Antequera
Antequera | |
Region | Andalusien |
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Einwohnerzahl | 41.178 (2023) |
Höhe | 575 m |
Antequera |
Antequera ist eine andalusische Stadt in der Provinz Málaga im Herzen von Andalusien.
Hintergrund
BearbeitenAm nordöstlichen Rand von Antequera bezeugen die Dolmen de Menga und de Viera, dass Antequera schon vor 4.000 Jahren besiedelt war. Diese Dolmen sind die größten Megalithbauten Europas.
Die Iberer besiedelten die Region ab dem 7. Jh. Sie hatten rege Handelskontakte mit den Phöniziern und Griechen, was archäologische Funde bestätigen. Die Iberer mischten sich im 1. Jh. v. Chr. mit eingewandeten Kelten und formten im heutigen Andalusien das Volk der Turdetaner.
Etwa 300 v. Chr. besetzten die Römer die iberische Halbinsel. Die Turdetaner übernahmen Kultur und Sprache der Römer, denn die Besetzung verlief meistens friedlich. Der römische Name von Antequera war Antikaria. Die Römer schätzten die Qualität des Olivenöls von Antequera und handelten damit. Im Südosten der Stadt sind römische Bäder freigelegt worden und können besichtigt werden. Die Römer wurden ab 500 n. Chr. von den einwandernden Vandalen, Alanen und Sueben verdrängt. Für kurze Zeit übernahmen die Byzantiner die Herrschaft, aber sie wurden von den Westgoten besiegt und verdrängt.
Im Jahre 716 eroberten die muslimischen Mauren von Nordafrika kommend Antikaria und machten aus ihr die maurische Stadt Medina Antaquira. Im Jahre 1212 herrschten die Almohaden in Medina Antaquira. In der Stadt wohnten damals 2.600 Menschen. Die Stadt gehörte zum nasridischen Königreich von Granada und war eine Grenzstadt. Die Mauren bauten die Befestigungsanlagen und die römische Burg zu einem Alcazaba aus. Die Burg auf dem Berg über Antequera ist noch zu besichtigen. Über einen Zeitraum von 200 Jahren war Medina Antaquira Angriffen der Christen ausgesetzt. Erst am 16. 9. 1410 gelang dem Heer des Königs Ferdinand I von Aragón die Rückeroberung und Ferdinand erhielt den Beinamen Don Fernando de Antequera. Dieser Sieg war für die Rückeroberung Spaniens von großer Bedeutung. Antequera, nun ein Teil Kastiliens, vertrieb oder ermordete die Mauren und wurde anschließend bedeutungslos. Erst nach der Eroberung von Granada im Jahre 1492 strömten wieder Leute in die Stadt, die einen neuen Auftrieb erlebte.
Antequera wurde zu einer wichtigen Handelsstadt am Kreuzungspunkt der Wege zwischen Córdoba, Sevilla, Granada und Málaga. Deshalb nannte man die Stadt ab dem 16. Jh. "das Herz von Andalusien".
1504 wurde der humanistische Lehrstuhl für Grammatik La Collegial eingerichtet. Er war Sammelpunkt für Schriftsteller und Gelehrte. Im 16. Jh. entstand die Schule der Dichter von Antequera, der so bedeutende Leute wie Pedro Espinosa, Luis Martin de la Plaza und Cristobalina Fernández de Alarcón angehörten. Das 17. und frühe 18. Jh. war die Blütezeit der Stadt. Der Verlust der amerikanischen Kolonien und verlorene Kriege in Europa führten zu einer wirtschaftlichen Krise Spaniens. Die bisherigen Sponsoren der Kunstschaffenden Adel, Kirche und Großbürgertum verloren einen Teil ihres Vermögens und konnten weitere Bautätigkeiten nicht mehr finanzieren. Landreform und Reduzierung der Macht der katholischen Kirche führten zu einem langsamen wirtschaftlichen Aufschwung ab der Mitte des 18. Jh. In Antequera wurden nun mit wechselnden Erfolgen Textilien produziert. Als sich ab den 60er Jahren des 20. Jh. an der Costa del Sol der Tourismus entwickelte, erlebte Antquera einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung.
