Rom/Illuminati

Roman von Dan Brown

Illuminati ist ein Thriller von dem Autor Dan Brown mit dem englischen Originaltitel Angels and Demons, der größtenteils an historischen Schauplätzen in Rom spielt. Ein Rundgang durch Rom auf den Spuren des Thrillers, auch wenn nicht alle Details aus dem Buch mit der Wirklichkeit übereinstimmen, ist eine interessante Variante um Rom kennen zu lernen.

Vatikan Bearbeiten

 
Karte des Vatikans

Der Name Vatikan leitet sich ab von dem Wort Vaticano, das einen der sieben Hügel der Stadt Rom bezeichnet. Mit der Fläche von 44 ha ist der Vatikan der kleinste Staat der Welt. Mit der Einnahme Roms im Zuge des nationalen Einigungsprozesses Italiens wurde der ursprüngliche, sich über weite Teile Mittelitaliens erstreckende Kirchenstaat, zerschlagen. Der Vatikanstaat in seiner heutigen Form geht aus dem im Februar 1929 mit Italien geschlossenen, und 1984 überarbeiteten Versöhnungsvertrag hervor. Dieser wird auch Lateranvertrag genannt, da er 1929 im Palazzo San Giovanni in Laterano unterzeichnet wurde. Durch den Lateranvertrag konnte der Bruch in den Beziehungen zwischen den beiden Staaten überwunden werden. Oberhaupt des Vatikanstaates ist der Papst, der die volle gesetzgebende und richterliche Gewalt ausübt. Mit einer Kommission von Kardinälen, die der Papst selbst ernennt, übt er die legislative und exekutive Gewalt aus. Zugleich ist der Papst Bischof von Rom, der Bischofssitz ist San Giovanni in Laterano. Für die Sicherheit des Papstes und des Staates sorgt seit 1506 traditionell das Corps der Schweizer Garde. Die Garde rekrutiert sich aus jungen ledigen katholischen Schweizern, die im Vatikan dienen. Die Amtssprache unter der Schweizer Garde ist deutsch und italienisch (anders als im Buch beschrieben). Der Vatikanstaat verleiht dem Heiligen Stuhl Unabhängigkeit und Autonomie. Durch den Lateranvertrag genießen auch die in der Stadt Rom liegenden Basiliken St. Paul vor den Mauern, Santa Maria Maggiore, San Giovanni in Laterano und die Engelsburg und weitere Gebäude exterritoriale Rechte.

Sehenswürdigkeiten

  • Peterskirche
  • Vatikanische Museen mit Sixtinischer Kapelle
  • Campo Santo Teutonico
  • Aussichtsgallerie auf der Kuppel des Petersdoms
  • Papstgräber in den vatikanischen Grotten
  • Vatikanische Gärten
  • Nekropole 20m unter dem Dom
 
Schweizer Garde

Für die Sicherheit sorgt seit dem Jahre 1506 die Schweizer Garde.

Die Peterskirche darf nicht von Männern in kurzen Hosen oder Frauen in kniefreien Hosen/ Röcken oder mit schulterfreier Bekleidung betreten werden. Vom Kauf von angebotenen Papierkleidungsstücken wird abgeraten, da diese häufig schon beim Anziehen zerreißen. In einer christlichen Kirche ist das Tragen eines Hutes unüblich.

Die an jedem Mittwochmorgen stattfindenden öffentlichen Audienzen des Papstes auf dem Petersplatz sind keine touristische Attraktion, sondern bieten den Pilgern, die aus allen Teilen der Welt kommen, die einmalige Möglichkeit ihren Papst zu sehen. Wie in jedem Gottesdienst sollten Sie auch hier den Menschen mit Achtung und Respekt begegnen.

Beginn Bearbeiten

Im Buch fängt alles mit einem Mord in dem Forschungsinstitut CERN an. Dort wurde der Kernforscher Professor Leonardo Vetra umgebracht, um an Antimaterie zu kommen, welche die Illuminati als Bombe gegen den Heiligen Stuhl und den Vatikan anwenden wollen. Der Ermordete wurde gebranntmarkt mit einem Ambigramm (auf dem Kopf lesbar) des Wortes Illuminati. Nun kommt der Symbolologe und Harvard-Professor Robert Langdon ins Spiel. Er und die Tochter des ermordeten Kernforschers Vittoria Vetra sind nun auf der Suche nach der Bombe in Rom - darüber hinaus vier entführte Kardinäle - die Preferiti.

