Krakau/Nowa Huta

Stadtteil von Krakau, Polen

Nowa Huta ist ein Stadtteil von Krakau. Dieser wurde 1949 als Arbeiterstadt gegründet. Nowa Huta („Neue Hütte“) sollte als Wohnsiedlung für 100.000 Arbeiter des damals größten Stahlwerks der Welt dienen. Heutzutage ist Nowa Huta der größte Stadtteil Krakaus mit 54.588 Einwohnern (2015). Hier befindet sich auch das romanisch-gotische Zisterzienserkloster Mogiła auf dem Zisterzienser-Weg.

Krakau/Nowa Huta
WoiwodschaftKleinpolen
Einwohnerzahl225.000 (2007)
Höhe
Lagekarte von Polen
Lagekarte von Polen
Krakau/Nowa Huta

Hintergrund Bearbeiten

 
Arka Pana – „Arche des Herrn“

Der Standort für Nowa Huta wurde sowohl durch die billige Straßen- und Schienenverbindung in die Ukraine und die restliche Sowjetunion gewählt, als auch als Planstadt der sozialistischen Ideologie im Kontrast zum katholischen Krakau (Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität). Deshalb wurde Nowa Huta als gottlose Stadt geplant. Allerdings hat sich 1977 der damalige Erzbischof Krakaus Karol Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., für den Bau einer Kirche eingesetzt. Diese wurde der Gestalt von Noahs Arche nachempfunden, weshalb sie Arka Pana heißt ("Arche des Herrn").

 
Übersichtsplan

Der Grundriss der Stadt ähnelt einem Pentagon (Gänsefußmuster). Von einem zentralen Platz aus weisen fünf Hauptverkehrsachsen in die Umgebung. Damals arbeiteten mehrere Architekten an dem angesehenen Projekt, weshalb fast keine Häuser gleich aussehen. Der Bau der Stadt dauerte nur wenige Jahre, weshalb die Häuser in der Nähe des Zentrums eine deutlich bessere Qualität aufweisen. Zudem orientierte man sich am Baustil der Renaissance und von Paris, um einen Aufbruch in die neue Zeit zu symbolisieren. Umso weiter aber vom Zentrum entfernt, desto billiger wurde gebaut. Deshalb sind diese Häuser auch teilweise nicht mehr bewohnt, da sie eine billige Bausubstanz aufweisen. Demnoch sind die meisten Häuser, die 1949 geplant wurden, bis heute erhalten.

Lange Zeit war Nowa Huta der Stadtteil Krakaus mit der besten Infrastruktur. Neben voll ausgestatteten Wohnungen gibt es zahlreiche Geschäfte sowie Kinos und Veranstaltungssäle. Die Stadt war vor allem für die Dorfbewohnern Polens interessant, da sie zum einen Arbeit bot und zum anderen einen neuen Lebensstil verhieß. Die ebenfalls vorhandene Straßenbahn stellte in jener Zeit eine Neuheit dar. Allerdings wirkte sich die wirtschaftliche Schwäche Polens in den 1970er-Jahren so stark auf die Lebensbedingungen der Menschen in Nowa Huta aus, dass sich ein massiver Widerstand gegen das Regime entwickelte.

Anreise Bearbeiten

 
Karte von Nowa Huta

Nowa Huta liegt etwa 7 km östlich des Krakauer Hauptbahnhofs bzw. 8 km von der Altstadt.

Vom Hauptbahnhof (Kraków Główny) fährt die Straßenbahnlinie 5 in die westlichen un nördlichen Teile von Nowa Huta. Die Fahrtzeit beträgt z. B. zum Teatr Ludowy gut 20 Minuten. Die Straßenbahnlinie 10 fährt vom Wawel, der Hauptpost und dem Stadttheater in der Altstadt direkt zum zentralen Ronald-Reagan-Platz in Nowa Huta. Die Fahrt dauert rund 25 Minuten. Die Linien werden jeweils werktags im Viertelstunden-, am Wochenende im 20-Minuten-Takt bedient.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Nowa Huta selbst, als idealistische Planstadt mit sozialistisch-klassizistischer Architektur der 1950er-Jahre, insbesondere der 1 zentrale Ronald-Reagan-Platz (Plac Centralny im. Ronalda Reagana) und die von ihm ausgehenden Hauptstraßen (z. B. Aleja Róż).
  • 2 Wanda-Hügel (Kopiec Wandy), Ujastek Mogilski (Tram 16, 21 "Kopiec Wandy") . Im 7. Jahrhundert aufgehäufter Grabhügel der Wislanen. Der Überlieferung nach ist hier das Grab der legendären Prinzessin Wanda, Tochter des Herzogs Krak, der der Sage nach Krakau gegründet hat.

Kirchen, Kloster Bearbeiten

  • 1 Arka Pana (Kościół Matki Bożej Królowej Polski w Krakowie (Arka Pana), ​„Arche des Herrn“; offiziell Kirche der Mutter Gottes, der Königin von Polen, Kościół Matki Bożej Królowej Polski), ul. Obrońców Krzyża 1 (Bus 139, 193, 501 "Arka") . 1969–77 errichtete katholische Kirche. Der Entwurf ist beeinflusst von der Architektur Le Corbusiers. Um den Bau gab es einen jahrzehntelangen Konflikt, da Nowa Huta eigentlich als sozialistische Planstadt ohne Kirchen und religiöses Leben konzipiert war. Für den Kirchenbau machte sich vor allem Kardinal Karol Wojtyła stark, der spätere Papst Johannes Paul II.
  • 2 Kloster Mogiła (Opactwo Cystersów w Mogile), Klasztorna 11 (Tram 10, 16 "Klasztorna" oder Bus 123, 163, 193 "Klasztor Cystersów") . 1222 gegründetes Ziesterzienserkloster in der Nähe von Nowa Huta.
  • 3 Sankt-Bartholomäus-Kirche (Kościół Narodzenia Pańskiego i św. Bartłomieja Apostoła w Krakowie (Mogiła)), Klasztorna 4 (dem Kloster schräg gegenüber) . Holzkirche aus dem 14. Jahrhundert, 1466 ausgebaut, Innenraum 1740 barockisiert.

Bauwerke Bearbeiten

  • 3 Fort 49 „Krzesławice” . Bestandteil der österreichischen Festung Krakau aus den 1860er-Jahren.

Museen Bearbeiten

  • 4 Muzeum PRL-u, osiedle Centrum E1 (500 m vom Plac Centralny) . Ein ehemaliges Kino beherbergt nun ein Museum zur Geschichte der Volksrepublik Polen bzw. der kommunistischen Ära (1944–89); wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen.

Parks Bearbeiten

  • 1 Łąki Nowohuckie (beginnt ca. 200 m südlich des Plac Centralny, in der Nähe des Kulturzentrums) . 57 ha große, unter Naturschutz stehende Auenlandschaft an der Weichsel südlich von Nowa Huta.
  • 2 Zalew Nowohucki, Bulwarowa (Bus 163, 174, 501 "Bulwarowa" oder 123, 132 "Os. Zielone") . Naherholungsgebiet mit einem künstlichen See und umgebenden Park im Nordosten von Nowa Huta.


Aktivitäten Bearbeiten

  • 1 Teatr Ludowy (Volkstheater), osiedle Teatralne 34 .

Einkaufen Bearbeiten

Unterkunft Bearbeiten

Siehe den entsprechenden Abschnitt im Stadtartikel Krakau.

Literatur Bearbeiten

 
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