Nabq-Naturschutzgebiet

Naturschutzgebiet in Südsinai
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Das Nabq-Naturschutzgebiet (arabisch: ‏محمية نبق, Maḥmīyat Nabq, „Schutzgebiet Nabq“, auch Nabeq oder Nebeq) befindet sich auf der Ostseite der Halbinsel Sinai. Der etwa 90 Kilometer lange Streifen reicht von Dahab im Norden bis zum Beduinendorf Nabq nördlich der Nabq Bay im Süden und bedeckt etwa eine Fläche von 600 Quadratkilometern. Das Naturschutzgebiet besteht seit 1992.

Felsformationen im Naturschutzgebiet
Nabq-Naturschutzgebiet · محمية نبق
GouvernementSüdsinai
Fläche600 km2
Höhe0–500 m
Lage
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Lagekarte des Sinai in Ägypten
Nabq-Naturschutzgebiet
Nabq-Naturschutzgebiet

Anreise Bearbeiten

Die Anreise kann einerseits mit einem Boots aus der Na'ama Bay erfolgen. Ziel sind dann üblicherweise nur die Mangrovenwälder oder die Tauchgebiete an der Küste.

Eine Anreise ist aber auch mit einem geländegängigen Fahrzeug möglich. In diesem Fall kann man auch einen Abstecher in die Bergregionen unternehmen. Die Kosten für eine derartige (Halb-)Tages-Tour kosten ca. 70 Euro. In vielen Hotels oder bei Tauchbasen kann man Beduinen-Fahrer vermittelt bekommen. Sie kennen sich im Gelände auch am besten aus.

Gebühren Bearbeiten

Der Eintritt in das Schutzgebiet kostet 5 Dollar.

Mobilität Bearbeiten

Um größerer Strecken zurücklegen zu können, sollte man die Unternehmungen mit einem geländegängigen Fahrzeug oder auf einem Kamel durchführen.

Infrastruktur Bearbeiten

Außer der Cafeteria el-Gharaana und dem Besucherzentrum mit Tierpräparaten und Beduinenkleidung gibt es keine weitere Infrastruktur. Dass man mit Touristen Geld verdienen kann, weiß man mittlerweile auch unter den Beduinen, die dann auch am Besucherzentrum warten.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Das Naturschutzgebiet umfasst die Landschaften, Flora und Fauna an Land und zu Wasser. Hierzu gehören die Korallenriffe mit ihren Bewohnern, die Mangrovenwälder im Süden des Parks mit zahlreichen Vogelarten. Geeignete Zeiten zur Beobachtung sind der Sommer und der Herbst. Für die Tierbeobachtungen sollte ein Fernglas mitgeführt werden.

Die 1 Mangrovenwälder (28° 12′ 32″ N 34° 25′ 18″ O) stellen weltweit die nördlichsten ihrer Art dar. Wer mag kann im Uferbereich mit ausgedehnten Sandstränden auch etwas schnorcheln.

 
Mangrovenwälder im Naturschutzgebiet
 
Reiher in den Mangrovenwäldern
 
Die gestrandete MS „Maria Schröder“
 
Blick nach Westen auf die Gebirge
 
Felsformationen im Naturschutzgebiet
 
Palmen in Küstennähe

Im Bereich der Mangrovenwälder befindet sich auch das Wrack der am 11. April 1956 kurz nach Mitternacht in stürmischer See bei einem Sandsturm der Stärke 8 bis 10 auf Grund gelaufenen 36 Jahre alten 1 MS „Maria Schröder“ (28° 11′ 26″ N 34° 26′ 49″ O) der Hamburger Reederei Richard Schröder. Der Frachtdampfer fuhr aus Aqaba kommend ohne Ladung. Die Besatzung wurde durch ägyptische Militärs gerettet. In den letzten Jahren ist das Wrack in zwei Teile zerbrochen.[1]

Im Westen erstrecken sich die Wüsten, Gebirge und Täler. Zu den hier lebenden Tieren gehören Hyänen, Gebirgsziegen, Hirsche, Reptilien und Vögeln. Zu den bekanntesten Landschaften gehört das Wadi Kid (Zugang bei 1 28° 9′ 50″ N 34° 22′ 34″ O), das auch das größte Tal im Schutzgebiet ist.

Im Naturschutzgebiet bestehen noch zwei Beduinendörfer – eins an der Küste und eins im Gebirge. Die Neuzeit ist natürlich auch in diesen Dörfern angekommen.

Unterkunft Bearbeiten

Es gibt keine Unterkünfte innerhalb der Schutzgebiet für Touristen. Zelte o.ä. müssen somit mitgeführt werden.

Sicherheit Bearbeiten

Man betrete in keinem Fall die abgesperrten Gebiete. Hier lagern immer noch Minen aus der Zeit der israelischen Besetzung des Sinai. Der letzte tödliche Vorfall mit zwei Touristen ereignete sich 1995.

Weblinks Bearbeiten

  • Maria Schröder auf wrecksite.eu.
  • Faltblatt zu Nabq. In: Ministery of Environment: Egyptian Environmental Affairs Agency, PDF (in Englisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Siehe hierzu auch die Berichte im Hamburger Abendblatt: Auf Felsen gelaufen vom 11.4.1956, S. 16, Schiffbruch im Roten Meer vom 21.4.1956, S. 16, und Untergang der „Maria Schröder“ vom 26.5.1956, S. 22.
 
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