Norfolk Broads

Gewässersystem in Ostengland
Lage des Parks mit seinen vielen Flüssen, die Stadt links ist Norwich

Die Norfolk Broads sind ein Nationalpark im Osten von England an der Nordsee. Der Park wurde 1988 gegründet und umfasst ca. 300 km². Die meisten Flüsse und Seen sind schiffbar, so dass die Broads bei Bootstouristen sehr beliebt sind. Sie gehören zu den bedeutendsten Feuchtgebieten Europas und bieten vielen verschiedenen Spezies eine Heimat. Ein kleiner Teil der Broads liegt in Suffolk. Norwich liegt am Rand des Nationalparks.

Hintergrund

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Geschichte

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Segelboote
Thurne Windpump am Fluss Thurne
The end of the Chet, Loddon

Die Norfolk Broads sind eine einmalige Landschaft. Viele Jahrhunderte lag nahm man an sie seien nartürlichen Ursprungs. Erst im letzten Jahrhundert wurde festgestellt, dass sie vom Menschen geschaffen wurde. Die Broads sind die Überreste eines ausgedehnten Industriekomplexes aus dem Mittelalter als hier im großen Umfang Torf abgebaut wurde. Als im 13./14. Jh. der Meeresspiegel stieg wurden die Torfgruben überflutet. Deiche wurden errichtet, Windpumpen kämpften gegen die Überflutung. Langsam entstand eine Landschaft mit Seen, Verbindungsflüssen, Reetgürteln, Marsche und bewaldete Gebiete. Insgesamt gibt es über 60 Broads (so werden die Seen genannt) mit sieben Verbindungsflüssen (Yare, Waverney, Bure, Thurne, Ant; Chet und Wensum).

Landschaft

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Die Lebensräume in der Broads werden in vier Bereiche aufgeteilt: die Seen und Flüsse, Sumpfgebiete (Fen), das Marschland (Grazing Marshes) und den Bruchwald (Wet Woodland). Ein guter Ort um die Abfolge vom Sumpfgebiet zum Bruchwald zu sehen ist Ranworth Broad.

Die Fens sind feuchte, sumpfige Gebiete am Rand der Seen und werden von hoch aufragenden Reet und Segge dominiert. Sie sind wohl für die Tiere der wichtigste Bereich des Nationalparks. Tief im Reet versteckt leben z.B. die seltene Rohrdommel und die Bartmeise.

Die Grazing Marshes sind das Herzstück der Broads. Das flache Gebiet zwischen den Flüssen Bure und Yare war einst Teil einer Flussmündung in die Nordsee. Heute liegt es zum größten Teil unterhalb des Meeresspiegels. Die Flüsse werden von hohen Deichen eingefasst um Überflutungen zu vermeiden. Wegen der Deiche sieht es oft so aus als würden die Schiffe über die Wiese fahren. Die Marsche sind von Entwässerungsgräben durchzogen, die ersten wurden schon im 14. Jh. gegraben. Im Sommer grasen auf den Wiesen Rinder, im Winter darf das Land überflutet werden. Es ist ein wichtiger Fressplatz für Wildgeflügel und Watvögel. Windpumpen sorgen für die Entwässerung der Marsche. Das flache Land bietet sich aber auch für den Bau von Windmühlen an, der Wind vom Meer weht ungehindert hinüber.

Das Wet Woodland ist ein feuchter, manchmal überstauter und sumpfiger Wald. Hier wachsen feuchtigkeitsliebende Bäume wie Erle und Salweide, in den etwas trockeneren Gebieten Silberbirken. Die Wälder sind sehr dicht. Zu den Vögeln, die hier leben, gehören der Erlenzeisig, Spechte und die Mönchgrasmücke.

Flora und Fauna

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In den Gewässern sind Pflanzen wie Seerosen, Hornblatt und Wasserschlauch zu finden

Zu den Bewohnern der Broads gehören:

  • Vögel (z.B. Eisvögel, Reiher, Eulen)
  • Wildgeflügel (z.B. Haubentaucher, Reiherenten)
  • Insekten: Schmetterlinge (z.B. Schwalbenschwänze) und Libellen (Norfolk Hawker Dragonfly, Libelle, die nur in Norfolk lebt)

Der seltsamte Bewohner ist das chinesische Wasserreh, das wahrscheinlich aus einem Zoo ausbüchste und sich in Norfolk so wohl fühlt, dass der Bestand stetig ansteigt.

