Manfredonia

italienische Gemeinde

Manfredonia ist eine Hafenstadt im Süden der Gargano-Halbinsel in Apulien. Der Ort liegt am gleichnamigen Golf, im Süden erstrecken sich in einem ehemaligen Sumpfgebiet die teils Süss- teils Brackwasserseen des Lago Salso, gegen Norden und Westen die Höhen des Parco Nazionale del Gargano.

Manfredonia am gleichnamigen Golf
Manfredonia
ProvinzFoggia (FG)
Einwohnerzahl53.902 (2023)
Höhe5 m
Lagekarte von Süditalien
Lagekarte von Süditalien
Manfredonia

Hintergrund Bearbeiten

In der Antike war die Stadt Siponto (Sepiunte, Σιπιούς) eine Gründung der Daunier, später wurde die Stadt hellenisiert und war einer der nördlichsten Häfen von Magna Graecia. Siponto wurde später von den Samniten erobert und wurde 189 v. Chr. eine römische Kolonie. In byzantinischer Zeit wurde die Stadt Bischofssitz, dann im 9. Jhdt. von den Sarazenen erobert. Im Jahre 1040 gründeten hier die Normannen nach der Rückeroberung eine Grafschaft. Im Jahre 1223 und 1255 wurde die Stadt von Erdbeben und Flutwellen schwer beschädigt, in den Sumpfgebieten endemische Malaria war eine zusätzliche Bedrohung für die Bevölkerung.

Der König von Sizilien Manfred, Sohn des Staufferkaisers Friedrich II., fand im Jahre 1256 auf einer Jagdreise in den Gargano die Stadt weitgehend zerstört vor und entschloss sich, die Stadt an einem neuen Standort, 3 km nördlich der malariaverseuchten Sümpfe neu aufzubauen. Im April 1256 wurde der Grundstein gelegt, 1258 wurden bereits die seeseitigen Bastionen der Festung vollendet, 1264 wurde die Stadt und das Schloss offiziell eingeweiht, den Namen erhielt sie zu Manfreds Ehre. Nach der Niederlage gegen Karl von Anjou und dem Tod von Manfred im Jahre 1266 gelangte die Stadt unter die Herrschaft der Angioviner, 1272/74 wurde von Papst Gregor X. die Kathedrale von Manfredonia geweiht, die Umbenennung der Stadt in Sipontum Nova blieb nicht von Dauer. Das Schloss und die Festung wurden ausgebaut, die Verstärkung der Festungswerke wurde nach Übergang der Herrschaft an das Haus Aragon weiter. Nachdem die Burbonen Neapel als Hauptstadt des Königreichs beider Sizilien eingenommen hatten, blieb die Stadt Manfredonia lange in der Hand der Aragonesen.

1620 eroberte eine türkische Streitmacht unter Ali Pascha die Stadt, sie wurde geplündert, die Glocken der Stadt, die Bronzekanonen und die silberne Heiligenstatue von St. Lorenzo Maiorano erbeutet und die gotische Kathedrale in Brand gesteckt, bis zum Neubau der Kathedrale nach der Vertreibung der Türken diente die Kirche San Marco als Chiesa Madre. Von den Zerstörungen durch die Türken erholte sich die Stadt nur allmählich, sie erhielt durch eine Straßenverbindung nach Monte Sant'Angelo im 19. Jhdt. mehr Bedeutung.

Im 20 Jhdt. war die Stadt 1940/43 Standort eines Internierungslagers im Areal des ehemaligen Schlachthofs. Nach der Trockenlegung der im Süden gelegenen Sumpfgebiete wurde im Süden der Stadt Lido di Siponto als Badeort angelegt und die Stadt erlangte als Tourismusziel zunehmende Bedeutung. Nur noch ein Teil der ehemaligen Sumpfgebiete blieb erhalten und als Lago Salso unter Schutz gestellt.

Anreise Bearbeiten

 
Manfredonia F.S.

Mit dem Flugzeug Bearbeiten

Der nächstgelegene Flughafen ist der Aeroporto Internazionale di Bari "Karol Wojtyla" (IATA: BRI) im Norden von Bari. Auf der Gargano-Halbinsel gibt es nur militärisch genutzte Flugfelder und Flugplätze für die Privatfliegerei.

Mit der Bahn / mit dem Bus Bearbeiten

Mit der Eisenbahn reist man über Foggia an, die der Adria entlang führende Eisenbahnlinie der Ferrovie dello Stato bedient Foggia mit Schnellzügen der Frecce, weiter geht es mit der Stichlinie Foggia - Manfredonia bis zur 1 Manfredonia Stazione in der Stadt. Autobusverbindungen der Ferrovie del Gargano verbinden die Stadt mit Mattinata und Vieste.

Auf der Strasse Bearbeiten

Die Anreise erfolgt auf der Strasse über die Autobahn   BolognaBari. Von Norden herkommend nimmt man die Ausfahrt   Foggia und erreicht den Ort auf der zur Schnellstraße ausgebauten "Garganica"  .
Von Süden her kann man auch die   Cerignola und von dort aus die   und die Küstenstrasse   bis nach Manfredonia nehmen.
Im weiteren Verlauf ist die "Garganica"   nach dem Ausbauende nach Mattinata auf ihrem weiteren Verlauf um die ganze Gargano-Halbinsel bis zum Städtchen Vieste sehr malerisch, aber kurvenreich und langsam zu befahren.

Mit dem Schiff Bearbeiten

Der Yachthafen von Manfredonia, 2 Marina del Gargano, ist einer der grössten Yachthäfen der südlichen Adria, Personenfährverkehr wird hier aber nicht angeboten.