Anreise
BearbeitenMit dem Flugzeug
BearbeitenDer nächstgelegene Flughafen ist in Málaga. Von Deutschland, Österreich oder der Schweiz fliegen mehrere Fluglinien Málaga an, u. a. Lufthansa, SWISS, Condor, TUIfly, Easy Jet.
Mit der Bahn
BearbeitenMit dem Bus
Bearbeiten- von und nach Málaga Busbahnhof mit dem Alsina Graells Bus in ca. 1 Stunde.
- von und nach Sevilla mit dem Alsina Graells Bus in 2:45 (Die Bahn braucht nur 1:45)
- von und nach Granada mit dem Alsina Graells Bus in 1:30 bis 2:00 (Die Bahn braucht 1:30)
Auf der Straße
BearbeitenMit dem Schiff
BearbeitenKreuzfahrtschiffe legen im Hafen von Málaga an.
Mobilität
BearbeitenSehenswürdigkeiten
BearbeitenKirchen, Klöster
BearbeitenIn der Stadt gibt es 32 Kirchen.
- Iglesia San Francisco, an der Plaza San Zoilo. Die älteste Kirche in der Stadt. Sie wurde um 1500 gebaut.
- Iglesia San Sebastián, an der Plaza San Sebastián im Stadtzentrum. Die größte und prachtvollste aus dem 16. Jh. Geöffnet: Mo – Sa 9.30 – 13.00 Uhr + 19.30 Uhr; So + Feiertags 9.30, 12.00 + 19.30 Uhr.
- Real Colegiata de Santa Maria. Die Stiftskirche Santa Maria hat eine reich verzierte manieristische (überschwängliche) Fassade. Geöffnet: Di – Fr 10.00 – 13.30 Uhr + 16.30 – 18.30 Uhr; Sa 10.00 – 13.30 Uhr; So + Feiertags 11.00 – 13.30 Uhr. Mo geschlossen.
- Iglesia de Nuestra Senora del Carmen. Hat ein riesiges Altarbild. Geöffnet: Di – Fr 10.30 – 13.30 Uhr + 16.30 – 18.00 Uhr; Sa, So + Feiertags 10.30 – 13.30 Uhr; Mo geschlossen. Preis: Eintritt 2 €.
Die meisten Kirchen sind oft erst am frühen Abend ab 19.00 Uhr geöffnet.}}
Burgen, Schlösser und Paläste
Bearbeiten- Der 1 Alcazaba wurde von den Mauren als Teil der Befestigungsanlagen im 13. Jh. auf den Resten einer römischen Burg gebaut.
Der Torre del Homanje wurde allerdings viel später von den Spaniern errichtet. Man betritt die Burg durch den Arco de los Gigantes, einem Tor aus dem 16. Jh. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und Landschaft. Wenn man nach Norden blickt, erkennt man einen Berg in der Form eine schlafenden Indianers.
- Palacio de Nájera. Der Palacio beherbergt das Stadtmuseum. Sein wichtigstes Exponat ist die Bronzestaue eines römischen Knaben. Geöffnet: Mo – Fr 10.00 – 13.30 Uhr + 16.30 – 18.30 Uhr; Sa 10.30 – 13.30 Uhr; So 11.00 – 13.30 Uhr; Mo geschlossen. Preis: Eintritt 3 €.