Bootsurlaub in den Broads

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Eine schöne, entspannte Art die Broads zu entdecken ist ein Urlaub auf dem Kabinenkreuzer. In den Broads gibt es eine Reihe von Verleihfirmen, die Boote verschiedener Art anbieten (von 2 Personen bis zu Gruppen und von ganz einfach bis zur Luxus-Ausstattung). Die Boote sind mit Küche und Bad ausgestattet und werden mit einer Standheizung beheizt. Übernimmt man „sein“ Boot erhält man eine Einführung in den Umgang, die wichtigsten Regeln werden erklärt (z.B. auf dem Wasser ist Rechtsverkehr oder Segel vor Motor), die Knoten um das Boot beim Anlegen zu sichern werden gezeigt. Danach folgt eine Fahrstunde bei der auch das Anlegen erklärt wird. Anlegen darf man an den ausgewiesenen befestigten Anlegestellen (mooring), die teilweise kostenpflichtig sind, oder einfach am Ufer. Es spricht auch nichts dagegen, das Boot vor Anker (mud weight) zu legen. Einige Boote können die Brücke von Wroxham nicht passieren, für die noch niedrigere Brücke in Potter Heigham gilt die Regel: Mietboote nur mit Hilfe eines Lotsen. Die verschiedenen Bootsverleihe kooperieren miteinander, so dass man bei jedem die Toilette auspumpen, Wasser auffüllen oder tanken kann. Die gesamten Broads sind gezeitenabhängig, dies ist beim Festmachen des Boots zu beachten. Auf einigen Seen und dem Breydon Water ist eine Fahrrinne markiert, diese ist einzuhalten. Auf dem Wasser herrscht Rechtsverkehr, eine weitere wichtige Regel ist: Segel vor Motor. Einkaufsmöglichkeiten für Proviant und sonstige Verbrauchsgüter bestehen in den größeren Ortschaften; ferner gibt es in ausgebauten Marinas Geschäfte direkt am Anleger.

Aus der Region London, also auch von den Kanalhäfen bei Anreise mit der Fähre, vom Londoner Ring (M25) auf die A12 Chelmsford, Colchester, Ipswich, Great Yarmouth.

Von London Liverpool Street Station fahren Züge im Stundentakt nach Norwich.

Gebühren/Permits

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Für Bootsurlauber entstehen Kosten in Form von Anlegegebühren (mooring fees), sofern man über Nacht bleibt. Auch für Frischwasser und das Leeren der Bordtoiletten (pump-out) muss bezahlt werden.

Mobilität

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Für Fußgänger, Rad-und Autofahrer stellt sich das gleiche Problem: wegen der vielen Deiche und Flüsse sowie der wenigen Brücken muss man oft große Umwege in Kauf nehmen.

In Reedham gibt es eine Fähre, sie transportiert sowohl Fußgänger als auch Fahrzeuge (Personen ₤ 0.50, Autos ₤ 4.00)

Die meisten Straßen sind schmale B-Straßen.

Boot mieten für einen Tag. https://www.finewayleisure.co.uk

Sehenswürdigkeiten

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Kanal und Hunsett Mill
Turf Fen Windpump
Ruine von St. Benet's Abbey mit der Windmühle mittendrin

River Bure

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Der River Bure entspringt in der Nähe von Melton Constable, über den größten Teil seiner 50 mi/80 km verläuft er in den Broads. Schiffbar ist der Bure ab der Horstead Mill bei Coltishall Bridge (ca. 11 mi/18 km von der Quelle entfernt). Der Fluss schlängelt sich durch mehrere Ortschaften, an der nördlichen Grenze der Halvergate Marshes vorbei durch Great Yarmouth in den Yare, der bei Gorleston-on-Sea in die Nordsee mündet. Die Hauptzuflüsse des Bure sind der Thurne und der Ant.

Salhouse Broad und Hoveton Great Broad

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Anleger in schöner Lage (Kosten: bis 1 h £1.50, über 1 h £4.00, Übernachtung £8.00 (bis 10 Uhr am nächsten Morgen, Stand 2017), Trinkwasser kann aufgefüllt werden, Fußweg zum gleichnamigen Dorf (ca. 0.5 mi). Weitere Anleger direkt am Fluss, hier kann man nicht an Land gehen.

  • Salhouse
  • All Saints Church, auf einem Hügel an der B1140. Die Kirche stammt aus dem 14. Jh.

