Rio-Andirrio-Brücke
Rio-Andirrio-Brücke | |
Region | Westgriechenland |
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Rio-Andirrio-Brücke |
Die Rio-Andirrio-Brücke (griechisch: Γέφυρα Ρίου-Αντιρρίου) überquert den Golf von Korinth bei Patras.
Hintergrund
BearbeitenDer offizielle Name der Brücke ist Charilaos-Trikoupis-Brücke (Γέφυρα Χαρίλαος Τρικούπης), benannt nach einem ehemaligen Premierminister von Griechenland. Dieser hatte bereits 1880 den Bau einer Brücke an dieser Stelle vorgeschlagen, was sich jedoch zu jener Zeit als technisch zu schwierig erwies. Erst im Jahr 1998 erfolgte der Baubeginn: aus der Vision wurde Realität. Eingeweiht und dem Verkehr übergeben wurde die Brücke im August 2004.
Die Brücke wurde gebaut als Schrägseilkonstruktion, sie hat 4 Pylonen, die bis zu 160 m hoch aufragen. Die größte Durchfahrtshöhe in der Mitte beträgt 52 m. Die Gesamtlänge der Konstruktion beträgt 2.883 m, die eigentliche Brücke ist 2.252 m lang, hinzu kommen die Zufahrtsrampe bei Rio mit 393 m und bei Andirrio mit 239 m. Die Brücke ist 27,2 m breit, sie hat insgesamt 4 Fahrbahnen, einen Fußgängerweg und eine Standspur für Notfälle.
Vorbereitung
BearbeitenDer Bau der Brücke erfolgte durch ein französisch-griechisches Konsortium, der Gesamtpreis lag bei 771 Millionen Euro. Die Überquerung ist daher für Kraftfahrzeuge mautpflichtig bis zum Jahr 2039, Fußgänger und Radfahrer dürfen sie kostenlos benutzen. Der Preis für die Überquerung (Hin- und Rückfahrt) liegt für einen PKW bei 13,50 € (Stand 2011), aktuelle Zahlen auf der Homepage der Betreiber (siehe Weblinks).
Die Möglichkeit, mit einer Fähre etwa zum halben Preis den Golf von Korinth (bzw. den Golf von Patras) zu überqueren, existiert noch immer.
Bei der Fahrt nach Norden gibt es auf der Seite von Andirrio unmittelbar an der Zufahrtsrampe einen Parkplatz und ein Informationsgebäude, ein eiserner Steg über einen Teil der Fahrbahn ermöglicht eine gute Sicht auf die Konstruktion.
Anreise
BearbeitenDie Brücke verbindet den Peloponnes bei der Ortschaft Rio (Vorort von Patras) mit dem Nordwesten Griechenlands bei der Ortschaft Andirrio. Sie ist jetzt als Nationalstraße 5 beschildert, soll jedoch bei Fertigstellung der Ionischen Straße (Ionia Odos), wie die Autbahn 5 genannt wird, als Autobahnbrücke dienen.
Sicherheit
BearbeitenBei der Planung galt es außer der notwendigen Spannweite von 2,5 km und der Wassertiefe von 65 m etliche weitere Punkte zu beachten. Die Region ist durch starke tektonische Bewegungen gekennzeichnet, die Brücke soll Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala unbeschadet überstehen können, außerdem wurde berücksichtigt, dass sich die beiden Brückenköpfe jährlich um etwa 30 mm voneinander wegbewegen. Die Brücke soll auch Windgeschwindigkeiten bis 250 km überstehen können.
Die Brücke hat bereits einen nicht geplanten Test gut überstanden: im Januar 2005 zerstörte ein Blitzschlag eines der Halteseile am 3. Pylon. Der Verkehr wurde sofort eingestellt, die Schäden wurden untersucht und behoben, danach konnte die Brücke wieder für den Verkehr freigegeben werden.