Karakol
Karakol | |
Oblast | Yssyk Köl |
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Einwohnerzahl | 85.588 (2022) |
Höhe | 1.690 m |
Tourist-Info | www.destinationkarakol.com |
Karakol |
Karakol ist eine Stadt in Kirgistan am Ostende des Sees Yssyk Köl. Die Region zieht mit ihren malerischen Berglandschaften Wanderer, Kletterer und Wintersportler an.
Hintergrund
BearbeitenZu Beginn des 19. Jahrhunderts dehnte sich das Khanat Kokand bis zum Yssyk-köl aus. Im Jahre 1869 wurde Karakol zu einem russischen Verwaltungszentrum mit Stützpunkt der Kosaken. Als die Chinesen in den 1860/70ern ihre Oberhoheit über Xinjiang gewaltsam wieder herstellten, flohen viele die Massaker überlebenden, muslimischen Dunganen in die Region. 1130 Dunganen wurden im 1 Dorf Yrdyk (Ырдык, Жети-Өгүз району, Mariinskoje) und in der Stadt Karakol angesiedelt, wo ihnen je ein Grundstück zugeteilt wurde. Als sinisierte Muslime brachten sie ihre distinkte Kultur mit. In den 1940ern wurden zahlreiche Koreaner aus dem sibirischen fernen Osten hierher umgesiedelt. Sie haben Spuren in der kulinarischen Vielfalt der Stadt hinterlassen. Um 1960 kehrten dann zahlreiche Nachfahren derjenigen Nomaden aus Xinjiang zurück, die 1916 vor der zaristischen Aushebung über die Berge geflüchtet waren (Stichwort: „Semirechye-Aufstand“).
1888, als der Geograph Nikolai Prschewalski während der Vorbereitungen zu seiner fünften Forschungsreise nach Tibet in Karakol an Typhus gestorben und dort begraben worden war, wurde die Stadt zu seiner Ehre in Prschewalsk umbenannt. 1920–39 und seit 1991 heißt trägt die Stadt wieder ihren ursprünglichen Namen. Ein Museum für Prschewalski ist im Hafenort Pristan'-Prževal'sk (Пристань-Пржевальск) bei Tüp.
Karakol ist eine der wenigen kirgisischen Städte, die über eine 1 Touristeninfo “Destination Karakol” verfügt. Diese ist an der Lenina 150 und durchaus auch kommerziell orientiert. Hier kann man auch die Nationalparkgebühr erlegen sowie Landkarten in großen Maßstäben (1:10.000 und 1:20.000) für die umliegenden Gebirgsregionen kaufen. Es werden geführte Wanderungen und Koch-Erlebnisabende verschiedener Art vermittelt. So kostet 2024 ein dunganisches „Hogo,“ ein Abendessen in einer Jurte oder ein russisch-kosakisches Abendessen 1600 S.
Ebenso gibt es Stadtführungen, die rund 2½ Stunden dauern. Alternativ kann man sich einen Audioguide zum informierten Spazieren herunterladen.
Anreise
BearbeitenSiehe auch: Anreise zum Yssyk Köl und Grenzübergang nach Kasachastan.
Der „internationale“ Flugplatz des Orts hat keinen IATA Code, lediglich im Hochsommer fliegt SCAT hierher aus Kasachstan.
Regionale Marshrutki fahren vom Basar (Kreuzung Jamansarieva/Bektenova) nach Jyrgalan und Ak-suu.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- 1 Dunganen-Moschee. Ohne Nägel erbaut um 1905-10. In Form einer buddhistischen Pagode. Die Halle tragen 42 Säulen. Das mehrstufige Holzgesims rund um das Gebäude ist mit Bildern von Pflanzen wie Weintrauben, Granatäpfeln, Birnen und Pfirsichen geschmückt. Von 1929 bis 1947 wurde die Moschee sinnvoll als Lagerhaus genutzt. Geöffnet: tgl. 8:00-18:00 Uhr. Preis: geringer Eintritt.
- 2 Russisch-orthodoxe Kirche. Aus Holz erbaut 1895. Während der Sowjetmacht wurde das Gebäude als Kindersportschule genutzt. Geöffnet: Mo-Sa 8:00-18:00; So 8:00-17:00 Uhr.
- 1 Historisches Museum Karakol, Jamansariev/Gagarin St. Geschichte, Kultur und Ethnologie der lokalen Bevölkerung seit der Bronzezeit. Vor der Revolution war das kleine Museumsgebäude die Sommerresidenz des Kaufmanns Iljin.