Der Naturpfad am Hoveton Great Broad ist von April bis Mitte September zugänglich und nur mit dem Boot zu erreichen. Der Anleger ist nur für Besucher. Das Bure Marshes National Nature Reserve, dazu gehört der Naturpfad, besteht im Wesentlichen aus Fens und 4 Broads (Hoveton Great Broad, Decoy Broad, Ranworth Broad und Cockshoot Broad). Die Seen entstanden zwischen 900 und 1350 als hier Torf gestochen wurde. In Bereichen mit offenen Fen wird wie schon seit vielen Jahrzehnten Schilfrohr, Reetgräser (u.a. Segge) und "Marsh Hay" geerntet und für das Decken von Dächern genutzt. Das Marschheu wurde bis nach London verkauft.

Abzweig zum Hoveton Little Broad

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Der kleine See befindet sich direkt vor Horning, am Ufer darf nicht angelegt werden (ankern ist erlaubt). Ruhiger Platz für eine Pause.

  • St Benet’s Abbey. In einer namenlosen Chronik aus dem 14. Jh. ist verzeichnet, dass am Standort des Klosters schon viele Jahre vor dessen Gründung ein Mönch namens Suneman lebte. Er errichtete um 800 eine St Benedict geweihte Kirche. Weitere Mönche kamen hinzu. Die erste Gemeinschaft überdauerte nur 50 Jahre, Ende des 9. Jh.s überfielen die Dänen Norfolk. Mitte des 10. Jh.s besiedelte der Mönch Wulfric mit 7 Gefährten das inselähnliche Land. Die Kirche wurde er-neuert und die Gemeinschaft lebte etwa 60 Jahre lang hier. König Cnut (Knut der Große) erfuhr von dieser Gemeinschaft, als er sich im nahen Horning aufhielt. Er übergab den Mönchen 3 seiner Landgüter um sie zu unterstützen. Diese Gabe ist das offizielle Zeichen der Gründung des Klosters so wie wir es heute kennen. Mit dem Bau der Klostergebäude wurde im frühen 11. Jh.begonnen, die erste Kirche aus Stein entstand unter Abt Aelfsige wohl während der Regierungszeit von König Cnut. 1274 war der Bau vollendet. Der Gebäudekomplex wurde im Süden vom Fluss und auf den anderen Seiten durch eine Graben-Wall-Anlage geschützt. 1327 erhielt der Abt die Genehmigung, rund um das Gelände eine Mauer zu errichten, sie ist noch stellenweise erhalten. Während der Peasants' Revolt 1381 überfielen Bauern das Kloster, stahlen die Dokumente und verbrannten sie vor dem Torhaus. Zwischen 1539 und 39 trieb König Henry VIII seine Reformation voran, die alle Klöster wurden aufgelöst und ihr Besitz verteilt bzw. verkauft. Die einzige Ausnahme ist St Benet's Abbey. 1539 starb der Bischof von Norwich und Abt William Rugge sollte sein Nachfolger sein. Er bat den König, St Benet's zur finanziellen Unterstützung seines Bistums behalten zu dürfen. Dieses Arrangement war nur kurzlebig, der Bischof musste bald seinen Posten räumen, 1545 war die Abtei verlassen.

