución steht eine Barockkirche.
Cogollos Vega (189 km) ist ein Gebirgsdorf mit 1.950 Einwohnern, das nicht weit von der Hauptstadt Granada entfernt ist. Es liegt im Naturschutzgebiets der Sierra de Huétor in dem hauptsächlich Stein- und Bergeichen wachsen. Der Berg Peñón de la Mata ist 2.500 m hoch. Von hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht über die ganze Vega und die Sierra Nevada. Wandern, Erkunden von Höhlen, Bergsteigen und Drachenfliegen werden angeboten. Hier entspringt der Bermejo. Der Barranco Hondo und der Stausee von Cubillas sind nicht weit entfernt. Archäologische Funde weisen eine Besiedlung im Paläolithikum nach. Außerdem gibt es Funde aus der römischen, westgotischen und maurischen Zeit. Das nahe Granada hat schon immer einen starken Einfluss augeübt, wie z. B. durch die Folgen der Reconquista (Rückeroberung) und späteren Neubesiedlung.
Alfacar (197 km) liegt 7 km von Granada entfernt auf 910 m Höhe. Es gehört zur fruchtbaren Ebene von Granada (Vega de Granada) Rande des Naturschutzparkes Sierra de Huetor. In Alfacar gibt es viele Quellen. Es wird schmackhaftes Brot gebacken. Es gibt zahlreiche archäologische Funde aus neolithischer Zeit. Erstmals erwähnt wurde Alfacar in der Epoche der Ziriden (1010-1090). Es war die Siedlung der Töpfer bzw. der Tonerde. Al-Jatib und Ibn Battuta (14. und 15. Jh.) beschreiben Alfacar als Freizeitort, wo man ausspannen konnte. Das Dorf sah aber auch viele Kämpfe während der letzten Jahre der Reconquista. Am 22. Dezember 1491 kapitulieren die Mauren. Im Jahre 1579 wurden die Morisken durch Felipe II. ausgewiesen. Die Lücken wurden durch kastilische Familien wieder gefüllt. In einer der Schluchten zwischen Alfacar und Víznar wurde der Dichter Federico García Lorca ermordet. Sehenswert sind El caracolar, die Quellen Fuente Grande, Fuente Chica y Fuente del Morquíl. Der Parque homenaje a Federico García Lorca (Park im Andenken an Federico García Lorca)
Víznar (203 km) liegt wie Alfacar am Fuße des Naturparks Sierra de Huetor. Das Dorf hat 750 Einwohner und liegt auf 1.074 m Höhe und ist damit der höchstgelegene Ort in der Sierra de Huetor. An der Plaza de la Constitución und der Plaza Noguera stehen die kunsthistorisch interessanten Gebäude, das Ayuntamiento (Rathaus), die Gemeindekirche, der Palacio del Cuzco (Palast des Erzbischofs) und schöne Wohngebäude. In Víznar ist ein Besucherzentrum des Naturschutzgebiets der Sierra Huétor. Hier gibt es einen Aussichtspunkt mit einer großartigen Aussicht auf die Sierra Nevada.
Víznar ist eine maurische Gründung. Das Wasser der Fuente de Aynadamar (Quelle) fließt bis ins granadinische Stadtviertel Albayzín. Wohlhabende Familie aus Granada bauten hier ihren Sommersitz, denn das gute Klima und das reine Wasser zogen sie an. Auch für die Erzbischöfe von Granada war Víznar attraktiv. Erzbischof Modcoso y Peralta ließ den Palacio de Cuzco bauen. Víznar wurde erst 1491 von den Christen erobert. Die Mauren wurden nach einem Aufstand im 16. Jh. vertrieben. Der Ort wurde später neu besiedelt.
Granada (210 km) ist das Ziel der Ruta del Califato. Die Sehenswürdigkeiten dieser großartigen Stadt findet man hier unter Granada und Alhambra.