Monte Arcuentu
Der Monte Arcuentu ist ein 781 m hoher Berg im Hinterland der Costa Verde auf Sardinien, der von der Costa Verde aus imposant aussieht und von dem aus sich ein ebenso imposanter Rundblick ergibt.
Hintergrund
BearbeitenMit seinen gut 780 m über Meer ist der Monte Arcuentu die höchste Erhebung einer Bergkette, die sich in Verlängerung der Landzunge des Capo Frasca in südöstlicher Richtung ins Landesinnere bis Montevecchio und Arbus hinzieht. Der von der Küste gesehen recht freistehende und weitherum sichtbare Berg ist recht problemlos zu besteigen. Im Sommer ist die Besteigung trotz der relativ geringen Höhe schweißtreibend, da der Ausgangspunkt bei ca. 300 m über Meereshöhe liegt.
Das Massiv des Monte Arcuentu gehört zum Parco Monte Arcuentu e Dune di Piscinas resp. zum die Region umfassenden Parco Geominerario Storico e Ambientale della Sardegna, zu der neben den Küstenabschnitten und dem gebirgigen Hinterland auch die industriearchäologisch interessanten Bergbaugebiete im Südwesten Sardiniens gehören.
Geschichte
BearbeitenAuf der Bergkuppe finden sich noch einige Ruinen des mittelalterlichen Castello M. Arcuentu oder Castellu di Arculentu.
Aus jüngerer Zeit datiert ein Kreuzweg, der mit seinen Metallplatten den Aufstieg begleitet und eine einfache Einsiedlerherberge im Steineichenwäldchen unter der Kipfelkuppe. Der aus dem benachbarten Sardara stammende Franziskanerpater Fra Lorenzo zog über dreißig Jahre lang jeden Sommer aus dem Kloster Fra Ignazio da Laconi in Cagliari auf den Berg, um dort einen Monat in Ruhe und Meditation zu verbringen. Neben seiner Unterkunft in einem notdürftig gedeckten Gemäuer ist auch eine einfache Kapelle zu sehen, die Einsiedelei wurde von Freunden von Fra Lorenzo wieder hergerichtet und unterhalten.
Landschaft
BearbeitenDas Massiv des Monte Arcuentu ist erdgeschichtlich gesehen jüngeren Datums, es entstand durch vulkanische Aktivität, daher besteht das Massiv aus Rhyolith, teils Tuff und Basaltgestein.
Flora und Fauna
BearbeitenAuf der den Maestrale-Winden ausgesetzten Bergkuppe hält sich ein Bestand an Steineichen, an den Abhängen Macchia, Mastixstaruch und Phyllirea, einzelne Ölbaumpflanzungen.
Früher war das Massiv ein Brutplatz des Bonelli - Adlers, der wohl nicht mehr nachgewiesen werden konnte, Falken und Bussarde sind noch heimisch. Kürzlich konnte ein Steinadlerpaar bei der Brut beobachtet werden.
An den Felsen des Massivs ist die Tyrrhenische Gebirgseidechse (Archaeolacerta bedriagae), die endemisch nur auf Sardinien und Korsika vorkommt, zu finden. Ebenso kommen sardische Hasen, Füchse und der sardische Hirsch in den Wäldern der Umgebung vor.
Klima
BearbeitenDurch das aride Mittelmeerklima kann der Aufstieg in den Sommermonaten trotz der Höhe schweißtreibend heiß werden, so dass die Morgenstunden zu bevorzugen sind. Der Gipfel ist stark windexponiert und im Steineichenwäldchen unter der Gipfelkuppe findet man im Sommer Abkühlung.
Anreise
BearbeitenZur Anreise fährt man über Guspini oder Arbus nach Montevecchio nimmt nimmt von hier aus die in Richtung Torre dei Corsari. 1 Ausgangspunkt ist ein Gehöft, bei dem man den Wagen parken kann (mit dem öffentlichen Verkehr ist die Anreise kaum möglich, ggf. Autostop versuchen).
Gebühren/Permits
BearbeitenKeine
Mobilität
BearbeitenDie Besteigung ist nur trainierten Wanderern möglich. Zu Beginn folgt man Schottersträßchen, der Aufstieg ist in einer felsigen Passage zwischen Steineichen mit gelben Pfeilen und Steinmannli markiert und setzt etwas Trittsicherheit voraus, für Kleinkinder besteht Absturzgefahr!
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- die gewaltige Aussicht zu den Küsten der Costa Verde und entlang der Felskette nach Norden in Richtung des Stagno di Marceddì.
- die spärlichen Ruinen des mittelalterlichen Kastells und die Einsiedelei von Fra Lorenzo
Aktivitäten
Bearbeiten- Der 2 Einstieg in die Wanderung liegt an der SP65, am Ende der Zufahrt zu einem Gehöft beginnt der Weg nach links. Zunächst verläuft er auf einer Schotterstraße durch die Macchia. Über ein 3 Wiesengelände quert der Weg Wirtschaftssträßchen und führt in der Falllinie der Bergflanke des Monte Arcuatu hinauf, teils begleitet von einer Trockenmauer.
- Am Einstieg mit einem Holztor informiert eine 4 Infotafel.
- Der Weg führt linkerhand im Zickzack durch einen felsigen Abschnitt mit einigen Steineichen, er ist mit gelben Pfeilen und Steinmännchen gekennzeichnet. An verschiedenen Stellen wurden Blechtafeln eines Kreuzwegs montiert.
- Der Weg führt über eine 5 Felsnase im Süden, dann gelangt man zu einigen Mauerresten von Gebäuden des 6 Castellu di Arculentu, die vom Einsiedler Fra Lorenzo Ende des 20. Jhdt. benutzt wurden; dessen Anwesenheit auf dem Monte Arcuatu ist Grund für Besuche von Pilgern auf der prominenten Bergspitze.
- Zwischen einigen Steineichen führt der Weg weiter nach Norden zur felsigen Kuppe mit dem 7 Gipfelkreuz, von hier hat man eine hervorragende Aussicht bis zu den Küsten der Costa Verde und entlang der Felskette nach Norden in Richtung des Stagno di Marceddì.
- als Alternative kann man einen vom Gehöft entlang einer Wasserleitung direkt nach Norden durch ein Wäldchen führenden Weg benutzen, der später auf die Schotterpiste führt.
- den Rückweg kann man über die Kuppe von 8 Sa Guardia zu einer Rundtour verlängern.
Einkaufen
BearbeitenKüche
BearbeitenAuf der Tour gibt es keine Trinkwasserstellen, Trinkwasser und ausreichende Verpflegung muss mitgetragen werden.
Unterkunft
BearbeitenZur Unterkunft bieten sich die verschiedenen Orte der Umgebung an - resp. der Monte Arcuentu bietet sich als Ziel für eine Tagestour von einem der umliegenden Ferienorte aus an.
Sicherheit
BearbeitenGefahr droht durch die intensive Sonneneinstrahlung im sardischen Sommer und Windeinwirkung auf dem etwas exponierten Gipfel in den Wintermonaten. Da keine Trinkwasserstellen bestehen, muss ausreichend Trinkwasser (2-3 l) mitgeführt werden. Für ungeübte Wanderer und Kinder besteht auf exponierten Passagen Absturzgefahr; Erfahrung im alpinen Gelände ist Voraussetzung.