Abzweig zum Malthouse Broad und Ranworth Broad

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  • Malthouse Broad. Hier ist der Zugang zum Dorf Ranworth, das Anlegen am Ranworth Staithe ist kostenlos jedoch auf 24 Stunden beschränkt. Gegenüber des Anlegers befinden sich die Granary Stores (Lebensmittel, Karten, Bücher) und das Norfolk Wildlife Trust’s Information Centre. Der Pub The Maltsters ist sehr gut zu erreichen. Weitere Anleger befinden sich an der Ranworth Island (The Island), hier kann man zwar an Land gehen, hat aber keinen Zugang zum Dorf.
  • Ranworth Broad und Broads Wildlife Centre. Der See ist ein Naturschutzgebiet und darf nicht befahren werden.
  • St Helen’s Church, Ranworth. St Helen's wurde um 1450 im Perpendicular-Stil der Gotik errichtet. Das kleine Dorf war dank des Wollhandels reich geworden und es wurden große Summen in die Kirche investiert. Die "Cathedral of the Broads" besitzt 3 unvergleichliche Kunst-schätze aus dem 15. Jh., den Lettner, das Kantorenpult und den "Ranworth Antiphoner". Hat man 89 Stufen, 2 Leitern und zum Schluss eine Falltür bezwungen, findet man sich auf dem Dach des ca. 30m hohen Turms wieder. Belohnt wird man mit dem schönsten Blick über die Broads. Der Ranworth Antiphonar ist ein illuminiertes, liturgisches Buch in dem alle Melodien und Texte aller Gesänge des Stundengebets in mittelalterlichen Latein aufgeschrieben sind. Die Psalmen konnten entweder vom Priester oder Chor gesprochen oder gesungen werden. Das Buch wurde in Langley Abbey hergestellt und 1478 von William Cobbe der Kirche hinterlassen. Der geschnitzte und bemalte Lettner ist wohl der schönste in England. Er ist in drei Bereiche aufgeteilt. In der Mitte befinden sich, rechts und links neben dem Durchgang in den Altarraum, je drei Paneele. Die Mitte dieses Bereichs ist offen und ermöglicht den Blick vom Schiff zum Hochaltar. Darunter sind die 12 Aposteln dargestellt. Er endet in einem wunderschönen Baldachin unter einem Querbalken. Der zentrale Bereich wird von Flügen, die am Querbalken enden, flankiert. Sie trennen den Mittelgang von der Lady Chapel und der St John the Baptist Chapel. Über den Altären sind weitere Bilder von Heiligen und Maria zu sehen. Das Kantorenpult wird heute als Lesepult verwendet. Auf einer Seite ist es mit einem Versikle (15. Jh.) aus dem Gloriana dekoriert, auf der anderen mit den Symbolen von St John the Evangelist.

Abzweig zum South Walsham Broad und Fairhaven Woodland Garden

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  • Fairhaven Woodland and Water Garden. Tel.: +44 (0)1603 270449. Der Garten befindet sich innerhalb eines uralten Waldstücks, das von Bächen durch- zogen ist. Im Garten gibt es außerdem einen uralten Fischteich, eine 950 Jahre alte Eiche und viele verschiedene Vogelarten. Ein Teil des Gartens grenzt an das South Walsham Broad. In den 1980ern fiel eine große Zahl Bäume dem Ulmensterben und einem Sturm zum Opfer. Man planzte wasserliebende Pflanzen wie Schlüsselblumen, Mammutblatt, Stink- kohl und Kamelien. Kanäle, die zu einem See führen, werden von 15 kleinen Brücken überspannt und von schattigen Wegen gesäumt. Geöffnet: März bis November täglich 10.00 bis 17.00 Uhr, Dezember bis Februar täglich 10.00 bis 16.00 Uhr (Stand 2013). Preis: ₤ 6.00.
  • South Walsham
  • Church of St Mary. Die Kirche steht mit St Lawrence auf einem gemeinsamen Friedhof, ursprünglich gehörten sie zu verschiedenen Landgütern. St Mary, die ältere der beiden, stammt aus dem 13. Jh. Erhalten sind schöne, geschnitzte Bankenden aus dem Mittelalter und viktorianische Fenster aus der Werkstatt von William Mooris. Ein teilweise bemalter Lettner aus dem 15. Jh. trennt Schiff und Chor.
  • Church of St Lawrence. Einst war St Lawrence doppelt so lang wie St Mary. 1827 griff ein Brand auf das Strohdach des Schiffs über. Der obere Teil des Turms stürzte ein und zerstörte die Mauern des Schiffs. St Mary blieb wie durch ein Wunder verschont. Der Chor blieb erhalten, die Ruine des Turms stand ein Stückchen entfernt. 1971 wurde die Turmruine von einem Blitz getroffen und stürzte ein. Wo einst Turm und Schiff standen ist heute der Sacristan’s Garden. St Lawrence ist nun ein Treffpunkt für Künstler.