- 2 Nikolay Przhevalsky Museum (15 Min. Fahrzeit mit einem Marshrutka vom Stadtzentrum) Geöffnet: tgl. 09:00-17:00.
- 1 Puschkin-Park und Stadion. Weitläufiger Stadtpark mit Kriegerdenkmal.
- 3 Volkskundliches Museum (Историко-этнографический музей; in Yrdyk). Kleine Sammlung zu den Dunganen.
Aktivitäten
BearbeitenDie meisten Aktivitäten sind in der Natur im Umland. Zm Wandern und Skifahren in den Bergen Siehe auch: Yssyk Köl.
- Außer bei der Touristeninfo kann man Bergtouren zu Pferde auch buchen bei 2 Unique Kirgistan, Visit Karakol Tour (Tel. +996 501 451515) und Red Mount Journey, alle drei in der ul. Gagarina 22.
- 1 Pferderennbahn (Ипподром, Hippodrom)
- 2 Badestrand (20 Minuten Fahrzeit mit Bus 116).
Einkaufen
Bearbeiten- 5 One Village One Product. Lokalhergestellte Produkte: Filzprodukte, Honig.
Küche
BearbeitenTypische regionale und kirgisische Gerichte: Dunganische und koreanische Salate, Laghman, Oromo, Manti und Samsa.
Als die Mahlzeit Karakols git Ashlan-Fu, eine kalte Suppe mit zweierlei Nudeln. Beim Bazar gib es die 1 Ashlan-Fu-Straße (Ashlyan-Fu u Saidy), wo sich hierauf spezialisierte Restaurants aneinander reihen. Feierabend ist um 20 Uhr.
Auf der Seite der Touristeninfo gibt es eine Übersicht von Cafés und Restaurants.
- Ethno Café Dastorkon (Дасторкон), 107 переулок Пржевальского. Geöffnet: 10.00-23.00. Preis: geh. Mittelklasse.
- 2 Karakol Coffee, 112а ул. Токтогула, Karakol 722200, Kirgisistan. Geöffnet: 9.00-22.00.
- 3 Sierra Coffee Karakol, 201 ул. Токтогула, Karakol 722360 (im gehobenen Otel' Madanur).
- 4 Meeting Point Café. Auch Hostel (12er Schlafsaal) mit Jurten zum mieten (Gemeinschaft 6-7 US$, privat US$ 20).
Nachtleben
Bearbeiten- 4 Theater (Касымалы Жантөшев атындагы Ысык-Көл областтык музыкалык драма театры), 32 Tynystanova.
Unterkunft
BearbeitenObwohl nicht direkt am See ist das Angebot an Unterkünften reichhaltig. Auf der Seite der Touristeninfo gibt es eine durchsuchbare Übersicht nach Kategorien.
Günstig
Bearbeiten- 1 Urban Monkey Tent Hostel & Bar, 4 Kydyr Ake, Karakol 722200. Tel.: +996773303333. Kreativ umgebauter Altbau. Doppelzimmer und Schlafsaal sowie ein großer Raum in dem in Zelten geschlafen wird.
- 2 KbH – Karakol based Hostel, 24 Koenkozov St, Karakol. Mobil: +99 06 504 852 323. Preis: Schlafsaal 600 S., Doppel 1400-1700 S.
Mittel
BearbeitenGehoben
BearbeitenGesundheit
BearbeitenPraktische Hinweise
BearbeitenAndere Orte
BearbeitenEs gibt sehr viele ähnlch benannte Ortschaften, nicht nur den Fluß Karakol hier, in 18 km nach Nordosten das 2 Dorf Karakol, sondern auch zwei Dörfer im russischen Altai (ebenfalls mit Fluß) und der Türkei, einen See im tadschikischen Pamir, einen weiteren bei Aqtobe in Kasachstan sowie im Westen Kirgisistans den Ort Karaköl (Каракөл).
Ausflüge
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Andreyev, Alexandre I.; The Quest for Forbidden Lands: Nikolai Przhevalskii and his Followers on Inner Asian Tracks; Leiden 2018 (Brill)
Weblinks
Bearbeiten- www.karakol.com.kg – Offizielle Webseite von Karakol
- Visit Karakol Tour Company, kommerzieller Anbieter von (mehrtägigen) Off-Road-Fahrten usw.