Erste Spuren Bearbeiten

Der Weg der Erleuchtung ist nach Browns Darstellung der Pfad, den ursprünglich die Interessenten für den Illuminatenorden nehmen mussten, um zur Kirche der Erleuchtung zu finden. Im Buch ist der Weg der Erleuchtung zudem die einzige Möglichkeit, dem Assassinen auf die Spur zu kommen.

Der Weg der Erleuchtung setzt sich zusammen aus: Dem Zeichen (Il segno), den Wegweisern und den „Altären der Wissenschaft“. Diese zeigen letztlich den Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati – die „Kirche der Illumination“. Langdon nimmt treffend an, dass sich an den Altären der Wissenschaft (L’altare di Scienzia) sowohl die Wegweiser befinden als auch die angekündigten Hinrichtungen stattfinden. Die Schweizergarde und Langdon machen sich daher auf die Suche nach dem Assassinen. Langdon begibt sich in das vatikanische Geheimarchiv, um Il segno zu suchen. Langdon sucht nach einer Information mit Bezug auf die Zahl der Illuminaten: 503. In Galileis im Jahre 1639 verfassten Werk Diagramma della Veritá (sein drittes Werk „D III“) findet Langdon ein handgeschriebenes Gedicht mit fünfhebigem Jambus von John Milton; es lautet im Original:

„From Santi’s earthly tomb with demon’s hole
'Cross Rome the mystic elements unfold
The path of light is laid, the sacred test
Let angels guide you on your lofty quest.“

Die Übersetzung ins Deutsche lautet:

„Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch,
Durch Rom die myst’schen Urstoffe sich ziehn.
Der Lichtpfad ist gelegt, der heilige Test,
Lass dich von Engeln führ’n auf luft’ger Quest.“

Das Gedicht ist in englischer Sprache verfasst (der „reinen Sprache“ – lingua pura), während der Rest in lateinischer Sprache abgefasst war; dies sollte den Leser aufmerken lassen (im Vatikan wurde seinerzeit nur Italienisch oder Deutsch gesprochen). Es ist anzunehmen, dass Brown von Englisch als der „Gemeinsprache“ der Illuminaten ausgeht, um dem amerikanischen Lesepublikum die Auseinandersetzung mit einer europäischen Sprache zu ersparen.

Das Gedicht vermittelt wertvolle Hinweise auf die Standorte der „Altäre der Wissenschaft“ und zur „Kirche der Erleuchtung“, unter anderem den zum Schluss entscheidenden Hinweis, dass die Örtlichkeiten kreuzförmig (vier Enden = vier Elemente) über Rom beziehungsweise über dem Vatikan angeordnet sind.

Pantheon Bearbeiten

 
Pantheon
 
Pantheon, Innenansicht

Pantheon als heidnischer Tempel von den Römern erbaut, wurde sie 608 als eine christliche Kirche geweiht. Das Pantheon ist überwölbt von einer Halbkugel, die als obere Öffnung einfach ein kreisförmiges Loch hat.

Dort sucht Langdon nach dem ersten Hinweis, findet ihn jedoch nicht.

"Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch" so die erste Spur, die Robert im Geheimarchiv findet. Allerdings gehen sie davon aus, dass man Raffael Santis Grab meint - gemeint ist aber die einzige Grabstätte, die Raffael zu Lebzeiten geschaffen hat. Davon abgesehen wurde Raffael erst später ins Pantheon umgebettet. Im Film durch eine Reiseführerin, im Buch durch einen Reiseführer, wird Langdon darauf gebracht, dass sich der erste Hinweis in der Chigi-Kapelle befinden muss, einer Kapelle in der Kirche St. Maria del Popolo.

Piazza del Popolo Bearbeiten

 
Piazza del Popolo mit Obelisken

Die Chigi-Kapelle (Capella Chigi) befindet sich in der Kirche Santa Maria del Popolo nahe der Porta del Popolo. Die Architektur stammt aus Raffael Santis Hand, die Skulpturen und Fresken stammen von Bernini. In der mit rotem Marmor ausgekleideten Kapelle befindet sich das einzige von Raffael geschaffene Grabmal. Es enthält Elemente, die für eine Kirche völlig untypisch sind (Pyramiden, Sternzeichen usw.).