River Ant

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Der Fluss Ant entspringt östlich des Dorfs Antingham im Antingham Pond. Er ist 17km lang und überwindet bis zur Mündung in den Bure gerade Mal 27 m. Schiffbar ist er nur 8.75 km. Bei Honing Bridge fließt der Ant in den Nationalpark. Ein Abschnitt des Ant verläuft durch das Barton Broad, das er an der im südöstlichen Bereich des Sees wieder verlässt. Der Fluss schlängelt sich dann durch das flache Land der Broads. Nach How Hill beschreibt der Ant eine weite Schleife und mündet bald darauf bei St Benet’s Abbey in den Bure. Im August 2010 fand man am Ufer des Ant zwischen Honing Hall und Brown’s Hill die Überreste eines angelsächsischen Boots, das etwa 3m lang war. Es wurde aus einem Eichenstück gefertigt, in der Nähe entdeckte man Tierschädel. Spezialisten bargen das Boot. Es wird nun konserviert und soll im Castle Museum, Norwich ausgestellt werden. Man sagt, dass der Ant früher River Smale genannt wurde und das dies auch der Ursprung des Dorfnamens Smallburgh ist.

  • Wayford Bridge. The Vintage Boat Company (direkt bei der Brücke), Anlegen: kurzer Aufenthalt £ 4.00, Über Nacht £ 8.00. Ganz in der Nähe ist das Wayford Bridge Inn in dem gut gefrühstückt werden kann.
  • Hunsett Drainage Mill. Die denkmalgeschützte Hunsett Drainage Mill steht am Ostufer des River Ant ca. 1 mi/1.5 km nördlich des Barton Broad. Die 12m hohe Windpumpe wurde 1860 aus roten Ziegeln erbaut. Sie besitzt 4 Flügel, eine Windrichtungsnachführung, eine bootförmige Kappe und trieb 2 Schaufelräder an. Äußerlich scheint der Bau unverändert, in den 1960er Jahren wurde jedoch die Innenausstattung entfernt. In die Mauer eingelassen ist ein Stein mit der Inschrift „Hunsett 1698“, der Stein stammt vermutlich von einem Vorgängerbau. Die Hunsett Drainage Mill war bis 1910 in Betrieb. Während des starken Sturm 1987 wurden die Flügel stark beschädigt und komplett durch neue ersetzt. Das angrenzende Cottage wurde etwa zur selben Zeit wie die Pumpe errichtet. Im Laufe der Zeit wurde es mehrfach erneuert und erweitert, zuletzt 2008/09 als ein moderner Anbau entstand. Dieser Anbau sollte wie ein „Schatten“ des alten Cottage aussehen. Die Hunsett Mill ist in Privatbesitz und dient als Ferienhaus.