Mobilität Bearbeiten

 
Karte von Manfredonia

In der Stadt bewegt man sich zu Fuß. Pläne für eine Weiterführung der Eisenbahnlinie Foggia-Manfredonia im Stadtgebiet als Straßenbahn wurden aus Gründen des Finanzmangels momentan auf Eis gelegt.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Cattedrale di San Lorenzo Maiorano
 
Basilica S.Maria di Siponto
 
San Leonardo di Siponto
 
Blick vom Castello
  • 1 Cattedrale di San Lorenzo Maiorano : der heutige Bau ersetzte die ursprüngliche Kathedrale von Manfredonia in der Mitte des 17. Jhdt., die Seitenfassade stammt aus dem 19. Jhdt. Im Inneren genießt die Ikone der Madonna di Siponto, eine byzantinische Ikone der Madonna aus dem 5. Jhdt. mit dem Kinde, besondere Verehrung der Gläubigen.
  • die 2 Basilica di Santa Maria Maggiore di Siponto mit ihrem quadratischen Grundriss stammt aus dem frühen 12. Jhdt. und war im Mittelalter die Kathedrale des alten Siponto. Das Gebäude wurde in kleineren Ausmassen nach Zerstörung durch die anrückenden Türken wieder aufgebaut, eine mit Metallgeflecht überzogene Rekonstruktion im Bereich des archäologischen Parks von Siponto ergeben einen Eindruck der gewaltigen Kathedrale, die ursprünglich an dieser Stelle stand. Das Gotteshaus wurde 1977 zur Basilica minor erhoben, aus Sicherheitsgründen wurde die Ikone der Madonna di Siponto in die Kathedrale von Manfredonia gebracht.
  • die 3 Chiesa di San Benedetto
  • die 4 Chiesa di Santa Chiara
  • die 5 Chiesa Santa Maria delle Grazie
  • an der Piazza del Popolo steht die 6 Chiesa di San Domenico , der Grundstein wurde unter Karl II. von Anjou gelegt, nach Zerstörungen durch die Türken wurde das Gotteshaus im 17. Jhd.t in der Form einer einschiffigen Basilika erneuert. Im ehemaligen Dominikanerkonvent mit der Loggia ist heute die Stadtverwaltung untergebracht.
  • die 7 Chiesa Santa Maria del Carmine
  • die 8 Chiesa di San Francesco
  • die 9 Chiesa Stella Maris

Etwas nördlich des antiken Siponto gründete Manfred von Sizilien die neue Stadt und ihrem Zentrum eine Festung.

  • das 10 Castello di Manfredonia , dessen Bau unter Manfred von Sizilien begonnen wurde, wurde erst unter Karl I. von Anjou vollendet. Das ursprünglich erstellte Kastell mit den vier Ecktürmen wurde unter Herrschaft der Aragonesen mit einer weiteren Umfassungsmauer mit vier Rundtürmen umgeben, der Nordwestturm gemäß Plänen von Marschall Lautrec mit einer Bastion versehen. Die Festung konnte aufgrund von Munitionsmangel dem Ansturm der Türken im Jahre 1620 nicht standhalten, später unter der Herrschaft der Burbonen wurde die Festung militärisch als Kaserne und Gefängnis genutzt.
  • entlang der 11 Via delle Antiche Mura sind noch verschiedene Abschnitte der Stadtmauer mit Rundtürmen erhalten.
  • bei 12 Coppa Nevigata wurde eine Siedlung aus minoischer Zeit lokalisiert, welche durch Trockenmauern gesichert war; es fanden sich Spuren von Olivenanbau und Purpurgewinnung aus Purpurschnecken als wichtigste Wirtschaftszweige. Die Ausgrabungen in der Seit 1905 bekannten Stätte von einem Team von der Universität Rom durchgeführt.
  • im 13 archäologischen Gelände von Siponto finden sich die Ruinen der griechischen Stadt, über den Ruinen einer frühchristlichen Basilika mit drei Schiffen und einer Mittelapsis wurde die Silhouette mit Metallrahmen und feinem Metallnetz rekonstruiert.
  • die archäologische Stätte der 14 Grotta Scaloria mit einer in prähistorischer Zeit für rituelle Zwecke genutzten Höhle ist für das Publikum nicht zugänglich.

Das Gebiet des Lago Salso mit teils brack- und salzwasserhaltigen Wasserflächen und Sumpfgebieten wurde 1992 als Teil des Gargano-Nazionalparks unter Schutz gestellt.

  • die 15 Oasi Lago Salso mit einem Besucherzentrum wird vom italienischen WWF betrieben.
 
Kloster S. Maria di Pulsano

etwas ausserhalb des antiken Siponto liegt die

  • die 16 Abbazia di San Leonardo in Lama Volara : die Abtei wurde im 12. Jhdt. im romanischen Stil erbaut, sehenswert sind die Reliefdarstellung von Fabelwesen am Portal an der romanischen Südfassade.
  • die 17 Kloster Santa Maria di Pulsano mit der romanischen Kirche aus dem 12. Jhdt. liegt am Rande einer Schlucht oberhalb von Manfredonia; die Zufahrt erfolgt über Monte Sant'Angelo.

Aktivitäten Bearbeiten

  • um Manfredonia erstrecken sich - vor allem gegen Süden hin - etliche Badestrände
  • Besuch der Gargano-Nationalparks oder der Oasi Lago Salso

Einkaufen Bearbeiten

Küche Bearbeiten

Nachtleben Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Sicherheit Bearbeiten

Gesundheit Bearbeiten

Praktische Hinweise Bearbeiten

Ausflüge Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

 
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