Respiro di Dio Bearbeiten

Die Plakette „West Ponente“ (Respiro di Dio) am Fuße des Obelisken auf dem Petersplatz ist ein Tribut an das Element „Luft“. Am Fuße des Obelisken befinden sich 16 Plaketten, unter anderem die ellipsenförmige weiße Marmorplakette „West Ponente“ (Respiro di Dio – Atem Gottes - Westwind), die von Bernini angefertigt wurden.

Der Wegweiser (fünf Windstrahlen) führt zu über 20 Kirchengebäuden ohne Bezug zu Bernini oder Obelisken. Langdon sucht sodann im vatikanischen Archiv nach einem Werkbuch, da Bernini in Diensten des Vatikan stand und alle katholischen Kirchen dem Bistum Rom = Vatikan gehören. Am Obelisken wird der als Obdachloser verkleidete Kardinal Lamassé durch zerstochene Lungen (Hinweis auf Luft) ermordet. Gebranntmarkt ist auch er durch ein Ambigramm von Luft auf Englisch (air).

Piazza Barberini Bearbeiten

Die Kirche Santa Maria della Vittoria steht nicht auf der Piazza Barberini, sondern 500 m von dieser entfernt in der Via XX Settembre. Der Engel in der Skulptur „Die Verzückung der Heiligen Theresa“ von Bernini weist mit seinen Pfeil nach unten und nicht zur Piazza Navona, wie im Buch beschrieben wird.

Die Heilige Theresa hatte jene Vision:

„Unmittelbar neben mir sah ich einen Engel in vollkommener körperlicher Gestalt. Der Engel war eher klein als groß, sehr schön, und sein Antlitz leuchtete in solchem Glanz, dass er zu jenen Engeln gehören musste, die ganz vom Feuer göttlicher Liebe durchleuchtet sind; es müssen jene sein, die man Seraphe nennt. In der Hand des Engels sah ich einen langen goldenen Pfeil mit Feuer an der Spitze. Es schien mir, als stieße er ihn mehrmals in mein Herz, ich fühlte, wie das Eisen mein Innerstes durchdrang, und als er ihn herauszog, war mir, als nähme er mein Herz mit, und ich blieb erfüllt von flammender Liebe zu Gott. Der Schmerz war so stark, dass ich klagend aufschrie. Doch zugleich empfand ich eine so unendliche Süße, dass ich dem Schmerz ewige Dauer wünschte. Es war nicht körperlicher, sondern seelischer Schmerz, trotzdem er bis zu einem gewissen Grade auch auf den Körper gewirkt hat; süßeste Liebkosung, die der Seele von Gott werden kann.“

Piazza Navona Bearbeiten

Einer der größten Plätze Roms mit sehenswerten Brunnen, unter anderem von Bernini. Der Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) befindet sich an der Piazza Navona vor der Kirche Sant' Agnese in Agone. Die vier Männerfiguren jeweils die für einen der vier damals bekannten Kontinente stehenden Flüsse Donau, Ganges, Nil und den Río de la Plata. Die tatsächlich vorhandene steinerne Taube (Friedensengel) wird jedes Jahr von der Stadtreinigung entfernt und beliebig wieder aufgesetzt. Es kann unmöglich ein Wegweiser darstellen, da sonst Bernini ihn hätte fest montieren lassen. Im Buch deutet er allerdings auf die Kirche der Erleuchtung - die Engelsburg und somit Ziel des Pfads der Erleuchtung.

Castel S. Angelo (Engelsburg) Bearbeiten

 
Castel S. Angelo, die Engelsburg

Die Engelsburg war einst ein Zufluchtsort der Päpste wenn sie aus dem Apostolischen Palast fliehen mussten, seit 1901 ist das Bauwerk ein Museum des italienischen Staats. In den 58 Sälen kann man sowohl vieles über die Geschichte diese Gebäudes erfahren als auch Gebrauchsgegenstände und Möbel erfahren

Literatur Bearbeiten

Illuminati, Dan Brown, Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-14866-5

Weblinks Bearbeiten

 
Dies ist ein brauchbarer Artikel. Es gibt noch einige Stellen, an denen Informationen fehlen. Wenn du etwas zu ergänzen hast, sei mutig und ergänze sie.