Barton Broad und Abzweig nach Neatishead

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  • Barton Broad. Das Barton Broad, ist nach dem Hickling Broad, der zweitgrößte See innerhalb des Nationalparks. Auch er war während des Mittelalters ein Torfabbaugebiet. Um ihn schiffbar zu machen, wurde der Fluss Ant umgeleitet. Der See ist ein Naturreservat und ist seit 1945 im Besitz des Norfolk Wildlife Trust. Steigende Nitrat-und Phosphatwerte sowie ein Übermaß an Algen führte zu einer großen Schädigung der Artenvielfalt. Das heute wieder klare Wasser ist das Resultat beträchtlicher, mehrjähriger Bemühungen, den See zu säubern. In der Folge erholte sich der Fisch-und Wasserpflanzenbestand. Es siedelten sich u.a. Otter, Eisvögel, Reiher und Flussseeschwalben an. Einmalig bei einem See der Broads ist die Insel namens Pleasure Hill. Beim Durchqueren des Sees muss man sich an die markierte Fahrrinne halten. Kurz vor dem Barton Broad liegt die fast dreieckige Insel Heater, auf beiden Seiten führen Kanäle zum Barton Turf Staithe. Angeblich lernte auf dem Barton Broad der englische Nationalheld Admiral Horatio Nelson das Segeln. Fahrten auf dem See kann man ab Gay’s Staithe mit dem solarbetriebenen Passagierboot Ra unternehmen. Über den Limekiln Dyke (Anlegen am Gay’s Staithe, von hier ca. 1km über die Irstead Road laufen, oder am Irstead Staithe, dieser Anleger ist sehr beliebt und klein)und man gelangt in das hübsche Dorf Irstead.
  • Clayrack Drainage Mill. Nur 200m nördlich der Broadsman Mill steht die Clayrack Drainage Mill. Auch sie ist eine Besonderheit, da es von ihrer Art („Hollow Post“) nur noch zwei gibt, nur sie besitzt die Windrichtungsnachführung. Der Standort der Mühle ist nicht der originale, sie wurde 1981 aus den Ranworth Marshes hierher gebracht. Sie befand sich in einem so desolaten Zustand, dass die Gefahr bestand, dass sie nicht mehr retten zu können. Am neuen Standort konnte sie, im Gegensatz zu den Ranworth Marshes, die ein Vogelschutzgebiet sind, umfassend restauriert werden. Heute ist die Pumpe wieder funktionstüchtig. Bis 1903 war die Pumpe in Betrieb. Die Clayrack Mill ist nachdem dem Fen benannt an dessen Rand sie steht.
  • Broadman’s Drainage Windmill. Die Entwässerungspumpe steht am Ostufer des Flusses Ant, etwa 1.5 mi westliches des Dorfs Ludham. Die Pumpe besitzt ein ungewöhnliches Design, sie besteht aus einem offenen Holzrahmen, einer kleinen Kappe, Segeln und Windrichtungsnachführung genau wie eine traditionelle Mühle. Sie wurde 1897 erbaut und kürzlich restauriert. Diese Bauart eine sogenannte „Trestle Mill“ (Gerüstpumpe) waren eine günstigere Alternative zu den aus Ziegeln errichten Mühlen. Die Broadman’s Mill ist eine von drei „Trestle Mills“ in den Broads, die die Zeit überdauert haben. Sie war bis 1938 in Betreib als sie während eines Sturms beschädigt wurde.
  • How Hill House. How Hill House wurde vom Architekten Edward Broadman entworfen und diente der Familie als Landsitz. Erbaut wurde das Haus zwischen 1900 und 1903 im jakobinischen Stil der Region. Die Ziegelmauern des 2 ½ Stockwerke hohen Hauses sind verputzt, das Dach mit Stroh gedeckt. Bis 1966 blieb das Haus im Besitz der Familie, dann wechselte es den Eigentümer. Heute ist How Hill im Besitz der Broads Authority, die es an den How Hill Trust vermietet hat.
  • Toad Hole Cottage. Das winzige, strohgedeckte Marshman Cottage, das aus dem 19. Jh. stammt, steht fast direkt am Ufer des Ant. In viktorianischer Zeit lebte hier eine ganze Familie, die Räume sind zeitgenössisch eingerichtet. Zu sehen sind auch die Werkzeuge und Geräte, die sie nutzten, während sie in den Marschen arbeiteten. An das Cottage grenzt eine Gemüse- und Obstgarten sowie ein neuer Sensory Garden (Sinnesgarten).
  • Turf Fen Drainage Mill. Die Windpumpe Turf Fen ist eines der bekanntesten Bilder der Broads. Gleichzeitig ist sie auch eine der am schlechtesten zugänglichen. Sie zwar sehr gut zu sehen (u.a. vom Anleger How Hill), aber nur mit dem Boot zu erreichen. Sie steht am westlichen Ufer des Ant, hier gibt es keine Public Footpath. Die Turf Fen Windpump wurde um 1875 von William Rust errichtet um das Turf Fen in den Ant zu entwässern. Dadurch entstanden am westlichen Ufer Wiesen auf denen Vieh weiden konnte. Die Pumpe ist 31 ft/ hoch, besitzt einen aus Ziegeln errichteten Turm und ist im Inneren in zwei Etagen geteilt. Gekrönt wird der Bau von einer bootförmigen Kappe (aus übereinanderliegender Stülpschalung), die typisch für Norfolk ist. Sie besitzt 4 Flügel. Der Flügelstand kann mit Hilfe der 6-blättrigen Windrichtungsnachführung gedreht werden. Die Flügel drehen ein einmaliges doppeltes Schöpfrad, das in einem hohen oder niedrigen Gang eingestellt werden kann. Bis 1920 war die Turf Fen Windpump in Betreib, dann wurden die Weiden für das Vieh nicht länger benötigt. 1976 wurde die Pumpe von Norfolk Windmill Trust übernommen, Restaurierungen wurden ausgeführt. Die Arbeiten wurden 1986 abgeschlossen. 2007 erhielt das Schöpfrad neue hölzerne Schaufeln.