Dolmen
Bearbeiten- Am Stadtrand in Richtung Autobahn (Norden) liegen die beiden 2 Dolmen de Menga und de Vierrader steinzeitlichen Megalithkulturen. Die künstliche Höhle des Dolmen de Menga hat einen Durchmesser von 25 m und ist 4 m hoch. 32 Megalithe bedecken den Raum. Der schwerste wiegt 180 t. Er wurde über eine Entfernung von 1000 m hergeschafft. Die Grabkammern wurden nach Fertigstellung mit Erde bedeckt. Es bleibt rätselhaft wie die Menschen vor 4.000 Jahren die schweren Stein bewegt haben. Öffnungszeiten: Die-Sa 9:00-18:00; So 9:30-14:00; Mo geschlossen. Ein weiterer Dolmen, genannt 3 Dólmen de El Romeral liegt etwas außerhalb der Stadt im Industriegebiet.
Bauwerke
Bearbeiten- Hospital de San Juan de Dios. Aus dem 17. Jh., schöner Innenhof.
- Plaza de Toro. Die Stierkampfarena mit Museum liegt am Rande der Stadt. Sie wurde am 20.8.1848 feierlich eröffnet.
Aktivitäten
Bearbeiten- Wandern im Naturpark El Torcal.
- Feria de Primavera. Frühjahrs-Jahrmarkt sind Real Feria de Agusto zwei Volksfeste zu denen die Antequeranos festlich gekleidet hoch zu Ross oder zu Fuß erscheinen.
- Die Prozessionen der Semana Santa in der Karwoche sind in Antequera besonders attraktiv.
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenMittel
Bearbeiten- Parador de Antequera, Paseo García del Olmo. Tel.: +34 952 840 261.
- El Angelote, Plaza Coso Viejo. Tel.: +34 952 703 465.
Gehoben
Bearbeiten- Caserío de San Benito, an der Carretera (Straße) Málaga-Córdoba, bei km. 108. Tel.: +34 952111103. Eine gute Bodega mit gutem Service. Das Restaurant ist in einem 200 hundert Jahre alten Gehöft gelegen. Merkmal: ★★★★.
- La Espuela. Tel.: +34 952 702 434. Es gibt Gazapo a la parrilla con patatas (Kaninchen vom Grill mit Kartoffeln) und typische Gericht aus Antequera, wie z. B. Bienmesabe. Calle Infante don Fernando. Merkmal: ★★★★★.
Nachtleben
BearbeitenUnterkunft
BearbeitenGünstig
Bearbeiten- Hostal Colon Antequera. Preis: DZ 49 €.
Mittel
Bearbeiten- Las Villas de Antikaria. Ein neu gebautes Hotel in der Avda. de la Cruz Blanca 1 im Norden der Stadt in der Nähe von Bhf und Busstation. Es gibt 31 Doppelzimmer zum Preis von 72 €. Merkmal: ★★★.
Gehoben
Bearbeiten- Parador de Antequera. Merkmal: ★★★★.
- Antequera Golf. Das Hotel wurde 2001 eröffnet. Es hat 180 Zimmer. Merkmal: ★★★★. Preis: DZ von 86 - 100 €.
Sicherheit
BearbeitenGesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
Bearbeiten- Correo, in der C/ Najera, 26. Postamt.
Ausflüge
Bearbeiten- Parque Natural El Torcal, in der Nähe von Antequera. Man fährt auf der A-343 in südwestlicher Richtung (Álora) und zweigt dann zum Park ab. Durch Faltung hatte sich in der Vorzeit der Meeresboden angehoben und Kalksteinplatten hochgeschoben. Die dazwischen liegenden Sand- und Tonschichten verwitterten und übrig blieben bizarre Steinformen. Es gibt ein Besucherzentrum mit Museum. Im Park kann man mehrere Wanderungen unternehmen und nicht nur Steine sondern auch Steinböcke, Adler, Geier, Habichte, Füchse, Wiesel und seltene Pflanzen sehen.
- Laguna de la Fuente de Piedra, nördlich von Antequera. Mit einer Rosa-Flamingo Kolonie. An der Lagune befindet sich das Besucherzentrum, das über die Lagune informiert.
Literatur
BearbeitenC. Fernandez, Historia de Antequera, desde su fondacion(Málaga, 1842).
Weblinks
Bearbeiten- turismo.antequera.es – Offizielle Webseite von Antequera