River Thurne

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Der River Thurne ist nur 7 mi/ 11km lang. Seine Quelle liegt 2 mi/3.2 km von der Küste entfernt in der Nähe des Martham Broad. Ab West Somerton ist er schiffbar. Der Fluss fließt nach Südwesten und ist durch den Candle Dyke und Heigham Sound sowohl mit Horsey Mere als auch Hickling Broad verbunden. Er fließt weiter südwestlich, unter Potter Heigham’s mittelalterlichen Brücke und mündet ein Stückchen südlich des Thurne Dyke (in der Nähe von St Benet’s Abbey) in den River Bure. Das Nadelöhr des Flusses ist die mittelalterliche Brücke in Potter Heigham. Den mittleren Bogen können nur Boote, deren Höhe weniger als 2 m, beträgt durchqueren. Außerdem ist der Fluss hier gezeitenabhängig, auch wenn die Schwankungen nur 15 cm betragen. Mietboote dürfen nur mit Hilfe eines Lotsen die Brücke passieren. Über das Womack Water gelangt man zum Dorf Ludham.

  • Potter Heigham. Die alte, denkmalgeschützte Brücke ist eines der bekanntesten Bauwerke der Broads. Sie besteht aus 3 Bögen, die Spitzbögen an den Seiten wurden im 14. Jh. erbaut, der mittlere Rundbogen entstand im 15. Jh. als die Brücke umgebaut wurde. Die Brückengeländer aus Ziegeln stammen aus dem späten 18. Jh.
  • Heigham Holmes National Nature Reserve. Das Naturreservat ist im Besitz des National Trust und nur sehr selten geöffnet.

Entlang der Ufer des Thurne gibt es mehrere Entwässerungspumpen.

  • Boxgrove Mill. Die Pumpe am Waxham New Cut stammt aus dem frühen 19. Jh. Sie ist heute eine Ruine, aber Teile der Segel sind erhalten.
  • Horsey Mill. Die Horsey Mill, die am Horsey Mere steht, ist ein viergeschössiger Bau im Besitz des National Trust. Sie wurde Mitte des 19. Jh. erbaut, 1897 und 1912 modernisiert und war bis 1943 in Betreib. Ursprünglich beförderte die das Wasser mit Hilfe eines Schaufelrads in den See befördert, später treib sie eine Pumpe in einem Außengebäude an. 1987 wurde während eines Sturms die Windrichtungsnachführung zerstört. 2004 wurden Restaurierungen beendet, dabei wurden die Flügel ersetzt. Die Flügel erhielten keine Klappen und die Windrichtungsführung die sie antreiben.
  • Thurne Dyke Windpump. Die weiß getünchte, denkmalgeschützte Pumpe an der Mündung des Thurne Dyke in den Thurne wurde 1820 errichtet. Ursprünglich besaß sie 2 Stockwerke, wurde aber im Mitte des 19. Jh., als die Technik sich weiterentwickelte, um ein weiteres erhöht. 1919 wurde während eines Sturms die Kappe weggeweht, 1926 wurde eine Dampfmaschine installiert. Die Pumpe war bis 1936 in Betrieb und verfiel anschließend. 1949 fanden erste Restaurierungen statt. 2002 finanzierte der Norfolk Mill Trust den Einbau einiger Klappen an den Flügeln, so dass sie heute wieder vom Wind angetrieben werden können. In der Pumpe sind die Maschinen erhalten, die die Turbine antreibt. Diese befindet sich außerhalb der Mühle in einer „Kiste“. Die hölzernen Elemente der Zahnräder bestehen aus Apfelholz, dieses sondert bei Druck eine Art Öl ab, dieses schmiert die Metalteile. Die Thurne Dyke Windpump ist für Besucher geöffnet, Eintritt frei, Spenden erbeten.
  • St Benet’s Level Drainage Mill. Die Pumpe am St Benet’s Level ist die letzte am Thurne. Sie ist ebenfalls denkmalgeschützt. Der viergschossige Bau, die obertste Etage entstand wie bei der Thurne Dyke Windpump erst später. 1976 wurde die Pumpe restauriert, dabei wurden die Zahnräder ersetzt. Die anderen Maschinen und die äußere Turbine sind intakt.

Gegenüber der Thurne Dyke Windpump am anderen Ufer des Flusses.

  • Burgh Castle. Burgh Castle gehörte mit dem in der Nähe gelegenen Fort in Caister-on-Sea zu einer ganzen Reihe Befestigungen, die die Römer als "Saxon Shore Forts" kannten. Die Verteidigungslinie erstreckte sich vom Solent bis zu The Wash, die Forts sollten die Küste vor Angriffen schützte. Sie besaßen Flotten-stützpunkte und dienten wahrscheinlich auch als Handelszentren. Burgh Castle ist im Notitia Dignitatum, eine Liste aller militärischen Einheiten und der administrativen Gliederung verzeichnet. Das Buch stammt aus dem 4. Jh. Burgh Castle und Caister kontrollierten das Ästuar des Waveney in die Nordsee. Heute ist das Fort durch Salzmarsche und Watt vom Ästuar, von dem nur Breydon Water übrig ist, getrennt. Burgh Castle ist eines der am besten erhaltenen römischen Monumente in England. Das Fort wurde im späten 3. Jh. auf einer niedrigen Klippe über dem Waveney erbaut. Die Mauern sind nahezu rechteckig angelegt, die Länge der Innenseite beträgt 205 x 100 m. Die Mauern sind, mit Ausnahme der Westlichen, noch fast intakt und erreichen eine Höhe von 4.60 m, am Fuß sind sie bis zu 3m dick und verjüngen sich auf 1.50 m. Der Kern besteht aus mit Mörtel gebundenen Feuersteinschutt, das Äußere ist mit Feuerstein und Ziegeln verkleidet. Während eines späteren Bauab-schnitts entstanden an der Außenmauer Bastionen. Genutzt wurde Burgh Castle bis zum frühen 5. Jh. und diente später verschiedenen Zwecken, u. a. stand hier wohl eine Kirche und eine normannische Burg.
  • Berney Arms Windmill, Herringfleet. Geöffnet: Zugänglich nur mit vorgebuchten Touren. Informationen über Great Yarmouth Row Houses, Tel. 01493/857900. Die Mühle ist nur zu Fuß ( ca. 4km von Halvergate, ca. 8km von Great Yarmouth)oder mit dem Zug (an der Line Norwich-Great Yarmouth über Reedham, Halt nur auf Anfrage).
  • Die Kombination Windmühle/Windpumpe liegt am Nordufer des Flusses Yare am Ende des Breydon Waters. Sie ist 21m hoch (7 Etagen), die Spannweite beträgt 21 m. Die Mühle wurde 1886 aus Ziegeln erbaut, mit Teer gestrichen und bis 1951 genutzt. Neben der Mühle steht der Pub The Berney Arms.

Windpumpen- und Mühlen

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  • Sutton Mill, am Rand des Dorfs Sutton. Eine der größten (8 Etagen) Mühlen im Land. Sie wurde 1789 errichtet und war bis 1940 in Betrieb.
  • Stracey Arms

Kirchen und Klöster

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Eine Besonderheit in Norfolk und Suffolk sind Kirchen mit runden Türmen, insgesamt gibt es in Norfolk 124 davon:

  • Church of St. Mary, Surlingham.
  • Church of St. Nicholas, Potter Higham.
  • St Olave'sPriory. Das kleine Priorat wurde 1216 gegründet und 1536 während der Reformation aufgelöste. Erhalten sind Teile der Lady Chapel, der Speisesaal (heute eine Scheune) und sowie der Keller des Speisesaals. Das aus Ziegel errichtete Gewölbe stammt aus dem 14. Jh. Der Raum wurde später als Cottage genutzt und bis war 1902 bewohnt. Geöffnet: Immer zugänglich (Stand 2013). Preis: Eintritt frei.

Herrenhäuser und Gärten

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  • Hoveton Hall Garden, nördlich von Wrexham. Tel.: +44 (0)1603 782558. Geöffnet: 1. Mai bis 15. September täglich, außer Montag und Samstag 10.30 bis 17.00 Uhr (einige Ausnahmen, siehe Website, Stand 2013). Preis: ₤ 7.00.

Aussichtspunkte

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  • How Hill, bei Ludham. Ist zwar nur ein Hügel, aber hoch genug um als Aussichtspunkt zu dienen.
  • Church of St. Helen, Ransworth. Schöner Panoramablick vom Kirchturm aus. Bei klarem Wetter Blick über die Broads, die Flüsse Bure und Ant bis zur Nordsee.

Aktivitäten

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  • Wandern, Radfahren, Kanufahren

Einkaufen

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  • Roys, Roys in Woxham, Norfolk, NR12 8D.

In vielen Dörfern in und um die Broads gibt es Pubs, manche bieten auch eine Unterkunft an. Eine kleine Auswahl:

  • Lion Inn, in Thurne.

Unterkunft

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Hotels, Ferienwohnungen und Herbergen

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  • Horsey Barns. Horsey: insgesamt drei Ferienwohnungen vom National Trust.

Sicherheit

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Literatur

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Brauchbarer Artikel
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